[Feuilleton November 2010] Dreamland-Gruselserie feiert Jubiläum

  • Mit der Dreamland-Folge "Mit den Insekten kam das Grauen / Blutgericht der Insekten" ist vor wenigen Wochen die zehnte Folge der Dreamland-Gruselserie veröffentlicht worden. Ein besonderer Moment für Mr. Dreamland Thomas Birker. Es ist noch gar nicht so lange her als mir Thomas während der 40 Jahrfeier vom Tonstudio Braun die ersten Entwürfe der ersten Dreamland-Grusel Cover gezeigt hat. Es war nach der Amateurhörspielproduktion Mac Kinsey Dreamlands erster Versuch eine professionelle Hörspielserie auf die Beine zu stellen. es hätte wohl keiner von uns gedacht, dass wir uns nach so kurzer Zeit bereits über ein rundes Jubiläum freuen dürfen. Ein Grund die bisherigen Gruselfolgen vorzustellen. Hier sind meine Meinungen dazu:

    Dreamland-Grusel (1) Kampf der Vampire

    Inhalt: Nach einem schrecklichen Schicksalsschlag werden zwei Männer durch einen Fluch zu Vampiren und bekämpfen sich seither über Jahrhunderte bis in unsere Zeit. Auf dem Schloss Alphonse de Marcins geraten auch die beiden Deutschen Yvonne Bergmann und Tim Böttcher in den Strudel des Bösen. Können sie das Geheimnis aus der Vergangenheit lösen oder werden sie und die anderen Besucher des Schlosses ebenfalls zu Opfern der beiden blutrünstigen Vampire ?

    Persönliche Meinung: Befriedigend – Folge 1 wartet mit Höhen und Tiefen auf. Thomas Birker gelingt es die Stimmung der alten NEON-Serie wunderbar einzufangen. Kein Wunder stammt die Geschichte doch vom Altmeister H.G.Francis himself. Leider haben sich in die sehr gute Story doch deutliche Längen eingeschlichen, die das eine oder andere Gähnen beim Hörer hervorrufen können. Die musikalische Untermalung ist gelungen, die spärlichen Effekte sorgen für Gruselstimmung. Die Sprecher sind allesamt bemüht. Leider wirkt Konrad Halvers französischer Dialekt unfreiwillig komisch. Dafür bietet Peter Josef Schmitz in einer seiner letzten Rollen eine wunderbare und eindrucksvolle Leistung.


    Dreamland-Grusel (2) Jagd auf den Werwolf

    Inhalt: In den Vollmondnächten geschehen immer wieder schreckliche Morde im New Yorker Stadtteil Long Island. Captain Clay di Meola und sein Freund und Kollege Harry Walsh versuchen verzweifelt dem Mörder auf die Spur zu kommen. Als ein Zeuge sich meldet und berichtet, dass sich hinter dem Mörder ein Werwolf verbirgt, macht es denn Fall nicht gerade leichter. Hatten die Beamten doch noch nie etwas mit solch einem Wesen zu tun und haben daher nicht die geringste Ahnung, wie man solch eine Bestie bekämpfen kann. Von den Problem das sich der Werwolf außerhalb der Vollmondnächte als normaler Mensch durch die Welt bewegt und man nicht im geringsten ahnt wer sich hinter dem Monster verbirgt, ganz abgesehen. Wird es ihnen gelingen die Bestie zu enttarnen und ihrer habhaft zu werden, bevor sie sich noch weitere Opfer holt?

    Persönliche Meinung: Gut – Die Jagd auf den Werwolf erweist sich als kurzweilige und unterhaltsame Geschichte. Längen wie in Folge 1 such man vergebens. Die Handlung schreitet zügig voran und findet seinen Höhepunkt in einem packenden Finale, das mit einer großen Überraschung für einen Knalleffekt sorgt. Die Mischung zwischen Profisprechern und Amateuren, die ihre Sache gut machen, passt. Norbert Langer trägt mit seiner markanten Stimme die Geschichte. Die Musik erfreut das Ohr in bester „Back-to-the-roots“-Manier. Dreamland hat in Sachen Qualität einen Schritt vorwärts gemacht!

