Anwaltserien in der Hörspielbranche rar gesät

  • Überraschender Weise habe ich festgestellt, dass man klassische Anwaltserien oder Serien wo ein Anwalt eine Hauptrolle spielen, im Hörspielbereich vergeblich sucht. Oder habe ich etwas übersehen? Könnt ihr mir da aushelfen? Würde ein Anwalt nicht auch ein sehr guter Ausgangspunkt für eine Kriminalserie sein? In TV-Serien findet man das ja durchaus öfters. Auch sind Gerichte oftmals ein spannender Schauplatz für die Aufklärung von Kriminalfällen. Warum hat hier noch niemand „zugeschlagen“ und eine Geschichte oder Serie daraus gebastelt? Früher war ja zum Beispiel „Ein Fall für Zwei“ sehr beliebt.

    Was meinen unsere hier anwesenden Autoren? Tolkien , Chris2710 , Christian , Marc Freund , Thorsten B , Marcus Meisenberg , gruenspatz und Kollgen #winkewinke#

    Wäre das nicht mal ein etwas geänderter Pfad für Kriminalfälle, die man gehen könnte? David Holy & Labelkollegen?

    Und was meinen die Hörspieltalkerinnen & Hörspieltalker dazu? Wäre das was für Euch? Weiche Vorbilder aus dem TV fallen Euch ein?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Ich würde da auch sofort an "Ein Fall für zwei" denken. Und dann gibt es natürlich noch die ZDF-Serie "Der Staatsanwalt". Ich habe aber schon lange keine Fernsehkrimiserien mehr geschaut.

    "Was sagt man darüber, wie man Bücher schreibt? Man denkt sich etwas aus und zwingt sich, es aufzuschreiben."

    Ariadne Oliver, Poirot: Wiedersehen mit Mrs. Oliver

  • Ich habe früher immer L.A.Law geguckt. Aber ich denke, wenn man so etwas schreiben möchte, muß man sich auch ein bisschen mit dem Gesetz auskennen. Und das ist bei den meisten Autoren nicht der Fall. Wenn man einen Polizisten hinter einen Verbrecher hinterher schickt, ist es eben doch noch etwas anderes, als wenn man sich in einen Strafverteidiger reindenken muß.

  • Ich habe früher immer L.A.Law geguckt. Aber ich denke, wenn man so etwas schreiben möchte, muß man sich auch ein bisschen mit dem Gesetz auskennen. Und das ist bei den meisten Autoren nicht der Fall. Wenn man einen Polizisten hinter einen Verbrecher hinterher schickt, ist es eben doch noch etwas anderes, als wenn man sich in einen Strafverteidiger reindenken muß.

    Das ist es. Ich will nicht ausschließen, dass man es mal für eine Einzelfolge nutzen kann, aber eine ganze Serie ist schon schwer. Da müsste man vorher so einiges recherchieren und bedenken. ;)

  • Dann bitte sowas wie Boston Legal oder Ally McBeal. Oder Maaaaaaatlock ;)


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  • Muss man für eine Anwaltserie wirklich mehr recherchieren als für eine andere Serie? Und würde nicht genau diese Recherche die Serie dann zu etwas besonderes machen? Fitzek recherchiert für seine Bücher immer sehr viel. Macht das am Ende nicht ein erfolgreiches Buch oder Hörspiel aus? Ich weiß noch als brudervomweber erzählt hat wie viel er für Amadeus recherchiert hat. Das merkt man dann als Hörer an vielen kleinen und großen Details. Ich würde mir wünschen wenn es mehr solche „besonders recherchierten“ Serie gäbe. Sie hätten dann auch etwas mehr Alleinstellungsmerkmale als die üblichen Serien. #imho#

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Überraschender Weise habe ich festgestellt, dass man klassische Anwaltserien oder Serien wo ein Anwalt eine Hauptrolle spielen, im Hörspielbereich vergeblich sucht. Oder habe ich etwas übersehen? Könnt ihr mir da aushelfen? Würde ein Anwalt nicht auch ein sehr guter Ausgangspunkt für eine Kriminalserie sein? In TV-Serien findet man das ja durchaus öfters. Auch sind Gerichte oftmals ein spannender Schauplatz für die Aufklärung von Kriminalfällen. Warum hat hier noch niemand „zugeschlagen“ und eine Geschichte oder Serie daraus gebastelt? Früher war ja zum Beispiel „Ein Fall für Zwei“ sehr beliebt.

