John Sinclair: Tonstudio Braun – 86. Sandra und ihr zweites Ich

  • John Sinclair: Tonstudio Braun – 86. Sandra und ihr zweites Ich

    In einer stürmischen Nacht hält eine junge Frau ein schwarzes Ritual ab, um selbst Teil der Dämonenwelt zu werden. Tatsächlich gelingt Sandra auch die Anrufung eines Dämons, doch das Ergebnis ist ein anderes, als sie sich erhofft hat – sie stirbt. Auch John Sinclair erfährt von dem Vorfall und begibt sich mit Larry Flint, dem Freund von Sandra, in die Wohnung der jungen Frau. Und dort steht sie – quicklebendig und unversehrt…

    Oft beschäftigen sich die Geschichten um Geisterjäger „John Sinclair“ mit einigen besonders mächtigen Gegner, die immer wieder auftauchen und die Hauptfigur so ordentlich auf Trab halten. Es gibt aber auch Einzelfolgen, die in sich abgeschlossene Handlungen erzählen – „Sandra und ihr zweites Ich“ ist ein Beispiel dafür und wurde als 86. Episode der ersten kommerziellen Vertonung der Heftromanserie von Tonstudio Braun umgesetzt. Dabei ist gleich zu Beginn zu hören, wie sich Sandra den dunklen Mächten zuwendet und dabei zu Tode kommt. Der Start ist also schon einmal atmosphärisch geraten und auch danach geht es gleich temporeich weiter, die ersten Ermittlungen und eine sich stetig weiter aufbauende Handlung sind dabei zu hören. Die vielen Wechsel zwischen den Szenen sorgen für Dynamik, die Stimmung ist dicht und temporeich – insbesondere, da mehrere Mitglieder des Sinclair-Teams gegen unterschiedliche Dämonen kämpfen. Allerdings sind auch hier manche Unsauberheiten in der Umsetzung festzustellen, hölzern wirkende Formulierungen, unterschiedlich betonte Begriffe, nicht ganz zu Ende gesprochene Wörter, wie man es bereits aus anderen Folgen kennt. Dennoch: „Sandra und ihr zweites Ich“ gehört zu den besseren Episoden der Serie.

    Wie immer sind auch hier die Sprecher nicht namentlich bekannt, machen insgesamt aber einen guten Eindruck. Sandra wird von ihrer Sprecherin mit fester, ausdrucksstarker Stimme und viel Energie gesprochen, driftet aber ab und an in eine übertrieben wirkende Sprechweise ab. Der Dämon der Episode ist mit seiner rauen, düsteren Stimme gut besetzt worden und sorgt für ein paar unheimliche Momente. Larry Flints Sprecher spricht seine Rolle abwechslungsreich und treffend, aber auch er bekommt nicht jede Szene wirklich überzeugend hin.

    Obligatorisch bei dieser Umsetzung der Serie ist die Heimorgel als instrumentalische Begleitung für die Handlung, wobei durchaus einige unheimliche Momente passend untermalt werden können. Insgesamt wirkt das aber auf die Dauer etwas eintönig und zudem an einigen Stellen auch unpassend. Die Geräuschkulisse ist wie immer simpel und auf sehr vordergründige Sounds konzentriert, in diesem Rahmen aber durchaus stimmig.

    Ein dämonisches Feuerwesen, das die Stadt hinter sich in Brand gesteckt hat und mit wütendem Gesicht auf die davonlaufende Schöne betrachtet – das Titelbild zu dieser Folge wirkt dramatisch und trotz der deutlich helleren Farben als sonst sehr unheimlich. Dazu kombiniert ist wie immer der türkisgrüne Rahmen mit dem Schriftzug, der erneut mit Goldfolie verziert ist.

    Fazit: „Sandra und ihr zweites Ich“ startet mit einer starken, unheimlichen Szene und lässt auch in der anschließenden Handlung nicht nach. Der Ablauf ist sehr flüssig und temporeich erzählt, schnelle Szenenwechsel unter verschiedenen Voraussetzungen sorgen für Spannung – auch wenn die Umsetzung natürlich nicht mit heutigen Standards verglichen werden kann. Im Vergleich zu anderen Episoden dieser Umsetzung ist aber eine starke Folge geraten.

    VÖ: 29. April 2019
    Label: Lübbe Audio
    Bestellnummer: 9783785758861

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