Ich unterschreibe sofort dass mir Serien und Reihen mit der Zeit schlechter gefallen. Nur über das „Warum“ grüble ich bei mir selbst. Glaube dass ich selbst dazu auch etwas beitrage, ändert aber am Endeindruck nichts. Aber wer weiß vielleicht kommt ja irgendwann eine Serie oder Reihe, die mir mit der Fortdauer immer besser gefällt?!
Ich kann dir gerne meine Meinung zu dem Thema schildern. Für mich endet eine gute Geschichte zum richtigen Zeitpunkt. Das machen viele Serien aber nicht, sondern solange die Kasse klingelt, wird weiter produziert. Man schaue nur mal wieviel Franchises (z.b. Star Wars) gerade vollkommen ausgeschlachtet werden. Mit guter Qualität hat das nichts mehr zu tun, aber die Zahlen scheinen (noch) zu stimmen.
Beispiel wie man es nicht macht: Die Fernsehserie Lost. Die erste Staffel ist richtig stark, fängt spannend an, man fiebert mit den Charakteren mit und möchte einfach wissen wie es weiter geht. Die Macher waren vermutlich selbst vom riesigen Erfolg überrascht und es wurde natürlich immer weiter produziert. Ab einem gewissen Zeitpunkt merkt man dann aber, dass die Macher selbst gar nicht so richtig wissen wo sie mit ihrer Serie und den Charakteren hinwollen. Spätestens ab Staffel 5 ist die Story so wirr und die Luft dann richtig raus. Zahlen scheinen aber immer noch gestimmt zu haben denn es wurde weiter produziert. Das Ende findet man jetzt in jeder top 10 Liste der schlechtesten Enden einer Serie.
2tes Beispiel wie man es nicht macht: Prison Break. Die erste Staffel ist mit das Beste was es an Fernsehunterhaltung gibt. Man hätte hier die Serie beenden können, sie war aber so erfolgreich, dass es natürlich eine zweite Staffel geben musste. Die zweite Staffel war auch alles andere als schlecht, hatte aber mit einem "Prison Break" schon eher wenig zu tun. Staffel 3 wiederum holt das ganze zurück ins Gefängnis für knackige 12 Folgen und das ganze wirkt stimmig. Auch hier hätte man die Serie wieder beenden können, denn was mit Staffel 4 folgte, war einfach völlig hirnrissig und hat überhaupt nicht mehr gepasst. Über die später nachgereichte Staffel 5 brauchen wir gar nicht zu reden.
Es gibt vermutlich noch deutlich krassere Negativbeispiele wie The Walking Dead, die habe ich aber nicht besonders lang geschaut und kann daher nicht genug dazu sagen.
Beispiel wie man es richtig macht: Dark. Die kompletten 3 Staffeln bestehen aus 26 Folgen, nur eine Folge weniger als die erste Staffel von Lost. Bei Dark merkt man einfach, dass sich vorher Gedanken über eine Geschichte gemacht wurde und wie sie enden soll. Hier wird nicht weiter ins Unendliche produziert nur weil die Zahlen stimmen und die Kasse klingelt, denn man hätte wahrscheinlich problemlos nach Staffel 3 noch weiter irgendeinen sinnlosen Müll produzieren können, hat man aber zum Glück nicht und wurde mit der besten deutschen Serie belohnt.
2tes Beispiel wie man es richtig macht: Monk. Eine Serie mit 125 Folgen, die trotzdem nicht langweilig wurde und trotz der langen Laufzeit ein sehr gutes und passendes Ende gefunden hat, das zum Hauptcharakter passt. Die Charaktere in der Serie bleiben sich einerseits treu und machen trotzdem eine Entwicklung durch. Man kann sich jede Folge einzeln ansehen und trotzdem gibt es einen dünnen roten Faden der sich durch die Handlung der ganzen Serie hindurchzieht.
Irgendwann ist auch mal die beste Geschichte zu Ende und irgendwann sind die Charaktere und die Ideen ausgereizt und man sollte es gut sein lassen. Für mich gibt es extrem viele Serien bei denen man deutlich früher hätte die Reißleine ziehen sollen. Als Hörspiel Beispiel nenne ich hier mal Offenbarung 23.