Beiträge von Edward Van Helsing

    Ein Menge neues in der Tat. Ich hab da auch gleich mal eine schöne News gezimmert...mit einer Überraschung für 2025.
    https://new.hoernews.de/news/neues-sinclair-team-kommt

    Vielen Dank für die Recherche.

    Finde ich persönlich sehr schade, Folge 179 'Kathedrale der Angst' wird dann also Ehrhardts letztes Sinclair-Hörspiel.

    Ehrhardt und Breidbach waren ein eingespieltes Duo und der Zeitpunkt für ihren Weggang ist äußerst ungünstig, da gerade jetzt mit den Templern, Vincent van Akkeren und Aibon mehrere neue Themenkomplexe beginnen, die dann mittendrin von einem anderen Team weitergeführt werden müssen.

    Wie damals bei Döring werden wir wahrscheinlich auch hier nie den genauen Grund für die Abgabe der Regiegeschicke erfahren.

    Jedenfalls hoffe ich, dass man würdige Nachfolger finden wird. Wenn Döring mit seinem Team zurückkehren würde, fände ich das definitiv begrüßenswert, aber damit rechne ich ehrlich gesagt nicht.


    Ich habe große Sorge, dass sich ein neuer Regisseur erst einmal in die ganze Materie einarbeiten muss. Wenn ein neues Team mit den Details der vorherigen 179 Edition-2000-Folgen, 50 Classics und 17 Sondereditionen nicht genau vertraut ist, wäre die Gefahr für Kontinuitätsfehler in Zukunft sehr groß. Hoffentlich wählt der Verlag einen Regisseur aus, der sich mit dem Sinclair-Kosmos schon gut auskennt.

    Bin mal gespannt, ob Folge 175 'Der Grusel-Star' auch wirklich der erste Auftritt von Vincent van Akkeren sein wird, oder ob man ihn in den Hörspielen vielleicht schon in Folge 174 'Das Richtschwert der Templer' einführt. Eigentlich war 'Das Richtschwert der Templer' ja der letzte Roman mit Akim Samaran, welcher in der Edition 2000 aber offenbar (?) schon in Folge 165 'Mit Blut geschrieben' abserviert wurde. Hoffe jedenfalls, dass wir noch einmal von Samaran hören werden, sein scheinbarer Abgang in Folge 165 wäre nämlich äußerst unwürdig für einen Erzgegner.


    In Folge 176 'Aibon - Land der Druiden' wird John vermutlich zum ersten Mal nach Aibon gelangen und dort auf den Druidenfürsten Guywano treffen. In der Romanvorlage waren auch Mandra Korab, Myxin, Kara und der Eiserne Engel dabei. Möglicherweise werden wir hier also einen Nachfolger von Peter Matić in der Rolle des Myxin zu hören bekommen. Es wäre Myxins erster Auftritt seit Folge 128 'Hemators tödliche Welt' (Januar 2019).


    Die Folge 177 'Verliebt, verlobt und eingesargt' ist ein kurzweiliger Einzelfall, der teilweise in Dortmund spielt.


    Anschließend wird in Folge 178 'Jiri, der Flammenteufel' wohl der Templer-Zyklus um Baphomet und van Akkeren fortgesetzt. Die Romanvorlage spielt in Mostar in der Herzegowina. Das für das Hörspiel verwendete Vulkan-Titelbild von Heft 99 'Die Lava-Falle' passt aber bis auf das Thema Feuer überhaupt nicht zu diesem Roman.


    Auch Folge 179 'Kathedrale der Angst' basiert auf einem Templer-Roman, in dem Baphomet wieder eine Rolle spielt. In dieser Geschichte wird das silberne Skelett von Hector de Valois in die Kathedrale der Angst bei Alet-les-Bains überführt. Das Cover von Heft 122 'Der Knochenthron' ist hier ebenfalls fehl am Platz, denn der Spuk und der Knochenthron hatten in der Romanvorlage (Heft 431) meiner Erinnerung nach keinen Auftritt. Möglicherweise baut man in die Folge 179 aber Elemente aus dem Zweiteiler der Hefte 432 'Magico' und 433 'Zeitbombe London' ein, in dem der Spuk durchaus auftrat und Kara bei den Flammenden Steinen erschien. Interessant ist außerdem, dass der auf dem Cover abgebildete Knochenthron dem Knochensessel der Templer ähnelt, der aber eigentlich erst viel später in Heft 771 'Der Knochen-Sessel' eingeführt wird. Ich glaube aber nicht, dass das als Hinweis auf eine vorgezogene Einführung des Knochensessels zu verstehen ist. Jacques de Molay spielte bisher auch noch gar keine Rolle in den Hörspielen.


    Jedenfalls hoffe ich, dass Ehrhardt die beiden geänderten Titelbilder auch irgendwie in die Hörspiele einbaut. Ich mag es nicht, wenn das Cover nicht zum Inhalt passt.

    Für die Sonderedition 17 'Das Horror-Restaurant' gibt es jetzt auch ein Cover und eine Inhaltsangabe. Steffen Henssler spricht sich in diesem Hörspiel offenbar selbst als Gastronom des fiktiven Londoner Restaurants ANGEL & HENSSLER.

    Sonderedition 17: Das Horror-Restaurant [25.10.2024] [Cover]


    Die Geschichte basiert auf Taschenbuch 97 'Das Horror-Restaurant' [11.04.1989].

    Ebenfalls bekannt sind nun auch:

    Folge 178: Jiri, der Flammenteufel [31.01.2025] [Cover]

    Folge 179: Kathedrale der Angst [28.02.2025] [Cover]


    Die Romanvorlagen für diese beiden Folgen sind:

    Heft 428: Jiri, der Flammenteufel [15.09.1986]

    Heft 431: Kathedrale der Angst [06.10.1986]


    Seltsamerweise wurden für die Hörspielcover allerdings die Titelbilder der deutlich älteren Romanhefte 99 'Die Lava-Falle' und 122 'Der Knochenthron' verwendet. Die originalen Romancover der Hefte 428 und 431 stammten damals auch nicht von Ballestar, sondern von Gerber.

