Utopia - 4. Mission Weltherrschaft

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    70 Jahre ist es her, dass der Inselstaat Utopia von Klaus Mertens und Elisabeth Stanfort gegründet wurde, mittlerweile sind viele weitere übernatürlich begabte Menschen Teil von Utopia geworden. Doch auch die restliche Welt hat sich gewandelt: Hungersnöte, Armut und Korruption prägen weite Teile der Länder. Chris Mertens, der Enkel der beiden Gründer und mittlerweile Herrscher von Utopia, sieht nur einen einzigen Weg, um die Welt zu retten: Sie muss vollständig unter Kontrolle von Utopia geraten...

    "Utopia" hat es auch in der vierten Episode wieder geschafft, mich zu überraschen. Die Serie von Pandoras Play aus der Feder von Marcus Meisenberg hat in den ersten drei Folgen immer wieder neue Szenerien präsentiert, aber den Eindruck hinterlassen, nun eine gefestigte Idee fortzusetzen. Doch in "Mission Weltherrschaft" dreht sich noch einmal alles komplett mit einem Zeitsprung von 70 Jahren, was natürlich auch einen komplett neuen Cast und eine ganz andere Szenerie präsentiert. Und statt einer Utopie gibt es eher eine Dystopie, die halb zerstörte, von Krieg gebeutelte Welt, die dort gezeigt wird, ist aber leider kein vollkommen undenkbares Szenario. Wie Chris, der charismatische und strebsame neu Herrscher von Utopia, Pläne schmiedet und einen kompletten Umschwung plant, ist sehr gelungen - insbesondere weil diese im Laufe der Zeit extremere Formen annehmen. Wie beispielsweise die Wirksamkeit des Umsturzes der Weltordnung auf den verschiedenen Erdteilen beschrieben wird, ist mit vielen reizvollen Details verziert. Aber auch einige private Zusammenhänge spielen eine reizvolle Rolle. Die komplett neue Szenerie passt hervorragend zur bisherigen Entwicklung und hebt die Serie noch einmal auf eine neue Ebene.

    Auch wenn hier kaum bekannte Stimmen vorkommen, sind die ganz neuen Rollen zu sehr großen Teilen überzeugend besetzt, nur ein geringer und vernachlässigbarer Teil zeiht den Standard etwas nach unten. Marvin Kopp ist in der Hauptrolle als Chris Mertens aber tadellos besetzt, seine deutliche und klare Stimme formt einen reizvollen Charakter mit verschiedenen Ebenen, was für viele starke Momente sorgt. Matthias Kupfer ist als US-amerikanischer Präsident Timbell ebenfalls überzeugend, er findet eine gelungene Balance aus dem klassisch-kühlen Auftreten eines Politikers und emotionalen Momenten. Pandoras Play-Stammsprecher Werner Wilkening ist auch hier wieder zu hören, Professor Marble bekommt durch ihn ein glaubhaftes und ausdrucksstarkes Auftreten. Auch Tatjana Riedl, Matthias Gerdes und Klaus Wolf sind zu hören.

    Der akustische Stil der Serie hat sich nur wenig verändert, die gelungene Mischung aus glaubhaft wirkenden Geräuschen und passender Musik bleibt bestehen. Dabei wurde auf einige gelungene Details geachtet, manchmal aber auch die Möglichkeit verpasst, die Hintergründe noch eingängiger zu machen.

    Der rein weiße Hintergrund des Covers wurde natürlich auch hier wieder genutzt, gemeinsam mit dem schlichten, kantigen Schriftzug. Als Motiv wurde dieses Mal ein einziges Auge genutzt, das über einer futuristisch anmutenden Großstadt zu schweben scheint und mit den Silhouetten zahlreicher Kriegswaffen und Panzer ergänzt wurde.

    Fazit: "Utopia" legt hier erneut eine deutliche Wendung hin und macht einen Zeitsprung von 70 Jahren, der die zuvor gelegten Grundsteine auf ganz eigene Weise fortsetzt. Es wird deutlich umfassender und politischer erzählt, was sehr spannend und vielseitig geraten ist. Auch hier kommen wieder moralische Aspekte mit ein, die die Szenerie gelungen ergänzen.

    VÖ: 5. Juni 2020
    Label: Pandoras Play
    Bestellnummer: 9783862121892

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