Das kleine Gespenst – Tohuwabohu auf Burg Eulenstein

  • Das kleine Gespenst – Tohuwabohu auf Burg Eulenstein



    Wie jede Nacht erwacht das kleine Gespenst von Burg Eulenstein um Punkt Mitternacht und trifft sich mit seinem Freund, dem Uhu Schuhu. Dieser berichtet ihm, dass das Burgmuseum umgestaltet wurde – und das muss sich das kleine Gespenst natürlich anschauen. Dabei gerät es so in Aufruhr, dass es ein ziemliches Chaos anrichtet – was den Burgverwalter Finsterwalder nicht gerade erfreut...

    50 Jahre, nachdem erstmals das wundervolle Kinderbuch „Das kleine Gespenst“ aus der Feder von Otfried Preußler erschienen ist, gibt es eine neue Geschichte von Burg Eulenstein, die Preußlers Tochter ursprünglich als Bilderbuch konzipiert hat. Ähnlich wie beim „kleinen Wassermann“ wurde diese Geschichte auch vom Audio Verlag als Hörspiel umgesetzt, welches mit seiner Laufzeit von etwa 45 Minuten auch für die ganz kleinen Hörer gedacht ist. So gibt es anfangs eine Einführung in die Thematik, die sehr an der ursprünglichen Formulierung von Preußler angelehnt ist und gleich eine liebevolle Aura erschafft. Die staubige Dachkammer der Burg, der nächtliche Weg zu Uhu Schuhu, als neues Element einige aufgeweckte Fledermäuse, die eine humorvolle Komponente einbringen – der Einstieg gelingt kindgerecht und locker. Die eigentliche Handlung beginnt dann mit dem Besuch im neu gestalteten Burgmuseum, dies ist sehr atmosphärisch gelungen und enthält einige sehr putzig erdachte Details, die Kinder jedoch nicht überfordern. Besonders gut gefällt mir, dass es wieder einen Bezug zu Thorsten Thorstenson gibt und die Vergangenheit der Burg auflebt. Auch der spätere Versuch des Burgverwalters, das kleine Gespenst zu vertreiben, ist spannend und liebevoll erzählt, was nicht nur an dem kleinen Sprachfehler des Mannes liegt. Eine kindgerecht erzählte und sehr unterhaltsame Geschichte aus der Welt von Preußler, die mir sehr gut gefallen hat.

    Anna Thalbach, die dem kleinen Gespenst bereits vor einigen Jahren in einer Neuvertonung die Stimme geliehen hat, ist auch hier in der Titelrolle zu hören. Sie hat hörbaren Spaß daran, mit ihrer kratzigen Stimme das freche Gespenst zum Leben zu erwecken und sich durch die Handlung zu spuken. Auch Santiago Ziesmer macht mit seinem speziellen Klang einen sehr guten Eindruck als gutmütiger Uhu Schuhu, der die Geschichte auch erzählt. Auch Hans-Jürgen Schatz und Erich Räuker sind in weiteren Rollen zu hören.

    Die Umsetzung als Hörspiel ist dem Audio Verlag äußerst gut gelungen, da eine lebendige Atmosphäre geschaffen wurde, die die zuhörenden Kinder jedoch nicht überfordert. Besonders die eingebauten Lieder sind dabei sehr liebevoll eingespielt worden, sie sind richtige Ohrwürmer und können mit den witzigen Texten für zusätzliche Lacher sorgern.

    Das Cover ist der Buchvorlage entnommen und zeigt das kleine Gespenst in einer etwas modernen Version. Weiß leuchtend und mit seinem Schlüsselbund in der Hand schwebt es am nächtlichen Himmel über Burg Eulenstein. Das ist wirklich sehr niedlich gelungen und vermittelt zudem eine schaurige Atmosphäre. Auch bei der restlichen Gestaltung sind immer wieder Zeichnungen aus dem Bilderbuch eingebaut.

    Fazit: Schön, wie die bekannte Geschichte etwas reduziert wurde und so auch kleinere Kinder den Abenteuern des kleinen Gespentes lauschen können. Die vielen liebevollen Details, der kurzweilige Verlauf und die toll gesprochenen Charaktere lassen eine gelungene Fortsetzung entstehen, die Otfried Preußlers Werk gerecht wird.

    VÖ: 19.Februar 2016
    Label: Der Audio Verlag
    Bestellnummer: 978-3-86231-689-2

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