    Die Folge 169 'Lupina gegen Mandragoro' ist ein würdiges Finale des Zweiteilers und man merkt beim Hören auch, dass es in gewisser Weise das Ende einer Ära ist.

    Lupina soll im Auftrag von Fenris das Waldgebiet um den Bala Lake in Wales erobern und mit ihren Werwölfen den Pflanzendämon Mandragoro vernichten oder zumindest nach Aibon zurückdrängen.

    Spoiler anzeigen

    John ist sich immer noch nicht sicher, was er von Mandragoro halten soll und fragt sich, ob der Herr des Waldes vielleicht nur bewahren und beschützen will. Wenn nötig schreckt er aber offensichtlich auch nicht davor zurück, John seine Kreaturen auf den Hals zu hetzen. Die ambivalente Haltung Mandragoros kommt in dieser Folge gut zur Geltung und man bekommt auch einen Eindruck von seiner Macht, als er in der entscheidenden Schlacht diverse Wurzeln, Baumstämme und Lianen in Bewegung setzt, um seine Geschöpfe im Kampf gegen Lupinas Armee zu unterstützen. Gut gefallen hat mir auch, dass John sich im Wald (wohl zu Recht) ständig beobachtet gefühlt hat, da Mandragoro als Naturdämon theoretisch von sämtlichen Pflanzen Besitz ergreifen kann.

    Suko setzt derweil seine Ermittlungen im Orlock-Fall fort und erkundet zusammen mit Alexandra van Dyke eine unheimliche Krypta in den Gewölben unterhalb der Festung von Trevose. Die Nebenhandlung um den Orlock fügt sich gut in die Handlung ein und die Para-Projektionen sind mal eine gelungene Abwechslung von den gewöhnlichen Gegnern. Gefallen hat mir hier außerdem der Auftritt von Asmodis. Er offenbart sich spöttisch als eigentlicher Strippenzieher im Hintergrund, der Lupina und Mandragoro gegeneinander ausspielt und darauf hofft, dass John vielleicht auch noch zwischen den Fronten zerrieben wird.

    In der Zwischenzeit wird Bill noch immer von Edna Seymour im Keller festgehalten und dort mit einem der wiedergekehrten Säureopfer konfrontiert. Von den drei Handlungssträngen dürfte der um Bill wohl der am wenigsten interessante sein. Vielleicht hätte man diese Nebenhandlung streichen sollen und Bill stattdessen mit John und Morgana auf den Wolfsfelsen geschickt. Dann wäre vermutlich auch etwas mehr Zeit für Dialoge mit Lupina gewesen, die hier in ihrer letzten Folge fast ein bisschen zu kurz kommt.


    #kuerbis1#


    Kurz vor der alles entscheidenden Schlacht treffen John und Lupina noch einmal aufeinander. Die Szene wirkte durch die Anspielungen auf die Mordliga-Zeiten sehr nostalgisch, man erinnert sich an Ereignisse aus weit zurückliegenden Hörspielen wie Folge 35 'Königin der Wölfe' oder Folge 74 'Lupinas Sohn'.

    Der große Kampf zwischen Lupinas Werwölfen und Mandragoros Kreaturen ist episch inszeniert und der Herr des Waldes greift durch seine Macht über die Pflanzenwelt auch tatkräftig in das Geschehen ein. Wer die Romanvorlage kennt, wird wenig überrascht sein, dass das Unvermeidliche passiert und Lupina von Mandragoro tödlich verwundet wird. Ehrhardt gibt Lupinas Ende aber wie erwartet noch einen besonderen Twist. Während sie im Roman nach der Vergiftung durch Mandragoro direkt stirbt und zu einem kopflosen Gerippe zerfällt, erhält sie im Hörspiel den Gnadenstoß von John und wird durch die Magie des Kreuzes zu einem Häufchen Staub.

    Das ist einer von mehreren Punkten, in denen sich Lupinas Ende von der Romanvorlage unterscheidet. Im Hörspiel bittet sie John darum, ihr mit dem Silberkreuz den Todesstoß zu geben, da sie nicht durch die Hand eines anderen Dämons sterben will. Dagegen macht sie im Roman die gänzlich gegenteilige Aussage und sieht es als persönlichen Triumph an, dass John sie eben bis zuletzt nicht töten konnte, sondern dass sie am Ende von Mandragoro vergiftet wurde.

    Während John im Hörspiel noch einen einigermaßen versöhnlichen Ton anschlägt und Lupina zusammen mit Morgana vorgaukelt, dass die Werwölfe gewonnen hätten, reibt John der sterbenden Lupina in der Romanvorlage noch knallhart unter die Nase, dass er sich über ihr Ende freut. Mit ihrem letzten Atem wünscht Lupina John daraufhin im Roman, dass er zur Hölle fahren möge. Im Hörspiel wirken ihre letzten Worte dagegen fast schon wie ein Liebesgeständnis, auch wenn sie den Satz nicht mehr komplett über die Lippen bringt und John anschließend etwas ratlos zurückbleibt.


    #kuerbis1#


    Mit Lupinas Vernichtung ist das Kapitel Mordliga nun also endgültig abgeschlossen. 18 Jahre lang war Lupina in der Edition 2000 dabei, von ihrem ersten Auftritt in Folge 35 'Königin der Wölfe' (Juni 2006) bis zu ihrem Ende in Folge 169 'Lupina gegen Mandragoro' (März 2024). Wie von Fenris bestimmt wird Morgana Layton nun also Lupinas Nachfolgerin als Herrin der Werwölfe. Es wirkt wie das Ende einer Ära, denn schon in wenigen Wochen wird mit Hector de Valois und der Einführung der Templer in Folge 170 'Ein Grab aus der Vergangenheit' ein komplett neues Kapitel aufgeschlagen, das die Serie in den nächsten Jahren wohl in Atem halten wird. Später im Jahr 2024 können wir dann wohl auch mit dem ersten Auftritt des Grusel-Stars Vincent van Akkeren rechnen. Und wer weiß, vielleicht taucht auch Akim Samaran in Folge 174 'Das Richtschwert der Templer' noch einmal auf, sein scheinbarer Abgang in Folge 165 'Mit Blut geschrieben' wäre nämlich etwas würdelos für so einen wichtigen Gegner...

