Sherlock Holmes - 61. Die Spuren auf der Treppe

  • Sherlock Holmes - 61. Die Spuren auf der Treppe



    Mr. Ivolsky bekommt ein lukratives Angebot: 50 englische Pfund, nur damit er ein paar Sätze ins Ungarische übersetzt. Doch die Umstände sind ihm alles andere als geheuer, da er in die angeblichen Verhandlungen eines gewöhnlichen Geschäfts auch einige Drohungen aussprechen muss. Und so sucht er im Anschluss Sherlock Holmes und Dr. Watson in der Baker Street auf, die direkt einige Ungereimtheiten in Ivolskys Bericht bemerken...

    Der Schatz an Geschichten von Herman Cyril McNeile, die Titania Medien für ihre Sherlock Holmes-Reihe umsetzen können, neigen sich nun endgültig ihrem Ende zu, "Die Spuren auf der Treppe" ist aber noch ein weiterer starker Fall aus dessen Feder. Dabei beginnt die Episode klassisch mit einer kleinen Szene in der Baker Street, in der Holmes, Watson und Mrs. Hudson in ein kurzweiliges und humoriges Gsüräch verwickelt sind. Danach geht es mit dem längeren Bericht des neuen Mandanten weiter, die mit einigen Spielszenen unterlegt sind. Das wirkt nicht nur lebendig, sondern liefert auch gleich die ersten wichtigen Hinweise. Gelungen ist auch, wie Holmes anschließend die vielen Widersprüche aufdeckt, bevor es an die eigentlichen Ermittlungen geht. Das Tempo dieser ist nicht allzu schnell, sondern lässt auch viel Raum für zwischenmenschliche Momente, bedrohliche Situationen und ungewöhnliche Beobachtungen. Dabei wird ein Komplott aufgedeckt, das weitreicheder ist, als es einem zunächst vorkommen mag. Das ist vielleicht nicht ganz so trickreich oder umfassend durchdacht wie andere Folgen der Serie, macht aber dennoch einen sehr überzeugenden Gesamteindruck.

    Helmut Zierl ist in dieser Episode als Mr. Ivolsky zu hören und legt viel Energie in seiner Stimme, passt sich gekonnt an die verschiedenen Szenerien an und hinterlässt so einen lebendigen und realistischen Eindruck. Sein Auftraggeber Alfred Smithson bekommt durch die tiefe Stimme von Bodo Primus geliehen, der sehr markant, betont und eingängig spricht und dabei verschiedene Facetten seiner Figur beleuchtet. Regina Lemnitz hat als Mrs. Hudson wieder einen kurzen, dafür aber sehr ausdrucksstarken Auftritt, ihre präsente Art und die kleinen Kabbeleien mit Holmes haben mir auch hier wieder äußerst gut gefallen. Auch Dirk Petrick, Bert Stevens und Marc Gruppe sind zu hören.

    Wie gewohnt ist die akustische Umsetzung der Epsiode sehr stimmig geraten, die melodiöse Geigenmusik zu Beginn wird durch einige weitere Musikstücke ergänzt, die die Übergänge zwischen den Szenen lebendiger gestalten. Die Geräuschkulissen sind sehreingängig geraten, ohne sich zu sehr in den Fokus zu drängen. Alles ist dabei an seinem Platz und unterstützt die Szenen in ihrer Wirkung auf sehr überzeugende Weise.

    Die Titelillustration besticht durch ihre lebendige Farbgebung mit dem satten Orange einer untergehenden Sonne im Herbst, was die Londoner Szenerie in einer faszinierenden Farbgebung strahlen lässt. Die beiden Mäner, die durch ein metallenes Tor gehen, hinterlassen dabei einen melancholischen und geheimnisvollen Eindruck, was sich sehr gut an die Rahmengestaltung anpasst.

    Fazit: "Die Spuren auf der Treppe" ist ein unterhaltsamer Kriminalfall, bei dem auch die zwischenmenschlichen Komponenten nicht zu kurz kommen und immer wieder für einen humorvollen Einschub sorgen. Die langsam aufgebauten Entwicklungen fördern immer neue Erkenntnisse zutage, sodass ein gelungener Erzählfluss entstanden ist.

    VÖ: 22. März 2024
    Label: Titania Medien
    Bestellnummer: 9783785786413

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