Hat das Lesen & Informieren im Vergleich zum Austausch an Bedeutung gewonnen?

  • Wenn man so die Jahre und Jahrzehnte zurück blickt, dann komme ich doch zum Schluss, dass früher die Bedeutung des Austauschs unter den Hörspielfans eine wesentlich größere und wichtigere war als heute. Man hatte regelrecht Spaß und Freude andere Gleichgesinnte kennen zu lernen. Man war nicht mehr alleine sondern konnte an den Erlebnissen, Erfahrungen und Meinungen anderer teilhaben.

    Heute kann man schon den Ganzen umdrucken gewinnen, dass die Hörerschaft mehr dem Informationsgewinn Beachtung schenkt, mehr lesend durch Foren, Instagram und Facebook wandert und nur mehr ab und an Zeit und Muße findet selbst zu posten und sich intensiv mit dem anderen auseinander zu setzen. Ist dies der kurzlebigen Zeit geschuldet und der Tatsache, dass gefühlt jeden Tag Hörspiele veröffentlicht werden und man die wenige Zeit, die man hat mehr dafür benutzen möchte sich über alles zu informieren und natürlich auch die Hörspielenzu hören, als sich über Hörspielthemen großartig zu unterhalten? Wie erlebt ihr diesen Trend? Ist die Zeit der großen Hörspieldiskussionen endgültig vorbei?

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Für mich ist es wohl der ständie Zugriff auf das Internet, der mich zur Konsumentin gemacht hat. Ich beteilige mich zwar auch noch hier etwas im Talk und schreibe teilweise über meine gehörten Hörspiele, aber ich merke auch, dass eigentlich keine richtige Diskussion über Hörspiele mehr stattfindet.

    Man hat ständig Zugang, um Informationen zu bekommen. Früher musste man noch nach Hause und den PC anwerfen, um sich über Hörspiele oder andere Themen zu informieren. Da hatten Informationen noch einen ganz anderen Stellenwert als heute. Heute kann man mit dem Smartphone immer und überall Infos bekommen. Und duch die sozialen Netzwerke wird man damit quasi überschüttet. Man ist eigentlich nur noch damit beschäftigt, die für einen selbst interessanten Infos herauszufiltern.

    Die Gesellschaft wandelt sich oder hat sich in den letzten Jahren schon gewandelt. Trotz digitaler Vernetzung werden gerade die jüngeren Menschen immer einsamer. Vielleicht gewöhnt man sich an den Nicht-Austausch mit anderen oder man traut sich einfach nicht mehr. Schwierig momentan. Die Entwicklung gefällt mir persönlich gar nicht.

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    Ich bin heute so farbenfroh, ich habe fünf verschiedene Schwarztöne an.

  • Bei mir liegt es einerseits daran, dass das „Schreiben“ am Smartphone so mühsam ist, dass ich keine Lust mehr habe sehr viel zu schreiben. Früher am Rechner - mit angeschlossener Tastatur - war das noch anders.

    Dann ist die Hörspiellandschaft aber auch sehr zersplittert, es gibt gigantisch viele Hörspiele, und jeder hört gefühlt etwas anderes. Die wenigen „Blockbuster“-Hörspiele die dann mal rauskommen, und die dann auch mal sehr viele Forenteilnehmer hören, werden dann halt mal ein bisschen besprochen.

  • Also das Schreiben am Handy bereitet mir persönlich keine Probleme, zumindest nicht wenn es um das reine Tippen von Meinungen geht. Es ist sogar eher so, dass es mich schon immer ein bisschen abgeschreckt hat extra den Rechner dafür anwerfen zu müssen, da ist das Handy schon ein super Forum-Werkzeug. Einzig die Freutagsstreamingumfragevorschau tippe ich lieber am PC, weil es da das Formatieren, Raussuchen der VÖs und Übertragen aus meinen persönlichen Notizen in den Talk schneller geht.
    Was mir aber selber so ein bisschen bewusst wird, dass es weniger Spaß macht etwas zu Schreiben, wenn Hörspiele einfach „nur“ gehört werden. Klar, wenn so richtig tolle Knaller dabei sind, dann juckt es natürlich in den Fingern, aber ansonsten gehört für mich auch irgendwie das Drumherum dazu. Vorfreude, auch das Kaufen, bzw. Sammeln ist für mich immer noch wichtig. Streaming ist toll, ohne Frage, aber ich möchte auch weiterhin meine Lieblingshörspielserien sammeln, ansonsten ist einfach nur wie Fernsehkonsum und da muss ich auch nicht unbedingt drüber schreiben. Durch Streaming ist vieles zur Routine geworden, dabei ist genau das Unvorhergesehene, überraschende, Einmalige etwas ganz Besonderes. Momentan empfinde ich eine kleine Müdigkeit in mir, was das Talken betrifft.

  • Ich denke es ist einfach ein Abnutzungseffekt, zumindest bei mir. In meiner intensiven kennenlernzeit ua von Erwachsenen Hörspielen brannte ich richtig auf den Austausch, da man vorher niemand kannte. Jetzt reicht es mir Hobbies zu genießen ohne mich permanent auszutauschen.

    Über Fotografie unterhalte ich mich super gerne live, aber digital ist es überhaupt nicht meins.

