"Das Hörspiel unter der Lupe - 2015/4" - Mindnapping 19: X-Tension (von Ascan von Bargen)

  • DIESES HÖRSPIEL ERSCHEINT DIGITAL VORAUSSICHTLICH AM 13.11.2015!

    Die CD Version ist aber bereits erhältlich, keiner braucht zu warten, bis alle versorgt sind.

    ACHTUNG SPOILER - ACHTUNG SPOILER - ACHTUNG SPOILER - ACHTUNG SPOILER Dies ist ein Thread für all diejenigen, die das Hörspiel gehört haben oder für diejenigen, die das Hörspiel noch nicht gehört haben und denen es nichts ausmacht, wenn sie Handlung, Inhalt und Auflösung erfahren!!!!

    Ich denke nicht nur wir, sondern vor allem auch der Schreiber würde sich sehr freuen, wenn unsere geschätzen Autorenkollegen von Ascan uns auch wieder beehren würden. Und alle anderen Talker natürlich auch.

    Spotify-Link gibt es bei Erscheinen, Napster, "Aldi Life Musik powered by Napster", Deezer, Apple Music suchen bitte selber, Mindnapping erscheint eh immer bei allen zeitgleich und ist nicht so schwer zu finden, bzw. eigentlich müsste ja eh jeder Follower, Abonnent oder was auch immer sein ;)

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Ich denke nicht nur wir, sondern vor allem auch der Schreiber würde sich sehr freuen, wenn unsere geschätzen Autorenkollegen von Ascan uns auch wieder beehren würden. Und alle anderen Talker natürlich auch.

    Absolut!

    Kann also gerne losgehen! - Und: Menschenskinder, das "X-Tension"-Cover gefällt mir wirklich ausgesprochen gut!

    Ach so - und für alle die, die es vielleicht noch nicht mitbekommen haben, hier noch das offizielle Instrumentalstück der Titelheldin:


    AMBER DAWN
    by Yngwie J. Malmsteen

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  • Zitat

    Ach so - und für alle die, die es vielleicht noch nicht mitbekommen haben, hier noch das offizielle Instrumentalstück der Titelheldin


    Hübsch - aber das ist bei Malmsteen ja oft so, insbesondere wenn keiner singt. :D

    Zitat

    Die CD Version ist aber bereits erhältlich, keiner braucht zu warten, bis alle versorgt sind.


    Na dann (bevor ich der Versuchung erliege, an meinen nur grob sortierten Kommentarschnipseln erst noch tagelang herumzuformulieren...)

    Nach dem Hören kann ich vermelden: Es war keine Spur langweilig, aber zum Glück nicht so zermürbend, dass ich danach traumatisiert in einer Ecke der Wohnung gesessen hätte - und die Schränke und das Sofa stehen auch immer noch an den Wänden und nicht quer vor den Türen. ;)
    Und gefallen hat es mir trotzdem - oder gerade darum... ^^

    Vorweg: Zu den Punkten Sprecher, Regie, Schnitt, Geräusche usw. kann ich nur sagen, dass mir da wirklich gar nichts unangenehm aufgefallen ist. Die Musik fand ich auch passend düster/unheilschwanger...

    Vor Beginn des Hörspiels, nur vom Lesen des Klappentextes, hatte ich ein wenig spekuliert, ob sich das Ganze wohl in Richtung des Films "The Tournament" entwickeln würde, von der Grundidee her. Das wäre zwar für die eine oder andere fiese Schlusspointe gut gewesen, ich bin aber trotzdem froh, dass es um etwas anderes ging. Spannend war es ja auch so, ein wenig mysteriös, ein wenig Action, eine neuartige Mordmethode...
    (Hmm... wieviel wohl so ein Transformator wiegt... #gruebel# )

    Ich vermutete allerdings eine lange Zeit, dass der Ehemann hinter all den Vorfällen steckt und nur so tut, als ob er zur Arbeit geht. Darum fand ich die Vorstellung, dass jemand unbemerkt ins Haus gekommen ist, auch nicht ganz so bedrohlich wie vorher befürchtet (und wahrscheinlich beabsichtigt) - mit dem eigenen Hausschlüssel ist das ja kein Problem.

    (Frage an @Ascan: hat sich Electra von dem Hausschlüssel einen Abdruck gemacht, als dieser beim Einzug kurz unbewacht draußen auf der Motorhaube lag? Ein offenbar schon etwas älteres Haus bietet vielleicht auch noch ein paar andere Möglichkeiten, sich einen Schlüssel zu besorgen oder anders unautorisiert hineinzukommen, aber diese Variante scheint mir besonders plausibel, schon weil die Szene ja für irgendwas gut sein muss und der Ehemann in dem Punkt ja inzwischen außer Verdacht ist...)

    Es war eine Freude, Pater Brown mal wieder zu treffen. Seine Verkleidung als ehemaliger Polizist kann mich nicht täuschen :D
    Nur schade, dass es ihn im Lauf der Handlung doch erwischt hat. Wobei man nach der Uferszene mit der Puppe schon vermuten musste, dass er Dawn entweder zum Schluss rettet oder vorher ermordet wird - raffinierterweise traf dann sogar beides zu. Und der Dreh, dass diese eine scheinbar rein religiös motivierte Bemerkung am Ende eine durchaus handfeste Zweitbedeutung bekommen hat, hat mir besonders gut gefallen. :)

    Ein paar Fragen beschäftigen mich nun doch noch, einige eher spekulativer Art, "was wäre wenn"-Fragen... hier die unsortierten Fragmente meines One-Woman-Brainstormings:

    - Hätte Dawn Electra von ihrer Tötungsabsicht abbringen können, indem sie ihr sagt, dass Anthony gar keine Qualen leiden würde, wenn sie seine Frau und das Kind umbringt, dass sie ihm im Gegenteil sogar einen Gefallen täte, weil er das sowieso gerade selbst tun will?
    Wahrscheinlich nicht - die Dame schien mir ein klein wenig durchgeknallt und rationalen Argumenten nicht mehr zugänglich, hätte es vielleicht auch einfach nicht geglaubt, aber ich hatte doch erwartet, dass Dawn bei der unerfreulichen Szene am Auto genau dieses Argument ausprobiert...