    Dreamland-Grusel (3) - Lebendig Begraben

    Inhalt: Stellen Sie sich vor, sie erwachen aus tiefem Schlaf und man ist gerade dabei sie lebendig zu begraben. Sie erinnern sich, dass ein alter Mann sie für das personifizierte Böse hielt und sie vergiftete. Doch was steckt dahinter? Ein Wahnsinniger? Aber warum wirkt dann das Gift nicht? War es zu schwach oder ist wirklich etwas an den Worten des alten Mannes.

    Persönliche Meinung: Gut – Mit der Veröffentlichung der Geschichte von Hugh Walker hat Dreamland erstmals neue Wege bestritten. Die Geschichte unterscheidet sich doch deutlich von bisherigen an der NEON Gruselserie angelehnten Folgen. Dies tut dem Hörgenuss aber keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Ein großartig disponierter Christian Rode sorgt fast in Hörbuch-Manier, dass dem Hörer, der sich mit dem Hauptdarsteller zu identifizieren beginnt, der eine oder andere Schauer über den Rücken läuft. Im Anschluss an die Folge wird dem verstorbenen TSB-Kultsprecher Peter Josef Schmitz mit diversen Nachrufen gehuldigt.

    Dreamland-Grusel (4) – Der Freak von Soho

    Inhalt: Bernhard Todd heißt der aktuelle Topautor Englands. Sein neustes Werk "Der Freak von Soho" ist seit Wochen an der Spitzenposition der Bestseller-Charts. Sein Buch ist so spannenden und lebendig geschrieben, als wäre es wirklich geschehen. Und urplötzlich wird aus Fiktion schreckliche Wirklichkeit und Bernhard Todd muss feststellen, dass die Figuren die er bisher für erfunden heilt, wirklich existieren und er weiß, wer als nächstes zu Tode kommt. Ein Kampf gegen die Zeit entbrennt und niemand will ihm glauben...

    Persönliche Meinung: Gut - Der Titel erinnert ein wenig an Edgar Wallace Krimis aus den 60igern. Die Geschichte dahinter erweist sich jedoch als keineswegs altbacken, sondern als originelle und packende Gruselstory aus der Feder von A.F. Morland mit einem interessanten Ende. Dreamland beweist Mut, in dem man die Rolle des Freaks mit dem unbekannten Amateursprecher Joschi Hajek besetzt. Dieser Mut wird belohnt. Hajek erweist sich als Glücksgriff und haucht der Rolle mit großartig verstellter Stimme Leben ein. Auch die übrigen Sprecher, allen voran Erzähler Christian Rode können überzeugen. Während die Musik uns wieder mit gelungenen Back to the Roots Klängen verwöhnt, zeigt einzig die Geräusch und Effekt – Abteilung eine weniger gelungene Leistung. Alles in allem ist Folge 4 jedoch wieder ein gutes Stück Hörspielarbeit geworden.

    Dreamland-Grusel (5) – Wolfsnächte

    Inhalt: Henry Aston hatte geglaubt ein Werfolf zu sein. Doch er irrte sich! Denn nicht er, sondern seine Frau Vera wurde zur mörderischen Bestie. Nach mehrjährigem Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt wird Aston als geheilt entlassen. In der darauf folgenden Nacht schlägt ein Werfolf zu und tötet zwei junge Männer. Als Henry Aston davon erfährt, macht sich Unruhe in ihm breit. Wer steckt hinter den neuen Morden? Ist er vielleicht doch ein Werfolf?

