Jules Verne: Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg – 19. Duell im Wilden Westen
Nur unter größten Mühen kann Phileas Fogg seine Reise um die Welt fortsetzen, immer neue Scharaden und Angriffe lassen sich seine Feinde einfallen. Doch mit Passepartout und Aouda hat er treue Reisegefährten gefunden, doch gerade als die drei richtig zusammengefunden haben, werden sie auch schon wieder voneinander getrennt...
Vier Teile wurden in der Maritim-Serie um Phileas Fogg für die Vertonung seines ursprünglich von Jules Verne erdachten ersten Abenteuers angesetzt, in dem er in 80 Tagen um die Welt reisen will. „Duell im Wilden Westen“ ist der dritte Teil, und in diesem werden in so einigen anderen Hörspielen die Figuren für den großen Showdown in Stellung gebracht. Das ist hier glücklicherweise anders, das Abenteuer geht mit unverminderter Intensität weiter und wird über viele weitere Szenarien vorangetrieben. Es sind viele kleine Abenteuer, die von Phileas Fogg und seinen Freunden bestanden werden müssen, was immer temporeich dargeboten ist. Gut gefällt mir auch, dass auch immer noch Platz für witzige Momente, sanfte Zwischentöne und die Konzentration auf die Charaktere möglich ist, der Spannungspegel eben nicht immer bis zum Anschlag aufgedreht ist. Und ganz nebenbei betreten neue Figuren die Bühne und nehmen ihren Platz in dem Spiel ein, zeigen andere ihr wahres Gesicht, sodass es immer wieder zu überraschenden Wendungen kommt und dann eben doch das große Finale wie unbemerkt nebenbei vorbereitet wird. Schön, dass der Roman von Jules Verne so gelungen umgearbeitet wurde und die Stimmung der Folge wieder so dicht ist. Besonders das Ende überzeugt dann mit einem gelungenen Cliffhanger, der neugierig auf die kommende Episode macht.
Ilona Otto hat einen denkwürdigen Auftritt in dieser Episode als Prudence McMiller, der von ihrer hellen und ausdrucksstarken Stimme gekonnt unterstrichen wird – auch wenn er nicht so lang sein mag, bleibt er im Gedächtnis haften. Udo Schenk setzt seinen markanten Klang als Jonathan Fix ebenfalls sehr geschickt ein, um die Stimmung der Episode zu beeinflussen und zieht mit seiner eingängigen Rhythmik die Zuhörer in seinen Bann. Auch Michael Pan steuert diesem Hörspiel eine starke Stimme mit bei, wobei er hier eine weitere Facette seines Portfolios zeigt. Weitere Sprecher sind Till Hagen, Rüdiger Schulski und Daniel Zillmann.
Dass in diesem Hörspiel eine Reise vorrangig durch den Wilden Westen unternommen wird, spiegelt sich auch in der akustischen Gestaltung wider. Diese ist wie immer sehr eng in unterschiedliche Musikstücke verpackt und wird so sehr atmosphärisch dargeboten. Auch die Geräusche fügen sich sehr stimmig ein und unterstreichen das Flair, zeichnen den Spannungsbogen nach oder sorgen für einen lebendigen Hintergrund.
Eine Folge, die den Wilden Westen im Titel trägt, hat fast schon zwangsweise eine alte Dampflokomotive und eine Schar amerikanischer Ureinwohner auf dem Cover. Auch wenn die Idee nicht die innovativste ist, wird diese durch eine düstere Beleuchtung, viele Details und einen interessanten Blikwinkel angereichert und so zu einem weiteren ansehnlichen Cover der Serie.
Fazit: Phileas Foggs Reise um die Welt wird hier rasant und mit vielen sehr geschickt eingebauten Ideen vorangetrieben. Die Hindernisse sind mal als actionreiches Spektakel, mal als hinterhältiger Verrat, mal als charmante Begegnung umgesetzt und bieten so viel Abwechslung. Toll, dass dabei immer noch Raum für die Charaktere ist, um sich zu entwickeln.
VÖ: 29. März 2019
Label: Maritim
Bestellnummer: 9783960661542
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