Twilight Mysteries – 2. Thanatos

  • Twilight Mysteries – 2. Thanatos



    Es herrscht Ebbe in der Kasse des paranormalen Wissenschaftlers Dr. Zephyre, weswegen ihn seine beiden Mitarbeiter Dave Edwards und Nina Sallenger dazu überreden, den Auftrag des Milliadärs Edwars van Shelby anzunehmen. Dieser wird von der Stimme seiner verstorbenen Frau heimgesucht, die ständig alltägliche Phrasen von sich gibt. Doch bald werden die drei auf einen ähnlichen Fall aufmerksam...

    Schon die erste Folge der neuen Mystery-Serie „Twilight Mysteries“ unter der Flagge des zurückgekehrten Labels Maritim widmete sich der griechischen Mythologie, auch der direkte Nachfolger hat einen ihrer Totengötter als Titel: „Thanatos“. Nachdem die Eckpfeiler der Serie in der letzten Folge abgesteckt und das ziemlich heterogene Ermittlertrio komplettiert wurde, startet die Handlung hier deutlich unmittelbarer nach einigen heiter erzählten Szenen, die die Charaktere in den Mittelpunkt rücken. Das macht richtig Spaß und ist ein guter Einstieg in die Handlung, die deutlich unheimlicher und düsterer ist. Schon die ersten Untersuchungen in der Villa des Milliadärs zeugen von den spukigen Erscheinungen, dem Hörer wird hier immer wieder ein kleiner Schreck eingejagt. Während der Ermittlungen finden Dr. Zephyre und sein Team weitere Hinweise und Zusammenhänge, was unterhaltsam und kurzweilig geraten ist – besonders, weil sich die Geistererscheinungen öfters mit Nachdruck ins Gedächtnis zurückrufen. Als sie dann den rätselhaften Thanatos begegnen, wird die Geschichte um einen interessanten und eindrucksvollen Charakter angereichert, der zugleich auch für ein spektakuläres Finale sorgt. Mir gefällt diese Folge deutlich besser als ihr Vorgänger, die Handlung ist dichter und klarer erzählt, die Atmosphäre noch eine Spur unheimlicher.

    Martin Sabel ist in der Rolle des Thanatos zu hören, den er sehr eindringlich spricht und so eine sinistre Aura entstehen lässt. Besonders in der Schlusssequenz macht er seine Sache ganz vorzüglich. Ingo Abel ist als Edward von Shelby zu hören, er liefert eine sehr solide Leistung ab und lässt in den verschiedenen Szenen meist viel Ernst, mal auch eine Spur Humor durchblicken. Marie Burghardt macht ihre Sache ebenfalls sehr ordentlich, sie lässt Trauer und Schmerz in der Sprechweise von Edwards Tochter durchschimmern, ohne dies allzu sehr nach vorn zu stellen. Weitere Sprecher sind Tanja Niehoff, Katja Brügger und Dirk Hardegen.

    Auch akustisch macht diese Folge alles richtig, was nicht nur an der gut ausgewählten und stimmigen Musik oder den treffend eingefühten Geräuschen liegt, sondern insbesondere an den Szenen der Geistererscheinungen. Hier wurden Stimmen vervielfältigt und übereinandergelegt, sodass man es mit einem sehr eindrucksvollen Sturm zu tun bekommt, der wirklich beängstigend wirkt.

    Sanftes Kerzenlicht, allerlei Gefäße, ein menschlicher Totenschädel – auf dem Cover wird eine dunkle Totenbeschwörung angedeutet, die sehr gut zur der Stimmung der Folge passt. Das dunkle Cover mit dem grünen Schimmer und dem gelungenen Schriftzug ergänzen dieses Titelbild, während im Inneren mal nur die Schuhe der drei Protagonisten gezeigt werden – eine pfiffige Idee!

    Fazit: Twilight Mysteries hat sich deutlich gesteigert und präsentiert hier eine sehr stimmige und flüssig erzählte Geschichte, die mit ihren düsteren Anklang ebenso überzeugen kann wie mit den gelungenen Charakteren - auch wenn Nina hier etwas superheldenhaft herüberkommt. Der düstere Gegenspieler und der spannende Verlauf sorgen für gute Unterhaltung.

    VÖ: 20.Mai 2016
    Label: Maritim
    Bestellnummer: 978-3-9456-2495-1

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