Beiträge von Hoerplanet

    einfach die zu beobachtende Entwicklung zu verteufeln und nichts zu machen und nicht auch neue Chancen zu sehen, bringt auch Niemanden weiter.


    Das stimmt. Darum verteufeln wir auch nix. Wir entscheiden tagesaktuell, ob vorliegende Entscheidungen uns etwas bringen oder nicht. Spotify bringt derzeit nix und darum machen wir es nicht. Wenn es morgen besser wird, sind wir dabei.

    Übrigens darf man auch nie vergessen, dass Musik und Hörspiel wirklich verdammt unterschiedliche Wirkungsgrade haben. Während Musik gerade durch das Internet mittlerweile weltweit konsumiert wird, erreichen manchmal selbst Indie-Alben ihre benötigten Mengen, um mit dem wenigen Einzelgewinn trotzdem gute Ernte einzufahren. Aber Hörspiel ist nun mal direkt auf den deutschsprachigen Raum begrenzt. Wo der Eskimo fidel zu Lenas "Satelite" mit dem einen Zehn wippt, der ihm noch nicht abgefroren ist, würde er "Lady Bedfort" nicht mal anklicken. Insofern kann man Spotify und Co nicht mal ansatzweise anhand der Medienberichte auf die Hörspielsituation umbrechen. Am ehesten wäre es ja noch mit dem deutschen Schlager vergleichbar, denn auch der wird im Ausland weniger gehört als deutsche Musik mit englischen Texten. Und wo steht der deutsche Schlager? Warum treten so viele der großen Branchennamen bei Möbelhauseröffnungen auf? Weil Spotify den Musikmarkt revolutioniert hat? Vielleicht, aber nicht den des deutschen Schlagers - und dreimal nicht den des Hörspiels. Denn Nena kennt man noch in Amerika, Lady Bedfort wird sich dort aber auch mit Spotify nicht durchsetzen...

    Und ja, es ist dann und wann ermüdend, wenn eine irgendwo aufkommende Sache, die auch in einer gewissen Weise für eine bestimmte Sache etwas bringt, immer von irgendjemandem zum Allheilmittel erkoren wird, dessen man sich nicht entziehen darf, weil das total fahrlässig wäre. Manchmal sind auch einfach die Ideen scheiße, und nicht die, die bei der Idee nicht mitmachen wollen. Und die Idee "Ich geb dir fast nix, nehme aber alles" ist so scheiße, das erkennt sogar meine Katze...

    Nicht jede Neuentwicklung ist für alle gleich richtig, wichtig oder gut. Austesten ist der einzig richtige Weg. Und das haben wir getan, es war Mist, und darum sind wir weg. Was ist daran falsch?

    und wenns nur wenige (zum glück) betrifft, hat es keine Auswirkungen, betrifft es viele, hat auch das Auswirkungen für die Labels - als Grund für schlechte Zahlen wird sowas aber nie genannt. Auch in Diskussionen wird sowas meist nie genannt.


    Du hast völlig Recht, Markus.
    Aber worauf willst du im Grunde hinaus? Die Alternative wäre, dass die Hörspiele die Hälfte kosten. Dann kannst du sie dir leisten und alle anderen auch. Aber dann sind fast alle Produzenten nach ein paar Monaten pleite, denn ohne Gewinne kann man die neuen Produktionen nicht finanzieren.

    Es wirkt immer ein bisschen so bei diesen Themen, als ob die Produzenten den Hals nicht voll genug kriegen können mit ihren Mondpreisen. Dass sich diese Preise aber komplett aus dem Bedarf zusammensetzen, scheint nur wenigen wirklich klar zu sein. Von 10 € CD-Preis landen ja keine 10 € in unserer Tasche. Und anders als bei Fernseh- oder Kinofilmauswertung haben wir nun mal beim Hörspiel kein Millionenpublikum, sondern ein paar Tausend (die gut laufenden Sachen) bzw. ein paar Hundert (der große Durchschnitt).

    Wenn sich die Leute Hörspiele nicht mehr leisten können, dann werden wir leider aussterben - das lässt sich jedenfalls nicht verhindern durch die Halbierung der ohnehin oftmals schon zu geringen Einnahmen.

