Zwischen Hingucker und Lieblosigkeit – wie zufrieden seid ihr mit der Aufmachung aktueller Hörspiele?

  • Mich beschäftigt schon länger die Frage, wie die äußere Präsentation heutiger Hörspielproduktionen eigentlich bei den Hörern ankommt. Wenn man sich die aktuelle Vielfalt ansieht, fällt auf, dass die Aufmachung – also Covergestaltung, Schriftzüge, Farbwahl, Layout, Booklet-Umfang oder auch die Verarbeitung der Hüllen – sehr unterschiedlich ausfällt. Manche Veröffentlichungen wirken detailverliebt und stimmig, andere wiederum lassen vielleicht das gewisse Etwas vermissen.

    Darum würde mich interessieren: Gibt es aktuelle Hörspiele, bei denen ihr mit der optischen oder gestalterischen Umsetzung unzufrieden seid? Welche konkreten Punkte empfindet ihr als störend – sind es etwa unübersichtliche oder wenig aussagekräftige Cover, ein liebloses oder gar fehlendes Booklet, unpassende Titelgestaltungen oder schlicht eine Präsentation, die nicht die Stimmung des eigentlichen Hörspiels einfängt?

    Natürlich ist klar, dass Geschmäcker auseinandergehen und man nie jeden zufriedenstellen kann. Aber gerade die Diskussion darüber, was ansprechend wirkt und was nicht, kann wertvolle Hinweise geben. Welche Erwartungen habt ihr selbst an die äußere Aufmachung eines Hörspiels, und wo seht ihr heute Nachholbedarf? Welche gestalterischen Details tragen für euch dazu bei, dass ein Hörspiel schon vor dem ersten Hören Neugier weckt – und welche verhindern genau das?

  • Was mich anödet, sind die immer gleichen Innenseiten, meist mit Eigenwerbung.
    Ich brauche keine 100 mal auf 100 Innenseiten die komplette Auflistung der Reihe. Oder das 30. mal zu lesen, dass man auch auf Instagram ist.

    Da könnte man so tollen redaktionellen Inhalt integrieren mit Infos zum Thema des Hörspiels.

    ...ja, ich bin ja schon ruhig! ;)

  • Ich brauche keine 100 mal auf 100 Innenseiten die komplette Auflistung der Reihe.

    Eine Folgenübersicht ist grundsätzlich praktisch – gerade für Sammler:innen und zur schnellen Orientierung –, aber ich brauche sie nicht in jedem Booklet wieder und wieder. Mir würde eine kompakte Gesamtübersicht einmal zu Jahresbeginn völlig reichen, idealerweise mit einem kleinen Abschnitt „Kommende Titel 20xx“, der die bereits terminierten Folgen auflistet (und ggf. mit „TBA“ markiert, wo noch kein Datum steht).

  • Was mich stört sind die ganzen KI generierten Bilder, ich finde, man erkennt da oft einen Unterschied zu liebevollen Zeichnungen...

    Ich denke, das Ganze ist vor allem eine Kostenfrage. Ein gutes Cover oder eine Illustration professionell anfertigen zu lassen, ist teuer, dauert und erfordert viel Abstimmung. Mit KI spart man Zeit und Geld, weil man schnell viele Varianten erstellen kann. Grundsätzlich kann ich damit leben – allerdings nur, wenn die Qualität dabei nicht leidet.

    Für mich ist entscheidend, dass die Bilder nicht lieblos wirken. Man erkennt nämlich sofort, wenn es nur ein schneller, billiger Shortcut war. Wenn hingegen Herzblut, Nachbearbeitung und ein klares Konzept drinstecken, dann ist mir am Ende fast egal, ob KI oder Handarbeit dahintersteckt. Aber sobald man das Gefühl hat, dass einfach Kosten gespart wurden und die Liebe zum Detail verloren geht, dann wirkt es nicht mehr. Und genau das macht ja die besondere Atmosphäre einer Illustration oft aus.

  • Die Schere geht weit auseinander. Da gibt es doch eher lieblose KI Cover, CD Hüllen mit Einlegeblätter samt Werbung und auf der anderen Seite solche großartigen Aufmachungen, wie Masters of the Universe oder Dracula Memento Mori, die wirklich „alle Stückln“ spielen. Ich würde sagen heute gibt es im Gegensatz zu früher, wo sich alles in einem qualitativ ordentlichen Bereich abgespielt hat, alles, vom schnell lieblosen Einlage Blatt bis zur opulenten Ausstattung.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Was natürlich monetäre Gründe hat und auf eine deralierenden Kaufkonstante trifft, Exoten in Nischen sind mir aber so viel mehr von Herzen wichtig als seelenlose K.I.-Gestaltungen. Sieht man am aktuellen Vesuch eines Lady Bedfort Reboots mit kompletter K.I-Ausgestaltung der eigentlich immens wichtigen Promotion

  • Mir ist es eigentlich egal ob das Cover herkömmlich oder mit einer KI erstellt wurde, Hauptsache es spricht mich an und ist eine Augenweide. Sehr wichtig ist mir aber das Cover auch heute noch und da bin auch sehr konsequent. Ich habe z.B. anfangs mal überlegt mir die Edgar Wallace Serie von Gigaphon auf CD zu kaufen, bin dann aber davon abgekommen, weil ich die Cover dieser Serie einfach sehr schlecht finde. Gerade heutzutage stelle ich mir nur noch Hörspiele in Regal, die zusätzlich auch ein Hingucker sind. Ansonsten greife ich zur digitalen Ausgabe.

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