Thomas Thiemeyer -Korona

  • Autor: Thomas Thiemeyer
    Titel: Korona
    Laufzeit: 420 Min.

    Verlag: Argon
    Sprecher: Dietmar Wunder

    ISBN-10: 3839810531
    ISBN-13: 978-3839810538

    Empfohlen Ab 16 Jahre.
    6 Audio-CD(s).

    Inhalt:
    Im legendenumwitterten Hochgebirge Ugandas, wo Gletscher unter der Äquatorsonne leuchten, beginnt für die Gorillaforscherin Amy Walker ein Abenteuer, das ihre kühnsten Träume übersteigt. Bei einer Expedition stößt ihre Forschergruppe auf die Ruinen einer versunkenen Hochkultur. Die Sensation wäre perfekt, gäbe es da nicht Phänomene, die die nüchterne Biologin an ihrem Verstand zweifeln lassen: Die Naturgesetze scheinen außer Kraft, die Sonne spielt verrückt. Und bald kann sich Amy der Wahrheit nicht mehr verschließen: Ihr Team hat das Portal zu einer fremden Dimension durchschritten, und für die Rückkehr ist es längst zu spät …

    Kritik:
    Nicht Fleisch, nicht Fisch, so lässt sich Thiemeyers „Korona“ wohl am ehesten charakterisieren. Was als Abenteuerstory bereits schon langatmig und zunächst wenig spannend im Urwald beginnt entpuppt sich beim weiteren Zuhören leider mitnichten als der bei Amazon angekündigte „Thriller“, sondern als unausgegorener Abenteuer-, Science-Fiction-, Mystery-, Grusel-Mix. Wenn die Protagonisten durch den Urwalt stolpern um in einer alten Ruinenstadt durch ein Dimensionsportal zu einer Parallelwelt zu gelangen, wo sie von intelligenten Gorillas in Empfang genommen und von Naturwesen angegriffen werden, so wirkt das frappierend wie ein Potpourri aus „Akte X – Ruinen“, „Star Gate“, „Commander Perkins“ und Teilen von Frank Schätzings „der Schwarm“. Eine schlechte Mischung jedenfalls, denn es fehlt dem nach dem Baukastenprinzip zusammengestellten Handlungsablauf an Spannung und Tiefe. Die in der Geschichte agierenden Figuren wirken blass, das Setting unspektakulär und in Einzelteilen überaus bekannt. Spannung kommt nur bedingt und wenn, dann in homöopathischer Dosierung auf.

    Schade.

    Fazit:
    Latent unterhaltend.
    (c) Ollihimself

    Gruß
    Der
    Olli

    ____
    Totgesagte leben länger!

  • Da bin ich etwas anderer Meinung: http://www.hoerspiel3.de/folgen.php?id=5212

    Sie jagen im Jaguar durch die Nacht. Sie haben es geschafft, sie haben den Abschluss in der Tasche, mit dem ihnen alle Möglichkeiten offen stehen. Doch dann kommt es zu einem folgenschweren Unfall.

    Viele Jahre später bei einer Forschungsgruppe in Uganda. Ray stößt neu dazu und unterstützt die Wissenschaftler bei der Suche nach einem verschwundenen Wissenschaftler, der ein absoluter Experte bei der Verhaltenspsychologie von Menschenaffen war.
    Schon bei der Landung des Flugzeugs kommt es zu einem unvorhergesehenen Zwischenfall, der scheinbar in direktem Zusammenhang mit der außergewöhnlichen hohen Sonnenaktivität steht.

    Anfangs scheint es, dass der titelgebende ausgeprägte Plasmasturm der Sonne nur ein Randmotiv ist. Es gibt eine ganze Reihe von Andeutungen auf unerklärliche Zwischenfälle und so ist einem als Hörer eigentlich auch klar, dass dem ganzen im Verlauf ganz sicher noch eine größere Rolle zukommt. Das schöne aber ist, dass man eben überhaupt nicht abschätzen kann welche. Und genau daraus bezieht die erste Hälfte dieser Erzählung von Thomas Thiemeyer einen Großteil ihrer Stärke. Denn obgleich die erste Zeit eher unaufgeregt, allerdings keineswegs uninteressant, verläuft ist gerade die Ungewissheit des Ziels des großen Ganzes ein enorm reizvolles Element.
    So steigt die Spannung durch immer neue Wendungen und Bedrohungen bis zur Hälfte kontinuierlich an, woran der geschickte Erzählstil neben dem Aufzug der Storyline ebenfalls seinen Anteil hat.
    Wenn dann aber die Gesamtzusammenhänge einmal klar sind und man weiß, in welcher Weise hier die Grenzen des realistischen Weltbildes ausgedehnt werden, flacht leider auch die Spannung ab. Langweilig wird es deswegen zwar noch lange nicht, aber die ganz große Bedrohung, die sich vor allem durch das nicht greifbare der Gefahr ergeben hat, ist dann leider nicht mehr vorhanden.

    Eine ungewöhnliche Geschichte, die erst sehr spät die Richtung von Science-Fiction einschlägt, das in Teilen durchaus an Stargate erinnern mag.

    Ich bin ein großer Fan von Dietmar Wunders Sprechkünsten im Hörspielbereich und auch bei der Filmsynchronisation. Bislang kannte ich aber kein Hörbuch mit ihm. So war dies auch die Hauptmotivation, die mich an diese Lesung herangeführt hat. Und ich muss sagen, dass er mich durchgehend überzeugen konnte. Die Erzählpassagen legt er recht ruhig an. Da ich seiner Stimme aber ohnehin gerne lausche ist das auch kein Problem. In den Dialogen blüht er dann aber so richtig auf und legt all sein schauspielerisches Talent in den Text. Klasse!
    Schade, dass es nur so wenige Lesungen mit ihm gibt. Ich hoffe, dass wird zukünftig noch etwas mehr...

    Leider hat man - wie bei Lesungen oftmals üblich - auf Musik komplett verzichtet. Diese hätte den exotischen Schauplatz sicherlich gut unterstützen können, aber sei es wie es ist...

    Fazit: Die Geschichte erfindet das Rad zwar nicht gerade neu, setzt die verschiedene Komponenten aber gelungen zusammen. Vor allem in der ersten Hälfte ist der Verlauf lange Zeit überhaupt nicht abzusehen und durch eine stetig im Hintergrund schwelende Bedrohung, steigert sich die Spannung kontinuierlich. Leider vermag man dies in der zweiten Hälfte der Geschichte nicht durchzuhalten. Unterhaltsam bleibt das ganze dort dennoch. Man sollte Science-Fiction-artigen Auswüchsen auf jeden Fall nicht völlig abgeneigt sein.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!