    Und Markus, du kannst mir - Dennis - glauben: wenn es mein Konto her gäbe, ich würde dir die Produktionen SCHENKEN. Sofern du danach danke sagst und mir Rückmeldung gibst. Aber auch ICH will den von dir zitierten knappen Lebensunterhalt haben, mindestens. :( Mir bereitet es wenig Freude, wenn meine Tätigkeit aufgrund des Preises nicht mehr konsumiert werden kann, ich würde es gerne allen zugänglich machen. Doch ich muss auch leben und meine Welt drumherum kostet genauso viel wie die von allen anderen. Mein Brot und mein Saft sind genauso teuer und werden immer teurer.

    Es ist halt eine traurige Situation, wie immer, wenn etwas ausstirbt. WIR sind bereit, den Dinosaurier so lange wie möglich gut zu pflegen, aber bitte macht es euch nicht so einfach, indem ihr denkt, dass wir doch einfach mal die teuren Preise senken müssten. Klar ist die TV-Box günstiger, und wenn da draußen dann lieber diese gekauft wird, dann müssen wir das akzeptieren. Wir können keinen Kampf auf Augenhöhe mit solchen Mediengiganten aufnehmen, Preissnkungen sind der direktste Weg in den Bankrott, leider. Es ist schon schwer genug, den Preis nicht zu HEBEN, denn wir zahlen seit Jahren jeden Monat mehr Ausgaben, nur die CD wurde nie teurer. Das federn wir auch alles privat ab. Und zwar bei hunderten CDs im Monat, nicht nur bei einer.

    Die Diskussion ist so oder so ein bisschen müßig, denn es geht um zwei Themen, die eigentlich nicht direkt miteinander zu tun haben:

    1. STREAMING
    Der Hörplanet hat das länger mitgemacht, aber die Mischung aus "Was bringt es am Ende des Jahres" und "Was mussten wir dafür hergeben" hat nicht gestimmt. Und auch, wenn manche das anders sehen, für uns stellt jedes Anhören unserer Produktionen einen vollwertigen Konsum dar, egal ob Stream, illegaler Download, CD oder Wachsrolle. Und solange Streaming sich nicht lohnt, werden wir da nicht mehr mitmachen - genauso, wie sicher auch du, Nobody0123 im Falle einer Arbeitslosigkeit auch nicht dankbar kopfnickend vor dem Arbeitsamttypen säßest, wenn der sagt "Ich habe hier was für Sie. Okay, Sie verdienen da nur zwei Cent pro Stunde, aber das ist ja mehr als gar nix und so kommen Sie in den Markt rein, Sie dürfen jetzt einfach nicht den Trend verpassen, denn das Rad kann nicht zurück gedreht werden. Oder glauben Sie, dass die richtig guten Arbeitsplätze für Sie demnächst da sind, wenn Sie hier jetzt ablehnen und sich damit quer stellen?"
    In diesem Bild leisten wir beiden vom Hörplanet übrigens schon seit einigen Jahren Höchstarbeit in mehreren 1-Euro-Jobs, und das, ohne zu Murren - das muss doch eigentlich reichen in Sachen "Bereitschaft, auch Mist in Kauf zu nehmen". Da braucht man dann nicht noch den 2-Cent-Job. Und die aktuelle Argumentation hier ist quasi "Ja nun, dann arbeiten Sie halt einfach 200.000 Stunden, dann sind das doch auch 4.000 €, Sie müssen sich am Arbeitsmarkt schon ein bisschen einbringen". Wir sind uns sicher, dass dieses Bild nochmal gut verdeutlicht, warum Spotify und Co derzeit nix für uns sind.

