• 2009 wurde bei Wetzlar der vergoldete Pferdekopf eines Reiterstandbilds gefunden.
    Dieser Fund inspirierte Steffen Ziegler zu seinem Roman Keltenkind, auf dem das gleichnamige Hörspiel basiert.

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    Erzählt wird vor dem Hintergrund der bald aufziehenden Varus-Schlacht die Lebensgeschichte Velents.
    Velent ist Ubier und gehört damit zur Volksgruppe der Kelten, die von den eingewanderten Germanen immer mehr zurück gedrängt werden.

    Erzählt wird von seiner tragischen Liebe zur Römerin Luna und seiner Freundschaft mit Swidger, einem Matten (Germanen).
    Die Handlung erstreckt sich über ca. 20 Jahre, und auch der vergoldete Pferdekopf und das dazugehörige Standbild spielen eine Rolle.

    Es ist eine harte und grausame Zeit, an Altersschwäche stirbt niemand.
    Die einzelnen Stämme der Germanen sind sich untereinander spinnefeind und bekriegen sich regelmäßig,
    und dann sind da ja auch noch die Römer ...

    Das Hörspiel hat mir wirklich sehr gut gefallen.
    Die Handlung wird auf drei verschieden Ebenen erzählt:

    - Vom unbekannten römischen Schreiber im Rückblick (wobei dieser in Reimen und Versen erzählt).
    - Von Luna in ihrem Brief, ebenfalls im Rückblick.
    - Im Hörspiel in der Gegenwart.

    Die Geschichte nimmt sich besonders zu Beginn viel Zeit, und die drei Erzählebenen sind noch weit voneinander entfernt,
    sowohl inhaltlich als auch zeitlich.
    Doch mit zunehmender Dauer nimmt die Story deutlich an Fahrt auf und als Hörer taucht man immer intensiver in die Geschichte ein.
    Und auch die drei Erzählebenen kommen sich immer näher, bis am Schluss dann alles parallel abläuft. Ganz toll gemacht.

    Die vier Sprecher der Hauptfiguren ...

    Jan Vering als Römischer Schreiber (Erzähler)
    Jördis Tielsch als Luna (Brief)
    Torben Föllmer als Velent
    Milan Pesl als Swidger

    ... verfügen zwar über Bühnenerfahrung als Sänger/Musiker/Schauspieler,
    aber keiner von ihnen ist ausgebildeter Sprecher.
    Dennoch, oder gerade deswegen, haben sie mir sehr gut gefallen.
    Frische und unverbrauchte Stimmen, die ich als sehr passend und authentisch empfunden habe.
    Es ist vielleicht ein wenig unfair den anderen gegenüber, aber besonders hervorheben möchte ich Jan Vering,
    der damals bestimmt schon in Reimen und Versen geträumt hat.

    Gut gefallen hat mir auch die stimmige Musik, wobei jede Erzählebene ihr eigenes Thema hat.
    Allerdings muss ich aber auch zugeben, dass es sich auf Dauer schon etwas wiederholt.
    Auch die Übergänge zwischen den Musikstücken sind manchmal etwas abgehackt und holprig.
    Hier merkt man der Produktion das eher "amateurhafte" schon ein wenig an.
    Auch generell kann das Hörspiel mit aktuellen professionellen Hochglanz-Produktionen nicht mithalten, was es aber wohl auch gar nicht will.
    Und dieser Umstand wird dann ja auch einerseits durch die Geschichte, andererseits durch Leidenschaft und Herzblut aller Beteiligten wieder ausgeglichen.

    Keltenkind ist kein Hörspiel im klassischen Sinne.
    Extrem hoher Erzähleranteil, ca. 20 Stunden Laufzeit und definitiv nicht zum Nebenbeihören geeignet.

    Mir hat das Werk sehr gut gefallen, und trotz der langen Laufzeit habe ich es schon zweimal gehört.
    Und ich freue mich schon auf den nächsten Durchlauf.

    Gruß, Frank

    Wo Leidenschaft ist, da ist auch Hoffnung.

  • Mir hat das Werk sehr gut gefallen, und trotz der langen Laufzeit habe ich es schon zweimal gehört.
    Und ich freue mich schon auf den nächsten Durchlauf.

    Dito!

    KELTENKIND hat auch einen ganz besonderen Platz in meinem Hörspiel-Herz! An Eigenständigkeit und Faszination kaum zu überbieten, wenn man sich auf die gereimt erzählte Handlung einlassen will und kann. Tolles Teil! :thumbup:


    Eins und eins ist zwei - von London bis Shanghai!

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