    - Bei der Kellerszene mit Anthony habe ich mich gefragt, warum Dawn die Anklage, sie hätte in Anthonys Vergangenheit herumgeschnüffelt, nicht spontan empört abstreitet. Schliesslich hat sie ja gar nichts derartiges getan. Wusste sie zu dem Zeitpunkt überhaupt, dass Anthony mit der Toten zu tun hatte? Im uns bekanntgewordenen Brieftext kam er nicht vor, leider wissen wir nicht, ob danach noch mehr kam. Dawns Verhalten vor dem Lichtausfall weist jedenfalls nicht darauf hin, dass sie ihren Mann in der Hinsicht verdächtigt.

    Aber sie war natürlich beide Male unter schwerem Stress, in direkter Konfrontation. Offenbar funktioniert sie besser, wenn der jeweilige mordlustige Angreifer eine gewisse räumliche Distanz nicht unterschreitet - an die Kirche und den Hinweis von Severence erinnert sie sich erstaunlich gut. An letzteren hätte ich vermutlich in der Situation überhaupt nicht mehr gedacht bzw. den Zusammenhang nicht hergestellt.

    Allgemein trifft Dawn ein paar sehr seltsame Entscheidungen darüber, was sie ihrem Mann erzählt und was nicht. Ein einfaches "Ach übrigens, es versucht noch immer jemand, mich umzubringen, und der jemand war auch im Haus! Nelly kann Dir das bestätigen." hätte den Verlauf der Geschichte sicher geändert. In der Phase war Anthony ja noch der nette Ehemann. Kann natürlich sein, dass er dann eben erst Electra aufgelauert und umgebracht und danach trotzdem sämtliche Zeugen beseitigt hätte...

    - Anthony weiss aus erster Hand, wie seine Ex gestorben ist, folglich muss er doch gleich erkannt haben, dass "Sergeant Brown" auf die gleiche Art getötet wurde. Macht ihn das gar nicht nachdenklich? Dass er selbst es diesmal nicht war, weiss er schliesslich auch. Und dass im Haus seltsame Dinge vorgehen, hat er ja mindestens am Rand auch mitbekommen. Aber gut, viel Zeit zum Grübeln hatte er gar nicht, dann kam ja der Lichtausfall und der Fund des Fotos und er ist ausgetickt...

    - Ob Electra wohl schon im Mutterleib unter dem Einfluss dieser Drogen herangewachsen ist, die Anthony so nebenbei erwähnt, und dabei einen klitzekleinen Dachschaden mitbekommen hat... #gruebel#

    - Woher kennt Electra überhaupt die "Spiele" ihrer Mutter? Lt. Electra starb diese doch schon kurz nach ihrer Geburt - aus mündlichen Erzählungen der Mutter kann sie das Spiel mit den X-Tensions also nicht kennen, wenn sie nicht gerade ein besonders früh entwickeltes Wunderkind war.
    Von Dritten hätte sie es wohl auch nicht erfahren, denn dann hätten sich diese Außenstehenden sicherlich schon nach dem Mord gemeldet und die Mordermittlungen wären nicht so ergebnislos geblieben. Und wenn jemand es wusste und sich trotzdem nicht gemeldet hat, dann wohl nur, um sich selbst oder Anthony zu schützen, und dann hätte er es Electra erst recht nicht erzählt.
    Bleiben also nur schriftliche Aufzeichnungen, ein ziemlich detailliertes Tagebuch oder ähnlich - aber wäre das nicht schon bei der Mordermittlung aufgetaucht oder aber von Anthony vernichtet worden? Genau wie die Elektrostäbe selbst - die Originale sind ja vermutlich beim damaligen Kampf dabeigewesen, und die hat Anthony doch garantiert nicht einfach so irgendwo liegenlassen... er hat doch den ganzen Besitz übernommen, wenn "der Überlebende bekommt alles" galt, und da konnte er schliesslich alle Spuren, die sich noch irgendwo im Nachlass fanden, problemlos vernichten.

    Aber was solls, "X-Tension" ist schliesslich kein Sherlock-Holmes-Krimi, wo ich für alles eine wasserdichte Erklärung erwarte.

    Apropos erwarten: Ich hatte ja beinahe erwartet bzw. gehofft, dass die beiden Elektrobratspieß-Gladiatoren sich am Ende vielleicht doch irgendwie gegenseitig umbringen. Zumindest solange die Waffe noch nicht aufgetaucht war, schien das die günstigste Lösung (jedenfalls für Dawn + Tochter), wenn auch etwas zu einfach...

    Und während des Showdowns in der Kirche musste ich dann doch schmunzeln: Irgendwie typisch Ascan - er konnte es sich tatsächlich nicht verkneifen, vorm Ende, und zwar ausgerechnet in einem Kampf um Leben und Tod, doch noch schnell ein paar "Glocken" unterzubringen... :D

  • Eieiei... da hast du aber allerfleißigst in die Tasten gegriffen, beli! Dankeschön dafür - und für die vielen anregenden Fragen deines one-woman-brainstormings! :thumbup:

    Ich mache das mal so, wie meine Kollegen vorher, und warte erst mal noch ein bisschen ab. Okay... ein paar Kleinigkeiten kann ich schon mal anreißen:

    Hübsch - aber das ist bei Malmsteen ja oft so, insbesondere wenn keiner singt.

    :P Also wirklich... gut, zuletzt hatte er da kein besonders glückliches Händchen in der Auswahl, das stimmt leider.

    Lt. Electra

    Lieutenant? ;)

    ob sich das Ganze wohl in Richtung des Films "The Tournament" entwickeln würde

    Den Film kenne ich übrigens (glücklicherweise?) nicht.

    Und während des Showdowns in der Kirche musste ich dann doch schmunzeln: Irgendwie typisch Ascan - er konnte es sich tatsächlich nicht verkneifen, vorm Ende, und zwar ausgerechnet in einem Kampf um Leben und Tod, doch noch schnell ein paar "Glocken" unterzubringen...

    ^^

  • Da es hier noch nicht besonders viele neue Wortmeldungen gibt, widme ich mich exklusiv dem Beitrag unserer lieben Beli (Belinda?).

    Das Wichtigste gleich einmal vorweg:

    [...] Es war keine Spur langweilig, [...] Und gefallen hat es mir [...] Spannend war es ja auch so, ein wenig mysteriös, ein wenig Action, eine neuartige Mordmethode...

