Skulduggery Pleasant (1) - Der Gentleman mit der Feuerhand

  • Zitat

    Gordon Edgleys plötzlicher Tod war ein Schock für alle – nicht zuletzt für ihn selbst

    Er ist kein gewöhnlicher Detektiv. Er ist Zauberer und Meister der kleinen schmutzigen Tricks, und wenn die Umstände es erfordern, nimmt er es mit dem Gesetz nicht so genau.
    Er ist ein echter Gentleman. Und…er ist ein Skelett.
    Als Stephanie Skulduggery das erste Mal sieht, ahnt sie noch nicht, dass sie ausgerechnet mit ihm eines ihrer größten Abenteuer erleben wird.
    Denn um den mysteriösen Tod ihres Onkels aufzuklären, muss sie ihn in eine Welt voller Magie begleiten – eine Welt, in der mächtige Zauberer gegeneinander kämpfen, Legende plötzlich zu Leben erwachsen und in der das Böse schon auf Stephanie wartet.

    Diese kurze Inhaltsangabe klingt innovativ und bis zu einem gewissen Grad ist sie es die Geschichte zweifellos auch. Wann hat man schon mal von einem Skelett als Detektiv gehört?
    12jährige Jugendliche, die sich eines Tages plötzlich mit der magischen Welt konfrontiert sehen, sind dagegen aktuell sehr beliebt.
    Dennoch bildet Stephanie hier eine Ausnahme, denn nach einem kurzen Anfangs-Schock findet sie sich recht schnell mit der Tatsache ab, dass es da noch eine magische Welt neben der ihr bekannten Welt gibt und stürzt sich mit viel Mut in ihr Abenteuer mit Skulduggery.
    Und in diesem Abenteuer geht es wahrlich hoch her, da muss gekämpft, in Sinne des Guten auch mal eingebrochen werden und nebenbei ist es auch von Vorteil, wenn man schnell (weg)laufen kann.

    Die Erzählweise greift das Tempo der Geschichte auf und auch wenn man ab und zu das Gefühl hat, die eine oder andere Szene hätte etwas ausgefeilter, detaillierter ausfallen können, so fehlt im Grunde nichts, weswegen man die Geschichte nicht verstehen könnte.
    Die verschiedenen Charaktere – von Skulduggery und Stephanie abgesehen- bleiben leider auch etwas oberflächlich beschrieben, aber „Der Gentleman mit der Feuerhand“ ist schließlich erst der erste von neun geplanten Skulduggery – Teilen. Es besteht also die berechtigte Hoffnung, dass auf die Nebenrollen noch intensiver eingegangen wird.
    Hätte man dies alles in das erste Buch gepackt, wäre es sicher doppelt so dick geworden.
    Für den Anfang einer neunteiligen Saga jedenfalls hat „Der Gentleman mit der Feuerhand“ alles, war er braucht um den Leser zu begeistern.
    Mann sollte allerdings im Voraus warnend sagen, dass die Bücher zwar eine Altersempfehlung ab 12 Jahren haben, für diese Altersgruppe aber schon eine erstaunlich harte Gangart an den Tag legen.
    Von blutspritzenden Kämpfen bis hin zu Folter ist alles dabei, was man 12jährigen vielleicht lieber nicht zur Unterhaltung an die Hand geben sollte.

    Das Hörbuch liest Reiner Strecker, den der eine oder andere vielleicht schon vom „Tintenherz“ – Hörbuch kennt.
    Und auch bei „Skulduggery Pleasant“ macht er seine Sache wirklich hervorragend.
    Am Anfang des Hörbuchs, hört man eine kurze und schöne Melodie.
    Während der Geschichte wurde leider keine Musik eingebunden um z.B. besonders spannende Stellen zu untermalen.
    Bei vielen Hörbüchern helfen so kleine Musikstücke dabei, das stundenlange Hören zu erleichtern, aufzulockern.
    Bei „Skulduggery Pleasant“ ist dies gar nicht nötig.
    Reiner Strecker macht einem das Hören auch so sehr leicht. Er spricht flüssig, klingt keinen Moment abgelesen, betont passig und schafft es so, dem Hörer Spannung und Atmosphäre zu vermitteln.
    Es ist erstaunlich, wie gut er seine Stimme verstellen kann.
    Zumindest bei den männlichen Rollen hat man keinerlei Probleme die einzelnen Charaktere auseinanderzuhalten. Ob Skulduggerys samtweiche Stimme, das eingebildete Näseln des Anwalts oder Mr. Bliss kühle Art…Reiner Strecker setzt sie perfekt um.
    Bei den weiblichen Rollen gelingt das leider nicht so gut, da überlegt man schon mal, wer da gerade spricht. Aber wenn man aufmerksam zuhört, dann weiß man das trotzdem.
    Lieber so, als eine bis zur Unglaubwürdigkeit verstellte Stimme.
    Was allerdings ziemlich auf der Strecke bleibt, das ist der Humor in den Dialogen und darum ist es wirklich sehr schade, denn er macht zu großen Teilen den Reiz und den Charme der Geschichte aus.
    Vielleicht ist es daher empfehlenswert, erst das Buch zu lesen und dann das Hörbuch zu hören. Der Witz in den Dialogen kommt beim Selberlesen einfach anders rüber, als wenn man sie sich vorlesen lässt.
    Das liegt keineswegs an Reiner Strecker, das liegt wohl eher daran, dass jeder Mensch Komik anders auffasst.
    Wer lustige, verbale Schlagabtäusche und den berühmten schwarzen, englischen Humor mag, der wird an „Skulduggery“ auf jeden Fall seinen Spaß haben.

    Das Hörbuch umfasst sechs CDs mit je zwischen 13 und 16 Kapiteln.
    Die Trennung zwischen den Kapiteln wird durch Kapitelüberschriften deutlich gemacht, da muss man schon mal aufpassen um sich nicht über einen plötzlichen Szenenwechsel zu wundern, auch hier wäre ein kleines Musikstück vielleicht recht praktisch gewesen.
    Man horcht dann halt eher auf, weil es eine Abwechslung zum restlichen Hörbuch darstellt.
    Fairerweise muss man aber auch sagen, dass die Handlung nicht so komplex ist, dass man ihr nicht mehr folgen könnte, nur weil einem gerade eine Kapitelüberschrift entgangen ist.
    Musik wäre halt einfach eine kleine Auflockerung gewesen.

    Erwähnenswert ist auch noch die tolle Aufmachung des Hörbuchs.
    Die CDs stecken in einzelnen Papphüllen im „Skulduggery“ – Design und sind in einer schicken, glänzenden Schachtel untergebracht.
    Im Regal ein toller Hingucker zwischen den normalen Mehrfach-Covers in ihren Pappschubern.

    Fazit: „Skulduggery Pleasant“ hat zweifellos das Potenzial zum Publikumsliebling zu werden. Wer Fantasy, Action, skurrile Figuren und trockenen Humor mag, der kommt bei ihm voll auf seine Kosten. Eine klare Kauf-Empfehlung, sowohl für unerschrockene Teenies, als auch für Erwachsene.

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