Holy Horror – 12. Dracula III: Van Helsings Verdacht

  • Holy Horror – 12. Dracula III: Van Helsings Verdacht

    Die Tagebucheinträge von Mina Harker, die Augenzeugenberichte von Jonathan Harker und die Zeitungsartikel über die fast vollkommen leer in London angekommene Demeter sind für Professor van Helsing wichtige Quellen, um sich ein Bild von den Aktivitäten von Graf Dracula zu machen. Und so erklärt sich ihm auch der Fall der Lucy Westenra, die immer schwächer wurde und schließlich verstarb: Dracula hat ihr Blut ausgesaugt, sie getötet und nun selbst Unheil über London bringen kann…

    Ganze fünf Episoden einer Hörspielserie, um „Dracula“ von Bram Stoker umzusetzen? Was zunächst recht lang klingen mag, entpuppt sich beim Hören als sehr unterhaltsame Geschichte, in der noch einmal andere Schwerpunkte gesetzt werden können. Das bestätigt auch die zwölfte Episode von „Holy Horror“ mit dem dritten Teil der bekannten Vampirgeschichte, die nach der Nebengeschichte auf der Demeter in London startet und die Gruppe um Professor van Helsing bei der Rekonstruktion der Ereignisse begleitet. Interessant ist dabei, dass die gelungene Erzählweise der ersten Episode mit Tagebuch und wechselnden Erzählern wieder aufgegriffen wird, aber auch eigene Wege gefunden werden, um die Handlung in verschiedenen Szenen zusammenzufügen. So ist nach der eher ruhigen, dialoglastigen Eingangsszene eine sehr mystische und düstere Szene auf einem Friedhof zu hören, die einen packenden Höhepunkt etwa zur Mitte der Episode präsentiert. Auch danach geht es noch sehr unterhaltsam und packend weiter, wobei durchaus eigene Akzente gesetzt werden und der Geschichte sanft neue Elemente hinzugefügt werden. Auch diese Folge hat seinen festen Teil im Gefüge der Handlung, setzt jedoch einen ganz eigenen Schwerpunkt und ist flüssig erzählt.

    Peter Weis ist mit seiner angenehm gealterten Stimme und leichtem Schnarren in seinem Klang eine gelungene Besetzung von Professor van Helsing, der sowohl die Gelehrtheit des Vampirjägers als auch die unheimliche Stimmung überzeugend transportiert. Peter Sura ist als Quincey Morris zu hören, auch er steuert eine sehr ernsthafte und markante Sprechweise bei, mit der er die Atmosphäre der Episode noch weiter steigert. Und auch Bettina Kurth ist in der Rolle der Mina Harker überzeugend besetzt und legt eine glaubhafte und intensive Betonung in ihre Stimme. Weitere Sprecher sind Cathlen Gawlich, Romanus Fuhrmann und Vanessa Diana Wirth.

    Die Stimmung der jeweiligen Szenen wird in der gelungenen akustischen Gestaltung aufgegriffen und ausgeführt, wobei längere Dialoge beispielsweise mit Regenprasseln im Hintergrund untermalt sind und so eine stetige Kombination aus passender Musik und lebendigen Klängen zu hören ist. Da erklingt dann auch schon einmal eine einsame Klaviermelodie oder ein markantes Crescendo, was eine gelungene Mischung bietet.

    Auch auf diesem Titelbild ist Graf Dracula zu sehen, allerdings in einer ganz anderen Optik als zur ersten Episode: Jünger, eleganter gekleidet, vor einem typischen Londoner Herrenhaus und spitzen Zähnen samt blutverschmiertem Mund, doch auch wieder mit rot leuchtenden Augen. Schön, dass auch hier wieder ein eigenständiges Titelbild geschaffen wurde, obwohl die Episode ja „nur“ digital erschienen ist.

    Fazit: „Van Helsings Verdacht“ startet mit einer ruhigen, aber intensiven Szene und eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse, steigert sich dann aber immer mehr zu vielen markanten und spannenden Szenen, in denen die düstere Stimmung der Vorlage gut zur Geltung kommt, aber auch neue Elemente und einige Überraschungen für gute Unterhaltung sorgt.

    VÖ: 10. April 2020
    Label: Holysoft
    Bestellnummer: 9783964470577

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!