  • Ich denke wir als Forum gehen langsam aber sicher hin zu einer reinen Informationsplattform. Man kommt hierher um die Freitags-VÖ-Liste zu sehen. Wir haben hier jetzt bald Einzelthreads zu jedem einzelnen Hörspiel mit Cover, Inhaltsangaben und Sprecherliste. Sogar alles in „Reih und Glied“ in ganz bestimmter Ausrichtung und Form. Aber der Talk an sich, also der Austausch über vielfältige Themen, die ich persönlich sehr liebe und häufig anstoße, geht schön langsam verloren. In Zeiten wie Sommer oder Weihnachtsferien bemerkt man es natürlich stärker, weil weniger Menschen hier sind bzw. ihre Zeit hier verbringen. Aber ich bin ganz ehrlich, ich für mich brauche keine Informationsseite über Hörspiele. Das ist für mich ein zusätzlicher Anreiz. Aber ohne Austausch verliert der Hörspieltalk für mich seinen Sinn. Man kann aber wohl nichts gegen diesen Trend machen. Ist halt so. Man liest lieber als aktiv zu schreiben. Zu wenig Zeit, zu wenig Lust. Ein Grund warum wir hier ja praktisch schon der letzte Mohikaner, das gallische Dorf unter den Hörspielforen sind. Wir sind die Kassette der Foren. Das Ende ist absehbar. Dann werden wir einfach den Namen von Hörspieltalk in Hörspielinfo wechseln und alles ist gut ;)

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Naja, ich bin schon 2018 davon ausgegangen, dass in den letzten beiden Foren bald die Lichter ausgehen. Über sechs Jahre später laufen der Grusel und der Talk weiterhin. Natürlich weiterhin mit abnehmender Tendenz, aber es gibt sie noch. Und sollte irgendwann einmal in einem der beiden Foren der Punkt erreicht sein, an dem es an kritischer Masse fehlt, werden die noch postingwillige Mitglieder ihre Aktivitäten endgültig ins andere Forum verlagern und dessen Lebensdauer noch einmal verlängern.

    Bei mir ist der Mangel an Aktivität hauptsächlich bedingt durch den beruflichen Stress. Ich bin oft geistig einfach zu erschöpft, als noch fröhlich mitzuschreiben. Hinzu kommen die Phasen, in denen ich noch Arbeit mit nach Hause nehmen "darf".

    Zudem bin ich als Bestandshörer natürlich auch noch inhaltlich stark eingeschränkt. Aktuell höre ich keine noch laufende Serie.

  • Wir haben hier jetzt bald Einzelthreads zu jedem einzelnen Hörspiel mit Cover, Inhaltsangaben und Sprecherliste. Sogar alles in „Reih und Glied“ in ganz bestimmter Ausrichtung und Form. Aber der Talk an sich, also der Austausch über vielfältige Themen, die ich persönlich sehr liebe und häufig anstoße, geht schön langsam verloren.

    Weil du die Einzelthreads und strenge Schreibweise im Talk ansprichst, da war ich nie überzeugt, dass dies mehr anlockt, vor allem keine jüngeren Schreiber. Wenn man sich die sozialen Medien anschaut, so gibt es dort auch kein solche Vorgaben, jeder schreibt frei Schnauze. Auch verliere ich mittlerweile total die Übersicht in dem Labelbereich, durch die vielen Einzelthreads. Ohne Suchfunktion käme ich da gar nicht mehr zum Ziel, manuell hangele ich mich da nicht mehr durch.

    Aber ich bin ganz ehrlich, ich für mich brauche keine Informationsseite über Hörspiele.

    Eine Informationsplatform über Hörspiele finde ich aber schon sehr reizvoll und kann an sich doch auch viele potentielle Talker/innen anlocken. Dies würde ich nicht unterschätzen. Ob allerdings die tausend Einzelthreads als gesuchte Infos wahrgenommen werden, da habe ich meine Zweifel. Dafür gibt es durch den Stream halt einfach viel zu viele Hörspiele. In der Masse der Hörspieltitel auf der Startseite von Talk gehen für mich dann einfach auch oft potentielle andere Talkthemen unter, bzw. nach hinten durch.

    Zu wenig Zeit, zu wenig Lust. Ein Grund warum wir hier ja praktisch schon der letzte Mohikaner, das gallische Dorf unter den Hörspielforen sind. Wir sind die Kassette der Foren. Das Ende ist absehbar.

    Zu wenig Zeit ist aber manchmal leider wirklich ein Problem im ganzen Alltag. Trotzdem sollten wir es insgesamt nicht so pessimistisch sehen, denn solange uns etwas Spaß macht, sollten wir uns nicht davon abbringen lassen, den Austausch im Talk anzubieten. Das gallische Dorf gibt es auch noch. ;)

  • Weil du die Einzelthreads und strenge Schreibweise im Talk ansprichst, da war ich nie überzeugt, dass dies mehr anlockt, vor allem keine jüngeren Schreiber. Wenn man sich die sozialen Medien anschaut, so gibt es dort auch kein solche Vorgaben, jeder schreibt frei Schnauze. Auch verliere ich mittlerweile total die Übersicht in dem Labelbereich, durch die vielen Einzelthreads. Ohne Suchfunktion käme ich da gar nicht mehr zum Ziel, manuell hangele ich mich da nicht mehr durch.

    Dem möchte ich mich anschließen. Die Forenstruktur ist in etwa so einladend wie ein Schrank voll fein säuberlich beschrifteter Leitz-Ordner.

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