Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone - 12. Takt des Schicksals
Die Suche nach der Geige Paganinis, die angeblich den Teufel besschwören kann, treibt Sherlock Holmes und Dr. Watson nach Venedig, wo sie in eine alte Familiengruft eindringen. Dass selbst dies große Risiken bergen kann, stellen die beiden fest, als sie auf frischer Tat ertappt werden. Währenddessen treibt der Zirkel der Sieben seinen Plan weiter voran und schreckt dabei vor nichts zurück...
"Takt des Schicksals" ist die zwölfte Folge der Hörspielreihe "Sherlock Holmes: Sonderermittler der Krone", und der Abschluss der Staffel um die Melodie des Teufels. Der Auftakt der Episode mit Sherlock Holmes und Dr. Watson in Venedig gerufen, was direkt mit einer spannenden Szene beginnt und den Ton der Folge festlegt. Ihre Ermittlungen führen sie dann allerdings quer durch Europa, sodass verschiedene Stimmungen vorherrschen. Autorin Silke Werner versteht es, die einzigartigen Atmosphären einzufangen und mit einer spannenden Handlung zu verknüpfen. Die Einbindung des Zirkels der Sieben ist besonders gelungen: Einerseits scheint dieser den Ermittlern einen Schritt voraus zu sein, andererseits bekommt er aber ausgerechnet durch Holmes und Watson auf eine richtige Spur. Die Dynamik der Episode gestaltet sich dadurch lebendig und eingängig, auch wenn der Spannungsbogen nicht die gesamte Handlung über tragen kann - es gibt ein paar kleinere Durchhänger, doch insgesamt ist eine gelungene Episode entstanden. Der Showdown gestaltet sich zwar intensiv, wirkt jedoch in seiner Ausführung recht abrupt - ein paar Sekunden, auf die einer immerhin vierteilige Staffel hinausläuft, wirkt wie ein kleiner Wimpernschlag. Gelungen ist, dass ein großer Hauch Mystik offen bleibt und die Hintergründe der Handlung nicht vollkommen aufgeklärt werden.
Sebastian Fitzner verleiht Damien Willow eine ausdrucksstarke und markante Präsenz. Mit einer leicht arroganten Note und einigen feinen Allüren passt er hervorragend zur Figur und sorgt für eine glaubwürdige Charakterzeichnung. Holger Löwenberg als Ben Lewis ergänzt ihn ideal – die beiden bilden ein starkes Duo, das sich in den Dialogen gekonnt die Bälle zuspielt. Gleichzeitig gelingt es Löwenberg, Ben Lewis als eigenständige Figur darzustellen, ohne im Schatten seines Gegenparts zu stehen. Sven Plate bringt als Oliver Frame eine besondere Note ins Spiel. Seine unverkennbare, leicht kratzige Stimme gibt der Figur einen düsteren Unterton, der die Atmosphäre der Handlung zusätzlich unterstreicht und für eindringliche Momente sorgt. Auch Janis Zaurins, Jessica Neumann und Kaspar Eichel sind zu hören.
Die Episode bleibt akustisch eher zurückhaltend, da viele Szenen ohne musikalische oder geräuschvolle Untermalung auskommen – an manchen Stellen hätte dies für mehr Atmosphäre sorgen können. Dennoch sind die eingesetzten Geräusche gut aufeinander abgestimmt und tragen zur Authentizität der Szenen bei. Besonders in den Szenenwechseln kommt die Musik wirkungsvoll zum Einsatz und sorgt dort für eine spürbare Spannungssteigerung.
Das Cover von versprüht eine düstere, mystische Atmosphäre. Im Zentrum steht ein imposantes Mausoleum, umgeben von Nebel und schattigen Bäumen, die eine geheimnisvolle Kulisse schaffen. Die kühle, grünlich-graue Farbgebung verstärkt den unheimlichen Eindruck, während das gedämpfte Licht für eine gespenstische Stimmung sorgt.
Fazit: "Takt des Schicksals" ist eine durchaus gelungene Episode der Reihe, die durch ihre gelungene Mischung aus historischem Kontext, mystischen Elementen und der klassischen Detektivarbeit von Holmes und Watson besticht. Auch die vielseitigen Stimmungen und der (mit kleinen Ausnahmen) gelungene Spannungsaufbau wissen zu gefallen. Das große Finale, der Showdown, auf den mehr als vier Stunden hinarbeiten, ist jedoch auf eine kurze Begegnung von wenigen Sekunden begrenzt, was nicht vollkommen befriedigend ist.
VÖ: 1. November 2024
Label: All ears
Bestellnummer: 9783962825881
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