Ich bezweifle nach wie vor, dass eine so große Zahl an Hörspielfans zum Hörbuch übergelaufen ist. Dies würde nämlich bedeuten, dass die Mehrheit der Hörspiele früher wesentlich anspruchsvoller waren. Dies ist aber mMn nicht der Fall.
Es gibt einen bitterbösen Spruch, der zunächst als Lob verstanden werden kann, aber dann seinen Stachel entfaltet ...
"Ein faszinierender Mensch -- er war mit fünf schon so klug wie heute".
Es erwartet keiner, dass Achtjährige zum Einschlafen E.M. Remarque hören, oder Ernest Hemingway, Andreas Eschbach oder John Irving. TKKG, DDF und Kalle Blomquist sind da völlig ok. Aber wenn sich der Hörgeschmack nicht weiterentwickelt beim Erwachsenwerden -- und die Dominanz der Nostalgiekäufer jeden Monat in den Hörspielcharts sagt ja alles --, dann ist das eigentlich in etwa so zu sehen wie der eines Erwachsenen, der ausschließlich Disney-Filme im Kino anschaut.
Ich glaube nicht, dass die Hörspiele "früher anspruchsvoller waren". Aber vielleicht wäre es schön, wenn sie es (als Gesamtmenge) geworden wären. Zumindest bei den erwachsenen Hörern. Wobei auch Kids gerne mit ein bißchen Grips versorgt werden dürfen beim Hören (damit meine ich die vielbeschrieene "Substanz" im Stoff). Vielleicht gewöhnen sie sich dran und es gefällt ihnen?
Ebenso provokative Frage:
Spoiler anzeigen
Sind Hörbuchfans vielleicht zu intellektuell um in einem Forum zu diskutieren?
Yep, ich denke, da hast Du einen Punkt getroffen.