Edgar Allan Poe & Auguste Dupin – 16. Schlagzeilen

  • Edgar Allan Poe & Auguste Dupin – 16. Schlagzeilen

    Als Auguste Dupin bei der Lektüre einer renommierten Tageszeitung einen Bericht über eine sich ausbreitende Rattenplage in Paris liest, scheint eine seiner größten Ängste in Erfüllung zu gehen. Doch noch weitere Schreckensmeldungen werden verbreitet – und allesamt stellen sich als unwahr heraus. In den großen Verlagshäusern will niemand etwas mit den gefälschten Artikeln zu tun haben. Wer hat ein Interesse daran, die Bürger derart zu verunsichern…?

    „Schlagzeilen“, die 16. Episode der Mystery-Krimi-Serie „Edgar Allan Peoe & Auguste Dupin“, startet ziemlich unvermittelt mit der Handlung und kommt ohne großes Intro aus – was auch daran liegt, dass an die Ereignisse der vorigen Episode angeschlossen wird. Dennoch ist diese Folge eigenständig und mit einem ganz eigenen Schwerpunkt versehen. Die Idee der Schreckensmeldungen in renommierten Zeitungen ist sehr gelungen – zu einer Zeit, in der übers Internet verbreitete Fake News an der Tagesordnung sind, bringt das eine sehr reizvolle Stimmung ein. Und es ergeben sich daraus gleich mehrere Fragen: Wer hat ein Interesse an dem resultierenden Chaos, wer hatte die Gelegenheit zum Austausch der Meldungen und wie hat er dies vollbracht. Die Ermittlungen werden unterhaltsam und kurzweilig erzählt. Neben den Szenen um die beiden Hauptfiguren sind auch Einschübe um deren Gegenspieler zu hören, was den Zuhörenden nicht nur einen Wissensvorsprung verschafft, sondern auch für noch mehr Spannung und eine intensive Stimmung sorgt. Trotz der recht langen Dialoge kommt ein dynamischer Eindruck auf, ich mag aber auch das eher langsame Tempo, das die Serie mit sich bringt. Der Bezug zu den restlichen Serien um den Zirkel der Sieben wird hier noch einmal enger gezogen, auch mit unerwarteten Gastauftritten. Eine gelungene Episode mit markantem und eindringlichem Ende.

    Manfred Lehmanns Stimme ist als Auguste Dupin natürlich wieder intensiv und markant wie immer, besonders wenn er andere Seiten von sich zeigen kann und beispielsweise in Panik gerät. Markus Pfeiffer spricht die Rolle des Georges Lorant ebenfalls sehr eingängig, seine betonte und lebendige Sprechweise lässt seine Szenen überzeugend wirken. Gut gefallen hat mir auch Jörg Pintsch in einer Gastrolle als Michel Gerfaut, der sehr gut in die Atmosphäre der Serie passt. Auch Till Hagen, Sina Zadra und Peter Weis sind zu hören.

    Ich mag die mysteriöse Stimmung, die sich durch das Hörspiel zieht und insbesondere durch den Einsatz von atmosphärischen Melodien entsteht. Diese sind nicht nur während der Szenenwechsel, sondern auch während einiger Dialoge gelungen eingebunden, was für die Szenen eine überzeugende Kulisse bildet. Auch die Geräusche sorgen dabei für eine lebendigere Stimmung und klingen glaubhaft.

    Die Schlagzeile, die Auguste Dupin zu Beginn der Episode in Angst und Schrecken versetzt, ist auch auf dem Titelbild zu sehen – versehen mit der Zeichnung zweier zähnefletschender und struppiger Ratten. Durch die Sepia-Farbgebung hebt sich das Motiv gelungen von dem dunklen Rahmen und dem ansehnlichen Schriftzug ab.

    Fazit: „Schlagzeilen“ startet recht zeitnah, auch wenn die Erzählweise wieder in dem gewohnt ausführlichen Tempo gehalten ist und so viel Raum für gelungene Details bietet. Die Einschübe mit dem Blick auf die Bösewichte, das Auftauchen bekannter Figuren und die spannende Handlung sorgen für einen markanten Eindruck der Episode, die mir gut gefallen hat.

    VÖ: 3. Dezember 2021
    Label: Maritim
    Bestellnummer: 9783962823733

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!