    Persönliche Meinung: Gut
    - Dreamland hat sich von Anfang an das Ziel gesetzt, das Erbe der Gruselserie von EUROPA anzutreten. Mit Folge 5 ist es nun endlich so weit. EUROPA Gruselserie trifft DREAMLAND Grusel. Nach 25 Jahren findet das H.G. Francis Kulthörspiel „Die Begegnung mit dem Werwolf“ eine direkte Fortsetzung. Dies gelingt nur zum Teil. Aufgrund der Vielzahl an Berührungspunkten wie fortlaufender Handlung, Sprecher, Musik, Effekte aber auch eingestreuten Phrasen der Urversion und kleiner Details („Eimer“ und „Glocke“) könnte man durchaus von einer Fortsetzung sprechen. „Könnte“ deshalb, weil die Handlung im Vergleich zur „Tödlichen Begegnung mit dem Werwolf“ viel komplexer daher kommt. Ich denke Francis hätte eine einfachere Geschichte geschrieben. Zu viele Ortswechsel und zu viele Personen zerstören ein wenig die ursprüngliche „geniale Einfachheit“ der Urhandlung. Bei der Sprecherauswahl kommen nostalgische Gefühle auf. Es macht ehrlich Freude die „alten Recken“ aus der NEON-Gruselserie Wolfgang Draeger, Roswitha Benda und Gisela Trowe wieder zu hören. Viele der Ur-Gruselserie angelehnten Musikstückchen sorgen für schönes schauriges Gruselambiente. Die Ausstattung ist zudem sehr gut gelungen. Neben vielen interessanten Infos im Inlay gibt es am Ende der CD auch einen hidden Track samt deleted scenes. Fazit: Man bekommt ein gutes Hörspiel geboten, dass aber nicht das Beste ist, das diese Serie zu bieten hat.

    Dreamland-Grusel (6) – Der Zombie-Macher von Haiti

    Inhalt: Wenn sich das organisierte Verbrechen mit Hilfe von Voodoo-Zauber ausbreiten möchte, Menschen verschwinden und ein Zombie sein Unwesen treibt, dann kann nur noch einer helfen! Barry Belmondo, der Voodoo-Priester, der sich in einen Voodoo-Gott verwandeln kann und sich dem Guten verschrieben hat.

    Persönliche Meinung: Gut – Jede gute Gruselserie hat eine Folge mit Zombies. Thomas Birker und sein Team haben sich daher daran gemacht eine entsprechende Vorlage von A.F.Morland zu vertonen. Der Hörer wird in das exotische Haiti entführt und kämpft an der Seite des guten Voodoo Priesters Barry Belmondo gegen Voodoo-Kult, Zombies und Bösewichte. Das Tempo und der Action-Anteil der Handlung sind sehr hoch. Langeweile kommt daher keine auf. Gänsehaut und Gruselfeeling sucht man in dieser Folge leider vergebens. Macht nichts, denn die Unterhaltung stimmt. Die Sprecher machen ihre Sache sehr gut. Christian Rode führt als Erzähler gekonnt durch die Geschichte, der stimmgewaltige Tilo Schmitz bringt als Barry Belmondo nicht nur Gegner sondern auch Musik-Boxen zum beben. Die Musik von Tom Steinbrecher sorgt für Südseeambiente, die Effekte unterstützen die Handlung ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Wer bei Dreamland-Grusel Zombies und Action bisher vergebens gesucht hat, wird hier fündig werden. Die Serie beginnt abwechslungsreicher zu werden.

    Dreamland-Grusel (7) – Die Vampir-Oma und ihre Kleinen

    Inhalt: Nicht immer ist das Böse offensichtlich, wenn eine Mutter so tut als meinte sie es nur gut, aber nur ihre eigenen dunklen Pläne verfolgt.
    Wenn Teenager ihr Umfeld terrorisieren und man nicht weiß wie man reagieren soll.
    Dann steht eine Gefahr uneinschätzbaren Ausmaßes bevor.

