Lady Bedfort und die Stille des Todes

  • kurze Meinung eines Nicht-HörBUCH-Freundes


    Lady Bedfort und die Stille des Todes

    ©2015 Hörplanet (P)2015 Hörplanet

    Ein heftiges Gewitter tobt über Narroway, als der geisteskranke Frank Cody seinen Pfleger umbringt.
    Anschließend gelingt ihm die Flucht aus der unheimlichen Anstalt.
    Sein nächstes Ziel scheint bereits festzustehen, denn bei seiner Verhaftung hat Frank geschworen, seinen Bruder Leland zu töten.
    Wird es Lady Bedfort gelingen, Codys Rachepläne zu vereiteln?
    Und noch mehr seltsame Dinge geschehen in Narroway und erwecken das Interesse der alten Dame.
    Sie beschließt, ihren Butler Max dort unter einem Vorwand einzuschleusen.
    Nicht ahnend, wie gefährlich diese Undercovermission schon bald für ihn sein würde...


    Parallel zum Taschenbuch vom Autor Marc Freund gibt es das ungekürzte Hörbuch in über 300 Min. auf 5 CDs
    vom Labelbetreiber Dennis Rohling gekonnt gelesen, der auch den Butler Max der Hörspielserie spricht.


    Zum Inhalt:

    Ich glaube hier hat sich Marc Freund selbst übertroffen - jedenfalls ist es meiner Meinung nach, der bisher beste Krimi aus seiner "Feder".
    Anders als bei einem Skript für ein HSP hat hier der Autor natürlich mehr Freiheiten für Ausschweifungen und Feinheiten, die hier gekonnt eingesetzt sind und sogar einen Nicht-HörBUCHfreund, wie mich, begeistern können. Hier gibt es selbst für mich keine Längen, auch wenn ich persönlich nicht alles unbedingt so detailiert brauche und hier und da man hätte weglassen können/dürfen - da kommt halt der Geist der kurz und knackigen HSP immer mal wieder zum Vorschein :D . Die Geschichte hat sehr viele Ecken, Kanten, Rundungen, Tiefe und Breite und ergibt am Ende ein perfektes Puzzle - und ohne, dass mir Logikfehler aufgefallen wären, so denn es sie geben sollte. Trotz vieler Figuren, scheint es einem doch oft so als sei es ein "Kammerspiel" in verschiedenen Räumen mit wechselnden Personen. Das gefällt mir besonders. Auch der Mix aus Klassischem Krimi und Moderenm Thriller sind Bestandteile, die ich trotz Inhaltsangabe, so nicht erwartet hätte. Meiner Meinung nach ist dieser Fall nicht nur wegen der besonderen Länge, sondern auch der Vielschichtigkeit und Tiefe wegen der wohl "anspruchsvollste" Fall der Lady. Und sogleich muß man auch sagen, dass hier die Lady eher eine kleine Nebenrolle hat und Max der eigentliche Akteur ist.
    Die Story handelt kurz nach der Rückkehr von Max und auch das "ganze Team" ist anwesend oder findet zumindest namentlich Erwähnung. Neben den beiden Inspektoren hat auch Tim seinen Auftritt und bekommt Aufträge von der Lady und kann mit flotten Sprüchen dienen, Vivian kommt auch extra mit ihrem roten Mini (also das Auto ;) :D ) - zickt aber leider nur rum und bereitet vegane Tofu-Rühreier zu) und sogar Professor Portman hat am Ende, wenn auch nur namentlich) seinen Part. Einzig McBrian fehlt in der Runde (oder habe ich noch jemanden vergessen?).
    Der eigentlich eher als etwas ungeschickte und introvertierte Butler Max kann hier wirklich glänzen und trägt entscheidend mit Theorie und Praxis zur Lösung des Falles bei. Nicht nur, als Ich-Erzähler führt er von Beginn an durch die Story und ist bei vielen Szenen immer Teil des Ganzen, sondern hat zumeist seine ganz "eigenen" Kapitel, die er er- und durchlebt - leben muß. Denn überleben wird für ihn im wahrsten Sinne des Wortes zur Aufgabe. Aber auch die anderen "Abenteuer" meistert er schon fast wie ein Agent. Die Lady hingegen hat einen erstaunlich niedrigen Anteil und Auftritt und wenn, dann ist sie ein wenig wie Justus Jonas - gibt Befehle und schüttelt Fakten aus dem Ärmel, wo man sich fragt woher sie die jetzt nun hat? OK, sie erklärt es immer, aber sie erlebt man eben so gut wie gar nicht wirklich ermittelnd oder handelnd wie man es sonst von der Serie Lady Bedfort kennt. Allerdings wird auch hier nicht mit der "Hass-Freundschaft" zwischen der Lady und Inspektor Gomery gespart :D .
    Wer Fan der Figur selber ist wird hier wenig bedient, dafür dürfen sich aber alle Max-Fans freuen.
    Bis zum Schluß bleibt es sehr spannend und es ist alles möglich, die Auflösung ist schlüssig und lässt (zumindest mir) keine Fragen offen. Begleitet wird die Geschichte immer wieder mit Max Empfindungen aus Vergangenheit und Gegenwart und wird auch mit dem letzten Kaptiel (23) u.a. so ausgeleitet.


