Amadeus (01) Wolferl

  • Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart dürfte den meißten Menschen eher unter dem Namen Wolfgang Amadeus Mozart bekannt sein. Geboren am 27. Januar 1756 in Salzburg, starb bereits mit 35 Jahren. Seitdem ranken sich um den Tod des weltberühmten Komponisten, der seine geschriebene Musik in der Zeit der Wiener Klassik darbot, viele Mythen. Sogar von Giftmord ist die Rede. Allerdings möchte ich euch eher die erste Folge der Serie "Amadeus" des Hörplaneten näher bringen, die während der Jugendjahre Mozarts spielt, allerdings von der Realität abweicht.

    Der junge Justus Resch lernt auf einer nächtlichen Kutschfahrt nach Wien im Frühjahr 1781 den Komponisten Amadeus Mozart kennen. Sie machen an einer Poststation halt, an der unheimliche Dinge geschehen sind. Ein zutiefst erschrockenes Mädchen, das unentwegt ins Freuer starrt. Der Manichl, der unentwegt meckert. Und Franz Gangleder, der auf dem Häusgen verstarb - grausam zugerichtet und ohne Herz. Justus und Amadeus folgen der blutigen Spur des Mörders und geraten in tödliche Gefahr...

    Mit viel Spannung und Grusel hat Sebastian Weber diese mysteriöse Geschichte gewürzt. Die humorvollen Dialoge fliegen nur so hin und her und wissen wirklich zu gefallen. Es ist einfach nur amüsant, diesen Gesprächen zuzuhören. Jede einzelne der Figuren in diesem Hörstück, das zuweilen einem Kammerspiel ähnelt (und das ist nicht negativ gemeint!), wurde charakteristisch angelegt. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass man als Hörer länger im Dunkeln tappt, was denn an der Poststation gespielt wird und wer für die Tode verantwortlich ist. Dies wurde recht geschickt gelöst. Zum Ende hin spitzt sich natürlich die Situation zu.

    Kim Hasper und Tim Knauer sind in den Hauptrollen dieses Hörspiels als Dr. Justus Resch und Wolfgang Amadeus Mozart zu hören. Die Beiden sind es auch, die hier viele Dialoge getreu dem Hörspielskript humorvoll zum Besten geben und dabei keinesfalls auswändig gelernt klingen. Man merkt ihnen an, dass sie sichtlich Spaß dabei hatten. Besonders weiß mich hierbei Tim Knauer zu begeistern. Er schafft es wirklich sehr gut, Amadeus Mozart so zu spielen, wie er wirklich war. Einerseits sympathisch, andererseits ein unausstehlicher Zeitgenosse, dessen Kommentare einen doch mal aus der Fassung bringen können. Der Dritte im Bunde mit dem Namen Manichl wurde mit dem herrlich spielenden Frank-Otto Schenk besetzt. Dieser fällt im Hörspiel durch seine vielen zynischen und meckernden Kommentare im Hörspiel auf, die mitunter die humorvollen Dialoge im Hörspiel noch nähren. Jürgen Kluckert, vielen Hörern als Benjamin Blümchen bekannt, ist hier allerdings in einem völlig anderen Genre unterwegs. Er bildet den äußeren Rahmen der Geschichte, denn er ist als alter Dr. Justus Resch zu hören, welcher die Geschichte von damals erzählt. Seine düstere Stimme passt wie die Faust aufs Auge zu einer gruseligen bzw. mysteriösen Serie wie es Amadeus zu sein scheint. Insgesamt finde ich die ganze Besetzung stimmig. Da hält sich dann die Waage zwischen bekannten Sprechern wie Rainer Fritzsche und unbekannteren Darstellern wie Victoria Sturm. Der Vorteil an unbekannteren Sprechern - sofern sie denn qualitativ zumindest durchschnittlich sind - ist, dass man als Hörer nicht ganz Hollywood vor Augen hat.

    Dennis Rohling, u.a. zuständig für die Musik beim Hörplaneten, hat hier gut mitgedacht und ein bekanntes Stück von Mozart selbst als Titelmusik adaptiert. Klar erkennbar ist zwar, dass das Stück nicht mit einem Orchester, sondern mit einem Synthesizer eingespielt wurde, allerdings ist dies nicht wirklich zu bemängeln, denn es klingt gut und fügt sich in die Geschichte ein. Auch die weiteren Musiken im Hörspiel sind im Stile der Titelmusik gehalten und somit ist der Soundtrack des Hörspiels stimmig. Nicht weniger ansprechend kommen die akustische Ausarbeitung und der Schnitt des Hörspiels daher.

    Ich möchte bewusst auf beide Coverdesigns eingehen. Das Layout der ersten Auflage war düster gehalten und auf dem Bild war ein Wolf in nächtlicher Umgebung zu sehen, welcher den Vollmond anheult. In den ausgebleichten braunen Rahmen war rechts das Antlitz Mozarts eingebunden, wie man es von überall her kennt. Das neue Layout ist zwar ebenfalls düster gehalten, allerdings besticht das Cover durch einen Comicstil. Der Serienname ist wesentlich deutlicher zu lesen und das Konterfei Mozarts an der rechten Seite ist ebenfalls eine Comiczeichnung. Die Folgenzeichnung ziert eine offen stehende Kiste. Mir gefallen beide Designs, denn Beide haben sie etwas an sich, das zur Hörspielserie passt. Ich habe beide Cover zum Vergleich an die Rezension angehängt.


    Fazit: Ich finde, der Auftakt zu dieser neuen Serie wurde sehr gut angelegt. Mit einem vielversprechenden Cast (der auch wirklich hält was er verspricht!) hat man eine mysteriöse und dramatische Geschichte zum Leben erweckt, die über das ganze Hörspiel verteilt mit guten humorvollen Dialogen aufwarten kann. Akustisch ist das Ganze natürlich auch ansprechend. Auch wenn man jetzt eine andere Linie fährt, was das Coverlayout der Serie angeht, so möchte ich doch erwähnen, dass mich sowohl das alte wie auch das neue Design sehr ansprechen.

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