Jonathan Safran Foer - Extrem Laut & unglaublich Nah

  • WARNUNG!!! DIES IST WAHRSCHEINLICH DIE TRAURIGSTE GESCHICHTE ALLER ZEITEN!!!

    Verlag: Argon Hörbuch
    Umfang: 6CDs = 451 Min
    Gelesen von Alexander Khuon


    Klapptext:
    Tieftraurig, seltsam, wunderschön
    Oskar ist neun, er ist Erfinder,
    Pazifist, Schmuckdesigner und Tamburinspieler - und er hat eine Menge
    Fragen, auf die er dringend eine Antwort braucht. Wieso gab es den
    Anschlag vom 11. September? Warum musste sein Vater eines der Opfer
    sein?
    Oskar läuft durch New York, immer auf der Suche nach Antworten
    und nach etwas, dass ihn von den vielen Gedanken in seinem Kopf
    ablenkt. Er gerät an skurrile Gestalten und in verrückte Abenteuer, die
    er in einem irrwitzigen Redefluss erzählt, und lässt sich nicht von
    Jonathan Safran Foer raubt mit seinem Tempo, seiner Sprachgewalt und
    seinem halsbrecherischen Witz dem Hörer den Atem. Und er lässt einen
    verstehen, dass manchmal nur Phantasie hilft, den Irrsinn der Welt zu
    ertragen.
    Alexander Khuon ist mit seiner jugendlich warmen Stimme die perfekte Besetzung für dieses Hörbuch.

    Meinung:
    Man darf sich hier von der Beschreibung, ein Junge der nach dem 11. September nach Antworten sucht, nicht abschrecken lassen. Dieses Hörbuch hat keine politische Motivationen, hier wird die Geschichte eines Jungen erzählt, der am "allerschlimmsten Tag" (Bezeichnung für den 11. Sept. in dem Hörbuch) seinen Vater verloren hat. Und nun versucht diese leere zu füllen, und der Sinnlosigkeit des Todes auf die Spur zu kommen.
    Oskar findet einen Schlüssel, der seinem Vater gehört hatte und setzt es sich zur Aufgabe das Schloss hierfür irgendwo in NY zu finden.

    Diese Geschichte setzt sich tief-traurig, rührend und immer wieder auch lustig mit der Lebenswelt eines Jungen auseinander, der seinen Vater verloren hat, und sich mit dem Tod auseinander setzten muss. Dies alleine ist traurig genug, aber Johnathan Safran Foer schafft dies mit einer Wortgewalt und Präzision, dass mir mehr als einmal die Tränen in die Augen geschossen sind. Und das wo ich eigentlich nicht zu dem Sentimentalen Menschen zähle.
    Oskar verliert sich hierbei immer wieder in Gedankengänge, Erfindungen, wie sie trauriger nicht sein könnten.
    Hier ein Beispiel: (KEINE ANGST, DAS IST KEIN SPOILER!) Wundert euch nicht, dass es in Englisch ist, ich habe die Textstelle aus dem englischen Buch entnommen, kommt aber im Hörbuch auch vor)

    "An ambulance drove down the street between us, and I imagined who was carrying, and what had happend to him. Did he break an ankle attemting a hard trick on his skateboard? Or maybe he was dying from third-degree burns on ninety percent of his body? Was there any chance that I knew him? Did anyone see the ambulance an wonder if it was me inside?
    What about a device that knew everyone you knew? So when an ambulance went down the street, a big sign on the roof could flash

    DON`T WORRY! DON`T WORRY!

    if the sick persons`s device didn`t detect the device of someone he knew nearby. And if the device did detect the device of someone he knew, the ambulance could flash the name of the person in the abulance, and either,

    IT`S NOTHING MAJOR! IT`S NOTHING MAJOR!

    or, if it was something major,

    IT`S MAJOR! IT`S MAJOR!

    And maybe you could rate the people you knew how much you loved them, so if the device of the person in the ambulance detected the device of the person he loved the most, or the person who loved him the most, and the person in the ambulance was really badly hurt, and might even die, that the ambulance could flash

    GOOD BYE! I LOVE YOU! GOOD BYE! I LOVE YOU!

    One thing that`s nice to think about is someone who was the first person on lots of people`s lists, so that when he was dying, and his ambulance went down the streets to the hospital, the whole time it would flash

    GOOD BYE! I LOVE YOU! GOOD BYE! I LOVE YOU!"

    Der Erzähler Alexander Khuon schafft es meisterhaft unterschiedlichen Charaktären unterschiedliche Stimmen ein zu hauchen, was es einfacher macht zu folgen, da die Geschichte nicht nur von Oskar erzählt wird, sondern auch Personen, die von der Vergangenheit berichten. Nach und nach lösen sich deren Identitäten dann auf, und aus vielen kleinen Puzzle-Teilen wird ein fertiges Bild.

    Fazit: In "Extrem Laut und Unglaublich Nah" begibt man sich mit einem kleinen Jungen auf eine Reise und erhält Einsicht in dessen Gedankengänge, die von Tod und Unglück geprägt sind, und wie dieser versucht eine Leere zu füllen, die nicht zu füllen ist. Diese Geschichte ist die mit Abstand traurigste Geschichte, die ich je gehört habe, und geht sehr unter die Haut! Absolut empfehlenswert!!!!

    Hier gibt es übrigens auch einen Ausschnitt zum Hören: http://www.argon-verlag.de/2012/01/foer-e…hoerbestseller/

    Traditionen sind wie Teller


    da um zergebrochen zu werden

    Einmal editiert, zuletzt von Haisuli (5. Februar 2012 um 23:56)

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