    Und das bringt uns zu Punkt 2:

    2. WERT/KOSTEN
    Wenn uns eine Hörspiel-Produktion 2.000 € kostet, dann gibt es keinen Markt, der den Preis bestimmt, wohl aber den Wert. Wenn Nobody0123 sagt, dass ihm diese Produktion 2 Cent wert ist, aber nicht 7,49 €, dann sind wir nicht böse, denn wir treffen diese Entscheidungen selber auch täglich tausend Mal. Da muss man einfach sachlich ran gehen und sehen, dass jeder selber bestimmt, wieviel im was wert ist.
    ABER: wir können sehr wohl bestimmen, dass jemand keine 2.000-Euro-Produktion legal und komplett genießen darf, wenn er nicht bereit ist, dafür das zu zahlen, was der Teil der Gemeinschaft, der sich "Konsument des Produktes" nennt, pro Kopf zahlen MUSS, damit der Kreislauf funktioniert.


    Die Rechnung ist ganz einfach, erst recht, wenn wir sie hier mal total eindampfen und so tun, als hätte der Hörplanet im Januar 2014 nur eine Produktion und würde auch nur im Januar existieren UND wir nehmen ab jetzt mal kurz an, dass die beiden Herren, die den Hörplanet täglich betreiben, dafür GAR KEIN Geld kriegen müssen:

    Haben wir 1.000 Kaufinteressenten für eine CD, dann muss diese dem Label pro Verkauf 3,00 € Gewinn (2 € Hörspiel und 1 € Presskosten) bringen. Dann rechnet es sich und der Plan ist aufgegangen.
    Haben wir 500 Kaufinteressenten für eine CD, dann muss diese dem Label pro Verkauf 5,00 € Gewinn bringen. Dann rechnet es sich und der Plan ist aufgegangen.
    Haben wir 1.000 Kaufinteressenten für einen Download, dann muss dieser dem Label pro Verkauf 2,00 € (CD-Pressung fällt in diesem Fall weg) Gewinn bringen.
    Haben wir 500 Kaufinteressenten für einen Download, dann muss dieser dem Label pro Verkauf 4,00 € (CD-Pressung fällt in diesem Fall weg) Gewinn bringen.

    Das ist bis hierhin ja sicher jedem klar, was das heißt. Es geht auch umgekehrt:

    Kriegen wir vom Saturn 4,00 € pro CD, reichen 750 Verkäufe.
    Kriegen wir im eigenen Shop 5 € pro CD, reichen 600 Verkäufe.
    Kriegen wir von Musicload 2,67 € pro Download, reichen 749 Verkäufe.

    Egal wie, egal wo, es gilt immer das Gesetz: Der Kunde muss das zahlen, was es kostet, wenn er die Produktion hören will. Je mehr Kunden mitmachen, desto besser ist es für den einzelnen und für uns. Es ist wie an einer Börse, je nachdem, wie hoch die Nachfrage ist, wird auch ein Preis berechnet. Eigentlich. Aber wir haben das Problem, dass wir mal Produktionen haben, die NICHT die 2.000 € wieder einspielen. Oder Produktionen, die mehr einspielen und dann die anderen Produktionen ein bisschen mit stützen. Es geht also auch immer ein bisschen hin und her. Und wir haben gerade gesehen, in diesem Bespiel reichen knapp 500 bis 750 Verkäufe, damit die Produktion so, wie sie ist, funktioniert.

    Jetzt aber kommt Spotify, und dort gibt es nur zwei Wege:
    1. Wir kriegen nur 2 Cent, dann müssen es aber auch 100.000 Leute anhören - und zwar in diesem einen Monat
    2. Es hören nur 1000 Leute, dann muss Spotify und aber auch 2 € pro Anhören zahlen - und zwar in diesem einen Monat

    Die Spotify-Realität, die WIR kennen gelernt haben, ist aber genau umgekehrt: sehr wenige Nutzer der Hörplanet-Produktionen bei lächerlich kleinem Ertrag.

    Und auch, wenn man das als Kunde gut findet - wir ja auch: Die Welt funktioniert nicht so. Es gibt geringen Output, dadurch teure Waren (Porsche) und es gibt Massen-Output, dadurch günstige Ware (Smart). Aber es wird niemals den Porsche zum Preis eines Smarts geben, auch wenn wahrscheinlich viele das gerne hätten. Und so ist es mit Spotify, da bittet der Kunde wie zB Nobody 0123 darum, den Porsche zum Preis des Smarts zu kriegen. Und wenn Porsche sagt, dass das nicht geht, die Arbeiter müssen halt bezahlt werden, und das geht mit dem Smart-Geld nicht, dann hilft kein "Egal, wenn ihr diesen neuen Trend nicht trotzdem mitmacht, dann seid ihr schön dumm und geht unter", es ist nun mal so.