    Persönliche Meinung – Genügend Earl Warrens Geschichte konnte mich nicht überzeugen. Warum? Zu viele verschiedene Elemente aus bekannten Büchern und Filmen wurden zusammen gemischt und haben bei mir zu einer „Reizüberflutung“ gesorgt. Die Geschichte wartet mit einer Oma, die Vampir ist, einer Tochter mit einem silbernen Kreuz, Kinder, die Eltern, Mitschüler und Lehrer terrorisieren und überdies Kräfte wie Superhelden besitzen und einem Dämonenjäger, der mit magischen Kugeln seine unheimlichen Gegner eliminiert, auf. Hier hat es der Autor meiner Meinung nach übertrieben. Zudem kann ich manche Verhaltensweise der handelnden Personen nicht nachvollziehen. Die Besetzung konnte mich hingegen wieder überzeugen. Diese setzt auf altbekannte Sprecherstars und junge Talente. Christian Rode kann mich als Erzähler immer wieder auf das neue begeistern. Gisela Trowe sorgt auch mit 86 Jahren für Gänsehaut. Manuela Stüsser war mir kein Begriff, konnte mich aber als Tochter überzeugen. Die 3 Kinder, bekannt aus S.A.M., zeigten zwar in der einen oder anderen Szene kleine Schwächen, boten aber insgesamt eine wirklich gelungene Darbietung. Musik, Effekte und Ausstattung liegt in gewohnt guter Qualität vor. Trotzdem war diese Folge, die bislang schwächste Darbietung innerhalb der Serie.


    Dreamland-Grusel (8) – Mörderische Weihnachten

    Inhalt: Weihnachten: Das Fest der Liebe, Freude und der Familie.
    Doch in diesem Jahr sollte es auch das Jahr der Angst werden!
    Denn unter einem der vielen Weihnachtsmannkostüme wartete
    der Tod auf seine Opfer. Und niemand wusste, wen es als nächstes erwischen würde und worauf es der mörderische Weihnachtsmann abgesehen hatte.

    Persönliche Meinung: Gut
    - Dreamland veröffentlichte eine Weihnachtsgeschichte, der etwas anderen Art. Ein Weihnachtsmann hält eine Stadt in Atem und hinterlässt eine blutige Spur. Seine Opfer, sind Menschen des alltäglichen Lebens, die scheinbar nichts mit einander zu tun haben. Hauptkommissar Hammerschmidt steht vor einem Rätsel. Ein Motiv ist lange Zeit nicht erkennbar. Die Geschichte beginnt wie bekannte Horrorfilme, denn ein grausiger Mord folgt dem nächsten. Diesmal ist der Killer jedoch kein Mann mit einer Halloweenmaske, sondern ein Weihnachtsmann. Die Handlung ist angenehm linear aufgebaut. Eine Szene folgt der nächsten. Die gesamte Story ist schnörkellos und erst mit Verlauf des Hörspieles wird dem Hörer klar, es steckt mehr hinter den Morden als ein verrückt gewordener Santa Claus. Dreamland greift mit dieser Geschichte zwei heiße Eisen an: Kindesmisshandlung und Selbstjustiz. Eine Geschichte, die zwar nur rund 40 Minuten dauert, aber trotzdem zum Nachdenken und zu einer Diskussion anregt. Tilo Schmitz ist die Rolle des Racheengels auf den Leib geschnitten. Er überzeugt in jeder Situation und sorgt für Komik und Gänsehaut in dieser Folge. Musik und Effekte erreichen gewohntes Niveau, die lustigen Versprecher im Anschluss des Hörspieles fand ich deplatziert. Der Hörspielfan bekommt eine Weihnachtsgeschichte mit etwas „anderem“ Gruselfaktor als sonst präsentiert. Welchen Schluss der Hörer aus der Handlung zieht, also wer der tatsächliche Böse ist und ob im realen Leben eine solch „Schwarz-Weiss“-Malerei überhaupt möglich sein kann, bleibt jedem selbst überlassen.

    Dreamland-Grusel (9) – Tödliche Knochenhände

    Inhalt: Spielt wirklich ein Toter Klavier auf dem Anwesen der Familie di Cosimo?
    Was hat es mit dem Fluch der bernsteinfarbenen Augen auf sich?
    Und muss die junge Julia di Cosimo wirklich sterben, noch bevor sie ihr siebzehntes Lebensjahr vollendet hat?
    Die junge Lehrerin Carlotta Vespari will den Geheimnissen auf den Grund gehen,
    doch die Zeit und unheimliche Geistererscheinungen spielen gegen sie.

