Vidan – Staffel 2: Schrei nach Stille
Sechzehn Monate sind nach den schrecklichen Ereignissen in Blackdale in
Montana vergangen, seit Miles Vidan die schwarze Flüssigkeit entdeckt
hat, die Tote zum Leben erwecken kann. Die Gefahr ist jedoch noch nicht
gebannt, was hinter der Erfindung des Black Juice steckt, ist weiterhin
unklar. Und tatsächlich: Schon bald sind weitere Opfer zu verzeichnen,
und Miles scheint wieder der einzige zu sein, der die Ereignisse
aufhalten kann…
Dass bei Europa mit „Vidan“ eine aufwendig produzierte Mystery-Serie für
Erwachsene erschienen ist, war schon eine kleibe Überraschung. Nach der
erfolgreichen ersten Staffel ist mit „Schrei nach Stille“ ein weiterer,
zehnteiliger Abschnitt der Serie entstanden – und kann es mit der
ersten Staffel locker aufnehmen. Gelungen ist dabei, dass die
grundsätzliche Szenerie bekannt ist, die ersten Geheimnisse also
gelüftet sind, Autor Raimon Weber aber noch zahlreiche Ideen hat, um den
Mystery-Aspekt hochzuhalten und immer wieder neu aufzuladen. Es gibt
zahlreiche unheimliche Begegnungen, undurchsichtige Organisationen,
unklare Beweggründe – die Stimmung ist dadurch wieder sehr dicht
geraten. Auch die Schauplätze kommen wieder sehr gut zur Geltung und
werden lebendig geschildert, neue wie bereits bekannte Figuren haben
ihre Auftritte. Natürlich geraten dabei einige zu Statisten, die
wichtigen Rollen sind aber gelungen charakterisiert und haben hier die
Chance, sich weiterzuentwickeln. Während der zehn Episoden dieser
Staffel werden zahlreiche Nebenschauplätze aufgemacht, auch neben der
Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse gibt es immer wieder
Rückblicke, die die Hintergründe der Serie vertiefen. Das sorgt für eine
eher langsame, dafür sehr detaillierte Erzählweise, die intensiv und
durchgängig sehr unterhaltsam ist – und ziemlich düster und unheimlich.
Lars Schmidtke ist in der Titelrolle des Miles Vidan äußerst gut
aufgehoben und sorgt mit seiner sehr betonten und eingängigen
Sprechweise für einen intensiven Eindruck, wobei er der Figur gelungene
Facetten verleiht und sie so lebendig geschaltet. Großartig ist auch Udo
Schenk, dessen unverkennbare Stimme die Rolle des Mr. Haze fesselnd und
faszinierend gestaltet, zumal er sich hervorragend der mysteriösen
Szenerie anpasst. Erzähler Gordon Piedesack wählt eine sehr langsame,
atmosphärische Sprechweise und unterstreicht so die ruhige, aber
bedrohliche Stimmung sehr markant. Weitere Sprecher sind Luise Helm,
Jürgen Kluckert und Gerrit Schmidt-Foß.
„Schrei nach Stille“ ist nicht nur der Titel der Staffel, sondern wurde
auch perfekt in die Handlung integriert – das Spiel mit Lautstärke sorgt
für eindringliche Momente und ist gekonnt mit der Geschichte verknüpft.
Dabei gibt es laute, heftige Musik, dräuende, unterschwellige Momente
und Dialoge völliger Stille. Und alles hat seinen festen Platz und
unterstreicht die Wirkung der Szenen. Die Geräuschkulissen sind dabei
ebenfalls gekonnt abgestimmt und sehr vielfältig eingesetzt.
Eine dicke, stabile Pappbox ist als Verpackung für die zehn CDs gewählt
worden, jede von ihnen steckt in einem eigens gestalteten Cardsleeve mit
individuellem Titelbild. Diese sind immer sehr düster gestaltet und
enthalten Momente aus dem Hörspiel, aber auch die Sprecher der Episoden
sind auf der Rückseite jeweils individuell angegeben.
Fazit: „Schrei nach Stille“ ist eine
herausragende zweite Staffel der Mystery-Serie und überzeugt mit seiner
eindringlichen, ruhigen und sehr unheimlichen Wirkung. Die Handlungen
der Episoden lassen sich Zeit, um sich zu entwickeln, behandeln auch
kleinere Nebenschauplätze, bringen die Rahmenhandlung aber immer ein
Stückchen weiter. Die sehr intensive Produktionsweise und die perfekt
passenden Sprecher sorgen ebenfalls für einen intensiven Hörgenuss.
VÖ: 14. Mai 2021
Label: Europa
Bestellnummer: 194398708829
Jetzt mitmachen!
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!