    Denn auch, wenn das Dabeibleiben bei Spotify vielleicht in 10 Jahren was bringt - das ist nur Theorie. PRAXIS aber ist, dass Spotify uns aktuell nichts bringt und uns Verluste beschert. Denn 2 Cent sind und bleiben bei obigem Beispiel ein Verlust von 1,98 € gegenüber der billigsten aufgeführten Konsummöglichkeit - und kein GEWINN. Egal, wie man das sehen möchte, der Konsum unseres Hörspiels kostet nun mal 2 €. Nicht, weil wir willkürliche Penner sind, sondern weil die Produktionskosten und die Zahl der Kunden den Preis bestimmen.

    Und dann richten wir uns doch lieber nach der Praxis als nach der Theorie. Wenn sich was ändert: wir sind dabei.


    Und wer jetzt noch Lust hat, vollends mit offenem Mund dazusitzen, der denke darüber nach, dass zu dem obigen Beispiel von 2.000 € (die übrigens wirklich recht realistische Produktionskosten pro Werk sind) auch noch ca. 4.000 € Lebenshaltungskosten und sonstige finanzielle Verpflichtungen dazu kommen. Sind wir also bei 6.000 €, die wir monatlich erwirtschaften müssen, damit es funktioniert. Wer möchte das auf Spotify-Niveau rechnen? Wir: 300.000 Hörer müssten wir dort pro Monat haben, damit es reicht :D

    Also, wünscht euch eine Zukunft, in der es bei Spotify umsonst alles gibt. Wir fänden das auch toll. Aber bitte nur, wenn wir dann trotzdem von irgendwo unsere 6.000 € kriegen. Dann sind wir sofort dabei. Wir haben kein Problem damit, die Preise wieder zu senken. Wenn sich die Kundenzahl verdoppelt, dann hauen wir die CDs für 5 € raus, versprochen!

    Auch wenn es nur Pfennigbeträge sind, so hat MindNapping dennoch in diesem Fall durch Napster Mehreinnahmen generiert.


    Nein, leider nicht. Und das ist der Knackpunkt, der die gedankliche Schere darstellt zwischen den Machern und den Konsumenten:
    Bei einer theoretischen (aber sicherlich nicht total weit von der Realität entfernten) Annahme, dass eine Hörspielproduktion auf alle Verkäufe umgelegt pro Verkauf ca. 3 oder 4 Euro einbringen muss, damit der Produzent die Produktionskosten nicht privat zahlen muss, hast du durch Napster keinen Minigewinn gebracht, sondern bestenfalls einen Mini-Betrag vom generellen Verlust abgezogen. Denn jedesmal, wenn jemand ein Mindnapping-Hörspiel hört, egal ob als CD, als Download oder sogar als illegal gezockten Download, entsteht eine Hörgebühr, die der Produzent bekommen müsste, denn er hat weder CD noch Download erschaffen, sondern die Geschichte, die Klänge. Insofern ist die Konsumart egal, der Grundpreis MUSS herein kommen, ob es uns allen passt oder nicht.

    Aber sich einzureden, das Streaming-Kleckerbeträge besser als nix sind, der macht es sich zu einfach.

    Und Hörbuchvergleiche finden wir auch schwierig, denn ebenso, wie wir abends manchmal im Bett nur zwei Seiten lesen, lässt sich ein Hörbuch genauso nach fünf Minuten wieder stoppen. Bei einem HörSPIEL hingegen - warum auch immer, ist aber so - gelingt es nicht, nach fünf Minuten aufzuhören und morgen weiter zu machen. Da verliert man irgendwie deutlich schneller den Faden bzw. kommt nicht rein in so kurzer Zeit, weil anders als beim Hörbuch sämtliche Zwischenerläuterungen weg sind. Hörbuch und Hörspiel haben sehr wenig miteinander gemeinsam, auch wenn die Worte ähnlich klingen.