    Alles in allem sind die Folgen 168 'Der grausame Wald' und 169 'Lupina gegen Mandragoro' ein erstes Highlight im noch jungen Sinclair-Jahr 2024, in dem voraussichtlich noch einige weitere Meilensteine folgen werden. Es lohnt sich auch wieder einmal, beide Folgen direkt nacheinander zu hören, ansonsten ist der Cliffhanger am Ende der Folge 168 wohl recht frustrierend. Ich habe mit dem Hören auch gewartet, um den Zweiteiler dann nach dem Release der Folge 169 Ende März in einem Durchlauf zu genießen.

    Bei den Sprecherleistungen sind diesmal natürlich Claudia Urbschat-Mingues als Lupina und Maria Koschny als Morgana Layton besonders hervorzuheben. Erik Schäffler als Asmodis ist ebenfalls jedes Mal ein Hörvergnügen, er hat eine ähnlich dröhnende Stimme wie einst Bernd Rumpf in dieser Rolle.


    Besonderheiten:

    • Laut Johns Angaben in Folge 168 'Der grausame Wald' spielt dieser Fall im September, vermutlich des Jahres 2023.
    • Ehrhardt hat für den Zweiteiler der Folgen 168 und 169 die Handlung von insgesamt vier Romanheften gebündelt. Neben den titelgebenden Heften 460 'Der grausame Wald' und 461 'Lupina gegen Mandragoro' wurde auch der Handlungsstrang um den Orlock aus den Heften 462 'Wo der Orlock haust' und 463 'In den Fängen eines Teufels' in die beiden Hörspiele eingebaut. Wie in der Hörspieladaption war auch der Orlock-Fall der Hefte 462/463 inhaltlich mit der Handlung aus den Heften 460/461 verwoben.
    • Asmodis tritt wieder persönlich in Erscheinung und offenbart sich Suko in Trevose als eigentlicher Drahtzieher hinter den Ereignissen in Wales. Sein Ziel war es, Lupina und Mandragoro auf diese Weise gleichzeitig loszuwerden.
    • John Silberkugeln und sein Kreuz erweisen sich (wie in der vorherigen Folge auch der Silberdolch) als nutzlos im Kampf gegen Mandragoros Kreaturen. Durch den Kontakt mit der Aibon-Magie entsteht stattdessen nur wieder der seltsame, grüne Schimmer.


    Bezüge zu anderen Folgen:

    • In dieser Folge gibt es zahlreiche Anspielungen auf zurückliegende Fälle.
    • Es wird mehrfach über die alten Mordliga-Zeiten gesprochen, als Mondo John einst sein Serum injizierte und der Geisterjäger daraufhin in einen Werwolf verwandelt um Lupinas Gunst kämpfte (Folge 34 'Mr. Mondos Monster' / Folge 35 'Königin der Wölfe').
    • Sinclairs Aibon-Vision aus Folge 108 'Satans Knochenuhr' wird erneut kurz angesprochen.
    • John erinnert sich an Mandragoros Bündnis mit Belphégor damals in Paris (Classics 50 'Die Katakomben von Paris') und an den Kampf gegen Judith Kellermann in Wien (Folge 161 'Jenseits-Melodie').
    • Der Vampir Traian Bogdanovich aus Folge 139 'Werwolf-Omen' wird erwähnt. Vermutlich angestiftet von Asmodis hatte er Lupina damals angeboten, sie mit Mandragoro zusammenzubringen. Man erfährt nun, dass dies eine List war und Bogdanovich dafür "gebüßt" hat.
    • Lupina erklärt, dass sie Luparo damals nicht getötet hatte, sondern dass sie stattdessen in einer Art Symbiose eins geworden sind (siehe Folge 74 'Lupinas Sohn' und Folge 80 'Sieben Siegel der Magie').

    Die Folge 168 'Der grausame Wald' ist ein spannender Auftakt zum Zweiteiler um den Machtkampf zwischen Lupina und Mandragoro.

    Bereits die Anfangsszene ist sehr schaurig inszeniert und erzeugt eine bedrohliche Atmosphäre: Ein unheimliches Propellerflugzeug mit schwarzen Bewässerungstanks versprüht eine merkwürdige, rotbraune Wolke über einem Waldgebiet am Bala Lake und verursacht dadurch einen grässlichen Säureregen, dem eine am See campierende Pfadfinder-Gruppe zum Opfer fällt.


    Neun Tage nach der Naturkatastrophe beginnen die Ermittlungen des Sinclair-Teams, nachdem Bill Conolly von einem alten Schulkameraden ein schockierendes Foto der Toten vom Bala Lake erhalten hat. Bei seinen anschließenden Recherchen ist Bill auf die Pressemeldung eines Chemiekonzerns gestoßen, derzufolge in dem Waldgebiet kürzlich ein neuartiges Pestizid getestet wurde. Ein gewisser Professor van Dyke, der offenbar in die Angelegenheit verwickelt war, wird von John, Suko und Bill wenig später in London tot aufgefunden.
    John und Bill fahren daraufhin für weitere Ermittlungen nach Wales, während Suko der Tochter des Professors und einem gewissen Kenneth Dalton einen Besuch in Cornwall abstattet. Bereits kurz nach der Ankunft im vergessenen Dorf am Bala Lake werden John und Bill jedoch getrennt und müssen sich alleine durchschlagen, sodass sich die Handlung der Folge letztlich in drei Ebenen aufspaltet.


