Rezensionsaufruf "Mark Brandis"

  • Die Serie ist ja seit 2015 abgeschlossen; trotzdem fällt auf, dass gerade die späteren Folgen noch ein paar Besprechungen jeder Art vertragen könnten. Deswegen bieten wir Websitebesitzern, Bloggern und postingfreundlichen Hörern im Allgemeinen an, bis zum 4. Advent sich in folgendem Formular um ein REZI-PAKET von uns zu bewerben. Wir schicken gegen Rückporto mindestens drei CDs (solange Vorrat im Hause reicht) der späteren Folgen zum Verbleib zu und bitten dafür um eine ehrliche Besprechung der Folgen auf einem Portal oder Website.

    Näheres dazu hier:
    https://www.surveymonkey.de/r/6VFBHSR

    Die ausgewählten Teilnehmer -- ausgewählt wird zuerst nach gültigen Fragebögen, dann nach Eingang der Bewerbung (virtueller Poststempel quasi) und zuletzt nach Größe des Vorrats -- bekommen von uns eine Mail mit dem OK und bald darauf die CDs!

  • Da ich froh bin, an dieser Aktion teilgenommen haben zu dürfen und es jetzt doch länger gedauert hat, kommt hier endlich meine Rezension.
    Heute habe ich den Zweiteiler "Testakte Kolibri" gehört.

    Musik und Atmosphäre: Hier gibt es für mich rein gar nichts auszusetzen. Die (mit Bedacht und nicht inflationär) eingesetzten Zwischenmusiken passen gut zu den jeweiligen Situationen (sei es am Strand von Espiritu Santo oder auch beim Wechsel zwischen Erde, Weltall und Wasser. Ich hatte so direkt am Beginn von Folge 5 das Gefühl, an einem schönen Strand zu sein, was durch passende Geräusche (Wellenrauschen, Vogelgezwitscher, "Urwaldgeräusche") unterstrichen wurde. Auch die Zentrale des Forschungsprojekts auf der Insel hatte ich wirklich bildlich vor Augen (auch wenn ich nicht weiß, ob es beabsichtigt war, dass hier der Eindruck einer Mischung aus einem Raum mir hypermoderner Ausstattung zur Überwachung der Flüge direkt neben einer Bar in einer alten Baracke enstand :D Ich habe es auf jeden Fall so vor mir gesehen).
    Im Gegensatz zu vielen anderen Hörspielen, in denen Unterwasserszenen vorkommen, wurde diese Problematik hier gut gelöst. Dadurch, dass die Protagonisten unter Wasser im U-Boot weiterhin sprechen können und in stetigem Kontakt mit der "Überwachungszentrale" im Hauptquartier stehen, hat man richtig das Gefühl, unter Wasser dabei zu sein. Diese Szenen stellen zweifelsohne auch die Höhepunkte in beiden Teilen dar. Man könnte zwar kritisieren, dass es insgesamt betrachtet zu viele Szenen dieser Art gibt, für mich waren diese aber immer abwechslungsreich und von Fall zu Fall unterschiedlich.
    Positiv aufgefallen ist mir auch die Geräuschkulisse bei der Hochzeit in Teil 2 (nicht nur Hochzeitsmusik und ausgelassene Stimmung, sondern im Hintergrund auch Geräusche von Flugobjekten). Klar, das ist eine Kleinigkeit, aber es passt einfach und trägt stark zum Kopfkino und zur gelungenen Atmosphäre bei.

    Sprecher: Die Sprecher machen meiner Ansicht nach durch die Bank weg einen guten Job. Als Mr. Harris (der ja wohl der "Oberchef" zu sein scheint, kenne den genauen Background der vorigen Folgen nicht) hätte man aber durchaus eine Stimme auswählen können, die mehr Autorität ausstrahlt (Joachim Kerzel? Udo Schenk?). Michael Lott ist mir bisher in anderen Hörspielen in Nebenrollen weder negativ noch positiv aufgefallen, hier macht er allerdings einen hervorragenden Job. Besonders gut fand ich die Szenen, die er "aus dem Off" spricht bzw. seine Monologe. Über Marion von Stengel oder David Nathan braucht man ohnehin nicht mehr viel zu sagen. Auch im Hinblick auf die Unterscheidbarkeit der Stimmen in Gruppenszenen (z.B. gemeinsam am Strand nach dem Stromausfall) fand ich die Auswahl insgesamt gelungen. Ein bisschen gestört hat mich Rosanna Jordan (oder vielmehr die Art, wie Katinka Jaekel sie spricht), aber das war wohl der Rolle geschuldet und so gewollt. Ich hätte den Charakter nicht gebraucht und hätte gut auf diese Rolle verzichten können (zumal sie keine Schlüsselrolle spielt).