    Fakt ist: wer nicht bereit ist, dem Produzenten 3 € (nach Abzug aller mitverdienenden Zwischenstationen) zukommen zu lassen, der kann aktuell leider nicht dabei sein beim Konsumieren des Produktes. Und wer nicht 2 € im Laden für irgendeine Ware ausgeben will, denkt doch nun wirklich auch nicht "Da verpasst der Nudelhersteller aber gerade den Trend, denn nur mit billig und unter Herstellungspreis wird die Welt überleben", sondern zahlt es, wenn er es haben will...

    Fakt ist aber auch: WIR produzieren für unsere Stammhörer, und die reichen uns mittlerweile durch unser geschicktes wirtschaften. Die neuen Trends, die da kommen, sind KEINE Hörspieltrends, sondern Musiktrends. Wenn sich irgendwann mal was ändert, sind wir gerne wieder dabei. Aber als Testfahrer mitzufahren, dazu haben wir keine Lust mehr, denn es tut natürlich weh zu sehen, wie die teuer und mühsam erschaffenen Werke für Centbeträge weggehen. Kein Hartz-4-Bezieher möchte einen 1-Euro-Job machen und wir alle verstehen die Beleidigung dahinter. So geht es uns hier aber genauso, wenn wir für 2 Cent ein ganzes Hörspiel hergeben, und das dann sogar als offizielles Zukunftsmodell gehandelt wird und nicht als Gaunerei... Und die Milchbauern klagen über die minimalen Preise? Die kriegen aber unseres Wissens nach immer noch knapp 1/3 dessen, was sie vor 20 Jahren bekamen. Wir sollen von heute auf morgen nur noch ein HUNDERTSTEL kriegen und das noch als guten Trend beklatschen...

    Das Problem ist jetzt und leider auch in Zukunft: bei den Spears und Biebers klicken tatsächlich monatlich Millionen Nutzer, um sich EINEN Song anzuhören. Dauert vier Minuten, macht Spaß, kann man immer wieder machen. Millionen mal knapp ein Cent ergibt für sich genommen eine nette Endsumme. Und sicherlich kaufen auch einige nach drei oder vier gestreamten Songs das Album als Download oder als CD.

    Aber bei uns geht es um Hörspiele. Die werden im Monat vielleicht von 80 Leuten angeklickt, die daraus resultierende Summe, die an uns ausgezahlt wird, ist albern. Oder andersrum gesagt: um am Ende des Monats von Spotify eine Summe zu erhalten, die die Fast-Gratis-Herausgabe der eigenen teuren Produktionen rechtfertigen würde, bräuchte man Klickzahlen, die der Markt gar nicht hergibt.

    Rechenbeispiel: um auf 1600 € zu kommen (für das Beispiel beziehen wir beiden beim Hörplanet mal Hartz 4 und kriegen jeweils 300 € Mietkosten, das wären ca. 1.600 €), müssten bei Spotify 16.000 Hörer Hörspiele von uns mit 10 Tracks komplett anhören. Da es kein Song ist, macht man das nicht mal eben so zwischendurch. Und selbst, WENN es in vier Minuten zu schaffen wäre - es gibt keine 16.000 Interessenten für so etwas wie Lady Bedfort, erst recht nicht in der hier so oft angeführten wichtigen neuen Zielgruppe.

    Und der nächste Haken ist definitiv: Nicht jeder Streaming-Nutzer wäre eigentlich auch CD- oder Download-Käufer, das ist klar. Aber in einer Branche und in einer Zeit, in der teilweise echt 100 Verkäufe mehr oder weniger von einer Produktion entscheidend sind, ob es sich lohnt, damit weiter zu machen oder nicht, können wir uns nicht erlauben, eine mit Sicherheit existierende Menge an Kunden, die sich eigentlich die Produktion kaufen würden, weil sie sie interessiert, zu verlieren, weil diese Gruppe nach dem Streaming-Hören schon befriedigt ist und dann nicht mehr kauft.

