HÖRSPIELKOLUMNE „GEDANKEN EINES HÖRSPIELFANS 2/2025 “Sind Fehler überhaupt erlaubt? “

  • Hörspielfans sind ein kritisches Völkchen. Mal passt uns der VÖ-Rhythmus nicht, dann die Laufzeit, das Medium oder die Regie nicht. Wir setzen uns intensiv mit unserem Hobby auseinander, bezeichnen uns manchmal auch als Nerds, Korinthenkacker oder einfach als Fans. Labels stehen unter unseren Argusaugen und Fehler werden hier sofort bequatscht. Leider passiert es hie und da dass wir dabei über das Ziel hinaus schießen.


    Doch auch andersrum werden Fehler von uns Fans von den Machern und Labels kritisch beäugt. Wir hatten hier schon mahnende Anwaltsschreiben, weil Kritik nicht gern gesehen war, regen Emailverkehr weil eine Rezension nur Labelfreundlich auszufallen habe oder Labels, die hier den Hut nahmen, weil unser Ton zu rauh war.
    Letztlich hatte ich in einem Thread fälschlicher Weise vom Hörspielaward geschrieben, meinte aber den HörNews-Award. Habs verwechselt. Dies brachte mir die Kritik eines Hörspielschaffenden ein, der mir bzw. dem Hörspieltalk wiederholtes Unwissen und Desinformation vorwarf. Das ist kein Einzelfall. Kritik und Hinweise sind jederzeit erlaubt. Ich bin darüber dankbar. Aber der Ton macht die Musik. Und wenn wir Woche für Woche Werbung für die Hörspiele dieses und anderer Hörspielmacher posten, dafür aber in den seltensten Fällen ein kleines Danke bekommen, jedoch sofort bei einem Fehler schriftlich rüde zurecht gewiesen werden, wiederholt, so lässt dies manchmal schon seelische Narben der Enttäuschung und des Unverständnisses zurück. Werbung ist selbstverständlich, Fehler jedoch unverzeihlich?

    Sind Fehler in unserer heutigen Zeit also überhaupt noch erlaubt? Dürfen wir noch Fehler machen ohne, dass wir sofort „eine auf den Deckel bekommen“ #haemmern#? Sind Fehler immer nur ein Zeichen von Schwäche und von Unwissen? Können Fehler nicht auch ein Zeichen von Engagement sein? Von Liebe und Hingabe, von Motivation und Willen? Können uns Fehler nicht auch weiterbringen, uns auf Neues aufmerksam machen und den anderen zeigen, dass wir nicht perfekt sind? Und müssen wir heute immer Fehler los sein? Nur wer wirklich anpackt, kann etwas erreichen. Der Hörspieltalk wäre nicht da wo er aktuell ist, wenn man sich nie etwas getraut hätte, nie etwas versucht hätte und vieles gemacht hätte. Dabei sind Fehler passiert, passieren Fehler und werden noch weitere Fehler geschehen, ABER sie sind Ausdruck dass man nicht stehen bleibt, dass man sich weiter entwickelt und man Mensch ist!


    Wir machen alle Fehler. Labels wie Fans. Wir sind Menschen und keine Roboter, in Zeiten von KI ist auch das keine Selbstverständlichkeit mehr. Ich wünsche mir, dass Fehler, egal von wem, in Zukunft mit etwas mehr Verständnis von uns allen entgegen genommen werden, wir Empathie zeigen und vor allem nicht immer nur die Fehler sehen sondern auch die vielen positiven Dinge, die Labels und Fans Tag für Tag füreinander machen. Kritik für Fehler sind Ok, aber auch Lob, wenn es angebracht ist! Und ein #danke# hat noch niemanden geschadet. Selbst einem Hörspielmacher nicht #jaja#

    Über Kommentare in Form von Postings, PMs oder Emails würde ich mich freuen! #winkewinke#

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Tja,so ein Thema endet zwangsläufig in Gesellschaftskritik.Wie zum Beispiel im anderen Thread wo es um Höflichkeit,etc… geht.Die Menschen sind im gesamten immer mehr gereizt,gehetzt,neidisch und kaum mehr zu Diskussionen fähig.Die Ursachen sind vielfältig,teils begründet und teils der Entwicklung der asozialen Medien geschuldet.Nur noch schwarz und weiß,Kritik unter der Gürtellinie.Konsens ist ein Fremdwort,wer nachgibt ist ein Looser.Das können wir ja gerade auch in der Weltpolitik beobachten.Und das ist für mich nicht einmal off topic sondern ein großes Ganzes,was das Geschehen auf unser Welt leider so negativ beeinflusst.

