Beiträge von Holger

    Die Schauspielerin, Sängerin und Kölner Urgestein Lotti Krekel ist im Alter von 81 Jahren verstorben.

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    In der EUROPA-Serie "Pitje Puck" sprach sie an der Seite ihres Lebensgefährten und späteren Ehemanns Ernst H. Hilbich die Rolle von Papagei Lora. Am prägnantesten ist sie für mich bei "TKKG" in der Rolle von Frau Vorbeck in "Die Nacht des Überfalls" (35).

    Bei den "drei ???" sprach sie Meg Baker in "Gift per E-Mail" (104) und Mrs. Albright in "Feuermond" (125). Weitere Rollen sprach sie bei "Hallo Tom, hier Locke", "Masters Of The Universe", "Flitze Feuerzahn" und "Fünf Freunde".

    Leider wurde die Wiederveröffentlichung nach den ersten drei Folgen nicht weiterverfolgt. Im Streaming-Bereich sind die Folgen auch nicht mehr verfügbar. Dafür kann man dort Hörbücher zur zehnteiligen Romanreihe von Ursula Isbel hören.

    Zum Glück habe ich die Folgen von Kassette digitalisiert. Ich habe auch kürzlich erst wieder alle Folgen gehört.

    Nell ist nicht unsympatisch, allerdings finde ich ihre Einstellung gegenüber der neuen Freundin ihres Vaters doch sehr extrem. Ich war selbst auch 15 Jahre alt, als meine Mutter ihren ersten Freund nach dem Tod meines Vaters hatte. Und auch wenn ich nicht unbedingt begeistert von ihm war, habe ich mich (hoffentlich) nicht so verhalten wie Nell. Aber gut, es ist zumindest glaubhaft dargestellt. Umso mehr freut mich, dass am Ende der 1. Folge die Familienwelt wieder heil ist. Die Freundschaft mit Jörn und Matty kommt ja auch sehr schnell zustande. Ich wünschte, ich hätte früher so schnell Freunde finden können. Zumal Nell zu dem Zeitpunkt ja noch nicht mal eine Pferdefreundin ist, sondern sogar eher etwas ängstlich ist. Auch diese Angst ist schnell vergessen.

    Da ich nie geritten bin, kann ich nicht beurteilen, wie glaubhaft oder wahrheitsgetreu die Schilderungen über den Alltag auf dem Gestüt sind. Allerdings finde ich gut, dass im Gegensatz zu anderen Serien dieses Genres hier alles als rein positiv dargestellt wird. Allgemein ist "Reiterhof Dreililien" teilweise eher düster, jedenfalls herrscht nicht immer eitler Sonnenschein. Ich mag die Serie, obwohl doch sehr viele Schicksalsschläge vorkommen. Unfälle, Krankheiten, Tod, Abschiede... Für so eine kurze Serie häuft sich das schon. Und dennoch geht es zumindest mir so, dass ich wissen möchte, wie es weitergeht.

    Mir gefällt die Freundschaft innerhalb der Hauptpersonen, zu denen ich auch Nells Vater, Kirsty, Gesine und Pauli zähle. Helge ist ein Fall für sich, was auch durch sein "Ende" unterstichen wird.

    An den Diskussionen, welche innerhalb der Folgen geführt werden, merkt man manchmal, wann die Hörspiele produziert wurden. Aber die meisten angesprochenen Themen sind LEIDER noch immer aktuell, vielleicht sogar aktueller denn je. Dennoch bleibt manchmal ein Nachgeschmack, auf welche Weise zum Beispiel Vegetarius als moralisch einzig richtiger Weg dargestellt wird. Andere wichtige Themen, wie zum Beispiel Verhütung, werden nicht mit der selben Dringlichkeit dargestellt. Dass man die Pille ablehnt, kann ich ja noch nachvollziehen. Aber dass man die Temperaturmethode als (halbwegs) sicher darstellt, finde ich zumindest rückblickend schwierig. Immerhin waren die 1980er Jahre auch das Jahrzehnt von HIV und Aids, von anderen Krankheiten mal ganz abgesehen. Das wird jedoch gar nicht angesprochen, sondern es geht ausschließlich um das Verhüten vor Schwangerschaften.

    Die Sprecher leisten eine gute Arbeit. Auch Fehler innerhalb der Folgen halten sich in Grenzen. Extrem aufgefallen ist mir nur die Änderung von Masern in einer Folge zu Windpocken in der nächsten.

    Allgemein bekannt sein dürfte, dass Hildegard Krekel, die Kirsty spricht, bereits 2013 verstorben ist. Ich habe aber erst kürzlich gelesen, dass auch Marc Degener (Mikosch in den Folgen 2 und 3, danach Jörg ab Folge 6) bereits ums Leben gekommen ist. Er starb am 26.12.2004 beim Tsunami in Thailand im Familienurlaub. Das hat mich sehr betroffen gemacht.

