Insel-Krimi – 30. Stichtag auf Ummanz

  • Insel-Krimi – 30. Stichtag auf Ummanz



    Knut Henning hat einen Urlaub mit seiner Tochter Lea im Ausland geplant. Kurzfristig müssen die beiden aber auf die kleine Insel Ummanz ausweichen – und auch ansonsten läuft der Urlaub für den Kommissar nicht nach Plan. Denn die beiden Betreiber ihrer Ferienwohnung werden von einem lauten Mann bedroht und zu dem anstehenden „Honeymoon Fest“ werden zahlreiche tote Bienen aufgefunden – nicht der einzige Grund für den engagierten Ermittler, sich in einen neuen Fall zu stürzen…

    Ermittler, die in ihrem Urlaub statt auf Erholung auf einen neuen Fall stoßen und in fremder Umgebung Recherchen anstellen – kein neues Motiv in der Krimiunterhaltung, und auch für die „Insel-Krimi“-Reihe ist „Stichtag auf Ummanz“ nicht die erste Episode mit dieser Idee. Doch natürlich werden hier einige individuelle Aspekte eingebaut, die die Grundidee mit Leben füllen. Die Ankunft auf Ummanz wird recht gemütlich beschrieben, langsam lernen die Zuhörenden die Figuren und die Umstände kennen. Dabei kommen nach und nach auch Anhaltspunkte ein, die auf den Fall hindeuten könnten, dann aber doch im Sande verlaufen. Der Kern der Handlung wird erst nach etwa der Hälfte der Laufzeit eingebaut, was für den Eindruck sorgt, dass man zuvor in der Luft hängt. Danach wird die Handlung aber dicht und spannend weitererzählt, die Stimmung ist durch die unglaubliche Tat dann auch düster und leise bedrohlich. Natürlich hat man direkt einen offensichtlichen Verdacht, mit dem noch ein wenig gespielt wird, und auch die anderen zunächst eingebauten Themen werden nach und nach eingebaut. Am Ende gibt es noch einige Überraschungen und ein gut erzähltes Finale, sodass man über kleinere Stolpersteine in der Handlung hinwegsehen kann.

    Manou Lubowski ist in der Rolle des Knut Henning zu hören, seine ruhige und gelassene Art auf der einen Seite, aber auch gut eingesetzte liebenswerte und lustige Momente auf der anderen Seite sorgen für einen runden und gut dargestellten Charakter. Seine Tochter Lea wird von Merete Brettschneider gesprochen, die auch in diese Rolle viel Energie legt. So kommen die verschiedenen Stimmungen gut zur Geltung und ihre Szenen einen passenden Ausdruck. Sylvie Nogler spricht die Wirtin der Ferienwohnung Rosalinda Günther und bietet verschiedene Ebenen an Spannung und Ausdruck, sodass sie sich überzeugend den verschiedenen Momenten anpasst. Auch Tobias Meister, Ekkehardt Belle und Elga Schütz sind zu hören.

    Die erste Hälfte der Handlung wird akustisch eher sanft begleitet, die Melodien wirken hell, nordisch entspannt und angenehm. Die zweite Hälfte ist merklich düsterer gestaltet, die Musik wird dann bedrohlicher und ist auch während einiger Dialoge dräuend im Hintergrund eingesetzt. Die Geräuschkulisse ist durchgängig stimmig und sorgt für eine glaubhafte Inselatmosphäre.

    Ein Leuchtturm ist nicht nur das Logo der Hörspielreihe, in der wie immer der Folgentitel zu sehen ist, auch auf dem eigentlichen Motiv ist dieser zu sehen. Die typische Küstenszenerie mit dem ruhigen Meer ist hübsch anzusehen, aber natürlich nicht sehr individuell und könnte auch zu anderen Episoden der Serie passen. Im Inneren gibt es eine Übersicht der Mitwirkenden, aber auch viel Werbung für andere Hörspiele des Labels.

    Fazit: „Stichtag auf Ummanz“ spielt mit der Idee eines Ermittlers im Urlaub, fügt aber noch zahlreiche andere Elemente hinzu. Bis es zu den ersten wirklichen Krimielementen kommt, dauert es aber etwa eine halbe Stunde, sodass die Handlung zunächst ein wenig in der Luft zu hängen scheint. Später wird der Krimi aber temporeich, spannend und bedrohlich erzählt und wird mit einigen gelungenen Wendungen abgeschlossen.

    VÖ: 23. Februar 2024
    Label: Contendo Media
    Bestellnummer: 9783967623574

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