    Kommen wir zum Sprecher:

    Also: HUT AB ! - Dennis in seiner Glanzleistung als Sprecher !
    Von Beginn an weiß er mit seiner sehr angenehmen Stimme und Sprechart/-weise zu begeistern und immer mehr zu fesseln. Dennis verleiht einzelnen Rollen ihre eigene stimmlichen Note und dies alles sehr flüssig. Ob nun alles so zusammengeschnitten - dann ist der Übergangsschnitt perfekt - oder tatsächlich so eingesprochen wie im Fluß - dann ist es noch perfekter. Einzig streiten kann man sich über den Akzent der Französin. Mal etwas "speziell", mal gekonnt, aber nie aufdringlich. Was im übrigen auf alle Rollen zutrifft. Ebenso sind meines Erachtens und für mein Empfinden alle Betonungen, Pausen und das Tempo absolut treffend und stimmig - Für mich die perekte Lesung.
    Ab Kapitel 16 hab ich das Gefühl, dass entweder eine gewisse Einlese-pause (von Wochen oder Monaten) nach Kapitel 15 stattgefunden hat oder Dennis aber so im Fluß ist, dass seine Leistung noch besser rüberkommt als eh schon zuvor. Nicht das er vorher hölzern, steif oder abgehackt klingen würde, im Gegenteil, aber im Verlauf hab ich den Eindruck bekommen, als wäre er eine Einheit mit dem Buch geworden und sei das Buch selber. Das mag jetzt seltsam und übertrieben klingen, aber wenn man Sprecher unterteilt in: einfach nur lesen, sprechen, spielen oder leben, dann trifft letzteres auf Dennis zu. Irgendwann - und ich habe alles in einem Rutsch durchgehört - hatte ich nicht mehr den "alt bekannt typischen Dennis" im Ohr, sondern den "neu unbekannten atypischen" - aber eben im sehr positiven Sinne. IMHO hat Dennis ganz klar die Riege der großen Profisprecher erreicht !!! Nicht die Altmeister eines Brückners, Kerzels, Dannebergs oder ...... , aber doch schon nicht ohne. Und das meine ich ehrlich. Ich fand seine Stimme immer schon "besonders" und mit den Jahren hat er sich wirklich sehr stark gesteigert. Wenn man bedenkt, dass er Sprechrollen nur als Max und nebenbei betreibt und nicht hauptsächlich, um so begeisterter bin ich von seiner jetzigen Leistung. Meiner Meinung nach hat er jetzt ein weiteres oder auch ersätzbares Standbein - seine Stimme.


    Ich habe mir einige Male überlegt ob zur Lesung eine Geräusche-Inszenierung oder musikalische Untermalung schön wäre. Im Grunde käme dies einem HSP näher und alles was einem HSP näher kommt, ist für mich eigentlich immer besser als nur zu lesen :D . Aber hier hat es mir erstaunlicher Weise nicht wirklich gefehlt. Die Darbietung ist so gekonnt, dass es tatsächlich so gut ist wie es ist. Auch hab ich mich gefragt, wie es als Voll-HSP wäre ? Ich kann nur spekulieren. Aber Atmo kommt hier immer auf. Auch gerade bei den unheimlichen und gefährlichen Szenen ist eine imaginäre Stimmung vorhanden.
    Wäre das Buch zu einem Zeitpunkt erschienen als ich noch eine Leseratte war, dann hätte ich es wohl ebenfalls in einem Rutsch durchgelesen. TOP!


