Harry Potter (02) und die Kammer des Schreckens (gelesen von Felix v. Manteuffel)

  • Titel: Harry Potter (02) - und die Kammer des Schreckens
    Verlag: Der Hörverlag
    Laufzeit: ca. 679 min. / 9 CDs
    nach einem Roman von: Joanne K. Rowling
    gelesen von: Felix von Manteuffel

    Inhalt: Ein kleiner spitzohriger Hauself versucht, Harrys Rückkehr in sein geliebtes Internat Hogwarts zu verhindern - notfalls mit Gewalt.
    Und es wird noch bedrohlicher: immer häufiger hört Harry eine mordlüsterne Stimme flüstern, und immer mehr Mitschüler werden versteinert aufgefunden.
    Ausgangspunkt aller Bedrohung scheint die verborgene Kammer des Schreckens zu sein, doch wer ist der geheime Erbe Slytherins, der hinter all dem steckt?


    Mit Die Kammer des Schreckens geht es nun in Harrys zweites Schuljahr in Hogwarts und auch in diesem Jahr warten eine Menge gefährliche Abenteuer auf ihn und seine Freunde.
    Hatte man bei Der Stein der Weisen noch reichlich Zeit ehe sich die ersten bedrohlichen Geschehnisse ereigneten, so hält sich Teil 2 nicht mit großen Vorreden auf.
    Schon nach wenigen Kapiteln als Dobby im Haus von Harrys Onkel auftaucht und ihn dazu bewegen will, nicht nach Hogwarts zurückzukehren, weil dort eine mächtige Gefahr auf in warte, wird einem klar, dass die Geschichte allmählich einen ausgesprochen düsteren Einschlag bekommt.
    Mit den versteinerten Schülern, dem gefährlichen Flüstern, das Harry hört, den Gerüchten um das schreckliche Monster in der Kammer des Schreckens legt auch die Handlung an sich eine Schippe an Bedrohlichkeit drauf und bei diesem Teil kamen bei mir erstmals Bedenken auf, ob man Die Kammer des Schreckens noch als reines Kinderbuch bezeichnen kann.
    Selbstverständlich fehlt auch diesem Teil der typische Humor der Harry Potter-Geschichten nicht, sei es in der oft augenzwinkernden Erzählweise, oder aber in lustigen Szenen und Dialogen, dieser Humor ist nahezu allgegenwärtig und macht einen großen Teil dessen aus, weshalb man diese Geschichten so mag.
    Aber es gibt eben auch zahlreiche Szenen, die alles andere sind, nur nicht lustig.
    So ist Voldemort hier schon ein größeres Thema als noch in Teil 1, auch wenn er als richtige Person noch nicht existiert, aber man erfährt bereits einiges über seine Vergangenheit. Ebenso wird ein dunkles Kapitel der Schulgeschichte aufgegriffen, mit dem auch Hagrids Verweis von Hogwarts zusammenhängt.
    Überhaupt deuten sich in Die Kammer des Schreckens schon eine ganze Reihe Zusammenhänge an und so schadet es nicht, wenn man ganz genau hinhört und auch auf vermeintliche Kleinigkeiten achtet. Die Harry Potter - Saga scheint noch so manche Überraschung bereitzuhalten, gute wie schlechte.

    Schon beim ersten Satz von Felix von Manteuffel habe ich mich sofort wieder so wohl gefühlt wie bei Teil 1. Ich mag seine tiefe, ruhige Stimme sehr und es gefällt mir auch, wie dezent er sie für die verschiedenen Charaktere verstellt. Deutlich genug, so dass man sie unterscheiden kann, aber niemals übertrieben, nicht einmal bei Charakteren wie Dobby, der ja laut der Geschichte tatsächlich eine quiekende Stimme hat.
    Harry Potter gelesen von Felix von Manteuffel lädt dazu ein, es sich auf der Couch gemütlich zu machen, sich in den Fuchsbau und nach Hogwarts entführen und von der Geschichte verzaubern zu lassen. Doch man wird beim Zuhören auch vor Spannung an den Fingernägeln knabbern, wenn Harry und seine Freunde in Gefahr geraten oder atemlos dasitzen, wenn ein Quidditch-Spiel läuft.
    Sei es Spannung, Tempo, Komik oder auch die düsteren Szenen, Felix von Manteuffel fängt die Stimmung jeder Szene ein und setzt sie stimmlich wunderbar um.

    Die neun CDs kommen wieder in einer äußerst schicken Box daher, die im Regal sehr edel wirkt. Bei "Die Kammer des Schreckens" gefällt mir das Motiv mit den rotäugigen Schlangenköpfen und dem kräftig leuchtenden Grün ganz besonders. Ein satter Kontrast und zudem ein Bild, das nun wirklich nicht nach dem "Kinderkram" aussieht, als den mancher die Saga abtut.


    Fazit: Auch Die Kammer des Schreckens hat mich wieder völlig überzeugt. Die Geschichte nimmt ordentlich Fahrt auf, wird spannender, verwobener und auch um einiges düsterer. Eine Wendung, die man nach dem ersten Teil wohl noch nicht so erwartet hat.
    Gelesen von Felix von Manteuffel ist diese Hörbuch-Fassung etwas für Genuss-Menschen.

  • Pelznase: hast Du die Rufus Beck Versionen auch gehört und wie fällt der Unterschied zwischen den beiden Versionen Deiner Meinung nach aus?

  • Ja, ich habe in die von Beck auch reingehört, hatte die ja auch mal.
    Der Unterschied ist gewaltig, finde ich.
    Beck "tobt" ja am Mikro richtig, verstellt seine Stimme sehr, vergibt Akzente / Dialekte und man denkt halt manchmal wirklich, er versucht da alleine ein Hörspiel aus dem Buch zu machen. Für meinen Geschmack alles viel zu überdreht bis albern.
    von Manteuffel belässt es mehr dabei, dass er eben ein Buch liest. Wohl auch mit leichter Stimmverstellung, aber er ist und bleibt stimmlich immer er selber.
    Es ist viel entspannender, ihm zuzuhören als Beck.
    Aber nicht langweilig, bitte das nicht missverstehen.
    Er kommt meinem Lese-Verhalten eher entgegen, so wie er liest, so in der Richtung lese ich auch. Wenn ich lese, dann schreie ich ja in Gedanken auch nicht rum, nur weil Lee Jordan ein Quidditch-Spiel kommentiert.
    Verstehst du?

  • Ja versteh ich. Wobei ich denke, dass Hörspielfans wohl eher die Beck Version lieber haben werden, weil diese ja viel lebhafter rüber kommt. Ich selbst höre immer nur mit wenn Eva sich die Harry Potter Folgen anhört, aber sie ist begeistert. Trotzdem werde ich ihr wohl auch den "neuen" Potter Sprecher zum hören geben. Ich bin gespannt was sie sagt. Grundsätzlich finde ich es aber sehr gut, dass Manteuffel eine eigene Form des Hörbuches wählt und nicht versucht Beck zu kopieren. Ich glaube sogar gelesen zu haben, dass er die Beck-Versionen nicht angehört hat.

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