TKKG Junior – 18. Stimmen aus dem Jenseits

  • TKKG Junior – 18. Stimmen aus dem Jenseits

    Während Gaby gemeinsam mit Karl und Klößchen den Dachboden durchsucht, um ihrer Großmutter zu Geburtstag ihre alten Filmaufnahmen vorspielen zu können, begegnet Tim bei einigen Besorgungen auf den aufgebrachten Kinobesitzer Herrn Ambrosius. In seinem Kino laufen Stummfilme, doch erstaunlicherweise sind während der Vorstellungen plötzlich Stimmen zu hören. Stammen diese tatsächlich aus dem Jenseits oder steckt eine irdische Erklärung dahinter…?

    „TKKG Junior“ gibt sich betont modern, immer wieder sind beispielsweise auch Anmerkungen zu sozialen Medien eingebaut. Umso interessanter ist es, dass in der 18. Episode „Stimmen aus dem Jenseits“ das Gegenteil im Fokus steht, hier geht es um die Ära des Stummfilms. Schön, dass der jungen Zielgruppe so auch nahegebracht wird, wie die heute völlig selbstverständliche Technik langsam entwickelt wurde. Der Aufbau der Handlung ist dabei etwas langsamer als man es von den vorigen Episoden gewohnt ist, doch es werden durchgängig neue Informationen geliefert. So entsteht dennoch ein unterhaltsamer Eindruck, wobei die Entwicklung der Handlung clever ist. Denn das Rätsel um die Stimmen im Kino wird schon recht früh, nach etwa zwei Dritteln der Handlung, präsentiert, danach geht es aber dennoch spannend weiter. Schön, dass hier eine deutliche Wendung vollzogen wird, auch wenn man das Ende in dieser Art wegen eines deutlichen Hinweises schon früh erahnen konnte. Für die Zielgruppe sind die Spuren aber wohl nicht allzu deutlich gelegt. Die Charaktere sind wieder markant gestaltet – nicht nur die der vier Hauptfiguren, sondern auch in den Nebenrollen, sodass insgesamt eine überzeugende Episode der Serie entstanden ist.

    Sven Dahlem wählt eine sehr markante und vordergründige Sprechweise für seine Figur und gibt eine etwas verwirrte, tattrige Vorstellung des Kinobesitzers, setzt diese aber auch mit viel Energie um und schafft so einen gelungenen Charakter. Ingoborg Christiansen ist in der Rolle der Filmdiva Rita von Hohenfels zu hören und wirkt dabei wunderbar exzentrisch, aufgebracht und liebenswert, sodass ein weiterer spannender Charakter entsteht, der in Erinnerung bleibt. Michael Bideller ist als Kommissar Glockner zu hören und spricht die Rolle sympathisch, zugänglich und authentisch. Weitere Sprecher sind Martin May, Ela Nitzsche und Jens Wendland.

    Die akustische Umsetzung des Hörspiels ist sehr sauber und abwechslungsreich gestaltet, sodass die verschiedenen Szenen gut zur Geltung kommen. Viele passende Geräusche im Hintergrund sorgen für eine lebendige Kulisse, aber auch die ausgewählten Musikstücke greifen die vorherrschende Atmosphäre auf und sind gut auf die Dialoge abgestimmt. Vor allem die titelgebenden „Stimmen aus dem Jenseits“ sorgen für einen prägnanten Ausdruck.

    Das alte Kino ist auf dem Titelbild gelungen umgesetzt, besonders das Plakat mit dem Nosferatu-Plakat im Hintergrund ist ein gelungenes Detail. Und natürlich sind auch die Figuren wieder gekonnt in Szene gesetzt und zeigen eine passende Szene aus dem Hörspiel. Auf der Rückseite gibt es wie immer eine Übersicht über die Tracks, während die restliche Gestaltung wieder gut mit einer ausführlichen Übersicht der Mitwirkenden, kleinen Steckbriefen und weiteren Informationen zum Kino-Thema genutzt wird.

    Fazit: „Stimmen aus dem Jenseits“ setzt das Thema des Stummfilmkinos gelungen um und bringt den Charme dieser Ära gut zur Geltung, während die unheimlichen Stimmen für einen leichten Gruseleffekt sorgen. Das Rätsel ist für geübte Hörer wegen der ausgelegten Spuren zwar schnell zu lösen, nichtsdestotrotz ist eine unterhaltsame Episode entstanden, die mit markanten und liebenswerten Charakteren gut funktioniert.

    VÖ: 27. August 2021
    Label: Europa
    Bestellnummer: 194398917221

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