    Die alte Wahrheit ist doch die: HÖRSPIEL ist eine Unterhaltungsform, die nicht mehr dem Zeitgeist der WIRKLICHEN Welt da draußen entspricht. Es macht Spaß, es ist toll, aber die Welt ist eine andere geworden. Und so, wie heutzutage nahezu keine einzige angesagte Band mit Cembalo, Zitter und Barockflöte unterwegs ist, obwohl auch diese Instrumente noch viele Fans haben und Konzerte dieser Art auch immer mal wieder gerne besucht werden, so ist auch das Hörspiel eine Form von Unterhaltung, die die Gewohnheiten der für ein Branchenüberleben notwendigen Masse nicht mehr erfüllt. Mit dieser Tatsache kann man sich abfinden - so wie wir - und das Beste aus dem machen, WAS noch möglich ist, oder man kann sich kaputt machen bei der Wut oder Enttäuschung darüber, dass nicht mehr geht. Auch der Cembalo-Bauer wird nicht mit dem Satz "Warum spielt denn keiner mehr Cembalo im Jahr 2000" seinen Betrieb schließen, natürlich ist es schade, dass man in einer Branche arbeitet, deren Publikum begrenzt ist und so gut wie kein neues nach kommt. Aber so ist es halt. Die Welt ist im Wandel, das wusste schon Frau Galadriel.

    Schaut mal hier: http://www.youtube.com/watch?v=fZMnrbZ-Vas
    1.261 Zugriffe in fast sechs Monaten! Hier haben wir ein KOSTENLOSES, komplettes Audiobook, welches sich dem Weg des so oft angepriesenen viralen Marketings nicht verschlossen hat. Jeder konnte es teilen, weiterempfehlen, anhören, glücklich sein. Und auch, wenn es Geschmackssache ist, so trauen wir uns dennoch zu behaupten, dass wir hier keinen scheiße produzierten Gammel verschleudert haben, sondern die wohl aktuell beste Sache, die der Hörplanet im Sortiment hat - liest man sich alle Rezensionen durch, dann liest man ebenfalls oft, dass diese Sache auch sehr viele andere, ebenfalls spitze produzierten Sachen auf dem Markt, definitiv überholt. Aber auch das ist rein subjektiv und nur die Einzelmeinung jedes Rezensenten oder Kommentators. Aber Fakt ist dennoch, dass sich das pro Monat gerade mal 210 Leute anhören! Würde uns bei Spotify tolle 2,10 € bringen. Hätten wir unser ganzes Sortiment bei Spotify, immerhin knapp 100 Produktionen, dann wären es 2100 € pro Monat (bei 10 Tracks je Hörspiel). Dafür, dass 21.000 Mal in einem Monat unsere Hörspiele komplett gehört werden, ist die Bezahlung ein Witz, denn sie deckt so gerade ein Hartz-4-Bedürfnis von uns beiden und vielleicht die Bahntickets nach Berlin zu Aufnahmen und wieder zurück. Die monatlichen Ausgaben von ca. 2.000 € (OHNE unser Gehalt wohlgemerkt) sind da nicht enthalten. Wenn also die Zukunft so aussieht, dass irgendwann nur noch Spotify dominieren wird, dann ist es vorbei, kann man nix machen. Und wer glaubt, dass Spotify und Co in Zukunft Millionen Hörspielfans generiert, die dann aber, statt wie jetzt, gegen Werbeeinblendung kostenlos hören können (wir wissen ja mittlerweile, dass das jetzt schon so gut wie keiner macht), sich ein Abo kaufen, dass teuer genug ist, damit auch wir als Künstler von den Erträgen leben können, der hat mal wieder NICHT bedacht, dass die Welt so nicht läuft. Uns wäre jedenfalls kein größeres Konzept bekannt, dass erst für die breite Masse der Lieferanten unbedeutend war und erst dadurch auf der Welt anzog, indem es die Kosten für den Kunden verzehnfachte... Wer jetzt keine 5 € für ein Spotify-Abo bezahlt, der zahlt in fünf Jahren auch keine 30 € etc.