  • Aber müssen wir dies in unsere „Hörspielblase“ reinlassen? Können wir nicht „unter uns“ andere zwischenmenschliche Spielregeln haben? Das Besondere am Hörspiel ist, dass wir den Alttag außen vor lassen können. Können wir uns dann nicht hier zumindest Fehler erlauben ohne dafür Kopfnüsse zu erhalten und ab und an auch mal Danke sagen?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Nun,zu dem Thema VÖs, Labels,Medium,etc… bekomme ich hier keine Streitereien oder Probleme mit.Was daran liegt das meine Hörspiele schon alle vor langer Zeit veröffentlicht wurden 😂

    Aber bei dem Thema Medium zb gibt es hier doch gute Diskussionen,so das ich die von dir geschilderte Problematik ,hier nicht wahrnehme.

  • Und wenn wir Woche für Woche Werbung für die Hörspiele dieses und anderer Hörspielmacher posten, dafür aber in den seltensten Fällen ein kleines Danke bekommen, jedoch sofort bei einem Fehler schriftlich rüde zurecht gewiesen werden, wiederholt, so lässt dies manchmal schon seelische Narben der Enttäuschung und des Unverständnisses zurück. Werbung ist selbstverständlich, Fehler jedoch unverzeihlich?

    Sowas wurmt mich dann auch. Fehler sind menschlich und es steckt nicht immer eine böse Absicht dahinter, auch wenn es manche Macher vielleicht vermuten.

  • Wenn ich Fehler mache, dann stehe ich dazu, entschuldige mich und versuche in der Zukunft diesen Fehler nicht mehr zu machen. Aber wir sind alle Menschen und Fehler passieren. Jeden Tag, jede Stunde. Wir lernen daraus. Deshalb sehe ich einen Irrtum nicht per se als Weltuntergang an. Schon gar nicht wenn es sich um ein Hobby handelt, das man sehr gerne hat!

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Das spricht dann aber (gleichzeitig leider und erfreulicherweise) nur für dich, lieber Markus, weil eine solche reflektierte Einstellung wenige haben. Meinem Eindruck nach, hat sich der Umgang mit Fehlern ins Negative gewandelt. Es geht vermehrt um Schuldsuche, die Möglichkeit, selbst eine reine Weste zu behalten, vielleicht auch im ein oder anderem Bereich Angst vor dem juristischen Damoklesschwert. Worum es nicht geht ist gemeinsam eine Lösung zu finden und anzuerkennen, dass Menschen Menschen sind und unterschiedlich.

  • Kleine Anekdote aus meinem Leben als Obmann. Ein sehr verdienstvoller Spieler hat sich bei mir abgemeldet und dabei eine Vielzahl an Gründen aufgezählt. Manche waren berechtigt, manche waren aus meiner Sicht an den Haaren herbei gezogen bzw. man tut mir Unrecht. Ich hätte jetzt so reagieren können, wie wohl die meisten Menschen reagieren wenn sie mit Vorwürfen konfrontiert werden, man bestreitet diese und macht seinerseits Vorwürfe, geht in den Gegenangriff über. Ich habe dies aber nicht gemacht, habe gesagt er muss sich für seine Entscheidung nicht rechtfertigen. Hab ihm für die schöne Zeit und die vielen Erfolge gedankt und ihm gesagt, dass ich froh bin eine Zeit lang gemeinsam mit ihm einen so erfolgreichen Weg gegangen zu sein. Und wir sind so im Guten und Schönen auseinander gegangen. Ich denke man kann manchmal zu seinen Fehlern stehen, muss sich aber nicht Teufel komm raus dafür rechtfertigen und den Kritiker schlecht machen. Manchmal passieren Fehler, manchmal passt es einfach nicht mehr und man geht getrennte Wege. Auch wenn es schwer fällt.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

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