TKKG Junior – 28. Tatort Zirkus

  • TKKG Junior – 28. Tatort Zirkus

    Dass Tim seine Freunde statt in den Zirkus erst einmal zu einem abgelegenen Haus führt, finden diese erst einmal recht seltsam. Doch als sie erfahren, dass Tim seine Großtante Erna überraschen und an ihrem Hochzeitstag ebenfalls in den Zirkus mitnehmen möchte, sind sie schnell begeistert. Doch statt auf einen gemütlichen Abend in der Loge stoßen die vier Freunde auf einen neuen Fall, denn Elefantendame Rosi ist plötzlich verschwunden…

    „TKKG Junior“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, in den Episoden der Hörspielserie nicht nur spannende und kindgerechte Fälle zu erzählen, sondern auch gesellschaftspolitisch relevante Themen einzubauen und auch für jüngere Zuhörende begreifbar zu machen. Die 28. Folge behandelt beispielsweise die Tierhaltung in Zirkussen, die zunächst von Gaby nur etwas mürrisch kommentiert wird, die Kritik später aber wesentlich deutlicher und kraftvoller eingebracht wurden. Doch es gibt noch mehr in diese Richtung, wenn auch nicht so ausführlich: Da werden Kommentare zu wirtschaftlichen Problemen oder dem scheinbar korrekten Verhalten im Alter gemacht, aber immer so, dass es wie nebenbei einfließt. Denn im Fokus steht der Fall der verschwundenen Elefantendame, der sich anfangs recht langsam aufbaut und ausführliche, aber charmant-unterhaltsame Szenen bietet. Die Suche nach Rosi geht von kleinen Spuren aus, schon vor Ort ermitteln die vier Juniordetektive erste Erkenntnisse. Davon ausgehend entwickelt sich eine kurzweilige und abwechslungsreiche Suche, die in einigen kraftvollen Szenen ausgelöst wird. Schön auch, dass die Charaktere der Figuren wieder so gut zur Geltung kommen und ihren Charme entfalten können.

    Karin Rasenack spricht Tims Großtante Erna mit viel positiver Energie und liebevoller Ausstrahlung. Sie reagiert dabei immer authentisch, setzt mit ihrer wilden und ausdrucksstarken Art aber auch einprägsame Akzente. Zirkusdirektorin Isabella Rivaldi wird von der wundervollen Katja Brügger gesprochen, die auch gemeinsam mit Daniel Welbat für das Buch zuständig ist. Ihre raue Stimme kommt dabei wieder sehr gut zur Geltung und nimmt unterschiedliche Ausdrücke an, was sehr lebendig wirkt. Sehr gut gefallen hat mir auch Pascal Houdus, der dank seiner deutsch-französischen Abstammung einen sehr glaubhaften Akzent einbringt und die Rolle des Jean Dubois markant und einfühlsam spricht. Auch Deborah Mock, Patrick Bach und Michael Dibeller sind zu hören.

    Die Musik macht einen frischen und jugendlichen Eindruck, sodass die Szenenwechsel einen passenden Klang bekommen. Die verschiedenen Stimmungen werden dabei überzeugend unterstrichen – besonders, wenn in besonders markanten Momenten im Hintergrund ebenfalls Musik erklingt. Die Geräuschkulisse ist überzeugend geraten und verleiht den Dialogen einen lebendigen Klang, drängt sich aber nie in den Vordergrund.

    Der Hintergrund für das Titelbild zeigt das Zirkuszelt in bunten Farben, die Aufmerksamkeit lenken aber die Juniordetektive und Hund Oscar auf sich. Schön, dass dabei für jede Figur eine passende Pose gefunden wurde, so sieht sich Karl beispielsweise nachdenklich um, während Klößchen in seiner typischen Ruhe Erdnüsse kaut. Ein paar zusätzliche Informationen zum Zirkusthema sind im Inneren auch hier wieder zu finden.

    Fazit: „Tatort Zirkus“ geht mit einem sensiblen Thema sehr gelungen um, die Tierhaltung im Zirkus wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und kindgerecht kommentiert. Der Fall ist kurzweilig gehalten, die vier Detektive gehen von kleinen Hinweisen aus und erfahren stückchenweise immer mehr über den Fall. Das ist unterhaltsam und flüssig geraten, sodass eine starke Episode der Serie entstanden ist.

    VÖ: 21. Juli 2023
    Label: Europa
    Bestellnummer: 196588057120

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