    Wir können vom Hörplanet so gerade leben, weil wir klug wirtschaften und dennoch viel Motivation haben, mit den wenigen Ressourcen etwas qualitativ hochwertiges zu produzieren. Dadurch können wir die Masse an treuen Fans schon sehr lange binden, und das wird sich auch nicht großartig ändern. Zehn springen ab, zehn kommen dazu. Die Neuzugänge in der Hörerschaft, die man aus neuen Generationen gewinnen kann, reichen aus, um die entstehenden Löcher zu stopfen. Aber sie werden niemals ausreichen, um einen Vorrat anzulegen. Denn auch so ist die Welt ja nicht.

    Genauso, wie seit Jahrzehnten alle Lebensmittel beim Discounter billiger werden, aber die Löhne der Menschen nicht steigen (und damit haben wir doch schon ganze Wirtschaftszweige, die nur noch deswegen überleben, weil sie ihren Mitarbeitern so gut wie nix mehr zahlen, siehe Friseure in Sachsen etc.), so kann man doch auch heute schon sehen, dass einer jetzt schon nicht wirklich gut verdienenden Branche wie der Hörspielbranche nicht zukünftig damit geholfen sein wird, wenn die neuen Vertriebsmöglichkeiten kommen, bei denen nicht mehr 5 € pro Verkauf beim Label ankommen zum Abdecken der Unkosten, sondern 5 Cent. Und das hat auch nichts mit einer CD zu tun, an dem Silberling an sich verdient nur das Presswerk, wir nicht. Denn wir bekommen nur Geld für das, was auf der CD drauf ist, das Trägermedium.

    Also, nicht wegdisskutierbares Problem: Die Menge an Kunden, die man bräuchte, um auch im Streamingbereich sinnvolle Erträge rauszuholen, ist nicht vorhanden. Und die Tatsache, dass alle nachkommenden Generationen von Hörspielen genauso viel wissen wollen wie von Korbflechterei, bedeutet zweifellos, dass sich die jetzige Situation im besten Fall konstant halten wird, aber sicher nie mehr zunehmen kann. Wir alle müssen uns damit abfinden. Egal, wie gerne wir vielleicht Picasso mögen - der wird trotzdem nix mehr nachlegen. Unsere persönlichen Wünsche sind leider viel zu selten identisch mit dem, was auch in der Wirklichkeit geschehen kann... Darum Zähne zusammen beißen und genießen, was es gibt. Und die Finger lassen von lieblos produziertem Müll, denn wenn es irgendwann mal teurer wird, dann könnt ihr das dadurch gesparte Geld in die wirklich guten Produktionen stecken ;)

    Hmm, ich dachte ich hätte von Euch nach dem ich OA erstmals bei hoerbuchfm kennengelernt habe, die Meldung gelesen, dass nun wieder alle Folgen im Hörplanet-Shop verfügbar sind.


    Ach so. Das war anders gemeint. Wir haben dann und wann Lücken in den Serien, da wir nur alle paar Monate beim Vertrieb nachbestellen. Die acht Folgen gab und gibt es immer, nur halt manchmal - wie auch einige Bedfort-Folgen - nicht bei uns im Label-Shop.

    Ab Heiligabend kann man bei uns im Shop die CD Amadeus - Partitur 7: Goliath vorbestellen. Kleines Weihnachtsgeschenk für die Vorbesteller: ihr erhaltet direkt per Mail den Downloadlink zur mp3-Fassung und könnt so bereits zwei Wochen vor dem Versand der CDs das Hörspiel hören.

