Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete

  • Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete



    Bei ihrem Weg zurück aus dem Wald, voller Freude über die gefundenen Pilze, lachen Kasperl und Seppel noch über das Fahndungsplakat von Räuber Hotzenplotz – schließlich ist dieser sicher im Spritzenhaus eingebuchtet. Doch ein Gespräch mit Wachtmeister Dimpfelmoser bringt Gewissheit: Es handelt sich keineswegs um ein Versehen – der Räuber ist tatsächlich entkommen. Doch schaffen es die beiden erneut, ihn gefangen zu nehmen?

    Otfried Preußlers wundervolle Figuren werden immer noch und immer wieder gerne in den Kinderzimmern lebendig und haben mittlerweile gleich mehrere Generationen beim Großwerden begleitet. Und natürlich liegt da der Wunsch nach neuen Geschichten der beliebten Figuren nahe. In „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“, welches als Buch und nun auch als Hörspielumsetzung erschienen ist, wird ein Schritt in diese Richtung gemacht. Die Idee und die Dialoge stammen dabei tatsächlich aus der Feder Preußlers und wurden von ihm ursprünglich für ein Puppentheater geschrieben. In die neue Form gebracht wurde es von seiner Tochter, die schon an anderen Stellen sein Werk fortgesetzt hat. Schon allein der ursprüngliche Zweck der Geschichte sorgt dafür, dass diese deutlich einfacher gestrickt ist, auch wird der wunderbare Wortwitz nicht ganz erreicht und bleibt hinter den Originalen zurück. Dennoch macht dieses Hörspiel sehr viel Spaß, schon allein weil die Zusammenstellung der Figuren auch hier sehr gut funktioniert. Dazu gibt es viele Erinnerungen an den ersten Teil, bekannte Figuren tauchen in überraschender Art auf. Und auch der neue Plan von Kasperl und Seppel ist sehr gut inszeniert und sorgt für viel Spaß. Dem Einfall, den die beiden Lausebengel haben, wird viel Aufmerksamkeit gewidmet und recht ausführlich beschrieben und füllt das Finale sehr gekonnt aus. Kurzweilig und witzig, aber eben nicht so brillant wie die bekannten Geschichten und den Räuber Hotzenplotz.

    Max von der Groeben ist in der Rolle des Kasperl zu hören und überzeugt mit seiner sehr lebendigen und lausbubenhaften Sprechweise, er bringt eine sehr heitere Grundstimmung in die Geschichte mit ein. Auch Daniel Rothaug kann als Seppel überzeugen und spricht mit viel Charme, zumal die beiden zusammen sehr locker und spontan agieren. Waldemar Kobus ist in der Rolle des Räuber Hotzenplotz zu hören und gibt sich ganz der grimmigen Stimmung der Figur hin, wobei seine Gemeinheiten und sein polterndes Auftreten immer sehr kindgerecht sind. Weitere Sprecher sind Sigrid Burkholder, Alexander Hauff und Traute Hoess.

    Die Umsetzung der Geschichte ist dem WDR sehr stimmig gelungen, wobei die Dialoge vor allem durch sehr gut angepasste Geräusche unterstrichen werden. Das ist lebendig gelungen und greift die leicht nostalgische Atmosphäre der Handlung auf, ist aber doch modern geraten. Auch ein paar Melodien sind zu hören und lockern die Szenen gekonnt auf.

    Natürlich wurde das Buchcover auch für die Hörspiel-CD übernommen, Thorsten Saleina hat sich dabei von den ursprünglichen Illustrationen inspirieren lassen, aber seine ganz eigene Note eingebracht. Der Räuber Hotzenplotz steht darauf mit seinem Gewehr und seinen Säbel samt hinterlistigem Lächeln auf dem Gesicht vor einem riesigen Mond, der Rest des Covers deutet mit dunklem Blau den Nachthimmel an. Im Inneren bekommt man dann noch einen optischen Eindruck von den beiden Helden der Geschichte.

    Fazit: Mir hat „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ wegen der vielen liebevoll inszenierten Figuren und den vielen witzigen Einfällen gut gefallen. Besonders der Einfall zur Überrumpelung des Räubers ist sehr gelungen umgesetzt. An die Originale reicht diese Geschichte zwar nicht heran, doch die hübsche Grundstimmung kommt dennoch gut zur Geltung.

    VÖ: 26. Oktober 2018
    Label: Der Audio Verlag
    Bestellnummer: 978-3-7424-0669-9

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