Der Hexer von Salem – 4. Das Haus am Ende der Zeit

  • Der Hexer von Salem – 4. Das Haus am Ende der Zeit



    Charles und Jenny suchen in einem verlassenen Anwesen Zuflucht, um ihren Eltern zu entkommen. Denn die Hochzeit zwischen den beiden, die für den nächsten Tag geplant ist, soll von ihnen verhindert werden. Doch sie merken zu spät, dass sie statt eines sicheren Unterschlupfes eine Todesfalle aufgesucht haben. Auch Robert Craven und seine Begleiter Howard und Rowlf gelangen wegen eines verletzten Pferdes auf ihrer Reise in dieses Haus…

    „Der Hexer von Salem“ gilt seit langer Zeit als überzeugende Interpretation des Mythos von Howard Philipp Lovecraft und wurde vom deutschen Autoren Wolfgang Hohlbein zunächst als Teil der „Gespenster-Krimi“-Heftromane geschrieben und später als eigenständige Serie fortgeführt. Lindenblatt Records vertont die Geschichten nun in chronologischer Reihenfolge, wobei mit „Das Haus am Ende der Zeit“ bereits der vierte Teil erschienen ist. Nach einer stimmungsvollen und herrlich unheimlichen Einstiegsszene wird ein wenig auf den Handlungsstrang der gesamten Serie eingegangen und einige bereits bekannte Ereignisse vertieft, doch im Grunde konzentriert sich die Episode auf eine eigenständige Handlung, in der ein unheimliches Haus im Vordergrund steht. Die Zusammenhänge sind zunächst nicht klar, die Szenerie aber düster, mysteriös und sofort fesselnd. Mir gefällt, dass man dabei die Eigenschaften der bereits bekannten Figuren noch besser in Szene gesetzt werden und man sie näher kennenlernt, dies aber wie nebenbei geschieht. Die Entwicklung ist eingängig und sorgt für sehr markante Stimmungen, baut dabei viele Elemente zusammen – einige klassisch, andere frisch und unverbraucht wirkend. Die Steigerung im Laufe der Zeit lässt ein sehr interessantes Konstrukt zutage kommen und punktet mit einem packenden Finale, welches sehr intensiv geraten ist. Eine weitere sehr hörenswerte Episode, die nicht nur wegen der unterhaltsamen und packenden Handlung, sondern auch wegen der intensiven Umsetzung überzeugt.

    Thomas Albus spricht den wortkargen Rowfl sehr markant und bringt seine düstere Aura sehr gut zur Geltung, die leicht träge Sprechweise und das leise Knurren in seiner Stimme passen wunderbar zu der Figur und in das Ambiente der Episode. Der wunderbare Jürgen Thormann ist als Mr. Boldwinn in einer Gastrolle zu hören, seine unverkennbare und ausdrucksstarke Stimme sorgt auch hier für einen markanten Charakter und viel Aufmerksamkeit. Paul und Marie Burghardt sorgen als Charles und Jenny für eine sehr intensive Introszene und lassen den Schrecken des Hauses gekonnt lebendig wirken. Weitere Sprecher sind Tonio von der Meden, Johnny Wittermann und Michael Gerdes, der eine wunderbar düstere Stimmung mit einbringt.

    Sehr überzeugend ist auch die akustische Gestaltung geraten, die eine wunderbar die melancholische und düstere Szenerie der Serie aufgreift. Dazu gibt es oft melodische Klaviermelodien oder dramatische Streichinstrumente, aber in spannenderen Momenten auch markantere Musikstücke – sehr gelungen. In die dichte musikalische Gestaltung sind auch zahlreiche Geräusche eingebaut, die authentische Hintergründe schaffen oder die Dialoge lebendiger wirken lassen.

    Das Haus, das eine zentrale Rolle in der Episode spielt, ist ziemlich eindrucksvoll auf dem Titelbild dargestellt und kommt durch die kühle Farbgebung und der detailreichen Darstellung sehr gut zur Geltung. Und auch das Spinnenwesen, welches man erst auf den zweiten Blick erkennt, spricht für das Talent von Grafiker Mark Freier, eine düstere Szenerie zu erschaffen. Diese Stimmung wird auch im Inneren des kleinen Booklets aufgegriffen, indem auch einige schwarz-weiße Portrait der Sprecher zu finden sind.

    Fazit: „Das Haus am Ende der Zeit“ überzeugt nicht nur mit einer klassischen Geistergeschichte, sondern füttert die Serienhandlung auch mit weiteren Hintergründen und fügt den interessanten Figuren weitere Details hinzu. Das funktioniert bestens, auch weil die Umsetzung sehr stimmungsvoll und düster geraten ist. Sehr hörenswert!

    VÖ: 12. Februar 2021
    Label: Lindenblatt
    Bestellnummer: 9783960663157

  • Laut den Machern Nein, es geht weiter, aber natürlich wird es mit jedem verstrichenen Monat bzw. Jahr ähnlich wie bei Gabriel Burns unglaubwürdiger.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Am 11.August 2022 hatte ich sehr rasch nach einer Anfrage beim Macher eine Antwort erhalten und folgendes hier gepostet, was nicht darauf hindeutet, dass diese Serie jemals einen raschen VÖ-Output erhält:

    Zitat


    Gerade habe ich eine Antwort bekommen. Man kann leider nicht sagen wann Folge 5 erscheint. Die Pandemie hat ihnen zugesetzt. Aber sie arbeiten daran. Es klang als ob wir noch sehr lange auf die 5 warten müssen.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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