    Was meinen unsere hier anwesenden Autoren? Tolkien , Chris2710 , Christian , Marc Freund , Thorsten B , Marcus Meisenberg , gruenspatz und Kollgen #winkewinke#

    Wäre das nicht mal ein etwas geänderter Pfad für Kriminalfälle, die man gehen könnte? David Holy & Labelkollegen?

    Und was meinen die Hörspieltalkerinnen & Hörspieltalker dazu? Wäre das was für Euch? Weiche Vorbilder aus dem TV fallen Euch ein?

    Hallo Ihr Lieben,

    ich habe früher immer Petrocelli geguckt, aber wenn ichn ich recht entsinne, war er zwar Anwalt, aber im Grunde ging es darum, Verbrecher dingfest zu machen und es gab keine Verhandlungen. In einem solchen Fall bräuchte man keine großartige Recherche, denn dann wäre der Beruf austauschbar. Wenn es hingegen darum geht, eine Serie vor Gericht spielen zu lassen, wäre das natülrich etwas anderes. Für mich kann ich sagen, dass ich noch andere Inhalte hätte, denen ich mich lieber widmen würde, als einer Anwaltsserie. Grundsätzlich ist es natürlich auch eine Sache der Nachfrage: ich wäre jetzt nicht so sicher, ob es eine wirklich große Nachfrage für eine solche Serie gibt. Zudem müsste man sich fragen, was man damit erreichen will. Soll vor Gericht verhandelt werden, fände ich es interessant, wenn zeitgemäße gesellschaftliche Themen behandelt werden. Ob ein Verbrecher schuldig ist oder nicht, fände ich jetzt nicht so spannend. Aber einem fiesen multinationalen Konzern das Handwerk zu legen wäre schon was anderes. Dann würde man das Thema aber vermutlich auch größer aufziehen, also mit Ermittlungen usw. Für so etwas könnte ich mich schon erwärmen. :)

  • ;DHallo Ihr Lieben,

    ich habe früher immer Petrocelli geguckt, aber wenn ichn ich recht entsinne, war er zwar Anwalt, aber im Grunde ging es darum, Verbrecher dingfest zu machen und es gab keine Verhandlungen. In einem solchen Fall bräuchte man keine großartige Recherche, denn dann wäre der Beruf austauschbar. Wenn es hingegen darum geht, eine Serie vor Gericht spielen zu lassen, wäre das natülrich etwas anderes. Für mich kann ich sagen, dass ich noch andere Inhalte hätte, denen ich mich lieber widmen würde, als einer Anwaltsserie. Grundsätzlich ist es natürlich auch eine Sache der Nachfrage: ich wäre jetzt nicht so sicher, ob es eine wirklich große Nachfrage für eine solche Serie gibt. Zudem müsste man sich fragen, was man damit erreichen will. Soll vor Gericht verhandelt werden, fände ich es interessant, wenn zeitgemäße gesellschaftliche Themen behandelt werden. Ob ein Verbrecher schuldig ist oder nicht, fände ich jetzt nicht so spannend. Aber einem fiesen multinationalen Konzern das Handwerk zu legen wäre schon was anderes. Dann würde man das Thema aber vermutlich auch größer aufziehen, also mit Ermittlungen usw. Für so etwas könnte ich mich schon erwärmen. :)

    Gab es da nicht auch mal eine Serie mit einem Psychologen , der nebenbei auch Ermittlungen angestellt hat? Die fand ich ja ziemlich stark...;D

  • Muss man für eine Anwaltserie wirklich mehr recherchieren als für eine andere Serie? Und würde nicht genau diese Recherche die Serie dann zu etwas besonderes machen? Fitzek recherchiert für seine Bücher immer sehr viel. Macht das am Ende nicht ein erfolgreiches Buch oder Hörspiel aus? Ich weiß noch als brudervomweber erzählt hat wie viel er für Amadeus recherchiert hat. Das merkt man dann als Hörer an vielen kleinen und großen Details. Ich würde mir wünschen wenn es mehr solche „besonders recherchierten“ Serie gäbe. Sie hätten dann auch etwas mehr Alleinstellungsmerkmale als die üblichen Serien. #imho#

    Das Fitzek-Beispiel hinkt vielleicht ein bisschen. Die Reichweite eines bekannten Thriller-Autors rechtfertigt auch längere Recherchen. Wobei ich jetzt nicht denke, dass für Anwaltsserien übermäßig viel zu recherchieren wäre. Grundlegende Dinge über den Anwaltsberuf und Abläufe im Gericht macht man einmal und hat sie dann für die ganze Serie. Als ich damals bei Pater Brown eingestiegen bin, habe ich mich auch erstmal mit der Figur und ihrem kirchlichen Umfeld vertraut gemacht. Ansonsten hängt es immer davon ab, was man konkret erzählen will oder in welchem Setting. Und dann recherchiert man zum Beispiel über bestimmte Gifte oder schaut mal ins Strafecht oder macht sich über Schauplätze kundig (Insel-Krimi oder meine Tower-Raben-Folge in Mimi Rutherfurt, wo es auch sehr viel recherchiertes Material ins Skript geschafft hat).