    Das ist sehr schön und gut! Dann habe ich nicht alles verkehrt gemacht, hoffe ich...

    Hmm... wieviel wohl so ein Transformator wiegt...

    Gute Frage - aber in jedem Fall wiegt er so einiges, sagt Anthony jedenfalls...

    Ich vermutete allerdings eine lange Zeit, dass der Ehemann hinter all den Vorfällen steckt und nur so tut, als ob er zur Arbeit geht.

    Ah-ah... und "der böse Mann" im Zimmer von Nelly, während der Ehemann erschöpft im Bett neben seiner Ehefrau liegt?

    Frage an @Ascan: hat sich Electra von dem Hausschlüssel einen Abdruck gemacht, als dieser beim Einzug kurz unbewacht draußen auf der Motorhaube lag?

    Das wäre eine mögliche Erklärung. Oder hat doch Severence etwas damit zu tun? Oder Jamie? ^^ Mysteriös, mysteriös... außerdem war es der Autoschlüssel, nicht der Hausschlüssel.

    Und der Dreh, dass diese eine scheinbar rein religiös motivierte Bemerkung am Ende eine durchaus handfeste Zweitbedeutung bekommen hat, hat mir besonders gut gefallen.

    Ja, mir auch. Ich habe mir Mühe gegeben, dass nicht einfach irgendwer irgend etwas sagt - sondern, dass alles seine Bedeutung und Wichtigkeit und Richtigkeit hat. Wenn es manchmal auch erst im Nachhinein klar wird und der (Strom-)Kreis sich schließt.

    Es folgen nun die "spekulativen Fragen":

    Hätte Dawn Electra von ihrer Tötungsabsicht abbringen können [...]?

    Du gibst die Antwort ja schon selbst. Nein, sicher nicht.

    Bei der Kellerszene mit Anthony habe ich mich gefragt, warum Dawn die Anklage, sie hätte in Anthonys Vergangenheit herumgeschnüffelt, nicht spontan empört abstreitet. Schliesslich hat sie ja gar nichts derartiges getan. Wusste sie zu dem Zeitpunkt überhaupt, dass Anthony mit der Toten zu tun hatte? Im uns bekanntgewordenen Brieftext kam er nicht vor, leider wissen wir nicht, ob danach noch mehr kam. Dawns Verhalten vor dem Lichtausfall weist jedenfalls nicht darauf hin, dass sie ihren Mann in der Hinsicht verdächtigt.

    Jein. In seiner Vergangenheit geschnüffelt hat sie ja wirklich nicht aktiv. Aber in dem Moment schleicht "der böse Mann" ums Haus, und Dawn hat ganz andere Sorgen, als einen Ehestreit zu starten. -- Bis zu dem Zeitpunkt wusste Dawn wirklich noch nichts von der Verbindung Anthonys zu der Toten. -- Dawn verändert sich jedoch ein wenig, nach dem Gespräch mit Severence auf der Veranda. Da merkt man schon, dass sie Anthony nicht mehr alles anvertraut und dass sie sich so ihre Gedanken macht. Wer weiß, was der alte Severence ihr so alles im Gespräch mitgeteilt hat? (Die Laufzeit einer CD ist ja begrenzt. Daher ist manches im Telegrammstil verfasst. In Ausschnitten, quasi.)

    In der Phase war Anthony ja noch der nette Ehemann. Kann natürlich sein, dass er dann eben erst Electra aufgelauert und umgebracht und danach trotzdem sämtliche Zeugen beseitigt hätte...


    Okay, das schreit nach "X-Tension - Alternative Version"... ;)

    Anthony weiss aus erster Hand, wie seine Ex gestorben ist, folglich muss er doch gleich erkannt haben, dass "Sergeant Brown" auf die gleiche Art getötet wurde. Macht ihn das gar nicht nachdenklich?

    Aber 100%ig. - Nur geht das innerlich in ihm vor. Was soll er Dawn denn sagen? "Ach, übrigens... die Dinger da in seinem Schädel, die kenne ich noch von früher..."?

    Ob Electra wohl schon im Mutterleib unter dem Einfluss dieser Drogen herangewachsen ist, die Anthony so nebenbei erwähnt, und dabei einen klitzekleinen Dachschaden mitbekommen hat...

    Das ist durchaus denkbar.

    Woher kennt Electra überhaupt die "Spiele" ihrer Mutter?

    Es muss schon irgendwelche Videos, Aufzeichnungen oder so etwas gegeben haben.

    die Originale sind ja vermutlich beim damaligen Kampf dabeigewesen, und die hat Anthony doch garantiert nicht einfach so irgendwo liegenlassen... er hat doch den ganzen Besitz übernommen, wenn "der Überlebende bekommt alles" galt

    Ich bin, glaube ich, der Auffassung gewesen, dass Electra in einem Geheimversteck die Aufzeichnungen Miriams und auch ihre "X-Tensions" gefunden haben muss. Oder es gibt noch eine dritte Person, die sie "eingeweiht", ausgebildet und ausgerüstet hat. (Prequel?)

    Ich hatte ja beinahe erwartet bzw. gehofft, dass die beiden Elektrobratspieß-Gladiatoren sich am Ende vielleicht doch irgendwie gegenseitig umbringen. Zumindest solange die Waffe noch nicht aufgetaucht war, schien das die günstigste Lösung (jedenfalls für Dawn + Tochter), wenn auch etwas zu einfach...

    Ja, das wäre eine Möglichkeit gewesen. Aber sie erschien auch mir zu einfach. Außerdem hätte das die Hörer um den "runden Abschluss" betrogen.

  • Mir fiel gerade auf, dass man die Geräusche ganz am Anfang des Hörspiels nur versteht, wenn man es schon gehört hat. Wen hört man denn da? Elektra beim Bratspiess-Training?

    Ah-ah... und "der böse Mann" im Zimmer von Nelly, während der Ehemann erschöpft im Bett neben seiner Ehefrau liegt? Da haben wir nicht gut genug aufgepasst, hm?