    #kuerbis1#


    Meine Lieblingsszene in der Folge dürfte wohl Sukos Ankunft in Trevose sein. Die Beschreibungen der dortigen Szenerie sind sehr atmosphärisch: Eine Straße, die einen Hügel hinauf zu einer Festung direkt an den Steilklippen führt, eine Gruppe Kinder, die auf einer Wiese um ein Feuer tanzt und dabei ein unheimliches Lied über den Orlock singt und eine Vogelscheuche mit schwarzer Maske auf dem Gesicht, die an einen Zaunpfahl gebunden ist. Dazu noch die stimmungsvolle Hintergrundmusik, als Suko mit seiner Harley die Straße zum Anwesen hinauffährt. Mag zwar alles ein bisschen klischeehaft sein, doch solche subtileren Szenen darf es meiner Meinung nach gerne häufiger geben.

    Ein weiteres Highlight der Folge ist Johns erste direkte Begegnung mit Mandragoro in der unterirdischen Höhle aus Wurzeln. Mir gefällt, dass Mandragoros Ambivalenz als Naturdämon hier wieder durchscheint. Er teilt John mit, dass er nicht sein Feind ist, ihn aber auch nicht retten wird. Der anschließende Auftritt von Morgana Layton am Ende der Folge ist dann noch ein toller Cliffhanger, der Lust auf den zweiten Teil macht.


    Die Sprecherleistungen sind wie immer auf dem gewohnt hohen Niveau. Gerlinde Dillge spricht hier wieder einmal eine unheimliche ältere Dame, diesmal Edna Seymour. Sehr ähnliche Figuren hatte sie ja auch schon in der Classics 48 und der Sonderedition 15 gesprochen.


    Besonderheiten:

    • Der Fall spielt im September, vermutlich des Jahres 2023.
    • Ehrhardt hat für den Zweiteiler der Folgen 168 und 169 die Handlung von insgesamt vier Romanheften gebündelt. Neben den titelgebenden Heften 460 'Der grausame Wald' und 461 'Lupina gegen Mandragoro' wurde auch der Handlungsstrang um den Orlock aus den Heften 462 'Wo der Orlock haust' und 463 'In den Fängen eines Teufels' in die beiden Hörspiele eingebaut. Wie in der Hörspieladaption war auch der Orlock-Fall der Hefte 462/463 mit der Handlung aus den Heften 460/461 verwoben.
    • Mandragoro tritt zum ersten Mal persönlich in Erscheinung. Bisher hatte John immer nur mit seinen Pflanzenkreaturen zu tun gehabt (Classics 50, Folge 161).
    • John setzt seinen Silberdolch ein, der sich seit Folge 165 'Mit Blut geschrieben' endlich wieder in seinem Besitz befindet. Der Dolch erweist sich jedoch gegen Mandragoros Geschöpfe als wirkungslos. Auf der Klinge des Dolchs erscheint durch den Kontakt mit der Aibon-Magie für kurze Zeit derselbe grüne Schimmer, der sich in Folge 161 'Jenseits-Melodie' auch schon auf dem Silberkreuz gezeigt hatte.


    Bezüge zu anderen Folgen:

    • Die Folge schließt an die Ereignisse um die Strigen und den Hexenmeister Abandur aus Folge 167 'Teufelsspuk und Killer-Strigen' an. John erwähnt, dass zwei Wochen seit diesem letzten Fall vergangen sind und dass er immer noch keinen Weg gefunden hat, den Fluch zu brechen, durch den Jane Collins tagsüber stets das Gesicht einer alten Frau erhält.
    • Bei seiner ersten direkten Begegnung mit Mandragoro ermöglicht der Pflanzendämon John einen kurzen Blick in das Druidenland Aibon, das zuletzt in Folge 161 'Jenseits-Melodie' eine Rolle gespielt hatte. John realisiert nun, dass er schon einmal eine Vision von Aibon hatte, als Jane ihn damals in Folge 108 'Satans Knochenuhr' an die Knochenuhr gefesselt hatte.

    Edward Van Helsing Danke! Sieht alles sehr nach Geschichten aus, die einer Rahmenhandlung folgen, oder?

    Ja, größtenteils. Die drei Folgen 170 'Ein Grab aus der Vergangenheit', 172 'Das Erbe der Templer' und 174 'Das Richtschwert der Templer' sind Teil des Templer-Zyklus, der im nächsten Jahr beginnt.

    Folge 169 'Lupina gegen Mandragoro' ist die Fortsetzung von Folge 168 'Der grausame Wald' und wird eine sehr wichtige Folge, ohne jetzt weiter spoilern zu wollen. ;)
    In Folge 171 'Kalis tödlicher Spiegel' taucht – wie der Titel schon andeutet – die Todesgöttin Kali nach langer Zeit wieder auf.

    Die Folge 173 'Im Namen der Hölle' basiert auf einem Einzelfall mit Jane, in dem sich Asmodis für die Vernichtung von Wikka rächen will.

    Wo bleibt Myxin?

    An die Romankenner! Kommt er in den angekündigten Folgen vor?

    Nein, in den Romanvorlagen der angekündigten Folgen 169–174 spielte Myxin leider nicht mit.


    Im aktuell vertonten Romanbereich würden mir auf Anhieb auch nur ein paar Hefte mit Myxin einfallen, die man theoretisch vertonen könnte:

    • Heft 398 'Die Töchter von Atlantis'
    • Heft 437 'Serenas teuflische Horde'
    • Heft 473 'Drogenteufel von Stonehenge'


    In den Taschenbüchern gab es zu dieser Zeit auch noch ein paar Romane mit Myxin:

    • TB 54 'Aibon – Land der Druiden'
    • TB 55 'Drei Gräber bis Atlantis'
    • TB 56 'Arkonadas Totenbuch'
    • TB 80 'Todesküsse'


    Wahrscheinlich hat das Taschenbuch 54 'Aibon – Land der Druiden' die besten Chancen auf eine Vertonung in den Hörspielen. Der Eiserne Engel und Kara spielten in diesem Roman auch wieder mit.