    "Was sagt man darüber, wie man Bücher schreibt? Man denkt sich etwas aus und zwingt sich, es aufzuschreiben."

    Ariadne Oliver, Poirot: Wiedersehen mit Mrs. Oliver

  • Aber man müßte doch für die Fälle eine einigermaßen plausible Strafe recherchieren. Nicht umsonst dauert das Studium viele Jahre und es wird oft in die höchsten Instanzen geklagt. Wie soll ein Autor das leisten? Bei den Fernsehserien holen sie sich auch Anwälte als Berater. Wir sprechen hier von Hörspielserien, wer bezahlt denn diese Berater? Nee, gerade eine Anwaltsserie ist nochmal eine ganz andere Hausnummer, finde ich. Ich für meinen Teil traue mir das nicht zu. Da umgebe ich mich lieber mit meinem Freund, dem Zombie und auch dem Ghoul und befrage die, wie so ihre Tätigkeiten aussehen.

  • Ich denke, bei einer Hörspielserie erwartet auch keiner rechtskräftige Urteile, die selbst vor dem Bundesverfassungsgericht standhalten würden. Es sollte halt nur plausibel sein.

    "Was sagt man darüber, wie man Bücher schreibt? Man denkt sich etwas aus und zwingt sich, es aufzuschreiben."

    Ariadne Oliver, Poirot: Wiedersehen mit Mrs. Oliver

  • Interessanter neuer Thread! :)


    Je nachdem wie die Anwaltsserie konzipiert ist, braucht der Autor nicht besonders ausführlich recherchieren. Im TV ist es z. B. bei "Ein Fall für Zwei" so: Seit über 20 Jahren gibt es dort kaum noch Szenen im Gerichtssaal.


    Gab es da nicht auch mal eine Serie mit einem Psychologen , der nebenbei auch Ermittlungen angestellt hat? Die fand ich ja ziemlich stark...;D

    Gemeint ist bestimmt "Für alle Fälle Fitz". Von dem Konzept gab es noch eine deutsche Variante mit Christian Ulmen in der Hauptrolle.

  • Ich denke, bei einer Hörspielserie erwartet auch keiner rechtskräftige Urteile, die selbst vor dem Bundesverfassungsgericht standhalten würden. Es sollte halt nur plausibel sein.

    Und wenigstens keine groben Fehler aufweisen wie (falls es in Deutschland spielen sollte) diesen Richterhammer oder den Vorsitzenden mit ,,Euer Ehren" anzusprechen ^^

  • Es gibt sicherlich auch verschiedene Möglichkeiten wie man eine Anwaltsserie aufzieht. JFK, Zeugin der Anklage oder Ein Fall für Zwei sind alle drei grundverschieden.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Es scheint als ob der Aufwand und das dazu notwendige Wissen der Hauptgrund dafür ist, dass sich keine Autoren und Labels über eine Anwaltsserie oder ein Gerichtsdrama drüber trauen. Schade eigentlich, denn auch wenn der Aufwand deutlich höher ist, bedeutet es im Umkehrschluss, dass es auf diesem Genregebiet wenig Konkurrenz gibt, im Gegensatz zu den sonstigen 0815 Miss Marple Insel und Küsten Krimis.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Nachdem „Für alle Fälle Murphy“ nun doch keine Anwaltsserie wird, schade hätte sich auf Grund des Titels irgendwie angeboten, müssen wir weiterhin auf eine Hörspielserie rund um einen Anwalt, Gerichtsverfahren etc. warten. #wart#

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Bei den Fernsehserien fehlen noch "Die Kanzlei" und "Danni Lowinski".

    Allerdings habe ich den Eindruck, dass diese Serien immer ein ähnliches Konstrukt haben: Anwalt übernimmt Mandat, dann wird für das Klientel ermittelt (entweder von der Anwaltschaft selbst, oder durch Detektive), um dem Fall erfolgreich abzuschließen. Das hat mit der "Wirklichkeit" in der Arbeitswelt von Anwälten nicht wirklich viel zu tun (wahrscheinlich so gut wie gar nichts).

    Und auf Hörspiele mit Ingo Lenßen kann ich ehrlich gesagt ganz verzichten.

    #urlaub1#

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