Titel: Trixie Belden 01 - Schneider - und das Geheimnis des Landhauses (Schneider)
Genre: Abenteuer
Label: Schneiderton
Laufzeit: . ca. 50 Min
Erscheinungsjahr: 1972
Inhalt: (Klappentext)
"Trixie bekommt eine neue Nachbarin: Brigitte, ein behütetes Einzelkind. Bald stellen die beiden Mädchen fest, daß sie viel voneinander lernen können - eine Freundschaft beginnt. Gemeinsam machen sie iene geheimnisvolle Entdeckung und lernen Uli kennen, der auf der Flucht vor seinem Steifvater ist. Ein altes Testament muß gefunden werden, und zwar schnellstens, denn noch jemand ist hinter dem Dokument her - und der führt Böses im Schilde."
Kritik:
Entgegen meiner Erwartungen an die "schneidersche" Umsetzung der Trixie Belden Geschichte ist diese Produktion wirklich gelungen und steht der auf dieser Seite rezensierten gleichnamigen EuropaFolge in keinster Weise qualitativ nach. Sprecher, Sound, inhaltliche und dramaturgische Gesamtkonzeption sind stimmig und bilden insgesamt ein "rundes" Produkt, das den Fan von spannenden Abenteuergeschichten zu begeistern weiß. Das insbesondere im Vergleich zum Europa Hörspiel sehr schöne Cover ist ein wahrer Eyecatcher und stimmt klasse auf das Belden Abenteuer ein.
Die Geschichte an sich ist bekannt (vgl. hier ) und bietet ein schönes, gutbürgerliches, spießiges Szenario, in dem sich die Sorgen, Ängste und Abenteuer von Trixie, ihrer neuen Freundin Brigitte und dem Waisenkind Uli in einem überschaubaren Rahmen abspielen.
Die Vorhersehbarkeit der Ereignisse in Verbindung mit der Harmlosigkeit der Abenteuer müsste eigentlich ziemlich einschläfernd wirken. Dem ist aber nicht so. Durch viele Szenenwechsel gestaltet sich das Hörspiel durchaus abwechslungsreich. Die besondere heimeilige Atmosphäre befriedigt allerdings eindeutig den Wunsch nach "heiler Welt". Ähnlich wie bei den erfolgreichen Titeln der Volksmusik muss also schon ein entsprechendes Bedürfnis beim Zuhörer nach unkomplizierter, unspektakulärer, simpler, spießiger Hörspielunterhaltung vorhanden sein, um mit diesem Titel etwas anfangen zu können. Auch ein "weibischer" Charakterzug sollte den männlichen Vertretern der die Hörspiele konsumierenden Zuhörerschaft innewohnen. Denn Trixie Belden ist der typische Vertreter eines nach dem Erziehungsideal der 50ziger Jahre funktionierenden Mädchens. Ihre Wünsche, Probleme und Abenteuer reflektieren eine entsprechende Gefühlswelt - und die bleibt einem Jungen natürlich auf alle Zeit ein schier unergründliches Geheimnis
Ein Hammer ist die Titelmusik. Ein wahrer Ohrwurm, der den Lauscher dazu verleitet einen ganzen Tag Triiiixiiiiie Beeeeeldeeeen trällernd durch die Gegend zu laufen. Übel, wenn einen die Arbeitskollegen dann etwas schräg von der Seite anschauen und man ein wenig in Erklärungsnotstand gerät
Fazit:
Eine gute Story, gute Sprecher, ab und an ein etwas unrealistisches Szenario, alles in allem gute Hörspielunterhaltung.
© Oliver Schulte
Online: 28.10.2003