    Ich habe mir die Folge 162 'Das Vampir-Internat' heute nun zum zweiten Mal angehört und fand sie auch bei wiederholtem Hören gut. Akim Samaran tritt diesmal nicht persönlich in Erscheinung, sondern agiert als Mastermind aus dem Hintergrund. Diese Folge ist in gewisser Weise als Prolog zum bald erscheinenden Zweiteiler der Folgen 164 'Baals Opferdolch' und 165 'Mit Blut geschrieben' zu verstehen, in dem Rasputins Testament und der Homunkulus wieder eine zentrale Rolle spielen werden.


    In 'Das Vampir-Internat' wird der Sternenvampir Acron zum ersten Mal erwähnt, der in der fernen Vergangenheit einst von den Sternen auf die Erde kam, um die Menschheit zu versklaven. Man erfährt, dass Acron der Weltenbeherrscher ist und dass der Magier Rasputin versucht hat, die Macht des Sternenvampirs für sich zu nutzen. Rasputin vernichtete Acrons Körper, um mit seinem Geist in einer Art Symbiose eine Verbindung eingehen zu können. Damit hängt auch das Acron-Spiel zusammen, das die Schüler des Internats in der Gegenwart spielen. Neben dem Opferdolch gehört zu diesem auch ein schwarz-weißes Spielplättchen, eine sogenannte "Schicksalsmünze". Die weiße Seite der Münze steht für den Staub von den Sternen, also Acron, während die schwarze Seite für die dunkle Magie Rasputins steht.

    Lord Acron spielte in den Romanen bekanntlich eine entscheidende Rolle bei der Ursprungsgeschichte des Spuks. Nur durch den Kontakt mit dem Sternenvampir erhielt der Spuk einst seine heutige Form als gestaltloser Schatten. Diese Verbindung zwischen Acron und dem Spuk wird in Folge 162 'Das Vampir-Internat' noch nicht angesprochen, eventuell passiert das in den Hörspielen ja bald im Zweiteiler der Folgen 164 und 165 oder in einer potenziellen Vertonung von Roman 388 'Der Dämonensarg'.


    #kuerbis1#


    Gefreut habe ich mich auch über das Wiedersehen mit dem Homunkulus, dessen Rolle Ehrhardt für die Edition 2000 deutlich ausgebaut hat. Im Sinclair-Podcast vom September 2023 hat Ehrhardt ja erst kürzlich erklärt, wie es zu dieser Änderung und der Idee mit der Nabelschnur kam. In den Romanen spielte der Homunkulus nach seiner Einführung im Prag-Zweiteiler eigentlich nur noch in den Heften 385 'Horrornacht im Himmelbett' und 386 'Götzentanz im Märchenpark' mit, die damals den Templerführer Hector de Valois einführten und für die Hörspielserie vermutlich ignoriert werden. Stattdessen wird der Homunkulus nun in die Vertonung des Baal-Sechsteilers der Hefte 401 bis 406 eingebaut.

    Die Nabelschnur des Homunkulus taucht hier in Folge 162 nach den Ereignissen im Dark Dungeon aus Folge 158 'Londons Gruselkammer Nr. 1' erneut auf, da Suko damals nur den Körper des Menschleins mit der Dämonenpeitsche vernichtet hat. Nun will der Homunkulus offenbar durch den Sternenvampir weiter an Macht gewinnen. In den Romanen hatte der Homunkulus die Fähigkeit, Menschen in Geschöpfe mit zwei Köpfen und vier Armen zu verwandeln, während er in den Hörspielen mittels seiner Nabelschnur Menschen ihre Lebensenergie aussaugt und dadurch dazu in der Lage ist, die Gestalt seiner Opfer anzunehmen.


    Insgesamt ist die Folge 162 ein solides Sinclair-Hörspiel, das vor allem der Vorbereitung des anstehenden Zweiteilers um Baals Opferdolch dient. Ich bleibe jedenfalls gespannt, wie sich der ganze Handlungsstrang um Samaran, Acron und Rasputins Testament in den kommenden Folgen weiterentwickeln wird und ob nun mit der Einführung Acrons auch weitere kosmische Elemente in der Serie auftauchen werden.


    Besonderheiten:

    • John erzählt, dass er schon seit längerer Zeit nichts mehr von Professor Zamorra und Nicole Duval gehört hat. Innerhalb der Serienchronologie hatte Zamorra seinen bislang letzten Auftritt in Folge 65 'Das Vampirnest', in der er kurz mit John telefonierte.
    • Mit der Einführung des Sternenvampirs Acron spielt nun offenbar auch außerirdische Magie eine Rolle in der Serie. Das Kreuz reagiert nur ganz schwach für einen kurzen Augenblick auf das Spielplättchen des Acron-Spiels und John vermutet, dass es sich bei der Münze um eine Form von Magie handelt, die seinem Silberkreuz sehr fremd ist. Kein Wunder, denn Acron kam schließlich von den Sternen aus dem Weltall auf die Erde. Es ist auch nicht das erste Mal, dass Science-Fiction-Elemente in der Serie vorkommen (siehe z. B. die Ursprünge der Großen Alten, der Planet der Magier, etc.).
    • Rasputin wird zum ersten Mal erwähnt. Er soll ein Testament hinterlassen haben, in dem steht, wie man Acrons Kraft durch den Opferdolch in sich aufnehmen kann.


