Hörspiel-Kolumne: Wenn ich gerade Zeit habe.

  • Moin,

    Letzens, beim hören einer Hanni und Nanni Folge ist es mir wieder aufgefallen. Hanni und Nanni haben es geschafft und zwar das wovon viele andere Serien nur träumen können. Sie haben sich zwar weiterentwickelt, modernisiert und der heutigen Zeit angepasst und zwar ohne Ihre Wuzel zu verlieren und das es den Hörer nachweislich aufgefallen ist.
    Wieso das so gut klappt kann man nicht beschreiben, aber das Flair ist geblieben die Charaktere sind ebenfalls authentisch, gute Charaktere werden in der Serie gelassen und langfristig integriert und schlechte werden einfach sang und klanglos aussortiert.
    Früher hatten die Sullivan Zwillinge mit den klassischen Themen zu tun, die die jeder kennt: neue Mitschüler die rumzicken, Ärger in der Schule und schlechte Noten und heute sind es halt Handys, Jungs, Wahlhelferprogramme und Magersucht. Ich persönlich finde es sehr gut wenn auch brisante Themen in einer Jugendserie angesprochen werden, da die Zielgruppe von Hanni und Nanni in der Regel Mädchen sind. Wieso soll ein Hörspiel also nicht auf so ein Problem hinweisen?
    Das Großartigste ist aber wirklich das sich die Serie treue geblieben ist und der Kern der gleiche ist. Vielleicht liegt es an den Sprechern, der Sprache, der Musik oder den Autoren, - vielleicht ist es aber auch einfach die Mischung aus all den vorher genannten Punkten die es geschafft haben.
    Bei TKKG hat man den Eindruck, dass die Kobination von Handy und City Rucksack an die Hauptprotagonisten mit der anschließenden Übergabe des Langenscheidt Wörterbuch Jugendslang 2010 an alle Autoren der Serie den Wechsel perfekt gemacht hat. Was dabei rausgekommen ist können wir in Regelmäßigen Abständen im Einzelhandel oder im Internet kaufen.
    Bei den ??? lief der wechsel zwar etwas glimpflicher, wenn auch nicht zu 100% perfekt ab. Auf einmal durften die Auto fahren, hatten einen Nebenjob und Freundinnen. Gut nicht alle Justos Jonas hatte nichts von alle dem, außer den Führerschein. Es paßte nicht alles zu den ??? so das einige sachen einfach gestrichen oder gekürzt worden sind.

    Zum Abschluß kann man den Produzenten, Autoren und Sprechern von der Hanni und Nanni Serie wohl nur zu ihrem Weg gratulieren und hoffen das sich andere Serien ein beispiel daran nehmen. Weiter so .

    So long

    grifter

  • Es gibt wohl wenige Hörspiel-Serien, die es geschafft haben über einen so langen Zeitraum wie Hanni und Nanni als Hörspiel veröffentlicht zu werden. Dass sich die Zeit in solchen Hörspielen langsamer drehen muss, ist klar. Sonst hätte Justus wohl schon ein Dedektivbüro in Los Angeles und würde gemeinsam mit Peter Shaw und Bob Andrews Serienmorde und terroranschläge aufklären. Auch die liebe Anne von den Fünf Freunden wäre schon Mutter mehrerer Kinder und würde mit Begeisterung Hausarbeit verrichten während Georgina sich mit einer Frau verheiratet für die Gleichberechtigung der Frauen einsetzen würde. Man könnte diese Beispiele wohl noch endlos weiter spinnen - Fakt ist, dass die Zeit für Hörspielhelden wohl ewig stehen bleiben wird und wenn nicht dann nur sehr langsam weiter dreht.

    Eine Adaption an die heutige Zeit ist manchmal etwas störend. Ich gebe zu dass mir das Handyläuten bei John Sinclair aufstößt. Roman-Serien aus den 70igern sollten nicht krampfhaft versucht werden in die Neuzeit velegt zu werden. Auch die 70iger und 80iger hatten ihren Charme und ihren Reiz! Manche Serien wie Tony Ballard oder Dorian Hunter schaffen es besser "zeitlos" zu wirken. Bei Sinclair habe ich hingegen so meine Schwierigkeiten...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!