Die Wanderhure (ein Hörbuch von LÜBBE AUDIO) ...

  • Die Wanderhure
    von Iny Lorenz, gelesen von Anne Moll ...


    Klappentext: Marie ist eine brave Bürgerstochter aus Konstanz. Als ein junger Graf um sie freit, ist Ihr Vater überglücklich. Aber eine böse Intrige zerstört alle Hoffnungen und Maries Zukunft. Um zu überleben, muss sie ihren Körper verkaufen. Doch Marie gibt nicht auf ...

    413 Minuten auf 6 CD´s, Hörbuch, 12,-- €, ISBN 978-3-7857-3767-5
    http://www.amazon.de/gp/product/378…ASIN=378573767X

    Meine Meinung: Die schöne Konstanzer Bürgerstochter Marie Schärer, oder wie man damals - das Hörbuch spielt im Mittelalter - sagte, die Schärerin Marie, soll den begüterten Advokaten Ruppertus Splendidus heiraten. Sie kennt Ihn zwar nicht, aber Ihr Vater der reiche Händler Matthis Schärer hat dies so beschlossen, und als sittsames Kind Ihrer Zeit hat Marie damit auch keine größeren Probleme. Nur wenn sie an Ihren Jugendfreund Michel denkt kommen Ihr lese Zweifel. Am Abend vor der Hochzeit läßt sich Ruppertus nochmals schriftlich die Jungfräulichkeit seiner Braut von Ihrem Vater bestätigen. Plötzlich finden sich einige Männer ein die alle etwas mit Marie gehabt haben wollen, und Ruppertus strengt darauf schon am folgenden Tag einen Prozeß gegen die Schärer an. Während Marie gezwungenermaßen im Kerker Ihre Unschuld verliert und damit alle Beweise ihrer Jungfräulichkeit, spinnt Ruppertus die Intrige weiter um letztendlich Marie aus der Stadt zu verjagen und den Besitz der Schärer zu vereinnahmen. Marie ist von nun an alleine und als Hure gebranntmarkt unterwegs, sie schließt sich den "Hübschlerinnen" an, Wanderhuren, die nur während Festlichkeiten in den Städten gedultet werden. Die Geschichte spiegelt nicht die gute alte Zeit wieder, sondern erzählt teilweise sehr drastisch das Leben einer Frau im Mittelalter, die zu unrecht verurteilt und aus der Stadt gejagt wurde. Einer Zeit also in der alleinstehende Frauen eher als Freiwild angesehen wurden. Die mit reichlich lokalcholorid - das Hörbuch spielt in Süddeutschland im Raum Bodensee - versehene Kriminalgeschichte bietet auch viel historische Geschichte: So ist zum Beispiel das Konzil in Konstanz, das von 1414-1418 tatsächlich in Konstanz tagte, ein wichtiges Ereignis innerhalb des Hörbuchs und natürlich auch wichtig für Marie ...

    Fazit: Marie muß sehr viel erdulden, verliert alles und der Hörer leidet mit. Anne Moll versucht den jeweils agierenden Personen eine eigene Stimme zu geben, doch bei den männlichen Figuren gelingt Ihr dies meiner Meinung nach nicht überzeugend ...

    Von mir gibt´s dafür ein: G U T (entsprechend dem deutschen Notensystem)

    Linktipp: http://www.l%c3%bcbbeaudio.de/
    http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Wanderhure

    © HP. Göldner, http://www.hoerspiel-box.de für den https://www.hoerspieltalk.de

  • Ich habe das Buch gelesen ... Das hat mir sehr gut gefallen. Mal sehn, ob ich mir das Hörbuch auch zulege...


    #hexe# Bösen Gruß #hexe#

    ~ Unbeliebteste Hexe in der Hörspiel-Foren-Szene & stolz darauf ~

  • Gelesen von Anne Moll 
    6 CDs mit einer Gesamtspielzeit von 413 Minuten
     Redaktion: Dr. Gabriele Kreis
     LübbeAudio-Verlag
      
      
    Inhalt:
     Konstanz im Jahr 1410: Als Graf Ruppert um die Hand der schönen Bürgerstochter Marie anhält, kann ihr Vater sein Glück kaum fassen. Er ahnt nicht, dass es dem adligen Bewerber nur um das Vermögen seiner zukünftigen Frau geht und dass er dafür vor keinem Verbrechen zurückscheut. Marie und ihr Vater werden Opfer einer gemeinen Intrige, die das Mädchen zur Stadt hinaustreibt. Um zu überleben, muss sie ihren Körper verkaufen. Aber Marie gibt nicht auf…
      
