Frank Goosen - Förster, mein Förster

  • Förster, mein Förster
    Autor: Frank Goosen
    Gesprochen von: Frank Goosen
    Spieldauer: 06 Std. 13 Min. (6 CDs)
    ungekürztes Hörbuch
    (P)2016 tacheles! / ROOF Music

    Der Ruhrpott-Autor, gebürtige Bochumer, Fußballfan (natürlich des VfL Bochum) und überzeugter Biertrinker Frank Goosen (Jahrgang 1966) hat sein neues Buch vorgelegt und gleich selbst eingelesen. Es heißt Förster, mein Förster, hat aber zum Glück überhaupt nichts mit Förstern aus dem Wald zu tun, sondern heißt nur so, weil der Protagonist so heißt und von allen immer mit „Förster“ angesprochen wird.

    Förster steht im Buch kurz vor seinem 50. Geburtstag (wie Goosen), ist Buchautor (wie Goosen), hat aber schon lange nichts mehr veröffentlicht und hält sich eher mühsam über Wasser (im Gegensatz zu Goosen). Er ist in der Midlife-Crisis und hat zwei beste Freunde aus Kindheitstagen, mit denen er immer noch zusammenhängt. Außerdem hat er eine Freundin, die aber gerade auf einer längeren Auslandsreise ist und zwei ulkige Nachbarn – der eine ein pensionierter Polizist mit seltsamen Angewohnheiten, die andere eine schrullige alte Dame. Diese und noch ein paar andere Figuren bilden das Biotop, in dem sich Förster durch die Tage bewegt und am Schluss eine gemeinsame Reise an die Ostsee unternimmt.

    Die ganze Zeit gibt es natürlich wieder die typischen Goosen-Dialoge am Tresen, im Auto, in der Küche und sonstwo. Diskutiert wird über große und kleine Fragen des Lebens, oft darüber, ob früher wirklich alles besser war (Försters Überzeugung dabei: Das einzige, was früher wirklich besser war, waren die eigenen Augen und Gelenke), zumindest vom Horizont der heutigen Endvierziger, die noch mit Freundinnen zu Musik von C-90-Kassetten geknutscht haben (da musste man nicht so bald umdrehen) und die keine überflüssigen, nervigen Bonustracks auf CDs von klassischen Rockalben hatten. :D

    Eine gemütliche akustische Lektüre mit ab und an sehr witzigen Sätzen und Wortspielen wird hier präsentiert. Frank Goosen hat eine langjährige Erfahrung im pointierten Vorlesen (jahrelang machte er mit Jochen Malmsheimer das „Tresenlesen“). Dass er sich keine Mühe gibt, seine Figuren mit unterschiedlichen Stimmen zu versehen (so dass man manchmal zuerst nicht weiß, wer gerade etwas sagt, bis der erklärende Nebensatz kommt, z.B. „meinte Förster“), ist gewöhnungsbedürftig, aber letztlich passt es zum Buch.

    Fazit: Für meinen Geschmack zwar nicht Goosens bestes Buch (das ist für mich immer noch „Liegen lernen“), weil es auch vergleichsweise schwache Kapitel hat, aber ein weiteres Stück Bewältigung von Midlife-Crisis, die man sich (das lässt sich vielleicht als Botschaft entnehmen) eigentlich nur einbildet. Alles ist besser als es manchmal scheint.

    Na denn, Prost! ^^

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