    Persönliche Meinung: Gut - Vor mehr als 2 Jahren überließ Dreamland seinen Fans die Entscheidung welche Geschichte als Folge 9 (ursprünglich 8) vertont werden soll. Die Entscheidung fiel knapp zu Gunsten „Mörderische Knochenhände“ von Altmeister H. G. Francis aus. Eine toter Klavierspieler, eine Geistererscheinung und ein Fluch, der auf der Familie der di Cosimo lastet, halten alle Beteiligten in Atem. Die Spannung wird langsam gesteigert. Ist man anfangs noch nicht im klaren darüber, worin der eigentliche Zusammenhang zwischen dem toten Klavierspieler, den Bernsteinaugen und der Geistererscheinung liegt, so lichten sich im Laufe der Spieldauer die Nebel der Unwissenheit und das Gruselpuzzel setzt sich nach und nach zusammen. Die Auflösung ist gleichermaßen überraschend wie logisch und das Ende erinnerte mich ein wenig an eine Folge des EUROPA-Vorbildes. Mehr sei an dieser Stelle jedoch nicht verraten. Die Sprecherleistung angeführt von Marie Bierstedt ist sehr gut. Auch die musikalische Untermalung von Tom Steinbrecher ist sehr gelungen. Die Effekte werden dezent aber passend eingesetzt. Abschließen sei zusammengefasst, dass Folge 9 mit klassischem Grusel gleichermaßen das Herz von Nostalgikern wie von modernen Gruselfans höher schlagen lässt.

  • Inhaltsangabe:
    Der Krimi-Autor Jerry Baker wird von seinem Verleger gebeten, einen Ausflug in den Horrorsektor zu machen, der zurzeit angesagt sei.
    Gerade zu diesem Zeitpunkt ist in der Tageszeitung von einem mysteriösen Vorfall zu lesen:
    Ein junger Mann sei Opfer einer Riesenspinne geworden. Jerry Baker sieht die Geschichte als eine Art Inspiration und beginnt mit der Recherche.
    Dabei entdeckt er eine abgelegene Einrichtung nahe der Sichtungsstelle der Spinne und landet schließlich im Labor des Wissenschaftlers Hugh Carel, der an verbotenen Transplantationen arbeitet. Er entführt Menschen und ersetzt deren Köpfe gegen riesige Fliegenschädel und schafft so neben Riesenspinnen auch Hybrid-Monster. Er schafft sich eine Armee von Monstern, mit denen er zuerst England und dann die ganze Welt beherrschen will.
    Für Jerry gilt es jetzt rechzeitig aus den Fängen des Wissenschaftlers zu entkommen, bevor die Operation beginnt…

    Persönliche Meinung:
    Vor einigen Jahren war es Thomas Birkers sehnlichster Wunsch, die legendäre H.G. Francis Gruselserie aus den 80igern zu neuem Leben zu erwecken. Der Hörspielfan aus Rüsselsheim hat es mit Dreamland-Grusel nicht nur geschafft eine ähnlich konzipierte Serie mit vielen „Back to the Roots“ - Elementen aus dem Hörspielboden zu stampfen, er verstand es auch die Hörspielgemeinde für sein Projekt zu begeistern. Anders ist es nicht zu erklären, dass diese Serie seit kurzem bereits ein rundes Jubiläum feiern darf. Folge 10 bietet eine Doppelfolge und hat sich als erstes Label seit langem an der Thematik „Insekten-Horror“ versucht. Ob dies eine gute Entscheidung war, erfährt ihr wenn ihr weiter lest…