    Bezüge zu anderen Folgen:

    • Die Folgen 161 'Jenseits-Melodie' und 162 'Das Vampir-Internat' gehen unmittelbar ineinander über. In Folge 161 kreuzt Bill bei Scotland Yard im Büro auf und präsentiert dort zwei bemerkenswerte Agenturmeldungen über einen rätselhaften Mord in Wien und ein Vampir-Internat in der Nähe von London. John und Suko klären in Folge 161 zuerst den Fall in Wien auf, während Bill in der Zwischenzeit schon erste Recherchen im Umfeld des Internats durchführt. In Folge 162 berichtet John nun Bill während der Autofahrt von dem Hand-Kopf-Gebilde und der Musik aus Aibon, die bei dem Fall in Wien eine zentrale Rolle einnahmen. Die Folgen 161 und 162 spielen damit direkt nacheinander in einem Zeitraum weniger Tage.
    • Die Ereignisse der Classics 50 'Die Katakomben von Paris' werden erneut erwähnt. John und Bill erinnern sich daran, wie Belphégor damals in Paris eine Allianz mit dem Herrn der Pflanzen Mandragoro einging und wie Sinclair dabei erstmals auf Professor Zamorra und Nicole Duval traf.
    • Am Ende der Folge 162 'Das Vampir-Internat' gibt es eine Überleitung zur Folge 163 'Die Werwolf-Schlucht': Sinclair erhält einen Anruf von Sir James Powell, der John und Suko in einer halben Stunde in seinem Büro erwartet. Powell erklärt, dass es dabei um die nationale Sicherheit geht. Somit beginnt die Folge 163 also unmittelbar nach Folge 162.

    Ich habe mit meiner Rezension zur Folge 161 'Jenseits-Melodie' noch bis zur Veröffentlichung der Folge 162 'Das Vampir-Internat' gewartet, da die beiden Folgen ja wieder ein bisschen miteinander verwoben sind. Insgesamt ist 'Jenseits-Melodie' ein solides Hörspiel, in dem weitere Vorbereitungen für das baldige persönliche Erscheinen von Mandragoro in den Folgen 168 und 169 getroffen werden.

    Bereits die Anfangsszene im Wien des Jahres 1876 ist sehr atmosphärisch und punktet durch die einprägsame Aibon-Melodie, die wohl extra für dieses Hörspiel komponiert wurde und im Laufe der Folge immer wieder zu hören ist. Die Vorstellung einer mit einem Kopf verwachsenen Hand ist für sich schon sehr unheimlich und passt perfekt in das Sinclair-Universum. Dass man die ganze Geschichte auch noch mit dem Naturgeist Mandragoro in Verbindung bringt, ist eine gute Idee von Ehrhardt gewesen. Immerhin muss man den Naturdämon den Hörern nochmal ins Gedächtnis rufen, bevor er dann bald auf Lupina trifft.

    Es war auch schon lange überfällig, dass man das Druidenland Aibon mal in den Hörspielen einführt. Denn in den Romanen war Aibon schon viel früher in Heft 261 'Vom Teufel besessen' zum ersten Mal Thema. In der Romanvorlage von 'Jenseits-Melodie' ist die seltsame Aibon-Musik die Flötenmelodie des Roten Ryan, die John zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt ist. Da John in der Hörspielserie noch keinen Kontakt mit Aibon oder dem Roten Ryan hatte, musste die Geschichte für die Vertonung entsprechend umgeschrieben werden.

    #kuerbis1#

    Auch nach dem Abenteuer in Folge 161 ist sich John immer noch nicht sicher, was es mit Aibon genau auf sich hat. Judith Kellermann hat ihm erzählt, dass sie die fleischfressenden Pflanzen als Ableger aus Aibon mitgebracht hat, aber gleichzeitig betonte sie auch, dass Aibon viel mehr ist als nur Mandragoros Reich. Im Epilog kündigt John dann an, dass er schon bald wieder von Aibon und Mandragoro hören wird. Damit bezieht er sich wohl auf die kommenden Folgen 168 'Der grausame Wald' und 169 'Lupina gegen Mandragoro'. Mal sehen, vielleicht wird der Herr des Waldes und der Pflanzen ja auch schon bei der Einführung von Morgana Layton in Folge 163 'Die Werwolf-Schlucht' eine Rolle spielen. Der Vampir Traian Bogdanovich hat in Folge 139 'Werwolf-Omen' zumindest angekündigt, dass er Lupina mit Mandragoro zusammenbringen will, da der Naturdämon "der letzte Puzzlestein" für ihre Pläne zum Aufbau der Werwolf-Elite sei.

    Vielleicht erfährt John dann auch, was genau der grüne Schimmer auf seinem Kreuz zu bedeuten hat, der durch den Kontakt mit Aibon-Magie aufflimmerte. Nachdem das Tor nach Aibon geschlossen wurde, verschwand das grünliche Leuchten ja erst einmal wieder.

    Ich hoffe jedenfalls, dass man in Zukunft die Ambivalenz von Mandragoro etwas mehr betont. Er hat als Naturgeist ja eigentlich gute Grundabsichten, aber ist zu allem bereit, um seine Interessen durchzusetzen. Judith Kellermann offenbart John im Hörspiel, dass der Herr des Waldes nicht sein Feind, aber auch nicht sein Freund ist. Dieser Kontrast kommt aber nicht wirklich zur Geltung, denn de facto ist Mandragoro hier in Folge 161 ein direkter Gegner von John und leitet Judith an, den Geisterjäger zu töten.

    Übrigens würde ich mich freuen, wenn man in den kommenden Folgen irgendwie noch eine Verbindung zwischen Mandragoro und Abrakim aus Folge 56 'Eine schaurige Warnung' herstellen würde. Im Originalroman 195 war Abrakim eigentlich ein Diener Mandragoros, aber das hat Döring damals in der Vertonung leider ignoriert. Stattdessen wurde nur erwähnt, dass Abrakim einen Pakt mit dem Teufel eingegangen ist.

