Inhalt:
Hamburg scheint als Testmarkt einer neuen Modedroge ausgesucht worden zu sein. Das Problem: Die Droge verändert die Psyche des Konsumenten derart drastisch, dass aus harmlosen Junkies gefährliche Psychopathen werden. Hier ist schnelles Handeln gefragt, sonst droht in Hamburg der Supergau. Als sein Kollege Tom Hansen genau aus diesem Grunde brutal niedergeschossen wird, greift Dobranski ein. Leider zu spät. Im Wahn stürzt sich der durchgeknallte Junkie zu Tode und kann damit nicht mehr offenbaren, wer ihm das „Zeug“ verkauft hat.
So versucht Dobranski über seine Kontakte in die hanseatische Unterwelt den Dealern auf die Spur zu kommen... Das hat gefährliche Konsequenzen ...
Kritik:
Dorbanski ermittelt weiter.
Mit Folge 2 steigert sich der Spannungs- und Thrillfaktor der Serie nochmals. Hier geht es richtig hart zu und der Zuhörer bekommt einen überaus authentisch wirkenden Fall aus dem Drogenmilieu geboten. Einige Folterszenen werden dabei allerdings recht rüde inszeniert und bewegen sich damit hart an der Grenze des Erträglichen respektive Vertretbaren.
Die Geschichte an sich ist leider zu linear und bietet dem Zuhörer zu keiner Zeit das, was man von einem Krimi im eigentlichen Sinne erwartet: Einen Fall mit Tiefgang , mit Rätselcharakter und einer für den Zuhörer überraschenden Auflösung. Mithin kann Halvers charakterliche Interpretation des Dobranski hier noch über das entsprechende Manko hinwegretten. Dauerhaft wird es im qualitativen Sinne nicht ausreichen, eine Krimiserie mehr oder weniger alleinig von dem schrägen Typus des Kommissars respektive seiner gekonnten Inszenierung leben zu lassen.
Der Erzählanteil ist bei dieser zweiten Folge der Serie moderater gehalten und die Mischung zwischen Erzählerpart und Dialogen entsprechend ausgewogener als noch bei Folge eins. Klasse. Damit ist der „Vorwurf“ einer inszenierten Lesung nicht mehr ganz haltbar. Leider scheint man als Markenzeichen der Serie u.a. Dobranskis Smalltalk mit dem Kioskbesitzer Heinz implementiert zu haben. Wäre vollkommen ok, wenn Halver hier eben nicht in jeder Folge damit mindestens einmal mit sich selbst spricht.
Wer über diesen Lapsus genauso hinwegsehen kann, wie über den sporadischen Einsatz von unbegabten Amateuren in Kleinstrollen, bekommt In Bezug auf die Sprechleistungen eine wirklich gute Produktion geboten.
Fazit:
Einen guter zweiter Teil der Hörspielserie Kommissar Dobranski, der actiongeladene kurzweilige Unterhaltung bietet.
© Oliver Schulte
Online: 14.09.2006