Beiträge von Skidrow

    Nein, die Serie ist auch bei allen anderen Üblichen Verdächtigen zu finden.

    Danke für den Hinweis. Da hatte ich mich tatsächlich geirrt. Von einigen hatte ich noch nie gehört.

    Dennoch gehe ich davon aus, dass sich all die Anbieter in den wichtigen Dingen kaum unterscheiden, vor allem was unzureichenden Datenschutz angeht sowie den Zwang zur Nutzung proprietärer Software und proprietärer Codecs.

    Deswegen bin iich immer froh, ein Hörspiel bei den ÖRR zu finden. Mit Geld sparen wollen hat das nichts zu tun, aber ich kann ohne Anmeldung die Audiodateien einfach herunterladen und sie mit einem FOSS Player meiner freien Wahl abspielen.

    Ich könnte sie auch auf CD kaufen, aber dann müsste ich sie umständlich rippen und encodieren, um sie beim Spazierengehen auf meinem Smartphone hören zu können.

    Das ist der Grund, warum ich derlei Anbieter generell meide.

    Ich möchte in diesem Thread aber auf keinen Fall eine Diskussion darüber entfachen, denn das gehört hier nicht hin und es gibt ja extra Threads dazu.

    Ich freue mich sehr auf Staffel 2. Die erste gefiel mir ganz hervorragend.

    Vor allem der Fokus auf eine interessante Geschichte, gute, spannende Dialoge und unverbrauchte Sprecher möchte ich positiv hervorheben.

    Leider nur beim Scheißverein Audible verfügbar. Das ist der einzige Wermutstropfen.

    Ich lege viel Wert auf komplexe Charaktere und kluge Dialoge. Bin ganz klar geprägt durch meine zwei Lieblingsfernsehserien: Game of Thrones und The Wire.
    Action sollte sehr dosiert eingesetzt werden, wenn es nötig ist. Hörspiele mit zu viel Action lehne ich ab. Vielleicht fehlt mir dann die nötige Vorstellungskraft, aber für mich sind Actionszenen in Hörspielen meistens kaum mehr als einfach Lärm, ohne, dass sich die Story dadurch irgendwie weiter entwickelt. Autoren setzen Action mMn vor allem dann ein, wenn ihnen die Ideen für gute Geschichten/Dialoge ausgehen. Und dann nervt es mich schnell.
    Mein Lieblingshörspiel der letzten Zeit war Greul. Da ist der Actionanteil gottseidank vergleichsweise gering.

    Woher hast du diese Einstellung?
    Wie kann man dieser Auffassung sein, nachdem selbst NDR-Mitarbeiter zugegeben haben, das sie eben nicht unvoreingenommen berichten dürfen?
    Nach dem RBB-Skandal sollte spätestens klar sein, das der Selbstedienungsladen einfach mal aufhören muss.


    Ich hatte gesagt, dass Kritik wichtig ist und Änderungen auch. Ich könnte eine lange Liste erstellen an Beispielen, wo der ÖRR in meinen Augen versagt.
    Aber ich kenne auch Ärzte, die ganz viel Blödsinn reden und nachweislich Fehldiagnosen stellen oder wo Geld in Krankenhäusern an völlig falscher Stelle ausgegeben werden, deswegen fordere ich aber nicht die Abschaffung der medizinischen Versorgung oder des umlagefinanzierten Sozialversicherungssystems in Deutschland. Und hier liegt der wichtige Unterschied. Du willst den ÖRR abschaffen.
    Was wird dann besser? Genau nichts! Im Gegenteil. Ich muss mich gruseln, wenn ich daran denke, dass in Zukunft beispielsweise die gesamte Auslandskorrespondenz von den Werbeeinnahmen des Medienhauses abhängt.