    Handlung:
     Die Geschichte beginnt damit, dass Marie, Tochter und einziges Kind eines reichen Kaufmanns, mit einem bekannten und wohl situierten Grafen verheiratet werden soll. Am Vorabend der Hochzeit wird sie jedoch der Hurerei beschuldigt und in den Kerker geworfen. Damit sie morgens vor Gericht nicht als Jungfer erkannt und freigesprochen wird, kommt es zur brutalen Schändung der jungen Frau. Durch zahlreiche Falschaussagen wird sie am nächsten Tag vom bischöflichen Gericht schuldig gesprochen und aus Konstanz, ihrem Heimatort verbannt. Zudem eignet sich ihr Bräutigam durch diese sowohl fürchterliche als auch gut durchdachte Tat das Vermögen ihres Vaters an. Indes wurde Marie nach ihrer Bestrafung halb tot aus Konstanz gebracht. Einem glücklichen Umstand verdankt sie ihr Leben, denn Hedwig, eine Wanderhure, findet sie und pflegt sie gesund. Als sie wieder zu Kräften kam, musste sie eine schwierige Entscheidung treffen: entweder als Wanderhure durch die Landen ziehen, um als „gesellschaftlicher Abschaum“ überleben zu können, oder aber gnadenlos auf der Straße verhungern…
     Doch Marie gibt nicht auf. Wut und der Wunsch nach Rache halten sie am Leben und machen sie stark. Und nach einigen Jahren kommt der Moment der Rache als der Papst und der Kaiser ein Konzil in Konstanz ausrufen und sich dort unter anderem ihre Peiniger versammeln…
      
    Anmerkungen:
     Die Sprache, in welcher das Buch von dem Ehepaar Lorentz verfasst wurde, empfinde ich als passend historisch und hat mir sehr geholfen, mich in die Zeit einzufühlen. Als nachteilig empfunden habe ich, dass die Charaktere eher oberflächlich beschrieben werden. Man erfährt leider nie mehr als nötig von den einzelnen Protagonisten. Auch die Tatsache, dass alle Darsteller entweder gut oder böse aber niemals neutral sind, empfand ich auffallend. Des Weiteren störte mich, dass sämtliche Ereignisse nicht zusammenhängend erschienen und zudem auch wie maßgeschneidert daherkamen. Immer wieder kam es zu Vergewaltigungen, Morden und vorhersehbaren Intrigen... Handlungsabläufe, die durch sehr unwahrscheinliche Zufälle, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte ziehen, unterbrochen wurden.
      
    Sprecher:
     Die Betonungen und Stimmverstellungen von Anne Moll, beispielsweise bekannt als Darstellerin bei Tatort, waren zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig. Am meisten störte mich die Aussprache des letzten Wortes eines jeden Satzes. Da der Mensch allerdings ein Gewohnheitstier ist, fiel mir dies nach ein paar Tracks schon nicht mehr auf und führte letztlich sogar dazu, dass ich die Stimme als sehr angenehm, klar und erfrischend empfand.
      
    Geräuschkulisse:
     Da es sich um eine gekürzte Lesung, also um ein Hörbuch handelt, kann man bezüglich der Geräuschkulisse natürlich nicht viel sagen, denn es gab keine. Einzig zu Beginn und zum Abschluss des gesamten Hörbuches gab es eine kurzzeitige Untermalung der Lesung mit mittelalterlichen Klängen, die allerdings nicht als störend empfunden wurden.
      
    Cover:
     Das Cover wird von einem typisch überladenen, mittelalterlichen Bild geziert, was natürlich gut zum Thema des historischen Romans passt. Hätte ich das Hörbuch allerdings nur durch das Cover ausgewählt, hätte es mich nicht sonderlich angesprochen.
      
    Fazit:
     Bei der Wanderhure handelte es sich um meinen ersten historischen Roman, so dass ich leider keinen Vergleich anstellen kann. Die sprachliche Umsetzung von Anne Moll macht diesen Roman, welcher einige Schwachpunkte bezüglich des Handlungsablaufs und der Beschreibung der Protagonisten aufweist, zu einem netten Feierabend-Hörbuch.

    "Liebst du das Leben? Dann vergeude keine Zeit, denn daraus besteht das Leben."

    - Benjamin Franklin -


    Einmal editiert, zuletzt von Lauscher (29. März 2011 um 22:06)

  • Vielen Dank für die ausführliche Rezension #winkewinke# Ich befürchte mal, dass dies kein Hörbuch für mich ist...

  • Oh, danke fürs Verschieben. Diesen Thread habe ich gestern gar nicht gefunden #rotwerd#

    "Liebst du das Leben? Dann vergeude keine Zeit, denn daraus besteht das Leben."

    - Benjamin Franklin -


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