    Fazit:
    Nicht nur die Story, sondern auch der/die Sprecher/In sind bei einem Hörbuch ganz besonders entscheidend. Beides zusammen ergibt eine Symbiose, die sogar mir zusagen Kann.
    Klassischer-Krimi_Moderner-Thriller - Hybrid, der sehr gekonnt vorgetragen wird.
    Selten hat mich eine Lesung so begeistert wie diese. Ich war sehr schnell mittendirn und gefesslet - und das passiert bei Hörbüchern äußerst selten bis gar nicht. :)


    9,5 von 10 Punkten
    Note 1
    Absolute Kaufempfehlung - Nicht nur für Hörbuchfreunde. :)


    (Ich bin überrascht, dass der Text doch noch so lang geworden ist - dabei ist es nur etwa ein Drittel :whistling: :saint: )



    3 Mal editiert, zuletzt von LskH (17. Mai 2015 um 01:59)

  • Danke @LskH für die tolle Rezi. Bisher habe ich ein Bogen um diese Lady Bedford Folge gemacht, weil ich immer wieder feststellen muss, dass Hörbücher meistens nichts für mich sind. Aber, so wie du es schreibst, weckt es doch Interesse in mir und vielleicht versuche ich mich mal an die "Stille des Todes" heran.

  • Danke :)

    Ja, ich mußte mich auch oft überwinden zu starten. HBs sind so gar nicht meins, aber wenn ich dann mal angefangen habe, will ich auch wissen wie es aus geht :D
    Um so überraschter und begeisteter bin ich ja selber, dass es mir so gut gefallen hat 8o

    Ist einfach ein super Story und für meine Begiffe perfekt vorgetragen - das kann ich immer nur wiederholen
    Ich kann natürlich nicht für andere Geschmäcker reden, aber wenn ich als quasi Hörbuchhasser :D schon so begeistert bin, dann will das was heißen :D

    :)



  • Hallo Marc,

    gern geschehen. Wenn was gut ist, wird das auch von mir so bewertet. Da kenn ich nix :)


    Aber, wo du schon mal hier bist :D
    War das von dir von vornherein so geplant, dass die Lady nur eine kleine Nebenrolle hat oder hat sich das einfach so ergeben ?
    Also, mir gefällt, dass Max die Hauptrolle hat, da er mein Liebling ist. Aber Die Lady so sparsam eingesetzt, hätte ich nicht mit gerechnet.



  • Hallo Marc,

    gern geschehen. Wenn was gut ist, wird das auch von mir so bewertet. Da kenn ich nix <img src="https://www.hoerspieltalk.de/wcf/images/smilies/smile.png" alt=":)" />


    Aber, wo du schon mal hier bist <img src="https://www.hoerspieltalk.de/wcf/images/smilies/biggrin.png" alt=":D" />
    War das von dir von vornherein so geplant, dass die Lady nur eine kleine Nebenrolle hat oder hat sich das einfach so…


    Hm, also es war von vornherein so geplant, dass die Geschichte von Max erzählt werden sollte, weil wir fanden, dass dies einige zusätzliche Reize bringen könnte. Deswegen war ich dafür. ihm für diesen ersten Hörbuch-Fall auch eine Schlüsselrolle zukommen zu lassen, die innerhalb des Romans dann natürlich auch einiges Gewicht hat. Die Story an sich hat dann beim Schreiben selbst nochmal eine Eigendynamik entwickelt und ich habe es dann einfach so passieren lassen, weil ich das Gefühl hatte, dass es genau SO richtig für diesen Fall ist. Es mag richtig sein, dass die Lady ein paar Szenen weniger hat als bei einem normalen Hörspielfall. Das war allerdings nicht so geplant, sondern ist tatsächlich der Story geschuldet. Dennoch denke ich, dass noch genug Lady Bedfort in diesem Hörbuch enthalten ist und Clara auch in den Szenen, in denen sie nicht persönlich auftaucht, eine gewisse Präsenz hat. ;)

  • Danke :)

    Dennoch denke ich, dass noch genug Lady Bedfort in diesem Hörbuch enthalten ist und Clara auch in den Szenen, in denen sie nicht persönlich auftaucht, eine gewisse Präsenz hat.


