Leo und die Abenteuermaschine – 17. Leo und die Wikinger – Teil 1
Ein uraltes Buch aus dem Bestand von Leonardo da Vinci fasziniert den neugierigen Löwen sofort, da es voller seltsamer Schriftzeichen ist. Der Gelehrte erklärt ihm, dass es sich dabei um Runen handelt, die besonders in vorchristlicher Zeit im heutigen Skandinavien bei den Wikingern weit verbreitet waren. Als Leo dann auch noch erfährt, dass die Wikinger weit vor Christoph Kolumbus den Seeweg nach Amerika entdeckt haben, ist er vollkommen begeistert und stellt seine Abenteueruhr…
Das Setting von „Leo und die Abenteuermaschine“ erlaubt dem sprechenden Löwen, immer wieder in völlig neue Szenerie einzutauchen und so in ganz verschiedene Epochen der menschlichen Geschichte einzutauchen. In der 17. Episode geht es wieder einmal sehr weit in die Vergangenheit zurück, die frühchristliche Zeit dürfte für viele jüngere Hörer erst einmal schwer greifbar sein. Doch durch die lebendige Erzählweise entwickelt die Folge ein überzeugendes Verständnis für das damalige Leben – eben weil nicht nur historische Fakten erzählt sind, sondern auch auf das Leben der Menschen eingegangen wird. Das Intro ist dieses Mal noch etwas länger als sonst – wahrscheinlich auch, weil die Episode als Zweiteiler angelegt ist und der Blick von Leonardo da Vinci und seinen Freunden in die damalige Zeit ausführlicher geraten ist. Die Abenteuer bei den Wikingern sind dann wieder sehr eingängig erzählt und behandeln verschiedene Aspekte, sorgen aber auch für einige Überraschungen. Insbesondere ein erzählerischer Kniff mit direkter Kommunikation zu den Zuhörenden hat mir sehr gefallen. Schön auch, dass auch ganz andere Wissensgebiete eingebunden sind, beispielsweise die Schnelligkeit von Licht und Schall. Insgesamt wirkt die Erzählweise zwar etwas langsam, doch der erste Teil von „Leo und die Wikinger“ ist schon einmal gut gelungen.
Katrin Zierof ist wieder als Erzählerin zu hören und legt viel Freude in ihren Text, sodass lebendige Wissensvermittlung erreicht wird. Nur an wenigen Stellen wirkt sie ein wenig stockend, das verliert sich aber in den vielen starken Momenten. Sven Hasper spricht die Rolle des Salai mit seiner angenehmen Stimme und ist mit seiner ruhigen Ausstrahlung ein gelungener Konterpart zum aufgedrehten Leo, wobei er durchaus einige Höhen und Tiefen einbaut. Als Wikinger Wachen sind Bernd Egger und Detlef Bierstedt zu hören, die sich gegenseitig gut die Bälle zuspielen und in ihren Szenen für eine lebendige Stimmung sorgen. Auch Peter Flechtner, Sven Plate und Florian Hoffmann sind zu hören.
Ein Großteil der Handlung ist im Hintergrund mit Musik unterlegt, sodass auch längere Dialoge eine eingängige Stimmung erhalten. Das wirkt mal ruhig, mal dramatisch und schafft so verschiedene Atmosphären. Da auch viele Geräusche eingebunden sind, wirkt das Ganze manchmal etwas unruhig, macht aber auch die Handlungen greifbar.
Der wissbegierige Löwe ist natürlich auch auf dem Titelbild zu sehen, in typischer zeittypischer Kleidung und mit grinsendem Gesicht wirkt er sehr sympathisch, während die beiden Wikinger neben ihm einen durchaus gefährlichen Eindruck machen. Die hohe Verteidigungsmauer und die Schiffe sind dazu gut kombiniert. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es wieder ein kleines Quiz, das sich gut lösen lässt, wenn man dem Hörspiel aufmerksam folgt.
Fazit: Der erste Teil von „Leo und die Wikinger“ ist stellenweise zwar recht langsam erzählt, aber eben auch angefüllt mit vielen wissenswerten Informationen und einer passenden Stimmung für die Zeitreise, sodass man sich die damalige Stimmung gut vorstellen kann. Schön, dass dabei auch eine lockere und witzige Szenerie Platz hat, zumal die Handlung lebendig erzählt wurde. Schön, dass diesem interessanten Thema so viel Zeit gewidmet wird.
VÖ: 11. Februar 2022
Label: Kiddinx
Bestellnummer: 4001504226176
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