    Nun, er könnte einen Verbündeten gehabt haben... oder Dawn war einfach schon kurz eingeschlafen und er war schnell genug wieder zurück im Bett.
    Tatsächlich habe ich allerdings beim Hören nichts davon gedacht - ich habe zwar als wahr angenommen, dass eine fremde Person in Nellys Zimmer war, habe aber seltsamerweise trotzdem weiterhin Anthony verdächtigt. Nicht sehr logisch, zugegeben...

    außerdem war es der Autoschlüssel, nicht der Hausschlüssel.


    Die hängen bei mir am gleichen Schlüsselbund, wenigstens ein Exemplar, darum kam ich auf diese Idee.
    Dann war das mit dem Schlüssel nur eine hinterlistige Methode, um Dawn, Anthony oder den Hörer zu beunruhigen?

    Was soll er Dawn denn sagen? "Ach, übrigens... die Dinger da in seinem Schädel, die kenne ich noch von früher..."?


    Das wäre wohl tatsächlich taktisch ein klein wenig unklug gewesen. ;)
    Er hätte wenigstens Erstaunen darüber äußern können, dass Dawn das Mordinstrument so leicht erkennt... aber okay, ich gehe auch davon aus, dass er während der ganzen Heimfahrt rasend - aber schweigend - gegrübelt hat und sowieso schon nervlich sehr angespannt war, als das Licht ausfiel und er dieses Foto fand. Sonst hätte er ja eventuell etwas besonnener reagiert und erstmal ihre Antwort abgewartet...

    Aber jetzt mal ehrlich und unter uns: Wo trifft man schon auf solche Glocken, wenn nicht in einer Kirche?


    Mir fallen da schon noch andere Lokalitäten ein - und da schaukeln sie bestimmt noch mehr... ;)

    Übrigens: Es wurde zwar nicht explizit gesagt, aber dieser Rock, den Cassidy am Anfang im Aufzug an Dawn so sexy findet, war doch bestimmt ein Glockenrock? :D

    Belinda?


    Beate

  • Ascan von Bargen schrieb:
    Belinda?


    Beate

    Ah, freut mich, Beate! (Ich dachte nur wegen "Beli" = "Belinda"...)

    Mir fiel gerade auf, dass man die Geräusche ganz am Anfang des Hörspiels nur versteht, wenn man es schon gehört hat. Wen hört man denn da? Elektra beim Bratspiess-Training?

    Ja, das ist absichtlich so gemacht, dass man direkt wieder von vorne anfangen kann, um es sich ein zweites Mal anzuhören. ^^
    "Bratspieß-Training"... klingt gut... yesssssss... brutzzzzel.... (Es ist aber schon so, wie du sagst - beim zweiten Anhören versteht man die Eröffnungssequenz etwas besser. Sie etabliert nicht nur die düster-bedrohliche Grundstimmung, sondern deutet schon die kommende Szenerie der eigentlichen Story an. Auch die Musik dabei finde ich äußerst gelungen. Ist in etwa so, wie ich es mir vorgestellt habe.)

    Übrigens: Es wurde zwar nicht explizit gesagt, aber dieser Rock, den Cassidy am Anfang im Aufzug an Dawn so sexy findet, war doch bestimmt ein Glockenrock?

    ^^ ^^ ^^ Ich mag Leute mit Humor!

    Dann war das mit dem Schlüssel nur eine hinterlistige Methode, um Dawn, Anthony oder den Hörer zu beunruhigen?

    Jein... es sollte den Hörer eigentlich darauf hinweisen, dass da offenbar irgendwas nicht stimmt - und noch irgendjemand im Verborgenen lauert. Natürlich erfüllt es auch eine Funktion in Sachen Spannungsaufbau. Und kurz danach taucht Severence auf; seine Rolle bleibt ja zunächst auch einmal unklar...

  • Ah, freut mich, Beate! (Ich dachte nur wegen "Beli" = "Belinda"...)


    Naheliegende Idee - aber nein, "Beli" stammt noch von ganz früher, hatte sich mal so ergeben, und als ich viele Jahre später einen Nicknamen suchte, kam mir der wieder in den Sinn.

    Es ist aber schon so, wie du sagst - beim zweiten Anhören versteht man die Eröffnungssequenz etwas besser. Sie etabliert nicht nur die düster-bedrohliche Grundstimmung, sondern deutet schon die kommende Szenerie der eigentlichen Story an. Auch die Musik dabei finde ich äußerst gelungen. Ist in etwa so, wie ich es mir vorgestellt habe.


    Man ist sich beim Hören zwar nicht sicher, was man da eigentlich hört, aber es erzeugt sehr wirksam das Gefühl, dass sich irgendetwas Übles zusammenbraut. Wobei ich die Szene beim ersten Hören zunächst wieder vergessen hatte. Aber selbst beim dritten Hören bin ich mir trotz Vorwissen nicht sicher, was sie darstellt. Soll ich vermutlich auch gar nicht sein...

    Meine aktuelle Lieblingsdeutung ist ja, dass wir dort 19 Jahre zurück in die Vergangenheit gehen und den Moment miterleben, kurz nachdem die Leiche von Electras Mutter gefunden wurde (siehe die Polizeisirene in der Ferne). Und das von Anthony nach dem Mord hastig in einer Felsgrotte am Meer versteckte zweite Paar X-Tensions - die er in der Eile auszuschalten vergessen hat - liegt da und wartet geduldig auf den Moment, wo Electra es Jahre später findet (weil Anthony sich nicht mehr erinnern konnte, wo er die Dinger im Drogenrausch gelassen hat...).

    Und kurz danach taucht Severence auf; seine Rolle bleibt ja zunächst auch einmal unklar...


    Apropos Severence: Hat sich das einfach so ergeben, dass er im Verlauf der Geschichte an Pater Brown erinnert, weil das Zusammentreffen von Text und Sprecher das eben suggerieren, oder wurde da im Produktionsprozess noch dran gedreht?

    Bei "X-Tension" habe ich Wert darauf gelegt, wie bereits erwähnt, die Sache "rund" zu machen. Daher auch die Schlußszene, die sozusagen wieder an die Eröffnungsszene anschließt.


    Zu der habe ich auch noch eine Frage: Vermute ich richtig, dass Amber Dawn ihren Kollegen noch gar nichts genaueres darüber erzählt hat, was sich während ihrer "Auszeit" alles ereignet hat? Anderenfalls wäre dieses Buch nämlich ein ganz, ganz schlechter Start für eine sich anbahnende neue Beziehung... ;)

    Und noch etwas ging mir ständig (ohne plausiblen Grund) im Kopf herum; der merkwürdige Satz: "Dead you are..." Der ließ mich monatelang nicht mehr los, daher musste ich ihn unbedingt in die Story einbauen.