    Zu deinem Spoiler: Es bleibt da schon etwas nach. In der Folge "Der Preis des Erfolgs" wird am Anfang erwähnt, dass Max gerade nicht da ist, weil er jemanden im Gefängnis besucht.

    Zudem meine ich mich dunkel zu erinnern, mal irgendwo mitbekommen zu haben, das wohl auch in der Hörbuchphase noch einmal darauf angespielt wird. Dafür würde ich meine Hand jetzt allerdings nicht ins Feuer legen, weil ich die Hörbücher selbst auch nicht mehr gehört habe.

    Richtig. Ich meine, dass Scott Gast bei Max' Hochzeit ist.

    Ich habe es nicht vergessen. Aber 2020 war bisher einfach nicht mein Jahr. Gut, das werden wohl alle sagen können, aber auch mich hat es sehr getroffen.

    Noch kann ich es nicht versprechen, aber vielleicht setze ich mich bald mal wieder dran.

    Das einzige, was mich überrascht hat ist die Tatsache, dass die Bücher/Hörbücher scheinbar wirklich nach der Fertigstellung veröffentlicht wurden. Gerade bei einem Krimi, wo die Auflösung ja das wichtigste ist, sollte doch die Geschichte "abgeschlossen" sein, wenn sie veröffentlicht wird. Die offenen Handlungsstränge sind ärgerlich, ja. Aber was ist der Sinn, dass sie die letzten Handlungsstränge scheinbar noch gar nicht bis zum Ende geschrieben haben?

    Für mich ist die Hörspielmusik integral zu der Geschichte, die erzählt wird. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich mit Hörspielen oder gar Hörbüchern ohne Musik nicht so viel anfangen kann.

    Bei den EUROPA Produktionen nimmt mich die Musik mit in die Geschichte. Das gilt übrigens nicht nur für die Bohn-Stücke, sondern auch für die von Feldhahn, Backert, Kuntke, Conrad und Carstens. Wenn ich ein Stück höre, erinne ich mich meist an eine bestimmte Szene oder Stelle, wo dieses zu hören ist. Kopfkino durch Musik sozusagen.

    Meine persönliche Verbindung mit EUROPA begann zu meinem vierten oder fünften Geburtstag. Ich bekam damals von meinen Cousins und Cousinen meine ersten zwei TKKG-Folgen geschenkt bekommen (32/33). Dort stammt der Soundtrack immerhin noch zu Teilen von Bohn.

    Ich mag die 1983er Stücke von Bohn sehr. Sie sind düster, passen aber sehr gut zu den Geschichten von TKKG (Folge 26-29), den Drei ??? (Folge 34-35) oder den Funkfüchsen, in denen sie verwendet werden. Trotzdem kann ich gut verstehen, dass es zu dem Wechsel ab 1984 kam. Diesen Wechsel gab es bei EUROPA auch schon vorher, und seitdem auch immer wieder. Der Rechtsstreit Bohn vs. EUROPA kam ja auch erst einige Jahre später und hatte mit dem Wechsel nichts zu tun.

    Natürlich ist es schade, dass bei Wiederveröffentlichungen die Stücke von Bohn ausgetauscht werden mussten. Ich persönlich kenne nur die Neuabschmischungen von den Fünf Freunden, TKKG und den Drei ???. Aber ich muss gestehen, dass die Musik mein Hörvergnügen jetzt nicht geschmälert hat. Die Geschichten klingen maximal etwas "moderner", weil der musikalische Kontext ein anderer ist. Klar, ich liebe diese Folgen mit der Bohn-Musik, aber ich kann sich auch mal ohne hören.

    Interessant finde ich diesbezüglich, dass mir viele Stücke von Jan-Friedrich Conrad nicht mehr so sehr gut gefallen haben. Das betrifft allerdings hauptsächlich die höheren Folgen, in denen diese verwendet wurde. Wenn ich einen Klassiker mit Produktionen von JFC höre, finde ich die Stücke persönlich besser. Das ist für mich ein Zeichen, dass ich die Hörspielmusik auch mit der Qualität der Geschichte verknüpfe.

    Gibt es hier noch andere Fans der EUROPA Hörspielmusik?

    Angefangen von den Orchesterstücken über Brac und Moss bis zu den aktuellen Interpreten - die Hörspielmusik hat sich, ebenso wie Film- und Seriensoundtracks, immer weiterentwickelt.

    Mein bisheriger Eindruck ist, dass die Hörspielmusikfans eine kleine Gruppe innerhalb der Hörspielfans sind.

    Ich wollte euch nur kurz mitteilen, dass ich dieses Projekt nicht vergessen habe. Allerdings haben sich meine Prioritäten in den letzten Wochen massiv verschoben. Daher muss ich euch noch um etwas Geduld bitten.

    Jedenfalls wünsche ich euch allen ein gesundes neues Jahr 2020!