    Naja, kann ich nicht so bestätigen. Zum einen ist sie in nur wenigen Kapiteln und auch da meist nur sehr sparsam. Schließt zwar nicht aus, dass sie im ein oder anderen Kapitel dafür dann um so mehr dabei ist, aber insgesamt gesehen hat ja sogar Inspektor Miller mehr Anteil. :D
    Aber, wie gesagt, ich beklag mich auch gar nicht. Denn wie du schon selber sagst, ist es so wie es ist, genau gut so. #jaja#

    Übrigens finde ich die Kapitel-Anzahl sehr interessant: 23. Die mystische Zahl ;) :thumbup:



  • Nach einer kurzen Pause, habe ich das Hörbuch nach Folge 67 eingeworfen und kann das Lob von LskH nur unterstreichen.

    Für mich eines der Highlights im Lady Bedfort Kosmos bis hierhin. Ich muss dazusagen, dass ich generell eher ein Hörspielfan bin, dem Medium Hörbuch aber trotzdem was abgewinnen kann, wie zum Beispiel beim Darkside Park.

    Marc Freund schafft es hier einen sehr sehr guten Fall zu präsentieren, der von Beginn an eine düstere und in vielen Momenten kammerspielartige Atmosphäre schafft. Ab der ersten Szene in der Anstalt war ich fasziniert von der herrschenden Stimmung und wie sich nach und nach alles entwickelt fand ich febelhaft. Am Ende greift ein Rädchen ins andere und die Geschichte findet ein rundes Ende. Vielleicht vom Kriminalfall das beste Werk von Marc Freund bis hierhin und das will aus meiner Sicht was heißen, da viele seiner Geschichten einfach nur klasse sind. :)

    Am besten gefallen hat mir, dass Max hier die eindeutige Hauptrolle zugesprochen wurde. Er war schon immer mein Liebling der Charaktere und daher war es mir eine Freude ihn hier in den düsteren Gängen von Narroway begleiten zu dürfen und ihn auch mal als den Helden der Geschichte erleben zu dürfen. Das hat der gute sich nach all den schlechten Dingen auch verdient. :) Besonders toll fand ich, dass man seine Gefühle nochmal verstärkt transportieren konnte und den Charakter Max so noch besser beleuchten konnten.

    Schön fand ich es, dass hier viele Personen aus dem Lady Bedfort Kosmos ihren Auftritt haben. Ganz besonders möchte ich hier Vivien erwähnen, die zwar nur wenige Auftritte hatte, aber insbesondere die letzte Szene hat mich glücklich gemacht und der Frieden zwischen ihr und Max hat wunderbar in die Entwicklungen der letzten Folgen innerhalb der Beziehungen der Charaktere gepasst. Ein schönes Ende. :)

    Auch die anderen Charaktere wie Miller, Gomery, Tim Denham, Portman (wenn auch nur namentlich) bekommen ihren verdienten Auftritt. So muss es sein. :)

    Abseits der Story fand ich es toll, dass es hier euch kleine Verweise auf frühere Folgen, wie die Erwähnung des toten Apothekers aus Folge 48 oder auch den Fall im Tal des Unheils, gibt. Besonders muss man hier im Serienkontext auch Miller und sein Auto nennen. Da musste ich, hier sogar mehrfach, richtig lachen. :D

    Jetzt zum mit wichtigsten Punkt bei einem Hörbuch. Es steht und fällt für mich mit dem Sprecher. Bei einem Hörspiel ist ein Sprecher nicht allein und es fällt dort für mich weniger ins Gewicht, wenn ein Sprecher mir nicht so zusagt, da es einfach im Gesamten weniger zum Tragen kommt.
    Bei einem Hörbuch nutzt die beste Geschichte nichts, wenn ein Sprecher für mich nicht passt oder er sein Handwerk nicht versteht.
    Hier kann ich nur den Hut vor Dennis Rohling ziehen. Er mag ja oft in der Kritik gestanden haben, ich mochte seine Stimme und die Art zu Sprechen von Beginn an, aber hier liefert er seine beste Performance ab. Für mich passt hier jede Rolle, die er "spielt" perfekt, besonders Gomery gelingt ihm megagut. :D Ich habe jederzeit die verschiedenen Rollen vor meinem geistigen Auge gehabt und er hat dieses Buch für mich perfekt vorgetragen. Daumen hoch!

    Zusammenfassend kann ich nur den Hut vor Marc Freund und Dennis Rohling ziehen, die eine Symbiose aus einer tollen Geschichte und einem tollen Vortrag geschaffen haben. Volle 10 von 10 Punkten. :)

  • Zitat

    Schön fand ich es, dass hier viele Personen aus dem Lady Bedfort Kosmos ihren Auftritt haben. Ganz besonders möchte ich hier Vivien erwähnen, die zwar nur wenige Auftritte hatte, aber insbesondere die letzte Szene hat mich glücklich gemacht und der Frieden zwischen ihr und Max hat wunderbar in die Entwicklungen der letzten Folgen innerhalb der Beziehungen der Charaktere gepasst.

