Zauberer Zackzarack
Ganz oben im alten Stadttorturm lebt der große Zauberer Zackzarack mit seinen drei schwarzen Katern Tick, Tack und Tock. Als ihn der Bürgermeister wegen seines lauten Zauberlärms zur Ordnung rufen will, nimmt das Chaos seinen Lauf: Zackzarack ist gekränkt – und seine Kater sorgen mit einem gewaltigen Hokuspokus für reichlich Wirbel in Eistadt. Schnell ist klar: Wer einen Zauberer verärgert, muss mit dem Unerwarteten rechnen.
Diese Hörspielperle von Eberhard Alexander-Burgh vereint alles, was ein Kinderhörspiel der 70er und 80er ausmacht: eine fantasievolle Geschichte, schrullige Figuren, humorvolle Dialoge und eine Prise Anarchie. Zauberer Zackzarack ist weniger ein klassisches Märchen als vielmehr ein launiges Kammerspiel zwischen Zauberei, Kleinstadtidylle und Katerkrawall.
Die Handlung ist schnell erzählt, lebt aber vom verspielten Charme und der stimmungsvollen Atmosphäre. Zackzarack ist kein böser Magier, eher ein etwas lauter, eitler, aber liebenswerter Sonderling – und seine drei Kater sind kluge, freche Sidekicks, die sich mit Witz und Magie einmischen. Als das Rathaus ins Visier ihres Zaubers gerät, wird aus dem beschaulichen Eistadt eine wunderlich-verhexte Kulisse. Der Humor ist altersgerecht, aber keinesfalls einfältig – hier wird mit Sprache, Geräuschen und Ideen gespielt.
Wolfgang Kieling als Zackzarack ist eine Wucht: schrullig, polternd und zugleich herzlich. Seine Stimme gibt dem Zauberer Charakter und Tiefe. Die drei Kater – gespielt von Stephan Chrzescinski, Stefan Brönneke und Marlen Krause – ergänzen sich wunderbar, mit kindlichem Schalk und stimmlicher Vielfalt. Franz-Josef Steffens als Bürgermeister liefert eine herrlich steife Karikatur eines Provinzpolitikers, während Marianne Kehlau als seine Frau augenzwinkernd die Stimme der Vernunft verkörpert. Auch die Nebenrollen – etwa Andreas von der Meden oder Peter Kirchberger – sind mit bekannten Europa-Stimmen hervorragend besetzt.
Die Inszenierung ist typisch Europa der damaligen Zeit: Geräusche sind plastisch, Musik kommt punktuell und effektiv zum Einsatz, und die Regie von Heikedine Körting sorgt für ein hohes Tempo, das nie überfordert. Besonders die Zauberszenen sind mit viel akustischer Fantasie gestaltet und bleiben im Ohr.
Das farbenfrohe, gezeichnete Cover mit dem bärtigen Zauberer in seinem Sternenumhang und den drei schwarzen Katern fängt die Stimmung des Hörspiels perfekt ein: verspielt, bunt und leicht verrückt. Der Stil ist klassisch für die frühen 80er und vermittelt sofort Nostalgie – ein echter Hingucker im Regal.
Zauberer Zackzarack ist ein charmantes, humorvolles Hörspiel für Kinder – aber auch für Erwachsene, die mit Europa-Klassikern groß geworden sind. Es ist ein schönes Beispiel dafür, wie fantasievolle Geschichten, starke Sprecher und durchdachte Produktion zusammenkommen, um ein kleines Stück Magie zu schaffen. Die zauberhafte Anarchie von Zackzarack wirkt wie ein freudiger Zauberspruch gegen Langeweile – mit einem Augenzwinkern und ganz viel Herz.