Insel-Krimi - 35. Poeler Heuler und Halunken

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    Sophie Weber, eine engagierte Studentin, kann ein ganzes Wochenende mit dem renommierten Meeresforscher Dr. Lothar Matthiesen verbringen. Dafür reist sie mit ihrer besten Freundin Luca nach Poel, wo sie sich erhofft, Robben zu beobachten und mehr über die Tiere und ihr Verhalten zu lernen. Doch schnell kommt es zu kleinen Reibereien mit Lucas neuer Liebschaft, den sie vor kurzem im Internet kennengelernt hat...

    Der Schauplatz der 35. Folge von Insel-Krimi ist die idyllische Ostseeinsel Poel – ein Ort mit etwa 2.500 Bewohnern, der für seine Natur und Ruhe bekannt ist. Ein vielversprechender Ort für einen Krimi, doch diese Episode hätte in puncto Spannung noch ein wenig mehr Energie benötigt. Die Geschichte beginnt mit ausführlichen Darstellungen der Figuren und ihrer Lebensumstände. Auch die Ankunft auf Poel und die Beobachtungen der Robben nehmen viel Raum ein, bevor das eigentliche Krimielement der Handlung überhaupt spürbar wird. Diese lange Anlaufphase kostet die Folge an Dynamik, da der Fall selbst weder besonders komplex noch fesselnd ist. Statt auf Spannung setzt die Episode auf eine eher lockere Erzählweise, die jedoch nicht genügend Impulse gibt, um dauerhaft zu fesseln. Die Charaktere sind solide dargestellt und wirken in sich stimmig, bleiben jedoch blass. Es fehlt an Figuren, die wirklich Interesse wecken oder mit denen man mitfiebern könnte. Auch die Beziehungen zwischen den Figuren bleiben oberflächlich, und Konflikte, die die Geschichte beleben könnten, sind selten. Was jedoch gut gelingt, ist die Darstellung des gemütlichen Inselflairs und der Einbindung der Natur, die der Folge eine ruhige, stimmungsvolle Atmosphäre verleiht. Dennoch hätte ein stärkerer Spannungsbogen dieser Folge gutgetan.

    Souzan Alavi ist in der Rolle der Luca Marini zu hören und verstärkt mit ihrer Stimme die jeweils vorherrschende Atmosphäre. Von lockeren Gesprächen über angespanntere Situationen bis zu emotionalen Momenten schafft sie einen glaubhaften Eindruck. Auch Irene Weber ist als Sophie Weber sehr solide, ihr Klang ist angenehm und die Betonung authentisch, wobei sie sich gut an die entspannete Stimmung der Episode anpasst. Rolf Berg ist als Lothar Matthiesen zu hören. Er bringt die Ernsthaftigkeit, aber auch den Charme des Forschers gut zur Geltung und schafft dabei eine Ausstrahlung, die warmherzig, aber auch energisch wirkt. Matthias Renneisen, Sven Plate und Werner Wilkening sind ebenfalls zu hören.

    Akustisch wurde eine stimmige Szenerie geschaffen, wobei die Dialoge immer klar im Vordergrund stehen. Musik ist nur selten als Kulisse, sondern eher in den Szenenwechseln zu hören und verleiht das norddeutsches Flair. Die Geräusche sind treffend und glaubhaft - sowohl für den Hintergrund als auch als Unterstützung der Handlungen der Figuren.

    Das Cover strahlt eine mystische und zugleich düstere Atmosphäre aus. Im Vordergrund liegen Robben an einem felsigen Strand, während im Hintergrund beeindruckende, steile Klippen zu sehen sind, die einen unberührten, rauen Küstenabschnitt darstellen. Die Farbgebung ist in kühlen, natürlichen Tönen gehalten, der Himmel ist bewölkt und trägt zur leicht bedrohlichen Stimmung bei.

    Fazit: Eine Folge, die mit ihrem charmanten Inselflair punktet, aber an Spannung und erzählerischer Dichte einbüßt. Für Fans, die sich von der Atmosphäre der Ostseeinsel einfangen lassen möchten, bietet sie solide Unterhaltung – für ein fesselndes Krimi-Erlebnis reicht es jedoch nicht. Dazu fehlt ein wirklich packender Aufhänger oder ein früherer Beginn des Spannungsbogens.

    VÖ: 22. November 2024
    Label: Contendo Media
    Bestellnummer: 9783967625028

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