Geister-Schocker – 106. Düstermoor

  • Geister-Schocker – 106. Düstermoor

    Claus Eisenbeck wird von einer Eisenbahngesellschaft beauftragt, ein abgelegenes Moor zu entwässern und für den Bau neuer Schienen trockenzulegen. Als er in dem Gasthof im nahegelegenen Dorf noch die schöne Wirtstochter Martha kennenlernt, hofft er auf ein paar schöne Wochen. Doch als er erfährt, dass vor ihm bereits ein anderer Ingenieur an der Sache gescheitert ist, und einige Bewohner merkwürdige Andeutungen über das Moor machen, kommen erste Zweifel in ihm auf…

    Mit „Düstermoor“ hat Autor Andreas Masuth eine weitere in sich abgeschlossene Geschichte für die „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio geschrieben, die ohne eine der bereits bekannten Figuren auskommt. Stattdessen liegt der Fokus auf dem Ingenieur Claus Eisenbeck, der von seinen unheimlichen Erlebnissen berichtet. Dabei wird die Szenerie zunächst sorgfältig aufgebaut, die Grundsituation erklärt und die Figuren vorgestellt, wobei bereits die ersten Erzählfäden und offenen Fragen aufgenommen werden. Wie sich dann die ersten übernatürlichen Momente einfädeln, immer mehr Raum einnehmen und die Zuhörenden schließlich mitten in der düsteren Szenerie stecken, ist gelungen gelöst – zumal die aufgebaute Szenerie und die Beziehungen zwischen den Figuren nicht vernachlässigt werden. Dabei geht die Handlung einige Wege, die bisher noch nicht so ausgetreten sind und neue Nuancen in die Reihe einbringen. Ich mag die Stimmung des Düstermoores und der übernatürlichen Bedrohung sehr gern, da dies reizvoll und eindringlich in die Episode eingebaut wurde, sodass stellenweise wirklicher Grusel aufkommt.

    Claus Eisenbeck wird von Torsten Münchow gesprochen, dessen markante Stimme die verschiedenen Energielevel der Handlung überzeugend darbietet und so sowohl im ruhigen Beginn als auch im druckvollen Ende überzeugt. Magdalena Helmig ist als Martha Patzak zu hören, sie hat einen hellen und sanften Klang, den sie gekonnt an die verschiedenen Szenerien der Episode anpasst und gut hineinpasst. Luise Lunows unverkennbar raue und harte Stimme sorgt hier für einen imposanten Auftritt, ihre Szenen bekommen durch sie eine sehr eingängige Wirkung, was mir sehr gefallen hat. Auch Achim Buch, Jörg Hengstler und Bernd Vollbrecht sind zu hören.

    Akustisch wird eine solide Kulisse für die Handlung geschaffen, wobei der Spannungsbogen nachgezeichnet wird. So kommt beispielsweise die Stimmung im Moor gut zur Geltung, indem passende Geräusche eingebaut wurden. Auch die Untermalung mit Musik ist gelungen, wobei nicht nur während der Szenenwechsel, sondern auch während einiger besonders markanter Dialoge auf passende Melodien gesetzt wird.

    Das Titelbild zu dieser Episode ist sehr passend ausgewählt. Der Frosch mit den starrenden Augen und der roten Flüssigkeit, die aus seinem breiten Maul tropft, weckt direkt die Aufmerksamkeit. Der Hintergrund mit der Moorlandschaft, die hinter einem metallenen und geschwungenen Zaun verborgen ist, rundet das Cover gelungen ab.

    Fazit: „Düstermoor“ nimmt sich anfangs Zeit, um die Geschichte aufzubauen und die Beziehungen der Figuren zu beleuchten, sodass man während der aufkommenden Spannung und den ungewöhnlichen übernatürlichen Elementen mit ihnen mitfiebern kann. Das ist kurzweilig erzählt und mit vielen unheimlichen Momenten versehen, sodass eine überzeugende Episode der Gruselreihe entstanden ist.

    VÖ: 28. Juli 2023
    Label: Romantruhe Audio
    Bestellnummer: 9783864738722

  • Auf eine Andreas Masuth Geschichte im Gruselgenre bin ich immer sehr gespannt und freue mich darauf. Die Reihe selbst hat für mich insgesamt abgebaut, deshalb werde ich besonders bei seinem Namen sehr hellhörig :thumbup:

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Andreas Masuth steht eigentlich immer für gute Plots. Mir fällt so spontan kein Hörspiel von ihm ein welches ich als schlecht empfand.

    Für Danger hat er gute Story geschrieben, dann Planet Eden und auf für die neuen Fälle von Sherlock Holmes.

  • Ja, ich hab im Urlaub reingehört. Meine Erwartungshaltung war wie immer bei Masuth sehr hoch. Die Atmosphäre und das Setting gefiel mir sehr gut. Das zieht einen sofort vom Start weg in seinen Bann. Am Ende war es ein gutes Märchenmysteryhörspiel, das gefällt, das meine ganz hohen Erwartungen aber dann letztlich doch nicht ganz erfüllen konnte. Ich bin da jetzt nicht so ein großer Märchenfreund. Schön dass man die Geschichte in Österreich spielen lässt. Hier hätte ich mir aber ein klein wenig Lokalkolorit gewünscht. „Schweinebraten“ gibts bei uns nicht. Nur an Schweinsbraten. Ich höre aber heute noch einmal rein. Wie geschrieben, die Atmosphäre ist wirklich gelungen und das Hörspiel ist schon etwas Besonderes! Es fällt auch im Vergleich zu den letzten Folgen der Reihe, Ausnahme vielleicht die 100, doch aus dem üblichen Rahmen.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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