    Der klingt für mich sehr so, als ob er ein hängengebliebenes Textfragment aus einem Heavy-Metal-Song gewesen sein könnte...

    Das war ein ziemlich schlimmer Traum


    Glaube ich sofort... wobei: so schrecklich der Traum vor und direkt nach dem Aufwachen auch war, hast Du ihn wenigstens kreativ nutzen und dadurch vielleicht gedanklich verarbeiten und dann abhaken können. Mit den "normalen" Alltagsalpträumen funktioniert das nicht so gut.

    Die tragische Eröffnungssequenz (...) hat sich leider als eine Art Vorahnung der Seele offenbart.


    Dazu von mir nachträglich auch mein herzlichstes Beileid.

    Wenn ich hier eines Tages, ohne plausiblen Grund, längere Zeit mich nicht mehr melden sollte, wissen wir Bescheid...


    Dann werden wir alle hoffen, dass Du plötzlich so derartig mit Aufträgen und kreativen Einfällen überschüttet worden bist, dass leider keine Zeit mehr blieb, sich hier abzumelden... :)
    .

    Einmal editiert, zuletzt von beli (21. November 2015 um 18:44)

  • Die anderen sind noch etwas zurückhaltend mit Wortbeiträgen... vielleicht schon am Vorglühen, heute beginnt ja die fünfte Jahreszeit für viele. - Gut, warten wir mal ein bisschen ab.

    Edit: Sprach's und ward nie wieder gesehen... da hat doch tatsächlich Beli zwischenzeitlich wieder einen neuen Beitrag rausgehauen! Werde ich mir mal eben in Ruhe durchlesen!

    Meine aktuelle Lieblingsdeutung ist ja, dass wir dort 19 Jahre zurück in die Vergangenheit gehen und den Moment miterleben, kurz nachdem die Leiche von Electras Mutter gefunden wurde (siehe die Polizeisirene in der Ferne). Und das von Anthony nach dem Mord hastig in einer Felsgrotte am Meer versteckte zweite Paar X-Tensions - die er in der Eile auszuschalten vergessen hat - liegt da und wartet geduldig auf den Moment, wo Electra es Jahre später findet (weil Anthony sich nicht mehr erinnern konnte, wo er die Dinger im Drogenrausch gelassen hat...).

    Das klingt toll - damit kann ich mich sehr anfreunden!

    Apropos Severence: Hat sich das einfach so ergeben, dass er im Verlauf der Geschichte an Pater Brown erinnert, weil das Zusammentreffen von Text und Sprecher das eben suggerieren, oder wurde da im Produktionsprozess noch dran gedreht?

    Also, Severence war in keiner Weise als "Pater Brown" angelegt, und ich konnte es auch nicht wissen, dass Volker Brandt später die Rolle übernehmen würde. Ich finde aber auch, dass er hier dunkler, düsterer rüberkommt. Es wurde auch in keiner Weise nachträglich irgend etwas am Skript verändert.

    Vermute ich richtig, dass Amber Dawn ihren Kollegen noch gar nichts genaueres darüber erzählt hat, was sich während ihrer "Auszeit" alles ereignet hat? Anderenfalls wäre dieses Buch nämlich ein ganz, ganz schlechter Start für eine sich anbahnende neue Beziehung...

    Du vermutest richtig. - Das mit dem Buch war eine Art "böser Schlussgag", der sich förmlich aufdrängte... Cassidy konnte ja nicht ahnen, dass er damit in ein "Fettnäpfchen der Sonderklasse" tappen würde. Solche Situationen kenne ich nur zu gut.

    Dazu von mir nachträglich auch mein herzlichstes Beileid.

    Ich danke dir sehr, Beli!

    Dann werden wir alle hoffen, dass Du plötzlich so derartig mit Aufträgen und kreativen Einfällen überschüttet worden bist, dass leider keine Zeit mehr blieb, sich hier abzumelden...

    ^^ Das klingt gut... und trifft die Realität derzeit ziemlich genau. Nur den Zugang zu den kreativen Einfällen muss ich noch ein wenig freischaufeln. Aber das wird, ich habe das zwei Menschen versprochen, es hinzubekommen. Und ich halte meine Versprechen. Muss ich mich halt etwas zusammenreißen und anstrengen. Adel verpflichtet und so.

  • Morgen ist Freitag, der 13.

    Dass das aber nicht zwingend ein Unglückstag für euch sein muss, beweist schon die Tatsache, dass morgen auch die Downloadversion von "X-Tension" erhältlich sein wird. Für Vorbesteller gibt es anlässlich des bevorstehenden Downloads ein Wahnsinnsangebot:


    "X-Tension" für nur 3,99 Euro!


    Guckst du hier: https://itunes.apple.com/de/album/folge…on/id1052229922

    Ich wünsche spannende Unterhaltung mit "X-Tension"!

    P.S.: Habe heute meine Belegexemplare erhalten... und siehe da... es fühlt sich sehr vertraut an - wieder ein neues Hörspiel von mir, auf dem das altbekannte Maritim-Logo zu sehen ist... ^^ Wie eine Art unsichtbarer Pakt, der einen an dieses Logo bindet...

  • Dann will ich mal als Zweiter mich hier zu Wort melden. :)

    Ich muss sagen, dass ich von Dir Ascan nur die Serie Dark Trace kenne und diese für ganz in Ordnung halte. Insgesamt ist sie mir persönlich einfach zu düster geraten, aber das ist halt mein persönlicher Hörspielgeschmack.

    Jetzt aber zu X-Tension. Der Titel gefällt mir super, da er nicht alltäglich klingt und bei mir sofort Interesse geweckt hat. So soll es sein. :)

    Die Eingangssequenz in das Hörspiel finde ich richtig klasse. Man hat keine Ahnung was es ist, aber das Bedrohliche wird super transportiert. Da hatte ich eine leichte Gänsehaut. :D

    Das Hörspiel entwickelt sich für mich in den ersten zwei Dritteln richtig gut und die transportierte Stimmung ist super gelungen. Viele kleine Dinge, wie der verschwundene und schnell wieder aufgetauchte Schlüssel bringen Unsicherheit. Dazu zählen auch der nächtliche Besuch bei Nelly, der Tochter oder der mysteriöse Severence.