    Am 21.02.2014 erscheinen die Krimi-Archive 2 und 3 mit den Folgen
    Lady Bedfort (4) und der letzte Gast
    Lady Bedfort (5) und der geheimnisvolle Krämer
    Lady Bedfort (6) und der Fang der Fischer
    Lady Bedfort (7) und der Mord in der Manege
    Lady Bedfort (8) und das Vermächtnis des Eisanglers
    Lady Bedfort (9) und das Geheimnis der Tauben

    Ich bin nicht ganz sicher, aber soweit ich weiß, zahlt der Handel an den Vertrieb für ein Hörspiel von uns Summe X PLUS Mehrwertsteuer. Diese Mehrwertsteuer ist aber Sache des Vertriebs, die sehen wir als Label gar nicht. Ob der Vertrieb künftig 7 Prozent auf den Händlerabgabepreis erhält oder 19, das dürfte für die Euro, die an uns weitergegeben werden, letztlich egal sein, denn die Summe bleibt ja gleich. Und die Mehrwertsteuer, die auf der Vertriebsabrechnung steht, ist ja auch eher wurscht, denn die geht ja direkt weiter ans Finanzamt. Also ist es auch da egal, ob wir 19 Prozent kriegen und ans Amt weitergeben, oder 7 Prozent kriegen und weitergeben - eher noch im Gegenteil: so manche Woche kommt es ja doch mal gelegen, dass man Mehrwertsteuer auf dem Konto hat, die nächsten Monat weiter geht aber noch eine Woche lang benutzt werden kann zur Vorfinanzierung oder so. Da sind 7 Prozent von ein paar Tausend Euro ja auch eher weniger als 19 Prozent :D

    Wenn ich das richtig sehe, beträfe das nur unsere shopeigenen Direktverkäufe. Dort müsste der Kunde dann 12 Prozent weniger Steuern zahlen, wenn ich das richtig sehe.

    Ja, das stimmt, wir finden das auch sehr schade. Doch wie schon so oft zitiert: "Gesundheit geht vor" - leider haben wir tatsächlich nichts davon, wenn wir jetzt zugunsten eines Veröffentlichungstermins die Gesundheit ruinieren und dann zwar Amadeus im Dezember veröffentlichen, aber danach für ein halbes Jahr nix mehr kommt, weil einer von uns im Krankenhaus ist #kopfschuettel1#

    In einem Jahr, wenn sich Amadeus 7 zum wiederholten Male in den heimischen CD-Playern dreht, haben wir alle hoffentlich vergessen, wie blöd die zweite Jahrehälfte 2013 war. ;(

    Leider erst ab Anfang Januar, da wir leider abermals verschieben müssen.
    Dennis muss sich nach wie vor ein bisschen schonen und die Arbeit am UNHOLD ist doch kraftraubender, als wir das dachten. Und heute mussten wir leider zusammen mit dem Vertrieb beschließen, dass Unhold und Amadeus noch einen Termin weiter nach hinten rücken. Unhold auf den 6. Dezember, Amadeus auf den 10. Januar.
    Da wir mit den aktuellen Hörspielen nach wie vor hängen und nun durch Weihnachten die Veröffentlichungsmöglichkeit am Ende des Monats weg fällt, haben wir leider keine Wahl.

    Egal wie, egal was - Wichtigste Grundregel an euch alle, liebe Kunden, Fans, Freunde:
    DASS ihr überhaupt kauft, ist richtig und gut. WO ihr es macht, lässt sich zwar sicher unterkategorisieren von "besser für uns " bis zu "okay für uns", aber egal, ob ihr bei Amazon, pop.de oder bei uns im Labelshop kauft, die Hauptsache ist, DASS ihr kauft. Denn so oder so seid ihr das Rückgrat jeder Produktion, also lasst euch nicht verunsichern durch diese Diskussionen, da sollte das reine Interesse an den Gewohnheiten anderer nicht kippen in eine vermeintliche "Wer nicht direkt beim Label kauft, bringt es um"-Debatte.

    Wie schon jemand richtig sagte, der Labelverkauf bringt zwar mehr Geld, aber auch mehr Arbeit, Diese kann man zwar irgendwie abarbeiten, aber am Ende des Tages kann eben genau sowas zu mehr Stress und somit negativen Konsequenzen führen. Es ist also auch mal ganz angenehm, wenn eine Bestellung von Amazon oder pop.de abgewickelt wird und wir nicht nach einem halben Tag komplizierten Schneidens auch noch 20 Päckchen packen müssen.

    Also Leute: auf euch! #freu2#