    Eine wichtiger Punkt wäre freilich die komplette politische Neutralität des ÖRR, von der wir Lichtjahre entfernt sind, noch viel viel weiter als in den 1980er Jahren mit WDR (Rot) und BR (Schwarz). Eine Neutralität, die weh tut, die muss nämlich alle einschließen, von der DKP bis zur AfD.


    Neutralität gibt es nicht und sie ist auch nicht wünschenswert. Ausgewogenheit sollte nicht mit Neutralität verwechselt werden. Ein neutraler Zeitungsartikel läd zum Einschlafen ein. Ich glaube auch nicht, dass ich jemals einen relevanten Artikel gelesen habe, dem die Eigenschaft 'neutral' innewohnte, außer vielleicht eine Meldung über einen Verkehrsunfall.
    Zu den Parteien: Da würde ich immer auch schauen, ob die Partei inhaltlich mit unserem GG und den demokratischen Werten übereinstimmt, das zweifele ich bei der AFD mal stark an (bei DKP weiß ich das nicht).

    Bitte das Wort Demokratie, in Bezug auf die Gebühr, nicht nennen. Das hat rein gar nichts damit zu tun.
    Warum? Würde man wirklich fragen, würde die Gebühr sofort abgeschafft... DAS wäre Demokratie.


    Zum einen glaube ich das nicht. Hast du Quellen? Aber bitte nicht vom Axel-Springer-Verlag. (Nebenbei: Bei letzterem sieht man, wo wir hinkommen, wenn es überhaupt keinen ÖRR mehr geben würde. Das sieht man übrigens auch in den USA, siehe Fox News).

    Zum zweiten: Demokratie bedeutet nicht, dass permanent nach Mehrheitsmeinungen entschieden wird. Schon Schiller wusste:
    Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn.
    Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen.
    (..)
    Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen.
    Der Staat muß untergehn, früh oder spät,
    wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.

    Wenn morgen irgendwo ein junges Mädchen ermordet wird, und die BILD die Geschichte dann 4 Wochen ausschlachtet und man direkt danach die Mehrheit nach der Wiedereinführung der Todesstrafe befragen würde, wäre diese mit Sicherheit weitaus höher als vor dem Mord. Das hat aber mit Demokratie nichts zu tun. Schon Aristoteles nannte die direkte Demokratie die Tyrannei der Straße.
    Eine Demokratie untersteht, anders als die Ochlokratie, dem Gemeinwohl. Und dazu gehört auch, dass alle Bürger Zugriff auf ein möglichst breites Angebot an Informationen und Unterhaltung haben. Dass es Medien gibt, die nicht in privater Hand sind, halte ich für überaus wichtig.

    Und TV und Fernsehen, was ausschließlich nur noch über Werbung finanziert wird, ist eine Welt des Grauens.

    Inhaltlich kann man, wie gesagt viel kritisieren und das muss auch sein, aber das grundsätzliche System in Frage zu stellen, ist ein höchst antidemokratischer Akt!

    Aber so ist das halt in einer pluralen Demokratie. Der eine mag das Philosophische Radio, der nächste mag Tatort oder Rosamunde Pilcher. Außerdem war meine Aufzählung ja nicht umfassend, schrieb ich ja auch. Meine Nutzung des ÖRR jetzt nur auf meine Aufzählung zu begrenzen, ist sehr verkürzt. Ich nutze weit mehr, halte es aber für wenig hilfreich, hier alles aufzuzählen.
    Das nur nebenbei: Ich bin Ende der 70er geboren und bin mit Privatfernsehen und Werbung aufgewachsen, als Jugendlicher kannte ich nichts anderes als RTL & Co. Aber vor ca. 25 Jahren hat sich bei mir eine totale Kehrtwende vollzogen (Gründe führen hier zu weit), so dass ich seit dem gar keine Privaten mehr schaue oder höre, Werbung ist für mich der Gipfel an Zeitraub.
    Daraus geht vielleicht in etwa hervor, wieviel mir am ÖRR liegt (bei aller berechtigter Kritik).