    Für mich macht die Story aber ab dem Moment als Anthony durchdreht eine Kehrtwendung, die mir persönlich nicht so zugesagt hat. Das Auftauchen seiner ersten Tochter und der Showdown in der Kirche sind mir sowohl von der Handlung, als auch von den Dialogen einfach zu drüber. Ich glaube, dass ich bei diesen Tötungsarten und Gewaltarien auch bei Dark Trace die größten Probleme hatte und diese der ausschlaggebende Punkt sind, dass mir deine Geschichten nicht vollständig gefallen. Mir ist das zuviel und zu krank. Vielleicht bin ich da zu zart besaitet. ;)

    Ich muss daher sagen, dass ich das Hörspiel schon für in Ordnung halte, mir das letzte Drittel aber nicht so gefallen hat. Das hat aber auch ganz einfach mit meinem persönlichen Empfinden zu tun.

    Die Geschichte selbst möchte ich gar nicht kritisieren. Ich halte sie schon für in sich logisch nachvollziehbar, auch wenn Beli ja schon ein paar offene Punkte angesprochen hat. Das finde ich aber gar nicht schlimm, da ich nicht alles zu 100% logisch erklärt haben brauch und ich mir auch kleine Dinge selbst zusammenreimen kann. :)

    Ich würde die Geschichte im Mittelfeld der Reihe einordnen. Fans von Ascan werden aber sicherlich auf ihre Kosten kommen. ;)

    Unabhängig von der eigentlichen Geschichte muss ich sagen, dass mir Nina Mölleken als Nelly leider so gar nicht zugesagt hat. Das liegt gar nicht an ihr als Sprecherin, da ich sie erst in den letzten zwei Team Undercover Folgen gehört habe und sie mir dort super gefallen hat. Dort spielt sie aber auch eine ältere Teenagerin und keine Zehnjährige. Ich finde, dass sie deutlich zu alt für die Rolle der Nelly klingt und daher eine eher unpassende Wahl für mich war.

  • Mir hat das Hörspiel gut gefallen. Aber ähnlich wie SashOne87 empfinde ich es als zweigeteilt: In den ersten beiden Dritteln baut sich die Spannung schön langsam auf, es gibt richtig unheimliche Momente, die Atmosphäre packt einen immer mehr und zieht einen zunehmend auf den Abgrund zu. Und am schlimmsten ist, dass man den noch nicht mal erkennen kann. Diese Unsicherheit zieht sich über weite Strecken des Hörspiels und macht einen großen Teil der Faszination und Spannung aus.

    Keine Ahnung, ob es nur mir so ging, aber in den ersten gut 50 Minuten hatte ich Bilder aus vielen verschiedenen Filmen vor Augen, konkret natürlich Amityville Horror, Shining, Friedhof der Kuscheltiere, Mitternachtsspitzen, Verdacht und aus der ersten Staffel 'American Horror Story'. Selten hat ein Hörspiel bei mir solch 'filmische' Assoziationen ausgelöst, das Zuhören hat mir dadurch besonders viel Spaß gemacht. Während ich das Drehbuch gut fand gilt das aber für die Mono-, Dia- und sonstigen -loge nur teilweise. Manchmal nervte einfach, dass die Personen den Erzählerpart übernahmen und sagten, was sie gerade sehen. Zudem klangen die Dialoge weder echt 'wie aus dem Leben gegriffen' (was Möglichkeit 1 gewesen wäre), noch besonders geschliffen oder ausgeklügelt (was die andere Möglichkeit dargestellt hätte). So wie es war emfpand ich es teilweise gekünstelt und wenig glaubwürdig. Die Sprecher waren hingegen durch die Bank super, wobei SashOne87 absolut Recht damit hat, dass Nina Mölleken einfach nicht wie 10, sondern eher wie 14 klang. Über Musik und Soundeffekte kann man nur das sagen, was für 'Mindnapping' eigentlich immer gilt: Top-Produktion, das kann man kaum besser machen.

    Die Auflösung der Handlung und das Finale weichen produtionstechnisch nicht von dem hohen Niveau ab, aber inhaltlich stellen sie einen gewaltigen Bruch zum bisherigen Hörspiel dar: Plötzlich driftet die Hanldung ins Absurde ab und gleich zwei Personen benehmen sich wie die klischeehaftesten Durchgeknallten, die aus einem x-beliebigen Groschenroman oder C-Movie stammen könnten. Es hätte so viele schöne Möglichkeiten gegeben, die Geschichte pointiert weiter zu erzählen und die Spannung subtil wirken zu lassen, auch eine entsprechende Auflösung hätte sich wohl finden lassen. Daraus muss man wohl folgern, dass Ascan diesen Bruch und das überzeichnete Verhalten genau so gewollt hat. Die Gründe dafür erschließen sich mir nicht, daher wage ich einfach mal zu fragen: Warum werden über zwei Drittel des Hörspiels durchaus feinsinnige Spannungsmomente in den Vordergrund gestellt, um diese schließlich quasi 'mit dem Holzhammer' aufzulösen? Warum der Bruch zwischen nachvollziehbar motivierten Handlungsweisen und dann völlig überdrehten, irren Handlungen und Verhaltensweisen?

    Und falls das jetzt so angekommen sein sollte, als habe mir X-Tension nicht gefallen wiederhole ich mein Eingangsstatement nochmal: Mir hat das Hörspiel gut gefallen.

    Vielen Dank für das Hörvergnügen :)

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

  • Da denkt man nichts Böses und schaut einfach mal eine Weile hier nicht rein ... und prompt sammeln sich weitere Wortmeldungen!

    Vielen Dank erst einmal dafür! Es freut mich (natürlich) sehr, dass die Story grundsätzlich positiv aufgenommen - und die "Faszination und Spannung", das Düstere und Bedrückende, die unheimliche Atmosphäre, offenbar gut transportiert wird.

    Dass es je nach persönlichem Empfinden oder Dafürhalten hier und da einmal zu unterschiedlichen Meinungen über dieses oder jenes kommt, ist nur natürlich, und darin sehe ich schon lange keine Schwierigkeit mehr. (Wenn ich z.B. die Story heute höre, denke ich mir: "Mensch, der Showdown hätte noch länger und abgedrehter sein können...")

