Retro Check: Das Gespenst vom Schloßhotel (1976) [EUROPA]

  • Das Gespenst vom Schloßhotel

    LP-Bestellnummer der Erstausgabe: E 2123

    Klappentext:

    In stürmischer Nacht finden Benno und Ulla endlich Unterkunft in einem alten Schloß.
    Der gnomenhafte Hausdiener ist ihnen unheimlich.
    Ein ruheloser Geist verbreitet Angst und Schrecken.
    Wer ist für den grausigen Tod der Schloß-Gäste verantwortlich?
    Werden Benno und Ulla die nächsten Opfer sein?

    Ulla Reinhilt Schneider
    Benno Andreas von der Meden
    Herr Wagner Ernst von Klipstein
    Georg Peter Kirchberger
    Frau Bentin Marianne Kehlau
    Polizist Jochen Sehrndt

    Regie: Heikedine Körting

    Hörspiel von H.G. Francis

    Bemerkungen:

    Jahr: 1976

    Spielzeit: 17'55" / 17'50"

    Cover: Olof Feindt ("van Vindt")

    Weitere Bestellnummern: MC: 4309 / MC: 4323 / LP: 115 591.1 / MC: 515 591.6

    Dieses Hörspiel erschien leicht gekürzt,
    mit neuer Musik und zusätzlichen Geräuschen abgemischt nochmals in der EUROPA-Gruselserie
    als Folge 4 (LP 115 677.2, MC 515 677.7) unter dem Titel "Das Schloß des Grauens".
    Die einschneidendste Änderung war hierbei sicherlich die Kürzung des Schlusses,
    der Ullas unheilvolles Resümee "Ich sage dir, der Mann lügt wie gedruckt" zum Opfer fiel.
    Wer sich für die Unterschiede im Detail interssiert,
    sollte die Seite mit dem Versionenvergleich aufschlagen.

    Versionsvergleich Schloßhotel

    "Klar erkennbare Unterschiede zwischen beiden Versionen:
    In der neueren Version, "Das Schloß des Grauens", fehlt Ullas Schlußsatz.
    Ob dies aus technischen Gründen (die Schlußmusik wurde ausgetauscht) geschah,
    oder ob man dem Hörer diesen letzten erzählerischen Kniff der Einfachheit halber ersparte, ist unklar.
    Schade ist es auf jeden Fall.
    Für "Das Schloß des Grauens" wurden diverse (aber nicht alle) Musiken ausgetauscht.
    Spannende Szenen, die in "Das Gespenst vom Schloßhotel" alleine auf das durch den Dialog
    vermittelte Geschehen aufbauten, wurden zusätzlich mit Melodiebögen angereichert.
    Brach der Bibliothek-Dialog am Ende der ersten Seite einfach ab ("Wo ist meine Linda?")
    und wurde er auf der zweiten Seite unmittelbar fortgesetzt ("Soll das alles bedeuten ..."),
    so finden sich im "Schloß des Grauens" Musiken zur Kennzeichnung des Endes bzw. des Anfangs der Szene.
    Außerdem wurden die Stimmen an den meisten Orten im Schloß nachträglich mit Hall versehen."

    Bei der Neuauflage der Gruselserie wurde Ullas Schlußsatz wieder in das Hörspiel eingefügt.

    Das Schloß des Grauens
    (115 677.2)

    Ein Artikel von Christian Jürs :

    Benno (Andreas von der Meden) und Ulla (Reinhilt Schneider), ein junges (Ehe?-) Paar befindet sich mit dem Auto
    auf Reisen. An einem regnerischen Abend wollen sie Unterschlupf in einem Schloßhotel suchen.
    Doch der zwergenhafte Hausdiener Wagner (Ernst von Klippstein) weist die beiden zunächst ab.
    Das Schlosshotel sei zur Zeit geschlossen. Da Benno jedoch nicht locker lässt,
    gewährt der alte Griesgram den beiden Reisenden schlussendlich ein Notlager.
    Doch dieses erweist sich als gefährlich. So macht Benno Bekanntschaft mit einer Falltür und Ulla begegnet
    dem blinden Schloßgeist Georg, der sich alle hundert Jahre auf die Suche nach seiner Angebeteten Linda macht.
    Eine Suche, die über die Jahrhunderte mehreren Frauen das Leben gekostet hat.
    Auch die ebenfalls angereiste Frau Bentin (Marianne Kehlau) gerät in Lebensgefahr.
    Und dann verschwindet auch noch der alte Wagner…

    DAS GESPENST VOM SCHLOßHOTEL hatte schon fünf Jahre auf dem Buckel,
    als es in die Neon-Gruselserie integriert wurde. Dabei wurde die ursprüngliche Version durch neue Musik
    (wobei die 81er Version nicht das damals von Bert Brac aka Carsten Bohn komponierte Titelthema der Reihe besaß)
    und zusätzliche Halleffekte in manchen Szenen aufgepeppelt wurde.
    Dafür wurde anno 1981 der Schlusssatz einer Figur getilgt,
    welcher unterschiedlich interpretiert werden kann.
    In der auf CD erschienenen „Rückkehr der Klassiker“ Auflage war dieser Satz dann wieder enthalten,
    jedoch auch einige neue Musikstücke, die in meinen Augen so gar nicht passen.
    Da ich mit der 81er Auflage groß geworden bin, war ich mit der Lache des alten Wagner als Abschluß
    daher immer gut bedient. Auf Ullas empörtes „Der Mann lügt wie gedruckt.“ konnte ich gut verzichten,
    aber dass ist Geschmackssache.