    Zu deinem zweiten Absatz: Ich stimme dir voll und ganz zu. Allerdings durchziehen diese Probleme die gesamte Gesellschaft. Mir fällt kein Bereich ein, wo das nicht zutrifft. Wir leben in einer Gier-Wirtschaft. Und das manifestiert sich halt leider auch dort, wo man es sich überhaupt nicht wünscht.

    Mir persönlich ist die Gebühr nicht zu hoch. Ich nutze hauptsächlich das Radio des ÖRR, vor allem die drei Sender des deutschlandradios (deutschlandfunk Kultur höre ich am häufigsten).
    Ansonsten bietet der ÖRR einige Sendungen, die ich nicht missen möchte, z. B. Das philosophie Radio auf wdr5, Scobel, Precht, Denken mit Kinnert und Welzer. Um nur ein paar zu nennen.
    Abgesehen davon dass ich Werbung meide wie die Pest bin ich froh, dass wir den ÖRR haben, vor allem dann, wenn ich mir das Radio und TV programm anderswo anschaue.

    Was ich aber sehr gut nachvollziehen kann ist die Ablehnung von Fußballgroßereignissen oder die 150. Helene Fischer Show.

    Nach dem Oberkracher Greul hab ich neulich "Anne Bonny Die Piratin" begonnen. Ich habe irgendwie bis Folge 6 durchgehalten, obwohl ich nach jeder Folge froh war, dass sie endet. Meine Altersempfehlung: max bis 12 Jahre. Man versucht zwar mit ein bisschen Sex und Gewaltgeräuschen Erwachsene anzusprechen, aber das geht komplett nach hinten los. Die Geschichte ist langweilig, vorhersehbar und die Charakter sind so komplex wie bei Sesamstraße, gut und böse sind festgelegt. Die Sprecher kommen mir vor, als wenn sie das alles nicht so ganz ernst nehmen. Kann ich verstehen, aber damit tun sie dem Hörspiel auch keinen Gefallen. Jürgen Thormann ist ein toller Sprecher und ich liebe seine Stimme, aber das Intro passt hinten und vorne nicht "Es gibt Geschichten, die man sich nicht in seinen kühnsten Träumen ausmalt..." oder so ähnlich. Bei der simplen langweiligen Geschichte klingt das ein bisschen wie Spot.

    Nicht zu empfehlen.

    Meine Mail an den WDR:

    "Liebes Hörspiel-Team,

    ich habe soeben das Hörspiel "GREUL" zu Ende gehört und fand es ganz hervorragend und ich bitte innigst um eine Fortsetzung (die ja offensichtlich geplant ist bei dem Ende...).

    Was mir besonders gefiel:

    - ein Hörspiel für Erwachsene (nicht durch die Gewaltszenen, sondern durch das weitestgehende Weglassen von Kitsch und Stereotypen)

    - Fokus auf gut geschriebene Dialoge und Handlung (ein bisschen GOT Feeling), statt auf Action und Effekte.

    - ein gut aufgelegtes Sprecherteam, das hörbar Spaß an ihrer Arbeit hatte.

    - hier und da sarkastische Spitzen durch die religiöse Überzeichnung (ganz offensichtlich hatten die Sprecher besonders in den Momenten ihre Freude

    Was mir nicht so gut gefiel:

    - die Gewaltszenen wirkten auditiv teilweise etwas übertrieben (Gematsche von Gedärmen?)

    Freundliche Grüße "

    Wie gesagt, das Hörspiel an sich fand ich überragend.
    Sollte keine Fortsetzung folgen, ist dieses "Ende" natürlich unbefriedigend, alleine deswegen, weil es offensichtlich ist, dass es zumindest geplant war, es fortzusetzen. Man bittet durch dieses "Ende" - direkt - um Resonanz. Hab ich auch getan, es ist ja eine Mail Adresse angegeben.