    Handlung: Wie immer, da ich nicht spoilern will, hier nur einige konkrete Aspekte. Positiv fand ich, dass vom Anfang bis hin zum Ende ein klarer Spannungsbogen erkennbar war. Es war auch für mich als Einsteiger in die Serie möglich, der Handlung bis auf einige Kleinigkeiten zu folgen (z.B. die Rolle von diesem Smith und der "Reinigenden Flamme" ist mir nach wie vor unklar), die aber nicht wesentlich für die Handlung dieser Folge waren. Manche Szenen hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht (ja, die Hochzeit bringt das Fatalistische der ganzen Aktion nochmal deutlich zum Ausdruck und ja, die Schlägerei zwischen Vidal und Jordan drückt die Verzweiflung der Crew aus - aber braucht es das wirklich?).
    Eigentlich passiert im Nachhinein betrachtet gar nicht wirklich viel, es wird aber zu keiner Zeit langweilig, es gibt keine logischen Lücken und man kann der Handlung immer gut folgen.
    Bis zum letzten Teil des Hörspiels gab es also sehr viele gelungene Aspekte (siehe auch oben), aber dann kam das Ende. An dieser Stelle brauche ich dann doch einen kurzen

    Spoiler anzeigen

    Man hat sich jetzt mit den Abhörstationen und den Interessen anderer Staaten so eine spannende Komponente eingebracht, um diese dann am Ende zugunsten einer total banalen Erklärung zu opfern, die sämtliche Untersuchungen durch Brandis und sein Team sinnlos machen? Ich sehe hier den Sinn dahinter nicht wirklich, denn letztendlich ist die Auflösung mehr als billig und auch das Motiv Richardsons einfach nur langweilig.


    Schade, meiner Meinung nach macht dieses Ende ein ansonsten über weite Strecken sehr gutes Hörspiel ein bisschen kaputt.

    Cover: Ja, gefällt mir gut! Eventuell hätte man für Folge 1 und 2 ein anderes Cover wählen können und außerdem frage ich mich, was das Boot auf dem Cover zu suchen hat, aber ansonsten passt das schön. Ein weiterer Kritikpunkt: Die CD hätte ein bisschen Farbe vertragen, aber das ist nun wirklich sehr kleinlich.

    Nach dem genialen Anfang und der sich nach und nach zuspitzenden Spannung war ich leider vom Ende sehr enttäuscht. Von der Machart her kann man hier wenig kritisieren, insgesamt vergebe ich 12/15 Punkten und ich habe den Zweiteiler sicher nicht zum letzten Mal gehört.

    #roll# "Worte, nur Worte nur Worte..." #roll#

  • Eventuell hätte man für Folge 1 und 2 ein anderes Cover wählen können und außerdem frage ich mich, was das Boot auf dem Cover zu suchen hat, aber ansonsten passt das schön.

    Das Fischerboot hat etwas mit Größenverhältnissen zu tun. Ohne eine "bekannte" Referenz erkennt man nicht, wie groß der Kolibri im Verhältnis ist.

    Ursprünglich hatten wir vorgehabt, bei den Zweiteilern jedes Mal für beide Teile das gleiche Cover zu nehmen, bekamen dafür aber hörerseits von so vielen Seiten Haue, dass wir die Zusatzkosten für ein zweites Artwork nachträglich ins Budget späterer Folgen reingerechnet haben.

  • @Interplanar: Wie gesagt, an und für sich gefällt es mir auch echt gut, ein anderes Cover wäre halt so das "Sahnehäubchen" gewesen. Aber coole Sache, dass ihr das sogar nachgereicht habt!

    Und das mit dem Boot liest sich nachvollziehbar, habe eine Weile überlegt, wie man die Proportionen anders hätte deutlich machen können, aber mir ist auch nicht wirklich was besseres eingefallen. :whistling:

    #roll# "Worte, nur Worte nur Worte..." #roll#

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