    #kuerbis1#

    Am Ende der Folge 161 bleiben noch einige Fragen ungeklärt. Man erfährt, dass es Manfredo Cardinal gelungen war, die Aibon-Melodie auf die Erde zu bringen und dass er die Pflanzen auch aus Aibon mitgebracht hat. Doch die Melodie ist es ja, die im Hörspiel überhaupt erst das Tor nach Aibon öffnet. Wie genau Cardinal ursprünglich von Aibon erfuhr und welche Rolle Mandragoro dabei spielte, bleibt also im Ungewissen.

    Einen großen Kritikpunkt habe ich dann doch noch: Ich tue mich nach wie vor mit der Aussprache des Namen "Mandragoro" schwer, darüber habe ich mich ja auch schon bei der Classics 50 beschwert. Bei den Romanen habe ich das immer als "Mandragooro", also mit langem ersten "o", betont. Genau so hat Traian Bogdanovich den Namen auch in Folge 139 'Werwolf-Omen' ausgesprochen. In der Classics 50 und in Folge 161 wird der Name jetzt aber auf einmal mit langem zweiten "a" ausgesprochen, also als "Mandraagoro". Die alte Aussprache aus Folge 139 finde ich jedenfalls deutlich besser. Hoffe, dass man in Zukunft wieder die frühere Betonung mit langem "o" verwendet oder die Aussprache zumindest zwischen beiden Versionen variiert. Zum Plural des Wortes "Ghoul" gibt es bekanntlich ja auch unterschiedliche Ansichten... ("Ghoule" oder "Ghouls"? ;) )


    Besonderheiten:

    • Gut gefallen hat mir der Wiener Dialekt in der Folge, das war mal eine schöne Abwechslung und teils auch sehr amüsant. Ein Highlight der Folge war für mich dabei Erwin Leder in der Rolle des sympathischen Wiener Kripo-Beamten Maximilian Baric. In gewisser Weise war es eine kleine Das Boot-Reunion, da Leder und Suko-Sprecher Martin May bekanntlich beide ihren schauspielerischen Durchbruch in Wolfgang Petersens 'Das Boot' von 1981 hatten. Jürgen Prochnow, Martin Semmelrogge und Oliver Stritzel waren ja auch schon in früheren Sinclair-Folgen dabei.
    • Wie in der Vorgängerfolge 160 'Die Unheimliche vom Schandturm' kommt Johns magische Kreide hier mal wieder zum Einsatz.
    • John und Suko bekommen es zum ersten Mal mit Aibon zu tun, auch wenn sie noch nicht persönlich in das Druidenland gelangen. In Folge 108 'Satans Knochenuhr' hat John vor einigen Jahren schon einmal einen ersten kurzen Blick auf Aibon während einer Zukunftsvision werfen können. Das wird in Folge 161 aber nicht erwähnt, da John aktuell noch gar nicht so genau weiß, was es mit Aibon wirklich auf sich hat.
    • In der Jubiläumsfolge 2000 'Das Höllenkreuz' gelangte John schon vor ein paar Jahren zum ersten Mal nach Aibon. Das alles wird hier aber komplett ignoriert und die Handlung von 'Jenseits-Melodie' widerspricht direkt den Ereignissen aus 'Das Höllenkreuz'. Damit ist die Folge 2000 nun offiziell non-canon, was ich persönlich für eine gute Entscheidung halte.

    Bezüge zu anderen Folgen:

    • Wie schon bei den Folgen 159 'Skylla, die Menschenschlange' und 160 'Die Unheimliche vom Schandturm' gehen auch die Folgen 161 'Jenseits-Melodie' und 162 'Das Vampir-Internat' unmittelbar ineinander über. Bill taucht in Folge 161 bei Scotland Yard im Büro auf und präsentiert John und Sir Powell dort zwei Agenturmeldungen über ein mordendes Hand-Kopf-Gebilde in Wien und ein Vampir-Internat nördlich von London. Powell schickt John und Suko zuerst nach Wien und Bill ermittelt in der Zwischenzeit schon einmal etwas in der Vampir-Angelegenheit, von der dann die Folge 162 handelt.
    • Als John in Judith Kellermanns Gewächshaus auf Mandragoros Pflanzen trifft, erinnert er sich sofort an den Fall aus der Classics 50 'Die Katakomben von Paris', bei dem er Jahre zuvor schon einmal den Geschöpfen des Pflanzendämons begegnet ist.
    • Am Ende der Folge 160 'Die Unheimliche vom Schandturm' gab es keine Überleitung zum nächsten Fall und in Folge 161 'Jenseits-Melodie' wird kein Fall als letztes Abenteuer erwähnt. Wenn uns Aussagen in zukünftigen Folgen keinen Strich mehr durch die Rechnung machen, könnte man also die Sonderedition 16 'Totenkopf-TV' chronologisch zwischen den Folgen 160 und 161 einordnen.

    Die Jubiläumsfolge 'Villa Wahnsinn' hat mir insgesamt gut gefallen. Die Handlung ist teils allerdings etwas verwoben und damit ist es wohl ein Hörspiel, bei dem sich wiederholtes Hören lohnt.

    Wie erwartet ist der von Wolf-Dietrich Sprenger gesprochene Schriftsteller Elmore Kendrick eine fiktive Version von Jason Dark. Unter anderem wird erwähnt, dass Elmore Kendrick am 25. Januar 1945 geboren wurde. Das ist auch der Geburtstag von Helmut Rellergerd alias Jason Dark. Genau wie Jason Dark schreibt Elmore Kendrick bevorzugt auf einer alten Schreibmaschine, die laut einer der Wuerz-Illustrationen auf der Picture-Vinyl-Ausgabe wohl auch eine grüne Olympia Monica ist. Kendricks erster Roman erschien am Morgen des 13. Juli 1973 – also dem Tag, an dem in der realen Welt der erste Gespenster-Krimi 'Die Nacht des Hexers' erschien. Seit diesem Tag wohnt Elmore Kendrick auch in seiner geheimnisvollen Villa.

