Roboter <<R7>> außer Kontrolle

  • Roboter >>R7<< außer Kontrolle

    Im Zentrum dieser abenteuerlichen Weltraumgeschichte steht Lieutenant Hank Evans, der gemeinsam mit seinem Kameraden Steve Collins eine Routinemission auf einem fremden Planeten durchführt. Mit an Bord ist der Roboter R7 – ein Modell, das eigentlich für absolute Verlässlichkeit steht. Doch durch einen technischen Defekt gerät R7 außer Kontrolle. Es beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit: Wird es den beiden Männern gelingen, den Roboter zu stoppen, bevor er durchdreht und Schaden anrichtet? Unterstützt werden sie aus dem Orbit von Roboter R8, der eine wichtige Rolle in der Lösung des Problems spielt.

    Diese Produktion gehört zu den typischen Science-Fiction-Hörspielen der frühen Europa-Ära. Roboter <<R7>> außer Kontrolle vereint die naive Weltraumbegeisterung der 70er mit einer spannenden Geschichte über Technik, Vertrauen und Verantwortung. Die Folge erschien als Teil der Europa-Jugendserie, die in der damaligen Zeit mit ihrem genreübergreifenden Angebot viele Kinderzimmer in phantastische Hörwelten verwandelte.

    Die Handlung erinnert an klassische Raumfahrtfilme: fremde Planeten, technische Zwischenfälle, moralische Entscheidungen. Zwar ist die Geschichte einfach gestrickt, aber gerade das macht ihren Charme aus. Es gibt klare Rollenverteilungen – den Helden, den Gefährten, die Technik, die versagt – und eine spannungsgeladene Erzählweise mit klassischen Erzählmustern. Die Idee, einen Roboter als Gefahr und gleichzeitig als Spiegelbild menschlicher Fehlbarkeit zu inszenieren, ist damals wie heute faszinierend. Besonders sympathisch ist, dass man der Figur R7 trotz aller Eskalation etwas Tragisches abgewinnt – er will ja nur seine Programmierung erfüllen.

    Andreas von der Meden als Hank Evans sorgt für das nötige Charisma, Frank Straass als Steve Collins bringt die nötige Lockerheit mit. Gudrun Goldmann verleiht dem Roboter R7 eine klare, fast kindlich-unheimliche Stimme, die perfekt zum technischen Setting passt. Die kurzen Auftritte von Ingeburg Kanstein als R8 und Hartmut Kiesewetter als Durchsagestimme runden das Ensemble angenehm ab. Insgesamt ist die Besetzung klug gewählt – alle Sprecher passen wunderbar zu ihren Rollen.

    Die Produktion stammt noch aus einer Zeit, in der mit einfachsten Mitteln große Wirkung erzielt wurde. Die Geräusche sind sparsam, aber effektiv – Funkrauschen, Countdown-Sequenzen, metallisches Hallen, künstliche Stimmen. Besonders der Titelbeginn mit der Countdown-Sequenz zieht sofort in die Welt des Weltalls. Die Musik ist typisch für diese Ära: sphärisch, leicht psychedelisch, und trägt wunderbar zur Atmosphäre bei.

    Das Cover ist ein echtes Highlight: Eine wilde, farbintensive Collage aus roten Planeten, fliegenden Raketen, einer Mondlandschaft und natürlich dem zentralen Roboter R7, der fast wie ein aufrechter Astronaut wirkt. Diese Illustration ist herrlich übertrieben und kitschig – und gerade deshalb absolut liebenswert. Der Titel in knalligem Gelb steht prominent im Zentrum. Alles daran schreit förmlich: Abenteuer! Science-Fiction! Weltraum! – ein echter Schatz für Sammler.

    Roboter <<R7>> außer Kontrolle ist ein nostalgisches Kleinod aus der Frühzeit der Europa-Hörspiele. Die Geschichte mag aus heutiger Sicht einfach wirken, ist aber wunderbar erzählt, liebevoll inszeniert und mit großem Charme ausgestattet. Für Fans klassischer Hörspiele, für Weltraumromantiker und natürlich für Sammler ist diese Folge ein echtes Juwel. Die Mischung aus Abenteuer, Drama und Technikfrage begeistert mich immer wieder – und R7? Der bleibt einem im Ohr.

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