Hannes - Rita Falk

  • gelesen von Johannes Raspe, 4CDs, Gesamtspielzeit: 270min, gekürzte Lesung, DAV

    Inhalt:

    Nach einem schweren Unfall liegt Hannes im Koma. Niemand glaubt an sein Erwachen. Nur sein bester Freund Uli versucht mit allen Kräften, Hannes zurück ins Leben zu holen.Täglich besucht er ihn und schreibt ihm Briefe, um ihn weiter an seinem Leben teilhaben zu lassen. Doch bald entwickelt Uli einen unbändigen Zorn: auf die seelenlose Apparatemedizin und hilflose Ärzte, auf Hannes Eltern, die in Selbstmitleid versinken, und auch auf Hannes, der einfach nicht aufwachen will. Ein bittersüßer Roman über Freundschaft und Tod. Über das Festhaltenwollen. Und über die Kraft und Schönheit des Lebens.


    Handlung:

    Uli und Johannes, beste Freunde, die bisher alles in ihrem Leben gemeinsam erlebt und geteilt haben, sind auf einer Motorradtour im Februar unterwegs, als das Schicksal zuschlägt. Hannes baut einen schweren Unfall und fällt ins Koma, aus dem er nicht wieder aufzuwachen scheint. Uli ist geschockt. Er weiß nicht, wie er reagieren soll und schreibt all seine Gefühle in Form von Briefen, die an seinen Freund gerichtet sind, nieder. Er schreibt diese Briefe, damit Hannes, wenn er wieder aufwacht, alles nachlesen kann, was er verpasst hat. Doch in Wirklichkeit handelt es sich vielmehr um eine Art Schmerzbewältigung und Verarbeitung seines Verlusts. Diese Briefe sind es letztlich auch, die zeigen, wie Hannes Familie und Freunde mit seinem Schicksal kämpfen. Es gibt die unterschiedlichsten Bewältigungsstrategien, die Uli, ohne es zu wissen, haarklein beschreibt und die letztlich von der Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit seiner Umgebung zeugen. Nur Uli glaubt an seinen Freund. Er besucht ihn fast jeden Tag, liest ihm den Sportteil der Zeitung vor und berichtet von allen Vorkommnissen seines Lebens, egal was es ist - und manchmal glaubt Uli sogar, dass Hannes über das ein oder andere grinst.

    Bei „Hannes“ handelt es sich um eine mitreißende Geschichte, die allein durch die Briefe erzählt wird. Ich habe mich dabei ertappt, dass auch in mir Hoffnung aufkeimte - Hoffnung, dass Hannes wirklich wieder gesund wird und die zahlreichen Briefe selbst lesen kann. Sie handelt von wahrer Freundschaft und genau diese Tatsache ist es, die mich zum Nachdenken brachte. Eine solch starke Freundschaft ist etwas ganz besonderes und findet sich nicht an jeder Straßenecke, was diese Geschichte mehr als deutlich zeigt.


    Anmerkungen:

    Vielfach habe ich gelesen, dass anderen „Konsumenten“ dieses Buches die Sprache der Schriftstellerin stört. Doch gerade diese regionale Eigenart empfinde ich als eine Art Individualisierung, die die Briefe noch persönlicher wirken lassen. Uli schreibt, wie er denkt bzw. wie er sich mit Hannes unterhalten würde. Und genau das ist ein kleiner Teil dessen, was die besondere Freundschaft zwischen beiden so besonders macht.


    Fazit:

    Es gibt (Hör)-Bücher, die lange in Erinnerung bleiben und es gibt solche, die den Leser/Hörer verändern. Um genau diese Art Literatur handelt es sich bei Rita Falks Werk „Hannes“. Er bringt den Zuhörer sowohl zum Lachen, als auch zum Weinen - aber auch zum Nachdenken über sein eigenes Leben.

    "Liebst du das Leben? Dann vergeude keine Zeit, denn daraus besteht das Leben."

    - Benjamin Franklin -


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