    Als Autor hat Elmore Kendrick über einen Zeitraum von 50 Jahren jeden Monat mehrere erfolgreiche Romane geschrieben und so inzwischen eine komplette Bibliothek in der Villa nur mit seinen eigenen Büchern gefüllt. Durch einen Pakt mit dem Bösen wurden alle seine Romane zu Bestsellern, die er aber ausschließlich unter Pseudonymen veröffentlichte. Unter welchem Namen seine Romane erschienen, wird dabei nicht vollständig verraten. Der Enkel David Kendrick erzählt abschließend nur, dass der Vorname des Pseudonyms seines Großvaters wohl "Jason" war... ;)


    Zu meiner großen Erleichterung hat man die Vierte Wand in 'Villa Wahnsinn' nun doch nicht komplett durchbrochen. Elmore Kendrick basiert zwar eindeutig auf Jason Dark, doch man geht nicht so weit, wirklich direkt auszusprechen, dass John Sinclair und seine gesamte Welt nur fiktiv sind. Kendrick behauptet jedoch von sich, dass er "der Schöpfer" sei und darum angeblich alles weiß. Am Ende kann allerdings nicht komplettt geklärt werden, ob alle Ereignisse in 'Villa Wahnsinn' (und vielleicht sogar darüber hinaus?) in Wahrheit vielleicht nur eine Ausgeburt der Fantasie von Elmore Kendrick waren.

    Zusammenfassend hat mir gut gefallen, dass man es mit den Meta-Anspielungen nicht übertrieben hat und es dennoch gelungen ist, eine charmante Hommage an Jason Dark zum 50-jährigen Jubiläum von John Sinclair zu schaffen. Heute war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich mir diese Folge angehört habe. Besonders hervorzuheben ist diesmal übrigens wieder die Sprecherleistung von Erhardts Neffen Piet, der hier als David Kendrick auftritt.


    Besonderheiten:

    Außergewöhnlich ist, dass in 'Villa Wahnsinn' ganz konkrete Angaben gemacht werden, wann die Handlung dieses Hörspiels geschieht: Der Prolog von 'Villa Wahnsinn' spielt am 13. Juli 1973, während der Rest des Hörspiels am 12. und 13. Juli 2023 stattfindet. Es ist wirklich eine Seltenheit, dass man ein Hörspiel mal genau an dem Tag hören kann, an dem es auch spielt.

    Mit 'Villa Wahnsinn' wird nun auch endlich erklärt, warum in Sonderedition 16 'Totenkopf-TV' Sinclair-Romane des Bastei-Verlags innerhalb des Sinclair-Universums existieren können. In 'Totenkopf-TV' hatte John schon vor einigen Monaten erfahren, dass der Verlag Bastei Lübbe in Deutschland offenbar bereits seit Jahrzehnten Heftromane über seine Abenteuer veröffentlicht. Kalkofe sprach immer wieder über die Heftroman-Sammlung seines Opas und die bekannten Sinclair-Taschenbücher 'Angst über London', 'Der goldene Buddha' und 'Alptraum in Atlantis' tauchen in einer Szene sogar direkt auf. Außerdem wurden die Romanserien von Professor Zamorra und Jerry Cotton erwähnt, obwohl zumindest Zamorra im Sinclair-Universum eigentlich eine reale Person ist. In 'Villa Wahnsinn' wurde nun kurz angesprochen, dass die Romane des "Schöpfers" Elmore Kendrick offenbar vor allem nach Deutschland verkauft wurden und dort unter dem Jason-Pseudonym erschienen. Es wird auch erwähnt, dass Kendricks Romane im Laufe der Zeit in dutzende Sprachen übersetzt wurden – ähnlich wie in der realen Welt die Sinclair-Romanhefte.

    Am Schluss gibt es wieder einmal einen Track mit kurzweiligen Outtakes aus dem Aufnahmestudio. Als weiteres Extra gibt es im CD-Booklet von 'Villa Wahnsinn' noch ein paar nette Grußworte von Helmut Rellergerd an seine Fans. Die beiden CDs selbst sind diesmal mit Wuerz-Illustrationen bedruckt.

    Die lange erwarteten Picture-Vinyl-Ausgabe macht ebenfalls einen fantastischen Eindruck. :) Sehr gut gefällt mir hier das Motiv mit dem Auto, das von der vermeintlichen Schafherde und der unheimlichen Gestalt im Regenmantel an der Weiterfahrt gehindert wird. Die entsprechende Szene fand ich auch im Hörspiel selbst sehr atmosphärisch. Ein Highlight ist natürlich ebenso das Motiv mit der grünen Olympia-Schreibmaschine des Modells Monica. Genau dieses legendäre Modell steht bekanntlich auch in Jason Darks Arbeitszimmer. Ich hoffe, dass ich mir die Vinyl-Ausgabe beim Jubiläumsevent am Samstag von Herrn Rellergerd signieren lassen kann.

    Übrigens hat die Hörspielversion von 'Villa Wahnsinn' quasi keine Gemeinsamkeiten mit dem gleichnamigen Jubiläumsbuch von Jason Dark. Die Romanversion ist ein Fall mit Luzifers Gesandten Matthias, der in der Hörspielserie momentan noch keine Rolle spielt.

    In einem kurzen YouTube-Short kann man inzwischen bereits einen ersten Blick auf die bald erscheinende Grabstein-Edition der Classics werfen:

    Unboxing John Sinclair Classics Grabstein Box | YouTube

    https://www.luebbe.de/luebbe-audio/h…ion/id_10139821


    Laut Lübbe ist die Box "aus stabiler Pappe" und "mit bedrucktem Chromopapier überzogen".
    Die Maße der Box sind: 234,5 x 103 x 150 mm. Enthalten sind alle 50 Classics-Hörspiele auf 9 MP3-CDs.