    Story: Befriedigend – Wem bisher in Dreamland-Gruselhörspielen Grusel und unheimliche Atmosphäre gefiel, wird diese in Folge 10 ein klein wenig vermissen. Dieses Mal stehen andere Attribute wie Splatter und Trash im Vordergrund. Niemals zuvor wurden in Dreamlandhörspielen so viele Morde verübt, verhallten so viele Schreie im Nachthimmel und gaben sich knackende Wirbelsäulen und verblutende Menschenopfer ein schauriges Stelldichein. Kultautor A.F.Morland hat sich einiges einfallen lassen um den Leser in Atem zu halten. Auch die Hörspieldoppelfolge, bestehend aus „Mit den Insekten kam das Grauen“ und CD2 „Blutgericht der Insekten“ lässt den Hörer kaum Zeit zum Luft holen. Eine Actionszene jagt die andere. Langeweile kommt trotz ca. 100 Minuten Laufzeit nie auf. Der versierte Gruselfan kennt wohl bereits Geschichten von wahnsinnigen Wissenschaftlern, die geheime Experimente durchführen. Doch von solch skurrilen Lebewesen und deren Werdegang im Verlauf der Geschichte wird jeder der Hörer überrascht und verblüfft werden Auf Grund des hohen Tempos, des hohen Splatter- und Ekelfaktors mit Aha-Effekten sowie dem wirklich überraschenden Ende bekommt man eine durchaus unterhaltsame Story geboten.

    Sprecher: Gut – Wie bei Dreamland üblich wechseln sich Profis mit noch unbekannten Sprechern aus dem eigenen Hause ab. Die Riege der bekannten Sprecher aus der Szene ist diesmal sehr lang und lässt beim Hörer Freude aufkommen. Besonders erwähnenswert ist David Nathan, den man in solch einer Rolle noch nie bewundern durfte. Trotz leichtem Hang zum overacting hätte es wohl keinen besseren Sprecher für Jerry Baker geben können. Daneben gefällt Wolfgang Rüter als verrückter Wissenschaftler, der in bester „Horst Frank –Manier“ (Larry Brent „Irrfahrt der Skelette“) Wahnsinn und Genialität in einer Person verkörpert.

    Musik: Gut – Die Musik erweist sich als sehr abwechslungsreich und vermag es sich dem Tempo der Handlung anzupassen.

    Geräusche/Effekte: Sehr Gut – Habe ich in den meisten Dreamland Gruselfolgen vom sparsamen Einsatz von Effekten und Geräuschen geschrieben, so ist diesmal das Gegenteil der Fall. Die blutende Wunde, die knackende Wirbelsäule oder das schneidende Skalpell – jedes Geräusch wurde gekonnt und lautstark akustisch in Szene gesetzt.

    Ausstattung: Sehr Gut – Das Cover ist ausdrucksstark und zeigt auf einen Blick was uns in Folge 10 erwartet: Insekten und wahnsinnige Wissenschaftler. Im Inneren findet man viele interessante Infos aus dem Hause Dreamland. Thomas Birker himself erzählt ein wenig über den Werdegang der Serie und seine Wegbegleiter. Es werden alle 10 Folgen ausführlich und mitsamt der Cover vorgestellt Neben weiteren Produkten aus dem Hause Dreamland werden auch andere Konkurrenzprodukte beworben. Es zeigt einmal mehr, dass hier nicht nur Geschäftsleute sondern Hörspielfans am Ruder sind.
    Am Ende der zweiten CD findet man die Outtakes von Folge 5 – 10, die bei mir doch den einen oder anderen Lacher hervorrufen konnten.

    Gesamt: Gut – Doppelfolge 10 ist eine gelungene Jubiläumsausgabe, bei der Dreamland neue Wege bestreitet. Erstmalig sind es Insekten, die uns das Fürchten lehren. Die passende Musikuntermalung, gute Sprecher, gelungene Effekte sowie eine skurrile Geschichte sorgen dafür, dass der Hörspielfan noch lange das Dreamland Gruseljubiläum feiern wird.

    Fazit: Kein klassischer Grusel sondern skurriler Insektenhorror mit hohem Splatter und Ekelfaktor - KAUFTIPP

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