    Letzten Endes muss man sich aber manchmal selbst einschränken, es sei denn, man will eine Doppel-CD vollpacken. Dabei fliegt notgedrungen die eine oder andere Idee in den Mülleimer, weil man sich vor Augen halten muss, dass die Laufzeit begrenzt ist. Und das Drehbuch ist schon an die 20 Seiten länger geworden als ursprünglich vorgesehen. - Da muss man irgendwann einmal zum Ende kommen. Eigentlich sollte mit Dawns "Glockenspruch" die Schlussmusik einsetzen... aber dann fällt einem eben noch etwas ein, und ich habe eine weitere Schlußszene geschrieben, um den offenen "Cassidy-Faden" noch einmal aufzunehmen und alles rund zu machen.

    Dass beim Anhören von "X-Tension" so viele filmische Assoziationen geweckt werden, gefällt mir ebenfalls sehr gut. Das ist natürlich ein riesengroßes Kompliment für mich, über das ich mich sehr freue!

    Daraus muss man wohl folgern, dass Ascan diesen Bruch und das überzeichnete Verhalten genau so gewollt hat. Die Gründe dafür erschließen sich mir nicht, daher wage ich einfach mal zu fragen: Warum werden über zwei Drittel des Hörspiels durchaus feinsinnige Spannungsmomente in den Vordergrund gestellt, um diese schließlich quasi 'mit dem Holzhammer' aufzulösen? Warum der Bruch zwischen nachvollziehbar motivierten Handlungsweisen und dann völlig überdrehten, irren Handlungen und Verhaltensweisen?

    Miriams Spiel i s t absolut irrsinnig. Und es wurde langsam Zeit, dies auch actionreich zum Ausdruck zu bringen. Der Anfang der Story, das ist korrekt, funktioniert anders, subtiler, ist mehr auf Atmosphäre aus. Zum Schluss hin wusste ich: Jetzt muss was passieren, die große Konfrontation bahnt sich an, und zwar nach Möglichkeit ohne langschweifige Erklärungen, ohne irgendwelche Längen und ohne dass die Story zum Ende hin plötzlich die akute "Spannungskurve abwärts" nimmt. (Und überdies eben so, dass die Laufzeit der CD nicht gesprengt wird.)

    Die Idee dahinter war: Alle würden sofort, ohne weiteres, den Ehemann verdächtigen. Logischerweise muss man es beim Schreiben vermeiden, das Offensichtliche zu präsentieren, weil sonst hinterher alle enttäuscht sind. Die Überraschung ist dann natürlich, dass es zwar irgendwie schon alles etwas mit Anthony zu tun hat - wenn aber eben auch auf eine Weise, die man so nicht vorhersehen konnte. (Hoffentlich.)

    Natürlich hätte man Anthonys wiedererwachenden "Wahnsinn" schrittweise etablieren können - aber 1.) hätte das mehr Laufzeit in Anspruch genommen, und 2.) wäre dann schon früher klar geworden, dass es definitiv irgendwas mit ihm zu tun hat. Die eigentliche "Wahnsinnige" in der Story ist ja die elektrische Rachegöttin, die den Großteil der Story, bis auf einen kleinen Fahrradauftritt, nur als unbekannte Variable auftauchte. Sie musste nun endlich die Bühne ganz für sich bekommen, und zwar mit einem Gegner, der ihr auch gewachsen ist.

    Dawn hat somit die einmalige Chance, aus der alten Weisheit "Wenn zwei sich streiten..." ihren überlebenswichtigen Vorteil zu ziehen. Und sie nutzt ihn. - Die feine Ironie, die kleinen Silberglöckchen (und noch ein Paar andere) durch eine sehr viel größere und schwerere Glocke endgültig zum Schweigen zu bringen - das ist eine Gelegenheit, die man beim Schreiben ebenso nutzen muss wie Dawn es getan hat.

    Meistens, so auch in diesem Fall, weiß ich ja am Anfang einer Story nicht, was noch so alles passieren wird - geschweige denn, wohin die Reise zum großen Finale gehen wird. (Das muss so sein bei mir, weil ich nicht imstande bin, eine Geschichte zwei Mal zu erzählen. Wenn ich vorher schon notiere: "Am Ende passiert das und das...", dann sagt mein Gehirn: "Okay, ist notiert. Fertig. Eine neue Geschichte muss her." Ich nehme mir auf diese Weise selbst den Wind aus den Segeln, den ich zum Schreiben brauche. Eine Story muss sich frei entfalten können und idealerweise mich selbst immer wieder überraschen, ohne dass ich aber dabei Ariadnes roten Faden verliere, und mich links und rechts in unnötigen Details verzettele. Ein "vorgefertiges Ende" langweilt mich entsetzlich. - Man kann nicht ständig nur die Lunte "künstlich am Glimmen halten". Meiner Meinung nach muss dann auch irgendwann einmal die unweigerliche Explosion erfolgen.


  • Okay... als kleine Vorausdeutung hatte ich das Video schon anderweitig untergebracht... aber eigentlich gehört es genau hier hin. Daher, auch auf die "Gefahr" hin, mich zu wiederholen: Metallica - For Whom The Bell Tolls - Beste Version ever


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  • Ganz vorsichtig schaue ich ins HUDL, damit ich nix abgespoilert bekomme ;)

    Also, es ist jetzt überall erhältlich so weit ich das überblicke.

    Bei Amazon für 5,99, wer gar keine Hemmungen hat, der kann es sich halt bei Apple vom Mann mit dem Klumpfuß für 3,99 kaufen. Aber nachher gründlich Händewaschen.

    Für die Streamingbande:

    Spotify: https://open.spotify.com/album/3N6GQFmjzfSEzqZPG1btPu
    spotify:album:3N6GQFmjzfSEzqZPG1btPu

    Napster: http://de.napster.com/artist/mindnap…ge-19-x-tension

    Deezer, Aldi & Apple: Bitte selber suchen ;)

    PS: Im Moment hat Mindnapping bei Spoti 657 monatliche Hörer (1.BER, 2.HAM, 3.MUC, 4.HAJ, 5.DUS) 1.083 Follower. Mal sehen, was da jetzt geht.

