Offener Brief für den Erhalt der Hörspielförderung der Film- und Medienstiftung NRW

  • Ich möchte euch auf diesen offenen Brief aufmerksam machen. 2024 feiert das Hörspiel seinen 100. Geburtstag. Überall wird betont wie kulturell wichtig und erhaltenswert diese Kunstform ist. Gleichzeitig werden 2024 die NRW Hörspielförderung und das NRW Hörspielforum nicht weitergeführt. Bestenfalls ist es eine Pause, schlimmstenfalls wird beides abgeschafft. Ich finde das falsch. Der offene Brief gibt einen guten Überblick über die Zusammenhänge. Ob man den Brief unterschreibt, entscheidet jeder für sich. Ich hab's gemacht.


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  • Dass das Hörspiel "zur DNA der ARD" gehört, merkt man daran, dass keine fremden Gene herangelassen werden, zB. der ARD-Hörspielpreis (mangels Konkurrenz, wie es hieß) abgeschafft wurde.

  • Es wäre schön, wenn es eine Hörspielförderung gäbe für private Unternehmen wie unsere allseits bekannten Label des kommerziellen Hörspiels. Daher ist mir diese Petition egal. In meinem ganzen Leben habe ich bisher nur zwei Radioproduktionen gehört, weil mir die Themen die verhörspielt werden nicht so gefallen.

    Hätte ARD, ZDF & Co. die GEZ- und Werbegebühren in den 80ern für neu produzierte Hörspiele mit den bekannten Stimmen investiert, die auf Basis ihrer gesendeten "Marken" wie z.B. SCHWARZWALDKLINIK, TRAUMSCHIFF, TATORT, DERRICK, SESAMSTRASSE, uvm. produziert wären, würde ich sofort den Brief unterzeichnen.

    Damals hätte man so tolle Ideen zaubern können. Z.B. den Musikantenstadl "Fernseh-Wastl" auskoppeln und ihm eine eigene Hörspielreihe mit kindgerechten Abenteuern spendieren können. Erzähler hätte sogar Karl Moik sein dürfen. Oder eine Hörspielreihe zu "Ich heirate eine Familie". Ähnlich produziert wie "und nebenbei Liebe". Boah, was hätte ich mich gefreut über eine Hörspielserie zu "Auf Achse" mit Manfred Krug. Mädels hätten sich unter Garantie über eine ANNA Hörspielreihe mit Silvia Seidel und Patrick Bach gefreut.

    Aber so experimentelle Drama-Inszenierungen, unbekannte Buchvorlagen, Pseudo-Dokumentationen, usw. brauchte ich nie und und werde sie auch nie brauchen.

    ...ja, ich bin ja schon ruhig! ;)

  • Linscheid #danke# für den Hinweis! Ich habe vor einigen Tagen ebenfalls unterschrieben. Ist mir immer eine große Herzensangelegenheit <3

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • Aber so experimentelle Drama-Inszenierungen, unbekannte Buchvorlagen, Pseudo-Dokumentationen, usw. brauchte ich nie und und werde sie auch nie brauchen.

    Sei mir nicht böse, aber die Aussage zeugt eher davon, dass du einfach keinen Überblick hast über die Dinge, die da produziert werden. Insbesondere in der letzten Zeit habe ich immer mehr ÖR Hörspiele gehört und davon war keins irgendwie experimentell oder schwer zugänglich. Ich finde da sind wirklich richtige Knaller dabei, die mich – im Gegensatz zu sehr vielen kommerziellen Produktionen – nicht anöden und langweilen. Lost in Neulich, Forever Club, Greul, Korridore, 12 Nächte, Mia Insomnia, Mord im Wüsten-Express oder Caiman Club um nur einige der Sachen zu nennen, die mir richtig gut gefallen haben.

  • Lost in Neulich, Forever Club, Greul, Korridore, 12 Nächte, Mia Insomnia, Mord im Wüsten-Express oder Caiman Club[...]

    Ja, und die Liste ließe sich noch ziemlich lange fortsetzen. Mittlerweile stellt sich ja fast schon die Frage, wo die 'schwierigen', 'aneckenden', 'fordernden' Produktionen bleiben, die es im kommerziellen Bereich nun mal kaum geben kann und die daher im ÖRR gut aufgehoben sind.

    [...] SCHWARZWALDKLINIK, TRAUMSCHIFF, TATORT, DERRICK, SESAMSTRASSE [...]

    [...] Z.B. den Musikantenstadl "Fernseh-Wastl" auskoppeln und ihm eine eigene Hörspielreihe mit kindgerechten Abenteuern spendieren können. Erzähler hätte sogar Karl Moik sein dürfen. Oder eine Hörspielreihe zu "Ich heirate eine Familie". Ähnlich produziert wie "und nebenbei Liebe". Boah, was hätte ich mich gefreut über eine Hörspielserie zu "Auf Achse" mit Manfred Krug. Mädels hätten sich unter Garantie über eine ANNA Hörspielreihe mit Silvia Seidel und Patrick Bach gefreut. [...]

    Reicht es denn nicht, wenn im linearen TV gefühlt hauptsächlich Dutzendware gesendet wird? Das auch noch als Hörspiel muss für mein Empfinden nun wirklich nicht sein - zumindest nicht im gebührenfinanzierten Bereich. Da sind Originalformate (gerne auch publikumswirksame wie die oben von philipp616 angeführten) für mein Empfinden viel interessanter.

    Nicht jeder Verkannte ist ein Genie. (Walter Moers)

  • Quote

    Mädels hätten sich unter Garantie über eine ANNA Hörspielreihe mit Silvia Seidel und Patrick Bach gefreut.

    Gabs die nicht sogar als Hörspiel? Dujardin Schau mal: https://www.hoerspielland.de/hl-3.2.199-1.2.199.html

    Das Radio hat sich in den letzten Jahren dem kommerziellen Markt angepasst. Der kommerzielle Hörspielhörer wird heute sicherlich viel mehr Freude mit Radiohörspielen haben, als von vor 20 oder 30 Jahren. Deshalb gehe ich davon aus, dass sich Dujardin s Posting auf diese Zeit bezieht und er in den letzten Jahren die bereits aufgeführten Radiohörspielen nicht gehört hat. Sonst hätte er sicherlich anders geantwortet.

    Wie Akita Takeo richtig über den Hörspieltalk von morgen schrieb:

    Solange es Leute wie uns drei gibt und wir hier schreiben, bleibt es hoffentlich bestehen. Noch lange! #top#

  • "Experimentelle Drama-Inszenierungen, unbekannte Buchvorlagen,"- genau darauf bin ich beispielsweise neugierig. Aber da kommt auch aus der ARD immer weniger. Man schielt überall auf Mainstream. Ich würde selbst immer auch befürworten, Ausdrucksweisen, die ich selber nicht mag, zu fördern. Förderung soll ja Vielfalt erhalten. Zur Zeit verschwindet sie, überall, die Vielfalt ebenso wie die Förderung. Und wird nicht hinreichend vermisst.

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