    Doch wie wirkt dieses altmodische Gruselhörspiel heute? Die Antwort lautet „wunderbar atmosphärisch und kurzweilig“.
    Dies ist vor allem den grandiosen Sprechern zu verdanken.
    Über Reinhilt Schneider brauche ich nicht mehr viel zu erzählen.
    Kollege Victor hat zu recht schon reichlich von ihren zarten Stimmchen geschwärmt in seiner
    Kritik zu DRACULA – KÖNIG DER VAMPIRE. Auch hier weiss sie als schüchterne und ängstliche Ulla erneut zu überzeugen.
    Ihr zur Seite stand Andreas von der Meden, dessen Stimme unverkennbar mit David Hasselhoff in den 80ern verbunden war.
    Bei Europa war er Dauergast, nicht zuletzt wegen seiner Doppelbesetzung bei den drei Fragezeichen
    (er sprach Skinny Norris und Chauffeur Morton). Sein Benno ist ein herrlicher Sprücheklopfer,
    der herrlich trocken die absurde Gruselsituation mit Humor nimmt.
    So schlägt er vor den Weinkeller zu plündern, da ihnen nach dem Genuß des alkoholischen
    Gesöffs Georg nicht mehr so auf die Nerven gehen würde. Leicht reden hat er ja,
    immerhin droht ihm durch den Schloßgeist keine Gefahr.

    Wesentlich gefährlicher lebte da Frau Bentin, zumal ihre Überlebenschance als etwas später auftauchender
    Nebencharakter durchaus gering war. Frau Kehlau war immer eine Bereicherung in den EUROPA Hörspielen.
    Ganz besonders in Folge 8 dieser Reihe durfte sie glänzen.
    Aber dazu kommen wir später.

    Ganz besonders toll auch die Leistung des mürrischen Hausdieners Wagner,
    den Ernst von Klipstein wahrhaft lebendig macht. Es sollte nicht sein letzter Auftritt innerhalb der Reihe bleiben
    (Gott sei dank), doch der alte Wagner war ihm einfach auf den Leib geschrieben.
    „Sie glauben doch nicht an Gespenster?“.
    Aber auch er durfte in Folge 8 eine weitere Glanzleistung vollbringen.
    Wir werden darüber reden.

    Der von Peter Kirchberger gesprochene Geist Georg weiss hingegen weniger zu überzeugen.
    Gerade gegen Ende hin wechselt seine Figur von unheimlich zu unheimlich lächerlich.
    Trotzdem bleiben hinterher vor allem seine anfangs unheimlichen Auftritte,
    in denen er sein wahnsinniges „Liiiindaaa“ von sich gibt, in Erinnerung.
    Übertroffen wird er in punkto Lächerlichkeit jedoch von Jochen Sehrndts Polizisten,
    der am Ende den Todesfall im Schloß belächelt und verspricht, sich bei der Ermittlung Zeit zu lassen,
    begleitet von einem schmunzeln.

    Auch wenn das jetzt alles irgendwie negativ klingen mag, DAS SCHLOß DES GRAUENS ist ein ganz wundervolles,
    fantasievolles Hörspiel für Jung und Alt, das ganz ohne Erzähler auskommt.
    Ja, Kinder ab ca. 8 Jahre dürften keinen bleibenden Schaden beim Anhören von Bennos
    und Ullas Ermittlungen in Sachen Schlossgeist bekommen.
    Aber auch Erwachsene Zuhörer werden sich nicht langweilen.
    Vor allem dann nicht, wenn Sie tatsächlich an Gespenster glauben. Ha ha ha ha ha ha ha….

    H.G. Francis Folge 4 - Das Schloß des Grauens

    Statistik
    Jahr: 1981

    Spielzeit: 19'30" / 19'30"

    Cover: Olof Feindt ("Van Vindt")

    Weitere Bestellnummern: MC: 515 677.7

  • Gehört für mich zu den drei grusligsten Hörspielen:

    Die Teufelsuhr, Schloß des Grauens, Burns 4- Angst aus Eis

    Burns 4 war für dich gruselig? Dann muss ich wohl doch nochmal ganz am Anfang starten mit meinem zweiten Durchlauf, ich hab von den ersten 25 Folgen fast gar nichts mehr in Erinnerung außer Folge 7, die komplett in der Vergangenheit spielte.

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