    Ernsthaft? So etwas wird außerhalb der Reihe in einem Hörbuch aufgeklärt? Ich habe es bisher nicht gekauft, weil mich Hörbücher bei weitem nicht mehr so faszinieren, wie früher. Aber dass dann für die Serie interessante/wichtige Entwicklungen stattfinden, das macht mich schon etwas traurig. Sowas hätte man ruhig in der regulären Serie verarbeiten können/müssen. ||

    Ansonsten kann ich zu dem Produkt ja gar nichts sagen, da ich es nicht kenne. Aber diesen Punkt wollte ich nicht unerwähnt lassen.

  • Ich finde das ehrlich gesagt nicht so schlimm. Das Hörbuch gehört doch auch irgendwie zum Serienkosmos dazu.

    Aber für die reinen Hörspielhörer natürlich etwas ärgerlich, das stimmt.

    Aber was lernen wir daraus, einfach mal ins Hörbuch reinhören. ;) :D

  • Also vorerst leider nicht. Aber wenn solche Hörbücher auf dem Markt kommen, sollten sie wie ich finde, keine Inhalte haben, die in der regulären Serie nicht aufgegriffen wurden bzw. man dort ewig und drei Tage auf so eine Auflösung wartet. Das ist dann schon etwas "gemein". Aber gut, im Grunde kann man ja froh sein, dass es überhaupt noch einmal aufgegriffen wurde.

  • So weit ich mich erinnern kann, wird auch nach Max Rückkehr die Beziehung von Max und Vivienne kurz angesprochen. Es ist nicht einzig und allein ein Privileg dieses Buches, aber es siedelt sich genau in der Zeit an, nachdem Max zurück gekehrt ist. Und da passt es einfach wunderbar, dass die Beziehung zwischen Vivienne und Max ganz kurz gestreift wird. Niemand braucht sich ärgern weil er genau diese vielleicht 3 Minuten verpasst hat und weil es genau diese 3 Minuten nicht im Hörspiel gab. Aber in meinen Augen sollte sich wohl jeder Lady Bedfort Fan ärgern, dass er eine wunderbare Lady Bedfort Geschichte verpasst, wenn er das Hörbuch nicht gehört oder das Buch nicht gelesen hat. Diese Geschichte ist wie schon geschrieben, atmosphärisch wunderbar gelungen und eine der besten Storys überhaupt. Ich habe bis jetzt nur das Buch gelesen und ins Hörbuch nur rein gehört, aber jeder LB-Fan lässt sich etwas entgehen, wenn er nicht liest oder hört.

  • Ich habe das Hörbuch gerade beendet und in einigen Etappen gehört. Im Grunde habe ich daraus folgende Kernaussage für mich getroffen: Es macht mich traurig, dass diese tolle Geschichte als Hörbuch "verwurstet" wurde.

    Also fangen wir einfach mal kurz an. Die Geschichte ist wunderbar geschrieben und die Steigerung von Spannung und Interesse ist deutlich zu spüren. Auch die Geschehnisse rund um Narroway waren sehr atmosphärisch geschildert. Es ist wirklich eine Max-zentrierte Folge, aber das ist nicht schlimm. Ich finde trotzdem, dass Lady Bedfort genug Zeit hatte und in ihren Momenten durchaus auch häufiger präsent war. Es gab viele schöne Figurenkonstellationen und auch die neuen Figuren waren durch die Bank weg interessant gestaltet. Ich war wirklich gespannt, wie sich alles am Ende aufklärt, aber es ist eine rundum gelungene Geschichte. Auch die Hintergrundgeschichten wurden gut ausgearbeitet und wie schon vorher befürchtet, macht mich diese Hörbuchhandlung schon etwas gereizt, eben weil es in der richtigen Hörspielserie hätte aufgeklärt werden müssen. Das ist natürlich meine persönliche Meinung, da ich finde, dass man dieses Hörbuch nicht unbedingt immer mal wieder hören kann. Dafür ist es einfach als Lesung zu "schleppend".

