Grimms Märchen - 16. Hans im Glück / Der Geist im Glas / Die zertanzten Schuhe

  • Grimms Märchen - 16. Hans im Glück / Der Geist im Glas / Die zertanzten Schuhe



    Sieben Jahre lang hat der fleißige Hans bei seinem Meister sein Handwerk gelernt, sodass es nun an der Zeit für ihn ist, zu seiner Mutter nach Hause zurückzukehren. Als Lohn erhält er ein prächtiges Stück Gold, das er stolz nach Hause trägt. Doch der Weg ist lang, und in der Mittagssonne ist es ihm bald anstrengend. So neidet er bald einen Reiter um sein Pferd, der ihm auf dem Weg entgegenkommt...

    "Grimms Märchen" entfalten immer wieder eine neue Wirkung. Was in den Sammlungen der Brüder bereits deutlich ist, wird in den Umsetzungen von Titania Medien umso deutlicher. So werden in der 16. Episode drei sehr unterschiedliche Geschichten erzählt, die aber allesamt eine dichte und liebevolle Ästhetik haben. Den Anfang macht "Hans im Glück", welches mit seiner heiteren und unbedarften AUsstrahlung der Hauptfigur sehr liebevoll wirkt. Ich muss zugeben, dass mich die Vorlage bisher nie so recht fasziniert hat, die sehr eingängige und atmosphärische Umsetzung hat mir dieses Märchen direkt deutlich näher gebracht. "Der Geist im Glas" bildet den Mittelteil der Folge und gibt dabei auch einen gelungenen Einblick in die Lebensrealität zu Zeiten der Gebrüder, in der harte Arbeit mit wenig Lohn, Hunger und Armut thematisiert werden. Die magisch-bedrohliche Atmosphäre, die von dem Geist ausgeht, ist sehr eingängig geraten, aber auch der Rest der Geschichte kann mit lebendiger Stimmung überzeugen. "Die zertanzten Schuhe" ist mit den vielen märchenhaften Elementen, einem magischen Land und einem großen Rätsel lebendig und vielseitig geraten. Auch hier habe ich mich vollkommen in Geschichte versinken lassen können, sodass insgesamt wieder eine sehr starke Folge der Serie entstanden ist.

    Leon Reichert ist in der Rolle des Hans im Glück einfach nur wundervoll. Mit wie viel Freude, unbedarfter Neugier und einem gewissen Maß an Naivität er spricht und unglaublich viele Feinheiten aus der Vorlage herauskitzelt, hat mich vollkommen abgeholt und macht viel von dem Charme des Märchens aus. Toll auch, wie Jean Paul Baeck in "Der Geist im Glas" eine lebendige und eingängige Vorstellung abliefert, wobei er sich an die verschiedenen Stimmungen anpasst und immer den richtigen Ton trifft. Reinhilt Schneider hat natürlich auch hier wieder einen Auftritt, wobei die jüngste Prinzessin in "Die zertanzten Schuhe" einen vorsichtigen und warmherzigen Eindruck hinterlässt - wieder eine neue Facette, die sie in dieser Serie zeigt. Auch Patrick Bach, Horst Naumann und Bernd Kreibich sind zu hören.

    Neben den wundervollen Sprechern ist auch die opulente Begleitung von klassischer Musik sehr überzeugend geraten und hilft sehr beim Transport der dichten Atmosphäre. Schön, wie dadurch alles sehr individuell und lebendig dadurch alles wirkt. Und auch die eingebaute Geräuschkulisse ist auf den Punkt gebracht, alles ist an seinem Platz und ist liebevoll an die Dialoge angepasst.

    Ein zauberhaftes Schloss erstrahlt in hellem Weiß über den dunklen und nächtlichen Wassern eines Sees, auf dem man zahlreiche kleine Boote hinfahren sieht - ein wunderschönes Titelbild, welches "Die zertanzten Schuhe" perfekt einfängt und mit den tiefen Blautönen eine magische Ausstrahlung entfaltet.

    Fazit: Ein perfektes Beispiel dafür, wie unterschiedlich die Märchen der Brüder Grimm sind. Die lebensfrohe und naive Ausstrahlung von "Hans im Glück", das magisch-bedrohliche "Der Geist im Glas" und die zauberhafte Prinzessinnen-Szenerie in "Die zertanzten Schuhe" sind allesamt sehr überzeugend geraten - natürlich auch, weil die Umsezung und die Stimmen wieder hervorragend eingesetzt sind.

    VÖ: 31. Mai 2024
    Label: Titania Medien
    Bestellnummer: 9783862123896

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