Ramona: Engel der Rache - 1. Das Schwert der Finsternis

  • Ramona: Engel der Rache - 1. Das Schwert der Finsternis

    Im ländlichen 19. Jahrhundert zieht die junge Ramona mit entschlossener Haltung durchs Land, um das Übernatürliche und die Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Als sie im abgelegenen Dorf Verne auf die verängstigte Ariana trifft, wird sie Zeugin einer unheilvollen Bedrohung – und ahnt nicht, dass dies nur der Anfang einer ganzen Reihe düsterer Ereignisse ist. Bald muss sich Ramona einem Gegner stellen, der weit finsterer ist als alles, was ihr bisher begegnete.

    Mit der ersten Folge von Ramona – Engel der Rache bringt Xantho-Audio eine neue Mystery-Abenteuerserie an den Start, die sich atmosphärisch irgendwo zwischen Gruselklassiker und düsterem Fantasy-Drama bewegt. Die Mischung aus ländlicher Kulisse, okkulten Bedrohungen und einer starken weiblichen Hauptfigur weckt Erinnerungen an klassische Midnight-Horror-Serien – und schlägt dabei bewusst einen eigenen Ton an.

    Die Geschichte entwickelt sich zügig und lässt den Hörer schnell in eine geheimnisvolle, leicht gotisch angehauchte Welt eintauchen. Die Bedrohung wird früh spürbar, was für Spannung sorgt. Gleichzeitig bleibt vieles angenehm rätselhaft – Figuren und Motive werden bewusst nicht vollständig erklärt, was neugierig auf weitere Episoden macht. Besonders gelungen ist die Verbindung von irdischen und übernatürlichen Elementen, wobei die Dorfkulisse eine schöne Bühne für das aufziehende Unheil bietet. Die Episode erzählt keine tiefgreifend komplexe Handlung, aber sie funktioniert als Auftakt, der Lust auf mehr macht.

    Annika Rotvogel als Ramona ist eine erfreuliche Entdeckung: Ihre Stimme hat Kraft, Eigenständigkeit und transportiert sowohl Entschlossenheit als auch Mitgefühl. Aki Baumgardt als Ariana bringt eine fein dosierte Verletzlichkeit mit ein, was gut mit Ramonas entschlossener Art kontrastiert. Benedict Matysik, Barbara Pehlke und Mathias Grimm als finstere Gegenspieler setzen markante Akzente. Die Nebenrollen sind solide besetzt, mit angenehm zurückhaltendem Spiel, das nie ins Überzogene abdriftet. Die Mischung aus bekannten und weniger bekannten Stimmen tut der Atmosphäre gut.

    Sounddesign und Musik sind schlicht, aber effektiv. Die Geräuschkulisse schafft eine stimmige Dorf- und Gruselatmosphäre. Die musikalischen Motive sind dezent, hätten stellenweise aber gerne noch mutiger ausfallen dürfen. Besonders in den unheimlicheren Momenten hätte man die Spannungsmomente mit stärkerer akustischer Unterstützung noch intensivieren können. Insgesamt wirkt die Produktion dennoch durchdacht und rund.

    Das Cover greift die düstere Grundstimmung der Geschichte perfekt auf: Ramona steht mit einem blutroten Schwert im Vordergrund, neben ihr Ariana – beide entschlossen und doch inmitten eines bedrohlichen Szenarios. Der Totenschädel im Bildvordergrund verleiht dem Motiv eine makabere Note, ohne plump zu wirken. Farbgebung, Typografie und Motiv erinnern an klassische Pulp- und Gruselserien, wirken aber modern inszeniert. Ein gelungenes Artwork, das die Tonalität der Serie auf den Punkt bringt.

    Das Schwert der Finsternis ist ein gelungener Auftakt, der mit einer stimmungsvollen Welt, sympathischer Hauptfigur und solider Sprecherriege überzeugt. Die Geschichte bietet keine revolutionären Wendungen, aber sie schafft eine angenehm düstere Atmosphäre, die neugierig auf weitere Folgen macht. Für Fans von Gruselreihen mit weiblicher Heldin ein vielversprechender Start.

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