    Das bringt mich an den nächsten Punkt: Die Sprechleistung. Max ist die Hauptfigur und Dennis Rohling dann die Lesung machen zu lassen, ist durchaus in Ordnung. Und über weite Strecken macht er es auch wirklich gut bzw. hat es mich nicht groß gestört. Als Max mag ich ihn ja eh total gerne. Nur fand ich persönlich, dass die Herausarbeitung der Charaktere ihm weniger gelungen ist. Die Rolle des Max, einiger neuer Figuren und besonders Inspektor Gomery sind sehr gut geworden. Da habe ich die richtige Stimme fast im Ohr gehabt (also Gomery). Aber gerade bei Rollen wie Miller, Vivian, Tim und der Lady war es so, dass ich die Rollen stimmlich in Gesprächen nicht unbedingt trennen konnte. Da war für mich kein großer Unterschied.

    Fazit: Im Grunde ist es eine wirklich starke Geschichte und ich möchte Marc Freund die Hand schütteln. Ein sehr tolles Werk. Aber mir tut es in der Seele weh, dass dieses Werk als Hörbuch im Regal versauert, obwohl es so viel zu bieten hat. Richtig inszeniert wäre es für mich fast auch eine Jubiläumsgeschichte, die so aber leider der geneigten Hörspielschaft verborgen bleibt. Hier hat man wirklich viel Potenzial, in meinen Augen, verschenkt eine tolle und beeindruckende Hörspielfolge zu schaffen.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris2710 (11. September 2015 um 17:57)

  • Ich hab mir das alles - bes. Sashs und meine Meinung - nochmal durchgelesen
    und bin doch immer wieder aufs Neue erstaunt, wie sehr wir Hier gleichliegen ....
    Bis auf sehr wenige Ausnahmen sind wir meist bis zu 99% einer Meinung,
    aber noch nie war es quasi so 'punktgenau' wie hier . . . . . :)


    Zitat von hoerspielkassette

    Danke LskH für die tolle Rezi. Bisher habe ich ein Bogen um diese Lady Bedford Folge gemacht, weil ich immer wieder feststellen muss, dass Hörbücher meistens nichts für mich sind. Aber, so wie du es schreibst, weckt es doch Interesse in mir und vielleicht versuche ich mich mal an die "Stille des Todes" heran.


    Nach nun rund 1,5 Jahren :
    Hast du es mal (erfolgreich) versucht und bloß noch nichts dazu geschrieben ? :)



  • Zitat

    Hast du es mal (erfolgreich) versucht und bloß noch nichts dazu geschrieben ?


    Ich muss gestehen, ich habe mich dann doch nicht an dem Lady Bedfort HÖRBUCH versucht. Ich bin wieder davon abgekommen.

  • Sehr sehr schade :(

    Ich kanns dir wirklich nur ans Ohr legen
    - * wenn gerade Ich, der überhaupt gar kein HB-Fan ist (noch nicht mal im Ansatz) ! und noch nicht mal lange HSP mag
    (mir sind ja meist schon Doppel-CDs zu viel oder HSP über 60 Min., geschweige denn ganze Boxen ....),
    das empfehle, dann ist da was dran .... ;) :)


    vlt. kannst du dich ja doch noch mal dazu aufraffen - denk dann immer an meine Worte * ;)


    :)


    Was sagt den @T-Rex dazu ?
    du hörst doch auch gerne HBs - keine Interesse ? ... ;)

    :)



  • Wenn es um die Geschichte selbst geht, gibt es ja noch das Buch. Ich konnte auch nur einige wenige Tracks hören, bevor das Teil ei eBay landete. Dennis Rohling hat nicht die stimmliche Qualität, die man dafür benötigt. Der Einsatz bei Lady Bedfort ist für mich auch schon grenzwertig.

  • Zitat von daneel

    Dennis Rohling hat nicht die stimmliche Qualität, die man dafür benötigt.

    Zitat von daneel

    Der Einsatz bei Lady Bedfort ist für mich auch schon grenzwertig.


    Zum Glück empfindet da jeder anders :)

    Ich mochte Dennis bei LB von Begin an und finde ihn hier einfach genial.
    Hingegen mag ich etliche Profi-Stimmen/Sprecher nicht.
    Wäre das (oder ein anderes) HB zB von Santjago Ziesmer , Michael Pan , Andreas Mannkopf oder Konrad Halver vorgetragen worden,
    hätte ich es mir noch nicht mal angeschafft - aber auch andere Stimmen kann ich mir nicht lange antun.
    Die haben fm - trotz Profidasein - nicht die stimmliche Qualität. Weder als Sprecher allg. noch für ein HB . . . .



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