    Ich hab ja damals 2002 in der Wiener U3 zwischen Volkstheater und Neubaugasse mit dem Motorala A920 von Drei und Leni Riefenstahl das erste Selfie der Geschichte geknipst” - Aus meiner Biografie, erschienen im Jahr 2039, geschrieben im Jahr zuvor am Pool einer Finca auf den Kanaren

  • Alle würden sofort, ohne weiteres, den Ehemann verdächtigen. (...)
    Zum Schluss hin wusste ich: Jetzt muss was passieren, die große Konfrontation bahnt sich an, und zwar nach Möglichkeit ohne langschweifige Erklärungen, ohne irgendwelche Längen und ohne dass die Story zum Ende hin plötzlich die akute "Spannungskurve abwärts" nimmt.


    Hat geklappt - ich war noch am Grübeln, wie Anthony den Mord an Severence überhaupt zeitlich geschafft haben könnte, und wurde dann von Elektras Auftauchen vollig überrascht.
    Und obwohl ich es normalerweise nicht so gut finde, am Ende einen Täter wie das Kaninchen aus dem Hut zu ziehen, bin ich hier mit der Lösung zufrieden. Und zwar, weil es so für Dawn und ihre Tochter die optimale Lösung ist. Dass die beiden UND Anthony lebend aus der Geschichte herauskommen, war ja inzwischen sehr, sehr unwahrscheinlich geworden (und hätte mit A. im Gefängnis enden müssen, wenn man nicht eine Dauerbedrohung im Raum stehen lassen will). Frau und Kind sterben zu lassen fände ich auch suboptimal - obwohl man da sicher auch ein fieses Ende hätte stricken können, bei dem Anthony auf der Beerdigung mit Jessy anbandelt... :evil:

    Also musste Anthony sterben. Klar, man könnte einen simplen Unfall im letzten Moment inszenieren - aber dies ist Mindnapping, oder? ;)
    Nun ist Anthony zwar definitiv auf Mord aus, aber wer weiss, ob Dawn es wirklich verkraftet hätte, ihn in Verteidigung getötet zu haben. Immerhin wähnte sie sich bis vor kurzem noch glücklich verheiratet, da schaltet man innerlich nicht so schnell auf "mein Mann ist ein Monster" um. Womöglich hätte sie angefangen, Ausreden für ihn zu suchen, sich mildernde Umstände zu überlegen. Und Nelly ist ja auch noch da - vor deren Augen ihren Vater zu töten ist auch nicht das Wahre. So dagegen war es Elektra, die den Teil übernommen hat, und durch den Showdown-Kampf ist vorher noch überdeutlich geworden, dass man sich jedes Bedauern sparen und Dawn das Kapitel Anthony hinter sich lassen kann.
    Also unter den Umständen eine perfekte Lösung für solche Happy-End-Sucher wie mich. ^^

    Metallica... naja, manch schöne Sachen dabei, aber ich muss zugeben, dass ich doch lieber das etwas gemäßigtere Geschrei mag... :D

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    Einmal editiert, zuletzt von beli (13. November 2015 um 11:54)

  • Also... im Moment ist das wirklich ein tolles Gefühl, was dieses Hörspiel angeht, muss ich sagen. Es erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit. Wenn ich eure Beiträge hier so lese oder die Zuschriften per E-Mail: Vielen, vielen Dank dafür!!! Es ist fast schon überwältigend, zu sehen, wie gut die Story ankommt, dass sie direkt mehrmals angehört wird und ihr euch so intensiv mit der Story auseinandersetzt!

    @beli: Großartig! Besser hätte ich es wohl kaum ausdrücken können. - Ich selbst bin auch kein Fan von "deus ex machina"-Lösungen. Die schöne Glockenschwingerin wird daher ja auch von Track 1 an etabliert und spielt, wenn auch im Hintergrund, immer mit - bevor sie schließlich aus dem Schatten hervortritt und sowohl ihr hübsches Gesicht als auch ihre special features demonstriert.

    Zitat

    "Hhh! - Das Gesicht!"
    - Amber Dawn Richardson


    Solche Momente sind natürlich kleine Highlights, die einem selbst einen Freitag, den 13., versüßen:

    Hat geklappt - ich war noch am Grübeln, wie Anthony den Mord an Severence überhaupt zeitlich geschafft haben könnte, und wurde dann von Elektras Auftauchen vollig überrascht. [...] Also unter den Umständen eine perfekte Lösung für solche Happy-End-Sucher wie mich.

    In den ersten beiden Dritteln baut sich die Spannung schön langsam auf, es gibt richtig unheimliche Momente, die Atmosphäre packt einen immer mehr und zieht einen zunehmend auf den Abgrund zu. Und am schlimmsten ist, dass man den noch nicht mal erkennen kann. Diese Unsicherheit zieht sich über weite Strecken des Hörspiels und macht einen großen Teil der Faszination und Spannung aus.

    Selten hat ein Hörspiel bei mir solch 'filmische' Assoziationen ausgelöst, das Zuhören hat mir dadurch besonders viel Spaß gemacht.

    Der Titel gefällt mir super, da er nicht alltäglich klingt und bei mir sofort Interesse geweckt hat. So soll es sein.

    Die Eingangssequenz in das Hörspiel finde ich richtig klasse. Man hat keine Ahnung was es ist, aber das Bedrohliche wird super transportiert. Da hatte ich eine leichte Gänsehaut.

    Vielen Dank für eure Rückmeldungen! - Ich bin gespannt, wie das hier am Wochenende so weitergeht!

    Metallica... naja, manch schöne Sachen dabei, aber ich muss zugeben, dass ich doch lieber das etwas gemäßigtere Geschrei mag

    ^^ Gebell, meinst du, nicht Geschrei. Bevor James Hetfield seine Stimme während der Aufnahmen zum "Schwarzen Album" hoffnungslos ruinierte, konnte er noch so richtig schön wütend bellen. - Apropos bellen: "Hell's bells" habe ich absichtlich dir überlassen. ;) Ich kann ja hier nicht alle infrage kommenden Videos allein posten. #winkewinke# (Wie wär's mit "Electric Head" von White Zombie? Fiel mir letztens ein, dass das ja irgendwie auch zu "X-Tension" passen könnte.)


    "Perhaps you had better start from the beginning..."

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